⚜️ Ringkampf ⚜️
(Bild von Yang Jeongin)
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Es war so logisch und dadurch eine Schande, dass ich nicht von selbst drauf kam. Es war erniedrigend zu wissen, dass andere mir überlegener waren, weil sie das theoretische Wissen hatten, für das ich mir zu schade war. Ich wollte der Theorie nie begegnen, da ich dachte, ich würde sie nie benötigen. Meine Hochmut hatte mich in meinem eigenen Spiel geschlagen.
Das war nun das Endergebnis.
Ein Lehrling sagte mir, dass ich meine Kanäle öffnen sollte, was er wiederum von seinem Meister wusste, damit ich überhaupt den Zugang zur Meditation hinbekam.
Schließlich war in mir alles blockiert. Durch den Elementenraub, dem Gedächtnisverlust, dem fremden Ort und das Ungleichgewicht in mir, geriet alles ins Wanken. Der Fakt, dass ich als Aqua schwächer war als der Ignis in mir, verriet es.
Ich musste mich selber wieder finden.
Das konnte ein Signum nur, wenn all seine Kanäle offen waren und die Energieflüsse in mir ungestört ineinander flossen.
Für diese Erkenntnis brauchte ich nun zwei Wochen.
Und das? Das waren zwei verdammte Wochen zu viel. Ich musste endlich einen Zahn zulegen, um von hier zu flüchten.
Nur gab es ein Problem.
Oder mehrere...
Ja. Fangen wir mal damit an, dass weder du, noch ich, wissen, wie die Energieflüsse aufgebaut sind.
Exakt richtig. Ich hatte keinen blassen Schimmer, welcher Kanal als erster geöffnet werden musste und wie sie dann aufeinander aufbauten. Dafür fehlte mir jegliches Wissen. Ich wusste bloß, welcher Energiefluss der Letzte war, aber damit konnte ich auch nicht viel anfangen.
Ja, toll. Ich kenne den Ersten. Auch das wird dir nur leider nicht viel bringen.
Verärgert über die Tatsache biss ich meine Zähne fest aufeinander, um aus Frustration nicht aufzuschreien. Weshalb hatte ich über die Jahre so auf die Theorie verzichtet? Warum um Himmelswillen hatten mich Rosé und Jungkook nie dazu genötigt mehr zu lernen?
Nicht, dass ich die Schuld bei ihnen suchte... Sie rieten mir schließlich stets ihre Wissensquellen an, wenn ich Fragen hatte. Wer hätte denn davon ausgehen können, dass ich von meinen Sofias getrennt werde...
Hinzukommend sollte ich eigentlich jeden Zugang zu den verschiedensten Büchern haben, weshalb meine Unwissenheit nicht drastisch sein dürfte. Nur würde mich Changbin bloß über seine Leiche in die Bibliothek lassen.
Das bedeutete... Mir blieben nicht viele Optionen. Den Meister höchstpersönlich konnte ich nicht nach Rat bzw. seinem Wissen fragen. Auch bezweifelte ich, dass die Ignis die Theorie zu den Energieflüssen nochmal durchgehen würden, während ich mich vor Ort befand. Derartig blöd war der Feuermeister nicht.
Also... Musst du Jeongin fragen...
So sehr sich meine Sturheit gegen Hyunjins Aussage wehren wollte... Ich musste einsehen, in welch einer misslichen Lage ich steckte. Mir blieben nicht allzu viele Optionen -eigentlich gar keine- weshalb ich es hinnehmen musste. Außerdem hatte ich keine Zeit, um nach anderen Optionen zu suchen. Da führte kein Weg dran vorbei. Ich konnte nicht anders, als nachzufragen. Wir wussten nämlich beide, dass der Blauhaarige über das Wissen verfügte. Ich musste ihn fragen, wenn ich hier raus wollte.
Ironisch, oder...? Vor zwei Wochen hatte mich der junge Mann regelrecht angebettelt ihn für die Auswahl der MeisterInnen anzusehen, was ich ablehnte, nur damit ich heute auf ihn angewiesen war.
Die Hand auf dem Tisch zu einer Faust geballt, knirschte ich mit den Zähnen.
Ja... Sehr ironisch sogar.
„Alles... Okay?", hörte ich neben mir fragen.
Seungmin; er war derjenige, der an den merkwürdigen Erdtischen neben mir saß. Wir hatten den Freitag, was bedeutete, dass ich die zweite Party seit meinem Ankommen mitbekam. Während sich die Anwesenden amüsierten, setzten Seungmin und ich uns an den Tisch, wobei Felix sich nach einiger Zeit zu uns setzte.
Mit der Zeit schweifte ich mit den Gedanken ab. Um ehrlich zu sein hielt ich es kaum mehr aus, weshalb ich alleine sein wollte. Damit gab ich Seungmin, der das nicht verdiente, nicht einmal eine Antwort.
Ich sprang bloß von meinem Platz und ging vom Erdtisch. Wie es der Zufall wollte, hatte ich vor Ungeduld nicht mehr richtig sehen können und lief volle Kanne in einen harten Körper rein. Ohne wirklich aufgesehen haben zu müssen, wusste ich allein durch die Härte des Körpers, wer vor mir stand.
Es war Han. Der junge Terra, der aufgrund seines Elementes für seinen felsenfesten Körper bekannt war.
