⚜️ Regeln ⚜️

(Bild von Hwang Yeji)

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Das beschriftete Papier in der Hand gehalten, schaute ich nochmal, ob ich fehlerfrei schrieb.

Besetzt - das stand auf einer Seite.

Frei - auf der anderen.

Ich hatte extra ein „Schild" angefertigt, welchen ich an die Badezimmer Tür hängen würde. Der Geduldsfaden riss mir nämlich. Von nun an wird es keine Komplikationen mehr geben, wenn sich alle an den Schild halten würden. Ich hatte es satt, dass jemand einfach reinplatzte, wenn ich drinnen war oder dass mich jemand vor der Tür abfing, noch bevor ich reinging, obwohl man sah, ich wollte auf die Toilette.

Auch, wenn ich davon ausging, dass Chan kein Problem mehr war, durfte ich mir nicht sicher sein und erst recht nicht bei den anderen acht Männern. Heute würden sich die Dinge ändern. Soviel stand fest.

Ich hielt es ansonsten nicht mehr aus.

„So", erhob ich mich mit lauter Stimme, sodass mich jeder hörte.

Wir befanden uns in der einstündigen Pause, bevor die Mittagszeit anstand, weshalb jeder anwesend war. Zielgerichtet ging ich auf die Badezimmer Tür zu und machte mein Schild an dem Faden fest, den ich bereits gestern Abend an den Türrahmen band. Ein Loch in das Papier gestochen, ging das ziemlich einfach.

„Ihr hört mir jetzt ganz genau zu", drehte ich mich zu den Jungs. „Von nun an gelten verdammte Regeln, die hier alle, ohne Ausnahme, einhalten werden, also hört gefälligst hin, was ich zu sagen habe", schaute ich mich um.

Dabei sah ich, wie nach und nach alle aufmerksam zu mir schauten. Chan war der Einzige, der genervt die Arme vor der Brust verschränkte.

Ich fragte mich, ob seine Eier sich schon erholten.

Vermutlich nicht.

Das hoffte ich.

„Wenn ich auf die verfluchte Toilette gehe und hier besetzt drauf steht, kommt auch keiner dazu! Jeder, der dann mal muss, wartet gefälligst. Ich habe es so satt, dass ständig jemand reinplatzt oder sich nicht gedulden kann, wenn ich dusche!", regte ich mich mit ernster Stimme auf. „Ignorieren wir mal euren abartigen Dreck, den ihr nie aufräumt, über den wir aber noch reden müssen!", deutete ich als Beispiel in die Ecke, wo Chan sein verschwitztes T-Shirt gestern noch hinwarf. „Erstmal aber die Toiletten! Ich hoffe, dass jedem klar ist, was ich damit meine. Ich bin eine Frau und meine Privatsphäre gilt zu wahren!"

Die Arme vor der Brust verschränkt, um meinen Standpunkt deutlich zu machen, reckte ich das Kinn.

Ich konnte es nicht leiden. Alles in mir wehrte sich gegen die Tatsache, dass die Männer in diesem Zimmer -oder auf diesem Kontinent- meinten, sie dürften sich mir auflehnen. Sie kannten keinen Respekt, konnten keinen Abstand halten und erst recht war ihnen die Privatsphäre eines anderen fremd.

Ein Teil in mir wusste, sie würden sich allesamt ganz anders verhalten, wenn sie wüssten, wer ich war. Selbstverständlich wäre der Großteil der Ignis dennoch frech, weil es ihrer Natur entsprach. Aber der drastischste Unterschied wäre kaum zu übersehen.

Daher ließ ich das nicht mehr auf mich ruhen. Es wurde Zeit, dass sie sich nicht immer nur dann bändigen ließen, wenn eine Autoritätsperson vor ihnen stand. Die Zeit war gekommen, dass sie Respekt zeigten, weil ein Zusammenleben ansonsten nicht möglich sein konnte.

„Kapiert?", harkte ich ungeduldig nach.

„Und was ist, wenn wir uns nicht daran halten?", fragte einer, der eine Reiberei provozieren musste.

