Kapitel 7
Während der ganzen Fahrt redeten wir noch über den Tag und was wir am Nächsten machen würden. Klar waren Lucy und ich aufgeregt. Kurze Zeit später parkte Ben vor dem Hotel und begleitete uns noch bis vor unsere Zimmertür. Nachdem wir uns auch von ihm verabschiedet hatten - natürlich mit Umarmung, was ich gar nicht so schlecht fand - gingen wir in unser Zimmer. Wir sagten noch meinem Dad Bescheid, dass wir wieder da waren und ließen uns dann aufs Bett fallen. Das war der absolute Wahnsinn. Der beste Tag in meinem Leben und es würde noch besser werden.
Schlussendlich wollten wir dann doch noch schlafen. Zumindest versuchten wir es, weil ich war mir sicher, dass wir vor lauter Aufregung wieder kein Auge zumachen würden. Und ich hatte Recht. Erst brauchte ich zwei Stunden, um einzuschlafen und dann war ich mitten in der Nacht - um zwei Uhr - schon wieder wach.
Ich stand auf und tappte im Dunklen zum Fenster. Vorsichtig schob ich den Vorhang zur Seite. Draußen fuhren immer noch jede Menge Autos vorbei, obwohl es schon so spät war. Zum Glück hatten wir einigermaßen Schalldichte Fenster. Ich ließ meinen Blick umher schweifen. Das Licht der Straßenlaternen überzog die Bäume, die dort gepflanzt waren, und die Autos, die am Straßenrand parkten mit einem fast golden wirkenden Schimmer. Es sah einfach herrlich aus.
Plötzlich spürte ich, wie ich anfing zu frösteln und ich hatte das Gefühl, beobachtet zu werden. Ich drehte mich sofort um, aber da war nichts. Lucy schlief und murmelte ein paar Wörter vor sich hin. Ich konnte es nicht verstehen, aber manchmal hörte es sich an, wie ‚Niall'. In unserem Zimmer war alles friedlich, also wendete ich meinen Blick wieder der Straße zu. Es konnte gut sein, dass mich hier jemand beobachtete. Schließlich war ich in einem äußerst teuren Hotel und starrte mitten in der Nacht auf die Straßen L.A.'s.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand ein schwarzer, limousinenähnlicher Wagen. Er sah fast so aus, wie einer von denen auf dem Studiogelände. Aber das bildete ich mir bestimmt ein. Es gab ja wahrscheinlich hunderte von solchen hier. Meine Aufmerksamkeit wurde plötzlich auf eine Person gelenkt, die im Schatten hinter dem Wagen stand. Ich versuchte, ihr Gesicht zu erkennen, aber es war zu dunkel.
Ich wollte schon fast wieder ins Bett gehen, damit ich doch noch ein bisschen Schlaf bekommen würde, als diese Person den Kopf drehte und das Gesicht nur direkt von einer Straßenlaterne angestrahlt wurde. So langsam brauchte ich wirklich Schlaf, den Typen kannte ich doch! Oder irrte ich mich? Er sah haargenau so aus wie Mike, unser Fahrer, der sich krank gemeldet hatte. Oder spielte mir meine Fantasie einen Streich? Schließlich war es ja dunkel und ich hatte nicht viel geschlafen.
Mit der Zeit zweifelte ich mehr, aber es wollte mir trotzdem nicht aus dem Kopf gehen. Ein paar Minuten später stieg der Mann wieder in den Wagen, der allem Anschein nach doch zu ihm gehörte, und fuhr davon. Komisch. Jetzt bin ich noch nicht mal einen einzigen Tag in Amerika und fühle mich schon verfolgt. Leise legte ich mich dann wieder zurück ins Bett. Es half ja nichts. Es dauerte aber zum Glück nicht lange, da war ich auch schon wieder eingeschlafen.