„Pass doch mal auf.", meckerte er.
Daraufhin wollte er wieder an mir vorbei, doch ich griff schneller nach seinem Arm, als ich denken konnte. Das brachte ihn dazu seinen Körper anzuspannen, worauf er abermals stehen blieb. Seinen Kopf zu mir gedreht, verdunkelten sich seine Augen.
Ich ließ mich nur nicht von ihm einschüchtern. Nie wieder würde ich mich von einem der Jungs im Zimmer klein machen lassen - diese Zeiten waren vorbei.
Somit deutete ich mit meinem Kinn an die Decke. Schließlich wollte ich hier weg. Da Han als Einziger den Weg hier her grub, ging ich davon aus, dass auch nur er uns wieder hier raus bringen konnte.
„Ich will auf's Zimmer."
Nachdem ich das sagte, riss sich Han grob aus meinem Griff. Daraufhin schnaubte er.
„Ist mir doch scheißegal, was du willst."
Ein beklemmendes Gefühl machte sich in meiner Brust breit. Eines, das mich sehr unwohl fühlen ließ. Die Menge hier unten spielte dabei eine große Rolle, genauso wie meine Laune und Hans Verhalten.
Ich hielt es in dieser Unruhe nicht mehr aus.
„Bitte.", presste ich hervor, obwohl ich nicht betteln wollte.
„Oh?", hob er beeindruckt die Augenbrauen.
Die Anspannung in seinem Gesicht löste sich. Stattdessen legte er aber eine Ironie auf, die nichts Gutes versprach. Sicherlich vergaß er nicht, dass ich ihn vor unseren Zimmergenossen bloßstellte...
„Wo ist denn deine vorlaute Klappe geblieben?", fuhr er selbstgefällig fort.
Ich spürte, wie sich hinter mir jemand erhob. Vom Blickwinkel erkannte ich, dass es Seungmin war.
„Han...", gab er friedlich von sich. „Sie hat doch bitte gesagt."
„Halt dich da raus", sagte der Terra nur. „Ich habe das Recht mehr als nur ein Bitte zu hören.", funkelten seine Augen boshaft.
Die Hände zu Fäusten geballt, weil das Gefühl in meiner Brust sich verstärkte, schloss ich die Augen. Obwohl Han noch vor mir stand und mich ansah, tat ich das. Das Unwohlsein in mir nahm nämlich zu, was nichts positives bedeutete.
Irgendwas passierte gerade in mir...
Yeji... Es ist alles in Ordnung. Du bist gerade nur etwas gestresst. Atme einmal tief durch, meine Liebe. Tue mir den Gefallen, okay...?
Ich hörte Hyunjin klar in meinem Kopf, der mir helfen wollte, doch ich konnte nicht. Ich konnte nicht auf ihn eingehen. Ich spürte nur noch, wie meine Brust anfing zu zittern, bevor meine Zähne klapperten. Mein ganzer Körper fing leicht an zu zittern, wodurch sich meine Extremitäten plötzlich ganz kalt anfühlten.
Nein... Nein, bitte nicht.
Hör mir zu! Mach das, was ich dir gesagt habe, Yeji!
Mein Bruder versuchte es noch einmal, nur scheiterte er wieder.
Ich fühlte sie kommen. Ich fühlte, wie sie sich bemerkbar machen wollte...
Die verfluchte Panikattacke.
Ich spürte, wie sie sich anbahnte und den Weg hinauf erkämpfen wollte.
Ähnlich, wie damals... Wenn der dunkle Wald nach mir rief und eine tiefe Angst in mir hervorrief.
Mein Hals fühlte sich schlagartig wie zugeschnürt an. Mir fiel es auf einmal schwer zu atmen. Dadurch presste ich die Augenlider noch fester aufeinander, aus Angst, wenn ich sie jetzt öffnen würde, wäre es das Ende.
„Yeji...?", hörte ich Seungmins Stimme.
Mein Kopf durchzog ein stechender Schmerz, wie am Tage des Elementenraubes. Ich hielt augenblicklich die Luft an.
Für einen Moment dachte ich, ich würde vor lauter Anstrengung gleich in Ohnmacht fallen, doch dann... Dann spürte ich ein Beben unter meinen Füßen, wodurch ich mit einem Mal nach Luft japste. Die Augen aufgerissen, schaute ich zur Decke hinauf. Plötzlich erkannte ich das dunkle Zimmer, in dem wir eigentlich hätten liegen sollen und die Treppen die dahin führten.
Mit trockenen Lippen schaute ich zu Han, der wütend beiseite sah. Automatisch folgte ich seinem Blick.
Da stand er... Felix... Der Blondschopf, der stur die Erde bändigte, um mir meinen Weg hier raus zu schaffen. In der Terra Position gestanden, lockerte er seine Haltung, um direkt auf Han zuzugehen. Unfreundlich hatte er diesen stark zurückgeschubst, wobei er seine Hände zu Fäusten ballte.
„Wenn dir eine Person sagt, dass sie da wieder hoch will, lässt du sie gefälligst. Kapiert?!"
Han schaute Felix verärgert in die Augen, doch erwiderte nichts mehr.