Mein Kopf drehte sich warnend zu demjenigen, von dem nichts anderes kommen konnte. Es war der junge Terra... Han. Han, der natürlich nicht seine Klappe hielt. Für ihn war das schließlich eine große Herausforderung. Eine Herausforderung, mal ohne Gegensprüche auf jemanden zu hören. Ich hatte das Gefühl, er fühlte sich gezwungen, stets gegen an reden zu müssen.

„Was willst du dann machen?", erhob er sich von seinem Bett, um in großen Schritten rumzukommen.

Dabei hob er herausfordernd eine Augenbraue.

Die ein oder anderen mussten leise lachen, wobei ich einige grinsen sah. Natürlich... Sie konnten es kaum erwarten, wenn sich welche an den Hals gingen.

Wie mich das schon wieder reizte... Glaubte Han etwa wirklich, ich hatte Lust auf eine Auseinandersetzung mit ihm? Nicht nur das... Dachte er, er dürfte mich vor der Gruppe bloßstellen, während ich derartig verärgert war?

Verdammt, nein. Ich war so wütend! Zwar wusste ich, dass ich an anderen Tagen stumm über sein Verhalten hinweg gesehen hätte... Nach dem ausfallenden Kommentar, den Chan gestern jedoch loslassen musste, blieb mir keine andere Wahl mehr. Die Männer waren außer Kontrolle geraten und durften nicht glauben, ich sei ein wertloses Weib, mit dem sie umgehe konnten, wie sie wollten. Ganz gleich, ob sie stärker waren als ich. Wenn es sein musste, griff ich auch nach Hans Eiern. Er sollte mich nicht testen. Ich würde für mich stehen, bis die Jungs sich an die Regeln hielten! Koste es, was es wolle.

„Was ich dann machen werde?", wiederholte ich seine Frage, während er immer weiter auf mich zuschritt. „Ich werde demjenigen dann üble Schmerzen zufügen."

„Du?", musste der Terra ungläubig lachen.

Mit dem Finger auf mich gezeigt, blieb er direkt vor mir stehen. Selbstverständlich ließ ich mich nicht verunsichern, sondern fixierte streng seine Augen.

„Ja", gab ich ernst von mir. „Ich."

„Süß", vergrößerte sich sein Lächeln, als er sich zu den Jungs drehte. „Oder? Ist das nicht süß? Was sagt ihr? Ich meine", zuckte er die Achseln und drehte sich wieder zu mir. „Ich müsste dich nur am Oberarm fassen und du wärst zu nichts mehr fähig."

Wieder lachten einige im Hintergrund. Das sorgte zwar für eine Röte in meinem Gesicht, bloß blieb ich genauso autoritär, wie vorher auch. Die roten Wangen waren im Endeffekt meiner Wut zu verdanken, auch wenn Han vermutlich anderes dachte.

„Trau dich.", presste ich äußerst gereizt hervor.

Denn, ja... Han machte mich sauer, falls das noch nicht deutlich wurde.

Nun schossen seine Augenbrauen in die Höhe. Er schien kaum zu glauben, was ich da von mir gab. Ähnlich, wie Chan gestern... Als könnte ich nur große Töne spucken, ohne etwas drauf zu haben. Das machte ihm aber nichts aus, ganz im Gegenteil. Er genoss es, dass er glaubte, er wäre mir überlegen. Also ging er herzlich auf meine Einladung ein; mit den Schultern gezuckt, griff er nach meinem Oberarm.

Augenblicklich erinnerte ich mich an die Stunde bei Changbin, in der ich mit Jeongin zusammenarbeite. Außerdem bedachte ich, dass Han mich für ein Schwächling hielt.

Das nutzte ich zu meinem Vorteil.

Manchmal waren die Ignis viel zu impulsiv, um vorausschauend zu planen. Ich hatte zum Glück den Aqua in mir, der mich stets daran erinnerte.

Na, los... Zeig's ihm.