„Marie!!! Wach auf!!!", hörte ich Lucy neben mir schreien und spürte, wie sie an meiner Schulter rüttelte. Ich grummelte irgendwas vor mich hin, was ich selber nicht verstand, und drehte mich nur auf die andere Seite. Wie lange hatte ich bitteschön geschlafen? Zehn Minuten??! Zumindest fühlte es sich so an. Lucy wollte mich aber unbedingt wach bekommen, also zog sie mir meine Decke weg. Sofort war mir kalt, obwohl wir hier eigentlich Temperaturen hatten, bei denen man ohne Probleme nur mit einem Bikini schlafen könnte.
Verschlafen rieb ich meine Augen und sah auf den Wecker auf meinem Nachttisch. Wie bitte?! Viertel vor fünf? Wie lange hatte ich gestern denn aus dem Fenster geschaut, dass ich so müde war? Aber daran wollte ich jetzt nicht wirklich denken und stand auf. Mit einem Blick auf mein Handy, sah ich, dass uns die Jungs ‚Guten Morgen' geschrieben hatten und ich antwortete schnell. Sie waren wirklich super.
Danach sammelte ich erst meine Decke wieder ein und ging dann duschen. Es war halb sechs, als wir komplett fertig waren. Wieso hatte sie mich denn so früh geweckt. Gerade wollte ich wieder die Aussicht genießen, als mein Handy ein Piepen von sich gab. Ich öffnete die Nachricht und sah, dass Ben geschrieben hatte. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Was machte er nur mit mir, ich sah ihn ja noch nicht einmal.
„Lucy, Ben möchte wissen, wann er kommen und uns abholen kann", sagte ich zu meiner Freundin, die gerade wieder an einer ihrer Geschichten weiter schrieb.
„Du stehst voll auf ihn, oder?", fragte sie und lachte, als sie meinen Gesichtsausdruck sah, ohne auf meine Frage einzugehen.
„Ist das wirklich so offensichtlich?", fragte ich ein bisschen geschockt zurück.
„Natürlich! Und außerdem, ich bin deine beste Freundin, ich sehe sowas!"
„Na, danke..."
„Keine Sorge, er mag dich auch!"
„Findest du?"
„Klar, so wie er dich immer ansieht. Und er ist echt nett. Irgendwie wärt ihr zwei richtig süß zusammen"
„Na gut, aber das ist bei Niall nicht anders! Er steht auch total auf dich!", grinste ich jetzt.
„Wie bitte? Er könnte jedes Mädchen auf der Welt haben! Da nimmt er doch nicht mich!"
„Doch, natürlich!"
„Themawechsel! Schreib Ben, er kann gleich kommen!", beendete sie das Thema. Sie grinste aber leise vor sich hin, als sie sich wieder ihrem Computer zuwandte. Was wäre, wenn wir hier unsere große Liebe finden würden? Das wäre irgendwie schon krass.
Eine Minute später hatte Ben geantwortet und sagte uns, wir sollten uns mit ihm im Eingangsbereich treffen, also gingen wir los. Vorher hatten wir noch versucht, meinem Dad Bescheid zu sagen, da er heute erst gar nicht mitkommen würde, sondern Souvenirs kaufen wollte. Das mit dem Bescheid geben hatte aber nicht ganz so funktioniert, weil er nicht aufmachte und auch nicht an sein Handy ging - mit dem er sich sowieso nicht auskannte. Ich schrieb ihm also eine SMS und wir schoben auch noch einen Zettel unter seiner Tür hindurch, fall er die SMS wieder einmal nicht lesen konnte. Dann endlich machten wir uns auf den Weg nach unten.
Dort angekommen mussten wir ungefähr nur noch eine Minute warten, bis ich Ben sah, der lächelnd auf uns zukam. Hatte ich schon erwähnt, dass sein Lachen echt süß war? Ach komm, nicht schon wieder.
Er umarmte uns als Begrüßung und dann folgten wir ihm zu seinem Wagen. Mike war wohl noch immer noch krank - wenn er überhaupt krank war. Was war das denn? Ich sollte aufhören, Detektiv zu spielen.