Meine Atmung ging unregelmäßig, bloß ließ das Zittern nach. Da ich nichts provozieren wollte oder herbeirufen vermochte, ging ich stumm einen Schritt zurück, bevor ich mich endgültig abwandte. Ohne ein weiteres Wort lief ich die Treppen nach oben, um in das Zimmer zu gelangen. Tonlos ging ich auf die Badezimmer Tür zu, um mich in der nächsten Sekunde darin einzusperren.
Meine Brust ging auf und ab, doch ich spürte das beklemmende Gefühl nicht mehr.
Ich musste hart schlucken.
Verdammt...
Ich fasste intuitiv nach meiner Stirn.
Sie waren zurück... Ich glaube... Ich glaube, dass... Hyunjin... Meine verfluchten Angstzustände sind zurück...
...
...
Ich saß in der ersten Reihe, wie sonst auch. Aufmerksam zu Changbin gesehen, konzentrierte ich mich heute auf das Training. Ich wollte mir schließlich endlich etwas aneignen, zumal ich mich ablenken lassen wollte.
Der gestrige Abend tat mir gar nicht gut, genauso wenig die Gedanken, die mich plagten. Mir stieg meine Situation deutlich zu Kopf, wie sie es lange nicht mehr tat. Angefangen bei der Tatsache, dass ich schnellstmöglich hier raus wollte, bis hin zu meinen Selbstzweifeln, die der fehlenden Elemente zu verdanken waren, welche ursprünglich meine Stärken darstellten.
Innerlich seufzte ich.
Seit ich Sönigin wurde bzw. meine Elemente sich nach und nach bemerkbar machten, war es wie, als hätte ich meine Angstzustände vergessen. Sie waren plötzlich nicht mehr da. Als hätte ich sie überwunden...
Ich konnte seit meiner endgültigen Verwandlung mit mir sowie der plötzlichen Verantwortung sehr gut umgehen. Der Tod meiner Familie nahm mich keineswegs mit, wie er das eigentlich sollte. Nichts hatte mich aus der Bahn werfen können. Nichts würde das je wieder - so dachte ich.
Aber gestern Abend...? Der Gedanke an meinen schwachen Zustand und die laute Umgebung ließen mich gar nicht gut fühlen. Hans starke Präsenz unterstrich das bloß, seine scharfe Zunge erst recht. Ich fühlte mich auf einmal wie die elfjährige Yeji, die für nichts zu gebrauchen war. Ich fühlte mich plötzlich so machtlos... Ergeben... Schwach...
Als ich mich in das Bett legte, versuchte mich Hyunjin zu beruhigen. Tatsächlich gelang es ihm auch. Während ich mir nämlich dachte, dass meine Angstzustände zurück sein könnten, redete er mir zu, dass meine kurze beinah-Panikattacke mit dem Elementenraub in Verbindung stand. Dieser schien mich wohl noch immer zu beeinflussen.
Das versuchte ich ihm zu glauben.
Dabei flüsterte ein Teil von mir, dass das nicht sein konnte...
Hyunjin bemerkte meine Zweifel natürlich, wodurch er es weiter versuchte. Ähnlich, wie... Wie damals...
Sobald deine Kanäle nicht mehr blockiert sind, wirst du schon sehen, dass ich recht hatte.
Er baute darauf, dass alles auf die Energieflüsse zurückführte, zu denen ich momentan keinen Zugang hatte, da sie nicht geöffnet waren. Ich wollte ihm nicht glauben. Nur hatte er mich nach langem hin und her soweit manipuliert, dass ich ihm glaubte.
Mit geschlossenen Augen lag ich nach der Party im Bett und hoffte innig, dass sich mein Zustand nach funktionierenden Meditation-Stunden bessern würde. Ich setzte darauf, ein inneres Gleichgewicht zurück zu erlangen, damit ich mich nicht mehr so unwohl fühlte.
Wenn das nicht passierte, wusste ich bereits, würde ich enorm drunter leiden...
„Ihr wisst, welche Aktion heute ansteht", verschränkte Changbin die Arme auf dem Rücken.
Konzentriert zu ihm gesehen, verdrängte ich meine Gedanken. Ich war froh darüber, dass ich das ziemlich gut konnte: Gedanken verdrängen... Als Kind fiel mir das schwerer, doch über die Jahre lernte ich, wie das funktionierte.
Daher fokussierte ich mich auf den Feuermeister, der bis eben Kampftechniken vorführte, die wir nächste Woche aktiv untereinander lernen würden. Nach einer kurzen Pause fing er nun an das nächste Thema einzuleiten. Wenn ich richtig lag, müsste eine Teamarbeit anstehen.
Aber Changbin verfolgte offensichtlich ganz andere Ziele...
„Die Ringkämpfe", fuhr er fort.
Schlagartig zog ich die Augenbrauen zusammen, als ich mich aufsetzte.
Ringkämpfe? Was hatte denn das zu bedeuten? Und warum zum Teufel wusste ich nicht, was das beinhaltete, geschweige denn, seit wann das Teil seines Trainingsplanes war? Müsste ich als Sönigin nicht über alles Bescheid wissen, was der Ignismeister seinen Lehrlingen lehrte?
„Wir hatten uns als Einheit darauf geeinigt, dass einmal im Monat Ringkämpfe stattfinden. Dabei soll es drei Durchgänge geben", nickte Changbin, was mich nur verdattert blinzeln ließ. „Seit einem Jahr liefen sie einwandfrei. Das möchte ich gerne dabei belassen. Wer etwas dagegen einzuwenden hat, der meldet sich nun."