Ohne gezögert zu haben, griff ich nach dem Handgelenk des Terras, drehte mich mit dem Rücken zu ihm, zog seinen Arm über meine Schulter und beugte meinen Oberkörper vor. Die Schwungkraft aus meinen Beinen geschöpft, indem ich mich mit meinen Füßen abstieß, warf ich Han dadurch mit extremer Stärke, die ich aus irgendeinem Grunde besaß, über mir zu Boden.

Das geschah in Sekunden.

Ein lauter Knall war zu hören. Han landete keuchend auf dem Rücken. Das Gesicht verzogen, wollte er sich beiseite drehen, nur kam ich ihm zuvor.

Ich vergaß nicht, dass ich es ihm doch beweisen wollte.

Die Hände zu Fäusten geballt, hob ich mein linkes Bein an. Vor dem Terra gestanden, platzierte ich meinen Fuß über sein bestes Stück. Vorsichtig legte ich ihn ab, was Han direkt regungslos machte. Ich drückte zwar nicht fest zu, aber ließ meinen Fuß da ruhen, sodass er mit großen Augen zu mir aufsah und sogar die Luft anhielt.

Ich wusste auch nicht, was ich auf einmal mit den männlichen Geschlechtsteilen hatte. Bloß kamen sie mir hier drinnen gut gelegen.

„Woooow!", rief Felix, der von seinem Bett sprang.

Die anderen starrten ebenfalls aus geweiteten Augen zu mir. Schließlich war es nicht wahrscheinlich einen stabilen Terra derartig schnell auf den Boden zu bekommen...

Ich gab zu, dass mich das nach langer Zeit wieder mächtig fühlen ließ...

„Wolltest du was sagen?", zischte ich, während ich in Hans Gesicht sah.

Dieser presste die Lippen aufeinander. Zwischen meinen Augen hergesehen, schüttelte er auf der Stelle den Kopf.

„Gut!", nahm ich den Blick ab.

Einen momentlang überlegte ich dann, ob ich ihn vielleicht nicht doch verletzen sollte, damit er aus der Situation lernte. Ich entschied mich aber dagegen.

Das genügte. Vorerst...

Den Fuß von Han genommen, drehte ich mich ausgeatmet zu den anderen.

„Irgendwelche Einwände sonst noch?!", fragte ich ziemlich unfreundlich.

Ich schaute in die Gesichter der Ignis. Während Suga und Yeonjun gleichgültig wirkten, sahen Namjoon, Seungmin und Felix fast schon stolz aus. Jeongins Gesicht war schwer zu lesen, wobei ich Chan und Minho eindeutig zu erreichen schien. Sie schauten verärgert aus, bloß war mir das egal.

Sobald nichts von ihnen kam, wofür ich innerlich gebeten hatte, nickte ich entschlossen.

„Dann gelten die Regeln von nun an!", sagte ich bestimmt, als hätte ich das Sagen hier drinnen.

Was ich eigentlich auch hatte...

Des Weiteren setzte ich meine Beine in Bewegung, um an der starrenden Menge vorbei zu gehen und tonlos aus dem Zimmer zu stürmen.

Ich musste auf der Stelle weg, um die Ruhe in mir wieder zu finden. Am besten auf der Stelle, bevor ich noch auf Ideen kam, die keine schönen Konsequenzen haben würden.

Intuitiv lief ich auf den Trainingshof, die Hände geballt und die Zähne schmerzhaft aufeinander gebissen.

Dabei wünschte ich mir so sehr, dass ich ihr Verhalten mit Konsequenzen bestrafen könnte...

...
...

Nach dem Essen mit Seungmin, Namjoon und Suga ging ich wieder auf mein Zimmer.

Wie merkwürdig das in meinen Ohren klang; mein Zimmer. Es war nicht mein Zimmer. Streng genommen sollte ich nicht einmal hier leben.

Mein zu Hause war mein Palast. Der Palast, aus dem ich eiskalt verbannt wurde, weil mich einer meiner Leute vom Thron stürzte und tief fallen sehen wollte.