Der Verkehr war einigermaßen in Ordnung, sodass wir zwanzig Minuten nach sechs beim Studio ankamen. Die Jungs hatten bestimmt schon angefangen, zu proben. Ben führte uns wieder zum Hintereingang und sperrte die Tür auf. Wir gingen ihm nach und waren nach kurzer Zeit wieder in der Konzerthalle. Ich hätte mich schon wieder verirrt. Ich wäre nämlich mindestens fünfmal nach links abgebogen, als er geradeaus ging oder ich wäre geradeaus gegangen, als er nach rechts gegangen ist. Toller Orientierungssinn, ehrlich! (Man bemerke bitte meine Ironie!)
Dieses Mal setzten wir uns in die erste Reihe und sahen ihnen zu. Sie konnten wirklich unglaublich gut singen, dass musste man ihnen lassen. Ich liebte es, alle zu beobachten. So entgingen mir nicht die Blicke, die Niall Lucy zuwarf und umgekehrt. Ich bemerkte auch, wie Liam jedes Mal ein Grinsen unterdrücken musste und ich hörte das Geflüster von ein paar Mitarbeitern, die nebenbei immer wieder Harry oder Louis beobachteten. War da doch etwas zwischen den Beiden? Sofort galt meine Aufmerksamkeit ihnen und dadurch bemerkte auch ich die Blicke und das kleine Lächeln, das sich bei beiden zeigte, wenn sie sich wieder ansahen oder ganz nah aneinander vorbei gingen.
Also das war für mich schon fast Beweis genug. Ja, ich war als totaler Larry Shipper schnell zu beeindrucken. Nach einigen Liedern hatten sie eine Pause und sofort kamen alle zu uns. Wir begrüßten uns und redeten darüber, was wir am Nachmittag noch anstellen wollten, da hatten die Jungs nämlich frei.
„Wie wäre es, wenn wir euch ein bisschen unseren Tourbus zeigen und abends Essen gehen?", fragte Harry. Wir stimmten begeistert zu. Ich wollte schon immer mal der Bus von innen sehen, das wird lustig. Und Essen gehen mit One Direction - das ist ja mal echt genial!
„Also ich hatte gedacht, wir gehen zu dem Italiener vom letzten Mal", schlug Harry wieder vor. Die anderen stimmten begeistert zu und auch wir nickten.
„Der ist echt super!", ergriff jetzt Niall das Wort. „Da ist nicht viel los und man hat Bereiche für sich allein, da brauchen wir uns nicht zu verstecken! Und das Essen schmeckt dort auch am besten!"
„Genau! Und wir müssen uns nicht wahnsinnig speziell anziehen!", bemerkte nun auch Louis. „Da muss ich mich nicht wieder in so einen Anzug quetschen!"
„Ach Boo, du musst dich nirgendwo reinquetschen!"
„Ja, aber ein Anzug ist unbequem!"
„Aber er steht dir!"
„Also, während die beiden das ausdiskutieren, was haltet ihr davon?", fragte Liam mit einem Grinsen. Es war übrigens das Gleiche, das er auch bei Niall und Lucy hatte.
„Ich bin dafür, was ist mit dir, Lucy?"
„Klar bin ich dabei! Ich lass' mir doch sowas nicht entgehen!"
„Gut dann wäre das geklärt! Ben, du darfst natürlich auch mit!" , lachte Liam, als er Bens Gesicht sah.
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Nächstes Kapitel! Wie ihr seht, bin ich gerade im update Fieber. Naja, das war jetzt wieder eher langweilig und viel passiert ist auch nicht aber es wird schon noch spannender, keine Sorge. Ich freu mich ehrlich gesagt auf eure Reaktionen, wenn es so richtig los geht.
Dann hoffe ich, ihr seid im nächsten Kapitel wieder da :)
Eure
moontosun <3
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