Der Feuermeister schaute durch die Reihen. Ich tat es ihm gleich, indem ich mich recht auffällig zurückdrehte. Aus großen Augen beobachtete ich die Ignis, die stumm zu ihrem Meister aufsahen.
Monatliche Ringkämpfe, die bereits ein Jahr lang aktiv stattfanden...? Changbin ließ seine Lehrlinge gegeneinander kämpfen, obwohl das streng gegen die Regeln verstieß?
Das hatte ich nie bemerkt? Wie konnte er das so lange so gut verheimlich?
Ich biss die Kiefer stark aufeinander.
Dachte der Mann eigentlich je an die Konsequenzen, die entstehen könnten? In einem Ringkampf, so wie ich ihn verstand und kannte, konnte alles schief gehen. Wir sprachen hier über Ignis, verdammt! Sie würden nicht eine Sekunde zögern ihren Gegenüber ernsthaft zu verletzen. Das war nicht Sinn dieses Trainings! Sinn hiervon war, die Lehrlinge auszubilden miteinander zu arbeiten und ihre Elemente zu kontrollieren.
Ein Ringkampf unterstützte diese beiden Aspekte in keinerlei Hinsicht und hatte hier daher rein gar nichts verloren.
Das verstanden die Ignis aber wohl kaum.
Da brauchte er auch nicht so dumm in die Runde fragen! Das temperamentvolle, streitlustige Volk würde nicht gegen an reden. Das wusste Changbin auch... Der Kontinent war für den Ringkampf. Das wurde im Laufe des Tages nur bestätigt...
„Sehr gut. Hätt mich enttäuscht, wenn jemand Widerspruch einlegen würde..."
Mit angespanntem Körper drehte ich mich langsam wieder zurück, um zu Changbin aufzusehen, der in diesem Moment meinen Blick empfing. Ein kleines Schmunzeln legte sich über seine Lippen, wobei ich ihn aus ernsten Augen ansah.
Dieses Arschloch...
„Dann fangen wir mit dem Besten für diesen Monat an", erzählte er und nahm dann erst den Blick ab. Mit belustigtem Gesichtsausdruck schaute er voraus. „Yang Jeongin..."
Ich fühlte, wie sich jemand hinter mir bewegte, um Platz für denjenigen zu schaffen, der sich erhob.
Jeongin... Sein Bruder.
War das tatsächlich ernst gemeint? Changbin machte gerade keine Witze, sondern ließ Ignis in einem Ring gegeneinander kämpfen, während ich vor seiner Nase saß? Wirklich jetzt?
Warum machte er solche Dinge? Wieso versetzte er die Ignis regelmäßig in Angst, verstieß gegen regeln, indem er es zuließ, dass sie sich an den Hals gingen und weshalb musste er ständig vermitteln, dass er es am Besten wusste?
Das war nicht richtig so... Hätte ich vorher davon gewusst, hätte ich ihm den Titel als Meister genommen, obwohl er großes Talent besaß. Er durfte sich Machenschaften, wie diese hier, nicht erlauben. Ihm fehlte Respekt. Respekt, der ihm nie beigebracht wurde.
Ungeduldig auf dem Boden gesessen, fühlte ich, wie die Situation die Fesseln des Zornes in mir aufbrach. Mal wieder spürte ich eine Hitze in mir aufkommen, da ich erneut das Gefühl hatte, man hätte mich betrogen.
Denn, ja. Changbin betrog mich. Seine Loyalität stellte ich bereits seit seiner Zusammenarbeit mit meinem Feind in Frage, doch das hier? Das ließ mich nicht nur zweifeln, wer alles noch mein Wort missachtete - ich fing an mich zu fragen, was ich falsch machte.
Doch noch bevor ich mich in der Dunkelheit meiner Gedanken verlieren hätte können, indem ich nach meinen Fehlern suchte, zog ich kritisch die Augenbrauen zusammen. Ich schaute zum Blauhaarigen, der von Changbin aufgerufen wurde. Er hatte sich soeben durch die Menge geschlängelt und stand nun monoton an der Seite seines Meisters. Die Arme vor der Brust verschränkt, wartete er auf den nächsten Aufruf. Er war gespannt darauf, wer gegen ihn kämpfen würde...
Grimmig zwischen den beiden hergesehen, fixierte ich die Augen des Feuermeisters. Dieser suchte gerade nach seinem zweiten Opfer, indem er zwischen den ersten Reihen hersah. Als sein Blick plötzlich stillhielt, löste sich meine Wut erstmals auf. Ich setzte mich schlagartig auf, da ich ahnte, wen er sich vorknöpfen wollte. Ich wusste, wen er gegeneinander kämpfen lassen wollte. Ich wusste es, weil der Kampf das Publikum jubeln lassen würde. Außerdem hätte er mich damit äußert provoziert, da ich mir der Auseinandersetzung bewusst war.
Felix...
Genau... Felix. Felix und Jeongin... Schließlich waren die Yang Zwillinge meine Zimmergenossen, zumal ich öfter mal einen Streit zwischen ihnen mitbekam. Jeder wusste, dass sich die beiden am liebsten den Kopf vom Hals reißen würden.