Nun waren zwei Wochen vergangen und ich wusste noch immer nicht, wer es war. Die schlimmere Tatsache war jedoch, dass ich hier nach wie vor ohne Plan saß. Doch das würde nicht ewig so bleiben. Dafür war ich viel zu ungeduldig.

Neben dem Stress der letzten Tage, in denen ich mich damit beschäftigte, meine Mordgedanken an meine Zimmergenossen nicht zu verwirklichen oder aufzupassen, dass mich niemand entlarvte, damit Changbin mich nicht tötete, musste ich mich endgültig erholen. Der Elementenraub war nämlich noch deutlich zu spüren, wobei ich seit der Angelegenheit mit Han, bei der ich es schaffte, ihn zum Fall zu bringen, glaubte ich, dass ich mich endgültig auskurierte.

So hoffte ich zumindest.

Schließlich waren die Nachwirkungen des Elementenraubes keine einfachen. Selbst, wenn es zu Besserungen kam, konnte es auch wieder zu Rückschlägen kommen.

Da ich mich aber gut fühlte, überlegte ich endlich, was ich tun könnte, um hier raus zu kommen.

Ganz offensichtlich musste ich die Elemente neu studieren. Da führte kein Weg dran vorbei. So faul ich auch war und nicht einsehen wollte, dass ich mir um etwas Mühe machen musste, das mir einst geschenkt wurde, war die Zeit gekommen, an dem ich es akzeptierte. Ich sollte und war dazu verpflichtet mir alle Elemente neu anzutrainieren, damit ich zumindest eine kleine Chance auf einen Sieg hatte. Auf einen Sieg gegen meinen Feind, dessen Namen ich noch nicht kannte. Auf einen Sieg gegen Changbin, der mich bewachte...

Unabhängig davon musste ich einen Back-Up-Plan im Kopf behalten, auf den ich immer zurückkommen konnte, wenn ich daran scheitern sollte, die Elemente zu beherrschen. Das bedeutete, dass ich auf den schreckliche Gedanken zurückkommen musste, mir vielleicht Verbündete zu machen...

Verbündete... Das Wort schmeckte bitter auf meiner Zunge, seit ich wusste, was es bedeutete, verraten zu werden.

Aber vielleicht war ich auf sie angewiesen... Vielleicht musste ich mir Verbündete machen, wenn ich hier weg wollte.

Angenommen... Ich könnte die Erde nicht bändigen, weil Probleme beim Lernen entstehen könnten. Ich müsste bei der Situation darüber nachdenken, ob ich keinen Signum in meinen Plan einweihte, der alle vier Elemente beherrschte oder gar sogar einen mächtigen Terra, damit er mir den Weg hier raus schaufelte.

Han, kam es mir dann durch den Kopf, weshalb ich einen Schüttelfrost bekam.

Nur über meine Leiche würde ich ihn einweihen. Hier waren sicherlich mehr Terras, nach denen ich Ausschau halten könnte.

Bloß hatte ich genau das gemeint. Was war, wenn ich tatsächlich auf Verbündete angewiesen war? Obwohl ich das nicht wollte...

Schließlich dachte ich unabhängig von meinem Vertrauensproblem daran, was den Menschen zustoßen würde, wenn sie sich mir anschlossen. Changbin sagte glasklar, dass er sie töten würde. Daraus machte er kein Geheimnis, nein.

Nicht, dass ich nicht dazu bereit war Opfer zu bringen...

Aber wenn es nicht sein musste, wollte ich auch nichts riskieren.

Mir an die Stirn gefasst, schritt ich gestresst in das Zimmer. Gestresst, weil ich nicht wusste, wofür ich mich entscheiden sollte, obwohl der Part mit dem Eigentraining feststand. Gestresst, weil ich endlich weiterkommen wollte...

Gerade als ich durch die Tür wollte, kam mir in dem Augenblick Minho entgegen. Wie von selber blieb ich stehen und wich leicht beiseite, damit wir nicht aneinander gerieten. Dadurch stieß ich meine Schulter an den Türrahmen, was dem Ignis mit dem feuerroten Haar kaum erspart blieb.