Die Gründe spielten dabei keine Rolle.
Fakt war, jeder kannte ihre Lage. Changbin als ihr älterer Bruder wusste es natürlich am Besten und war sich bewusst, was er damit anstellte, wenn er seine jüngeren Brüder im Ring kämpfen ließ. Als wolle er einen Verletzten provozieren...
Nur über meine Leiche, dachte ich.
Daher hob ich penetrant einen Arm, um die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Ohne überlegt zu haben, streckte ich den Arm soweit in die Höhe, dass ihn jeder sah. Als würde das nicht genügen, sprang ich sogar auf die Beine und deutete auf mich.
„Ich will!", schoss es aus anschließend aus mir. „Ich will gegen ihn kämpfen."
Eilig wieder den Arm gesenkt, stellte ich mich aufrecht. Dabei versuchte ich eine selbstbewusste Ausstrahlung abzugeben, die ich für die Standhaftigkeit meiner Aussage benötigte. Das Kinn gereckt, schaute ich direkt in die Augen von Changbin. Dieser ließ seine Augenbrauen ungläubig hinauf schießen, wobei ich aufgrund seiner Reaktion leises Gelächter wahrnahm - oder aber es wurde gelacht, weil ich gerade viel zu mutig war.
Wie auch immer. Am liebsten hätte ich die Anwesenden dafür mit Schmerzen zum Stillschweigen gebracht. Vor allem Jeongin, den ich vom Blickwinkel grinsen sah...
„Yeji...", hatte Changbin unkontrolliert aufgelacht, obwohl er sich zu beherrschen versuchte. „Das meinst du nicht ernst, oder?"
Wie von selbst spannte sich mein Körper an. Ich ballte die Hände zu Fäusten, als ich aus der Nase atmete und vortrat.
Ach. Dachte er das? Glaubte er, ich meinte es nicht ernst? Wieso? Weil ich zu „schwach" war? Er konnte mich mal!
Ohne ein Wort zu sagen, schritt ich endgültig auf die Brüder zu. Ich ging demonstrativ durch die Lücke zwischen ihnen, wofür ich sie beim Gehen zusätzlich beiseite drückte und zielte direkt auf das Netz hinter den beiden, das um ein Dreieck gezogen wurde. Ich verstand endlich, wofür es da stand.
Yeji...
Nein, halt die Klappe. Ich werde gegen ihn da drinnen kämpfen. Besser ich als Felix. Ich habe keine Lust jemanden sterben zu sehen.
Wieso gehst du denn dann da rein???
Ich sagte! Halt die Klappe!
Vor dem Netz gestanden, drehte ich mich mit ernster Miene zurück. Ungeduldig warf ich die Arme auf, in der Hoffnung, sie würden nun kommen.
Ich spürte, wie die Wut des Ignis bereits in mir dominierte. Ich fühlte mich nämlich nicht nur verpflichtet mich einzumischen, sondern herausgefordert.
Ja... Changbin forderte mich heraus.
Apropos... Mir war schon bewusst, dass er meinen Kampf im Ring absichtlich herbeirief. Schließlich sah ich bereits von hier aus, wie seine Augen funkelten. Er hoffte, dass ich mich verletzen würde...
„Wird's bald?!", rief ich genervt.
Der Feuermeister zuckte bloß geschlagen die Achseln. Als müsste er sich groß wehren... Er winkte die Menge hinter sich her, worauf er mit einem amüsierten Blick auf mich zukam. Sein Bruder trug keinen anderen, während er seinen Weg zum Netz bahnte.
Noch bevor er mich erreichen konnte, zog ich das Netz beiseite, um in den Ring zu steigen. Jeongin tat es mir gleich, indem er mir keine Sekunden später folgte. Sein blödes Grinsen blieb bestehend, weshalb ich ihm bloß einen gereizten Blick zuwarf.
Wieso starrte er mich denn so an? Machte er sich innerlich etwa lustig über mich? Mir war schon klar, dass mein erster Tag bei den Ignis keinen guten Eindruck hinterließ! Es war ja kein Geheimnis, wie ich mich von Changbin demütigen lassen habe.
Heute war es aber anders. Ich würde ihnen zeigen, was ich konnte. Ich würde allen zeigen, welch eine Stärke eigentlich in mir lebte.
„Die Möchtegern-Sönigin möchte also gegen mich kämpfen?", ging er in langsamen Schritten an mir vorbei.
Ohne von seinen Augen abgelassen zu haben, breitete ich leicht die Arme.
„Angst?!"
„Um dich?", musste er leise auflachen. „Ein bisschen: ja."
Ich biss die Zähne aufeinander, als ich den Blick abnahm. Nach dem Haargummi um mein Handgelenk gegriffen, band ich meine feuerroten Haare zu einem strengen Zopf zusammen. Daraufhin hob ich meine Fäuste, wie Hoseok mir gerne beibrachte, und stellte das rechte Bein zurück.
Jeongin erfolgssicher gegenüber gestanden, wobei ich die Augenbrauen streng verzog, nickte ich in seine Richtung.
Ich war bereit.
„Da hat's jemand eilig", kommentierte Changbin hinter dem Netz. „Gefällt mir", schnalzte er mit der Zunge. „Dann legt gerne los. Möge der Schwächere überleben."
Von dieser Aussage ließ ich mich keineswegs einschüchtern. Sie machte mir keine Angst, da ich wusste, dass der Feuermeister das beabsichtigt sagte, in der Hoffnung, ich würde einknicken, bevor der Kampf anfing.
Nur gab ich nicht auf. So war ich nicht. Ich würde mich solange bekriegen, bis man mich dazu zwang, aufzuhören.
Ich würde jedoch lügen, wenn ich nicht behauptete, dass ich etwas nervös war.
Oder eher gespannt...? Ja. Ich war gespannt darauf, was nun folgte.
„Echt jetzt?", hob Jeongin eine Augenbraue, den ich bei Fuß und Schritt verfolgte. „Ich meine... Es ist noch nicht zu spät abzuspringen, Möchtegern-Sönigin."
Er wollte einen Schritt auf mich zumachen, um mich zu erschrecken. Ich zuckte zwar zusammen, aber rührte mich nicht von der Stelle.
Seine Zähne blitzten aufgrund meiner Reaktion auf.
„Hör auf damit", zischte ich. „Sei ein Mann und kämpfe."
Oh, Schwester..., hörte ich regelrecht, wie sich Hyunjin gegen die Stirn schlug.
Nur war mir das egal. Ich würde heute keine Schwäche zeigen.
„Ich soll ein Mann sein und kämpfen?", hob er das Kinn. „Ncncnc... Ich wäre vorsichtig mit dem, was ich sage."
„Ach?!", kniff ich die Augen zusammen.
Die Wut stieg mir definitiv zu Kopf. Ich konnte weder vernünftig denken, noch wusste ich, was ich gerade machte. Ich kanalisierte alleinig die Wut, die meine Taten bestimmen sollte.
Somit geschah das Darauffolgende, ohne dass ich mir darum Gedanken machte. Ich zog stark die Luft ein, während ich die Arme breitete und mich einmal um meine eigene Achse drehte. Im nächsten Moment öffnete ich die Handflächen, um Jeongin ins Visier zu nehmen. Das Wasser, was ich während der Umdrehung aus der Luft schöpfte, schoss schlagartig aus meinen Händen.
Der dünne Wasserstrahl jagte in Sekundenschnelle kräftig in seine Richtung. Doch... Ich war naiv, wenn ich glaubte, dass ein geübter Lehrling, der alle vier Elemente beherrschte, sich derartig schnell von mir besiegen ließ.
Daher musste ich meine Herangehensweise umstrukturieren. Vor allem dann, als ich sah, wie Jeongin den Wasserstrahl mit seiner bloßen Hand zerhackte, wie ein Messer das Fleisch. Das Wasser, was daraufhin zu Boden fallen wollte, ließ er in der Luft schweben, indem er seine linke Hand über die zerhackte Stelle hielt.
„Netter Versuch.", zwinkerte er, als er das Wasser abfallen ließ.
Meine Hände auf der Höhe meines Beckens ruhen lassen, stellte ich mich kerzengerade auf. Anschließend breitete ich die Arme wieder, um mich in die Position eines Aquas zu stellen. Dafür neigte ich meinen Oberkörper leicht vor und streckte das rechte Bein beiseite aus. Das linke winkelte ich leicht an. Die Hände geöffnet, zeigte eine in Jeongins Richtung, wobei die andere dicht an meiner Brust ruhte, doch auch zu ihm gedreht war.
„Nein!", rief Changbin auf einmal lautstark.
Im nächsten Moment wurde das Feuer gebändigt. Das Netz, das um uns stand, ging auf einmal in Flammen auf, wodurch es zu brennen begann. Aus meiner Position gekommen, sah ich mit großen Augen auf das Netz, welches Funken von sich gab.
„Nur Feuer! Kein Wasser! Da drinnen wird nur der Ignis genutzt!", fuhr er streng fort.
Bitte was?! Ich durfte bloß auf den Ignis in mir zurückgreifen? Den Aqua musste ich komplett vernachlässigen...?
Die Hitze, die vom Feuer auskam, erreichte mich. Mir wurde schlagartig heiß.
Kein Wasser... Ich konnte das Element, mit dem ich am Bestem hantierte, nicht nutzen.
Vorsichtig den Kopf gehoben, um zu Jeongin zu sehen, erkannte ich, wie dieser mit dem Nacken knackte.
„Lass uns das Theater schnellstmöglich hinter uns bringen.", nickte er selbstgefällig.
Ich musste schlucken.
Okay... Vielleicht würde ich das Ding doch verlieren. Nun, wo klar war, dass ich nur das Feuer bändigen durfte, stand dem nichts mehr im Weg. Meine Niederlage würde eintreffen.
Um mir diese Erkenntnis jedoch nicht anmerken zu lassen, stellte ich mich nur wieder in Position. Dieses Mal achtete ich darauf, den Ignis darzustellen. Meine Beine gingen auseinander, wobei ich leicht in die Knie ginge. Den Oberkörper gerichtet, lenkte ich eine Faust in Jeongins Richtung, wobei der Handrücken meiner linken Faust auf der Höhe meiner Wange ruhte. Meine Augen funkelten in dem Moment herausfordernd auf - kupferrot. Sie funkelten kupferrot, ich spürte es.