„Oh!", hob er verteidigend die Arme, als er stehen blieb. „Stand ich dir etwa im Weg? Hast du dich wegen mir verletzt? Jetzt hau mich bitte bloß nicht um!"

Die Ironie stand ihm dick und fett ins Gesicht geschrieben. Für einen Moment fragte ich mich, was zum Teufel sein Problem war, bis ich begriff, dass er sich über meine Mitteilung von heute Morgen lustig machte.

„Trottel...", murmelte ich bloß.

Daraufhin ging einfach an ihm vorbei. Ich hatte keine Lust auf einen Streit mit ihm, während mein Kopf qualmte.

Mit einem selbstgefälligen Lächeln beließ er es dabei, wofür ich wirklich dankbar war.

Zugleich machte mich das jedoch stutzig. Vor allem die Tatsache, dass er wieder in das Zimmer kam und sich stumm auf seinem Bett fallen ließ. Da seines direkt vor meinem stand, konnte ich nicht anders, als ihn mir kritisch anzusehen.

Die Augenbrauen zusammengezogen, fragte ich mich, weshalb er sich wieder aufs Bett warf.

Aufgrund der Beziehung, die ich einst zu Minho pflegte, fragte ich ihn das nicht. Ich konnte mir denken, dass er sich langweilte.

Ich konnte es mir denken, ja... Denn ich kannte den rothaarigen Ignis, auch wenn er mich vergessen hatte. Nur deshalb konnte ich auch nicht wütend auf ihn sein...

Dafür versetzte mich sein Anblick in viel zu viele Erinnerung zurück...



~ 2011, Dezember

„Du faules Stück Scheiße!", regte sich Chwe über Hoseok auf. „Räum deinen Kram hier weg!"

„Hör auf ständig zu meckern, du Nervensäge.", rollte mein bester Freund mit den Augen.

Seit Hoseok im November ebenfalls eine Verwandlung durchmachte und für die Tests hier landete, war es nicht mehr harmonisch. Chwe und er kriegten sich nur noch in die Haare, was mir enorm auf die Nerven ging.

Jeden Tag war ich kurz davor ihre Köpfe einzuschlagen, weil ich es allmählich nicht mehr aushielt.

„Steh auf.", knurrte Chwe, der die Unordnung in unserem Zimmer hasste.

„Boa! Warum teilen wir uns mit dem überhaupt ein Zimmer!", warf sich Hoseok auf. „Der nervt doch!"

„Alter. Ich zeig dir gleich mal, wer nervt.", wollte sich Chwe erheben.

Doch ich drückte ihn an der Brust zurück auf's Bett. Aus genervten Augen zu ihm gesehen, wechselte ich einen Blick zwischen den Jungs. Ich seufzte lautstark.

„Könnt ihr den Kindergarten mal sein lassen?", schaute ich erst zu Hoseok. „Ich mag Chwe, Hobi. Also bitte; akzeptiere endlich, dass wir miteinander Zeit verbringen werden", nickte ich. „Und Chwe", sah ich zu dem genannten Jungen. „Kannst du meinem jahrelangen Freund bitte nicht immer mit deinen Fäusten drohen?"

Chwe ließ sich zurückfallen, sodass ich meine Hand wieder zurücknehmen konnte. Er verschränkte die Arme vor der Brust, was ihm Hoseok im gleichen Moment nachahmte.

Ihr Verhalten war zum Lachen.

Aber was war von dreizehnjährigen Jungs auch anderes zu erwarten?

„Kannst du ihm dann sagen, dass er seine Sachen aufräumen soll?", fragte Chwe, ohne mich anzusehen.

„Ich hör dich!", sagte Hoseok nur, den ich anfunkelte.

„Ja", nickte ich ihm aus großen Augen zu. „Kann ich. Hoseok wird sicherlich auch so freundlich sein und aufräumen. Nicht?"