Jeongins Mundwinkel zuckte auf, als er herzlich meine Einladung annahm. Seine Hände zu Fäusten geballt, schlug er diese an seinen Rumpf, worauf aus ihnen starke Flammen schossen. Wachsam zu ihm geschaut, erkannte ich erstmal nicht, was er vorhatte. Dieser würde mir dafür jedoch keine Zeit lassen, weshalb ich seinen nächsten Schritt nicht kommen sah.
Die Flammen, die aus seinen Fäusten kamen, nutzte er als Antrieb. Als Antrieb, um mit ihrer Kraft auf mich zuzufliegen. Jeongin nutzte die Energie seines Feuers, indem er im Slalom direkt auf mich zusteuerte, indem er seine Arme dicht an den Seiten seines Rumpfes ausstreckte.
Da ich mich schon öfter im Kampf befand, erschreckte mich der Ignis nicht.
Das bedeutete, dass ich nicht zögerte meine Fäuste zu schwingen. Mit einem anstrengenden Laut, der meiner Kehle entfloh, holte ich mit meinen geballten Händen aus und versuchte mich dabei auf den Ignis in mir zu konzentrieren. Durch die Kraft der Sonne nahm ich mir die Energie für mein Element, welches mir ermöglichte, Feuerbälle zu formen, die direkt aus meinen Fäusten jagten. Ich versuchte mit jedem Ball auf Jeongin zu zielen, während er mir immer näher kam.
Er wich ihnen gekonnt aus, als er mich erreichte und mit seinem Feuerauspuff dreimal um mich fuhr. Das Feuer, was dabei um mich entstand, war derartig intensiv gewesen, dass ich automatisch weiter in die Mitte des Kreises stolperte, den er um mich bildete. Daher war es unvermeidlich, dass ich gegen seinen Körper kam, der abermals zum Stillstand kam. Mein Rücken machte mit seiner Brust Bekanntschaft, weshalb ich mich zurückdrehte. Am liebsten wäre ich sofort von ihm gesprungen.
Nur leider war Jeongin ziemlich geschickt gewesen. Gerade als der Halbkreis seines Feuerauspuffes sich in Luft auflöste, zog er mich am linken Arm an sich heran, ohne mir jegliche Zeit zum Handeln gegeben zu haben. Sobald er von mir abließ, machte er mit seinem Zeigefinger einen Feuerring um uns, der so eng war, dass ich augenblicklich rot anlief.
Mal davon abgesehen, dass es super warm war und ich bereits schwitzte, kam seine abrupte Nähe dazu, der ich aufgrund des Feuers an meinen Seiten nicht ausweichen konnte.
Er zwinkerte belustigt, weil er genau wusste, was er mir damit antat.
Ich hielt die Luft zum Atmen an, worauf ich in seine grünen Augen aufsah. Mit einer gewissen Ernste in seinem Gesicht, die heute von einer Belustigung begleitet wurden, erwiderte er meinen Blick. Ohne mich berührt zu haben, drehte er seinen Zeigefinger im Kreis, um den Flammenring um uns aufrecht zu erhalten, während er die Achseln zuckte.
Geblinzelt, musste ich wieder auf den Ring sehen, den er um uns schweben ließ.
Meine Unsicherheit stand mir vermutlich dick ins Gesicht geschrieben, wodurch die Menge lachen musste.
Aber ich war so stur... Obwohl ich wusste, dass ich mich hiervon nicht befreien konnte, ließ ich meinen Ehrgeiz dominieren, indem ich dennoch versuchte hier raus zu kommen.
„Jeongin!", platzte es fast schon hilflos aus mir.
Ich hasste es...
„Hm?", machte dieser nur, weshalb ich ihn wieder ansehen musste.
Ich spürte, wie die Hitze uns einholte, da Jeongin den Ring immer weiter verengte, wodurch ich ihm näher kommen musste. Das genoss der Penner fast schon, was sich an seinem Lächeln zeigen ließ, das sich vergrößerte.
„Lass das!", zischte ich.
Unbedacht griff ich nach seinem Handgelenk, dessen Finger den Ring aufrecht hielt. Doch Jeongins Arm war stark wie ein Stein, wodurch ich ihm nichts antun konnte. Nicht mit der erbärmlichen Körperschwäche, die ich momentan bot.
Außerdem wusste ich, was geschehen würde, wenn ich seine Hand einfach runterdrückte oder ihm in seine verfluchten Weichteile schlug; der Ring löste sich entweder auf oder wir beide verbrannten uns an ihm.
Ich hatte dich ja gewarnt...
„Hör auf!", sagte ich also wieder, als der Ring uns näher kam.
Fast hätte das Feuer die Spitzen meiner feuerroten Haare berührt.
„Gibst du denn auf?", hob er die Augenbrauen. „Ich möchte dich nur ungern verletzen."
„Ich-", stieß ich ungewollt an seine Brust.
Nun müssten meine Wangen vor Scham glühen und so grell rot aufleuchten, dass alle Anwesenden mich sehen konnten. Ich schien vermutlich wie eine verfluchte Weihnachtskugel! Heller als das blöde Feuer!
Wie peinlich das war!
„Komm schon, Yeji. Wir haben nicht einmal angefangen und wir wissen beide, dass du mir nicht gewachsen bist..."