Mein bester Freund kippte die Kinnlade, als er ungläubig zwischen meinen Augen hersah. Er hob fragend die Hand und zeigte in Chwes Richtung, was soviel heißen sollte, wie: Du stellst ihn über mich?

So war das nicht. Ich wollte einfach nur den Frieden zwischen den beiden wahren und zwischen uns Dreien aufrecht erhalten. Das klappte aber nicht, wenn beide ständig gegen an redeten...

Als Hoseok meinen Blick deutete, warf er den Arm auf.

„Fein.", erhob er sich schlussendlich geschlagen.

Ich konnte vom Blickwinkel sehen, wie Chwe provokant die Zunge ausstreckte. Am liebsten wäre Hoseok drauf eingegangen, aber er riss sich noch zusammen.

Darüber war ich schon ziemlich froh...

Deren Streitereien waren kaum auszuhalten...



Ich wusste nicht, wie ich von so vielen Erinnerungen auf diese kam, aber... Sie überkamen mich nun mal. Ich musste an alles und nichts zurückdenken, wenn ich Minho sah...

Die Wahrheit war, dass er sich nie mit Hoseok verstanden hatten. Eigentlich vertrug er sich selten mit überhaupt irgendwen, nur war das mit meinem besten Freund mit am schlimmsten gewesen. Sie verstanden sich nicht. Zumindest nie so, wie ich es gerne gehabt hätte. Sie konnten miteinander auskommen, taten das aber bloß wegen mir. Wenn es nach ihnen ginge, hätten sie sich lieber gemieden. Zu Zeiten des Instituts war das ziemlich anstrengend auszuhalten. Das hatte nicht nachgelassen, nachdem irgendwann auch Dahyun dazu kam, wodurch unsere Freundesgruppe ein wenig größer wurde.

Je älter wir geworden waren, desto eher schafften es die Jungs miteinander auszukommen.

Irgendwann war die Sorge darum jedoch nicht mehr wichtig gewesen. Nach dem großen Brand war gar nichts davon mehr wichtig gewesen...

„Ich langweile mich zu Tode!", ertönte plötzlich die lautstarke Stimme von Minho, die mich vor Schreck zusammenzucken ließ.

Er lag noch immer auf seinem Bett und starrte an die Decke.

Sein Verhalten erinnerte mich exakt an die Zeit im Institut, nur mit dem Unterschied, dass... Dass er verbitterter klang. Oder sollte ich sagen, er klang erwachsener bzw. genervter?

Ich wusste nicht, wie ich das beschreiben sollte, aber... Obwohl Minho derselbe zu sein schien, hatte er sich trotzdem sehr verändert.

Haben wir das nicht irgendwie alle...?

„Sag mal was, Yeonjun", fing er wieder an. „Vielleicht nimmt der Tag noch eine interessante Wendung?"

Der Rothaarige verschränkte die Hände hinter seinem Kopf miteinander und schaute zum kleinen Jungen auf dem Bett, der den Kopf gesenkt hatte. Seine schwarzen Haare fielen ihm tief ins Gesicht, sodass kaum etwas von seiner Mimik zu sehen war. Zudem gab er keinen Ton von sich, als hätte Minho nicht einmal den Mund geöffnet.

Die Stirn kraus gezogen, dachte ich an Seungmins Worte, die besagten, Yeonjun sei stumm. Niemand glaubte, dass er reden konnte, weil er es nie tat. Seungmin behauptete, er hatte es selbst gedacht, bis er den kleinen Jungen ein einziges Mal reden hörte.

Das war interessant.

Wieso sprach er nicht? Nicht, dass er musste... Es war nur sehr merkwürdig für einen kleinen Jungen, wenn er nicht reden wollte. Schließlich war er ein Kind. Kinder waren für ihre aktive Körperleistungen bekannt - das traf auf Yeonjun nicht zu.

Intuitiv an seinen Körper entlang gesehen, um sein Bett zu fokussieren, auf dem sein ganzer Name stand, weiteten sich abermals meine Augen.

Yoo.

Eine Gänsehaut überkam meinen Körper.