Zu ihm gesehen, wünschte ich mir an der Stelle nichts sehnlicher, als sein Blut zu kontrollieren. Wäre mir meine Kraft geblieben, hätte ich ihn dazu bringen können von mir abzulassen, indem ich die Stoffe in seinem Blut fokussierte, wodurch sein Körper mit ergeben wäre - ich hätte ihn dazu gezwungen, wie meine persönliche Marionette...
Nur konnte ich nicht. Ihn ernsthaft zu verletzen wollte ich auch nicht, weshalb ich mit angespanntem Kiefer geschlagen beiseite sah. Ich fühlte, wie mir dabei einzelne Strähnen ins Gesicht fielen und an meiner Stirn kleben blieben, weil ich so stark schwitzte.
„Sehr gut.", kam es leise aus ihm, als sich der Ring um uns plötzlich auflöste.
Dafür musste er nur seine Hand runter nehmen. Das ließ mich wütend ausatmen.
Die Hände zu Fäusten geballt, konnte ich nicht anders. Gleich daraufhin schubste ich ihn grob von mir. Am liebsten hätte ich dann eine Faust in Flammen aufgehen lassen, um sein Gesicht zu schädigen.
Aber ich behielt mich im Griff.
Meine Atmung ging schwer. Durch zornigen Augen wieder zu ihm gesehen, zuckte er bloß mit den Achseln. Mit einem einfachen Winken stieß er sich mit seinen Beinen vom Boden ab und flog auf einmal über das Netz, wie ein typischer Aerea. Für seine kleine Showeinlage machte er sogar einen Rückwärtssalto, um hinter dem Netz meisterhaft aufzukommen.
Noch wütender als zuvor, wünschte ich mir, dass Blicke töten konnten. Er wäre direkt dann tot umgefallen. Das schwor ich!
„Die erste Runde geht an Jeongin, wie es aussieht. Was für eine Überraschung.", sagte Changbin ironisch.
Das Feuer um das Netz, in dem ich stand, löschte er daraufhin, indem er seine geöffnete Hand ballte. Diese Geste war kaum jemandem aufgefallen, mir aber schon.
Wieder einmal musste ich realisieren, dass ich mit geübten Signums an einem Ort feststeckte. Ich war mit Leuten gefangen, die mir von jetzt auf gleich das Licht ausknipsen konnten.
Und ich...? Vermutlich würde ich wie eine Barbie Puppe auch noch posen, damit ihnen das einfacherer gelang.
Ja, genau. So hatte ich mich gefühlt. Wie eine Barbie Puppe, die sich nicht wehren konnte.
Von dem Ringkampf würde ich nun einige Tage Albträume haben. Soviel stand fest. Ich würde eine ganze Weile benötigen, um mich von diesem peinlichen Kampf zu erholen.
Die Wut pumpte durch meine Adern. Meine Hand an meine Brust geführt, füllte ich sie mit Wasser, um das Netz vor mir zu befeuchten, da es noch heiß war. Des Weiteren zog ich es beiseite, um aus dem Ring zu treten.
Mal wieder musste ich zugeben, dass ich es ganz gut hinbekam mich selber zu demütigen. Langsam glaubte ich, das war das Einzige, was ich noch konnte.
Mit verschränkten Armen stellte ich mich in die erste Reihe. Ich hoffte, mich würde niemand auf den „Kampf" ansprechen. Das könnte mein verletztes Ego nicht mehr verkraften. Außerdem garantierte ich nicht, dass die Person aufgrund meiner Wut nicht auf einmal eine blutende Nase hätte.
Daher konnte ich nur von Glück reden, dass die Ignis eigensinnig waren. Meistens konzentrierten sie sich auf den Moment, weswegen alles andere ihnen gleichgültig war. Das bedeutete, dass ich längst vergessen wurde.
Neues stand schließlich an.
Ich wurde unsanft beiseite geschubst, als plötzlich jemand hinter mir hervor trat. Angepisst von der Tat schaute ich demjenigen ins Gesicht.
Es war Chan, der sich mit gehobener Brust aufstellte. Wer auch sonst...
„Ich will in die zweite Runde", nickte der blonde Lockenkopf seinem Meister entgegen. „Und keine Sorge", fing dieser an zu grinsen. „Ich werde dir einen grandiosen Kampf liefern..."
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Ehmmmm 🤭...
Ja, also... Meine Yeji, unsere geliebte Sönigin... Wie hat sie sich bloß wieder in diesem Kapitel gezeigt? 😭. Ganz sicher nicht von ihrer besten Seite HAHA. Aber sowas muss auch mal sein, hm. Schließlich ist sie nicht mehr die Stärkste, was sie sich manchmal nicht so ganz bewusst machen kann 👀.
Jeongin war mir aber auch ein Frecher, nä. Also ich habe ihn beim Schreiben seeeehr genossen. Einige andere unter euch vielleicht auch (beim Lesen)? 😏.
Mhmhmmmm. Nicht zu vergessen, gab es neben dem Kampf auch die kleine beinah-Panikattacke, die Yeji für einen Moment hatte. Irgendwelche Gedanken oder Kommentare dazu? Ausser, dass Han manchmal ein Assh*le sein kann? 😂.
Naja, meine Lieben. So endet ein weiteres Kapitel. Mal sehen, wie das Nächste aussehen wird!
Bis daaaaahin! Passt auf euch auuuuf.
In love, N ❤️
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