Er... War der Sohn von Seokjin? Von Seokjin, meinem Läufer, der mir bereits seit Jahren diente?

Die Geschichte, die er mir einst erzählte, ging mir schlagartig durch den Kopf. Er sprach von seinem Sohn, der ihm im jungen Alter entnommen wurde, weil dieser sich verwandelte. Er wurde ein Signum und durfte nicht mehr bei seinem Vater bleiben. Seine Mutter lebte seit seiner Geburt nicht mehr, wodurch beide nur noch sich hatten. Damals entschuldigte ich mich aufrichtig bei Seokjin. Ich erzählte ihm, dass bedauerlicherweise kein Weg an sein Schicksal vorbei führte.

Wenn ich mir seinen Sohn jetzt aber so ansah, fragte ich mich, wie ich sowas bloß sagen konnte.

Der arme, kleine Junge schien offensichtlich alleine gewesen zu sein. Er fühlte sich alleine, ja. Ähnlich, wie ich es einst tat... Daher sein Verhalten.

Den Blick abgewendet, presste ich die Kiefer aufeinander.

Nein, das war nicht richtig so...

„Ugh!", rief Minho wieder, der mich ein erneutes Mal aus den Gedanken riss. „Mit Yeji möchte ich aber nicht reden.", fiel sein Kopf auf's Kissen zurück.

Abrupt erzielte er all meine Aufmerksamkeit.

Yeonjun war plötzlich vergessen. Dabei wusste ich, dass ich ihn so schnell nicht gänzlich aus meinen Gedanken streichen konnte. Dafür veranlasste sein Verhalten eine ganz neue Ansichtsweise in mir, die ich für fast unmöglich hielt...

Zum Rothaarigen gesehen, verengte ich die Augen.

Minho wollte mit mir nicht reden?

Ich meinte... Das war mir bereits aufgefallen. Nur, was war der Grund dafür?

„Und warum nicht?", fragte ich, ohne darüber nachgedacht zu haben.

Interessiert den Kopf geneigt, schaute ich zu ihm rüber. Minho erwiderte erst meinen Blick, hielt es aber nicht for nötig, mich lange anzusehen. Stattdessen schaute er beiseite.

Ein leises Lachen entfloh seinem Hals, doch... Er sagte nichts. Minho sagte gar nichts mehr. Er drehte sich nur auf seine linke Seite und das war's auch.

Was war denn mit dem los? Durfte ich keine Fragen stellen? Hatte er etwa ein Problem mit mir, von dem er mir vielleicht vergaß zu berichten? Oder warum lachte er mich plötzlich aus? War es etwa so schlimm mit mir zu reden?

Ein kleiner Teil von mir hoffte, er würde mit mir reden. Ich wünschte es mir, damit er derjenige sein konnte, den ich vielleicht in meine Geheimnisse einweihte.

Ja, jetzt waren meine Gedanken raus...

Wenn ich mir einen Verbündeten machen musste, wollte ich, dass es Minho wurde. Ich wollte das, um wenigstens eine vertraute Person an meiner Seite zu wissen.

So, wie sich Minho jedoch verhielt, sprach alles dagegen. Hinzu kam, dass ich emotional vermutlich noch nicht dazu bereit war mir anzuhören, wie wütend er vielleicht auf die echte Yeji war...

Ich biss mir auf die Unterlippe.

Nein... Vermutlich würde ich Minho niemals einweihen.

Nicht nur aufgrund der aufgezählten Punkte, die mir Angst bereiteten...

Ich wollte sein Leben schlichtweg nicht riskieren. Das war der ausschlaggebende Grund, der gegen ihn sprach. So egoistisch das auch klang - ich wollte Minho meine Geheimnisse nicht verraten, damit er nicht getötet wurde, denn... Er war mir wichtig...

Mögest du die Gedanken bei allen haben, die dir noch begegnen werden...

Vorsichtig von meiner Unterlippe abgelassen, nickte ich.

Hoff das, Hyunjin...

...
...

Hellwach rieb ich mir über die Augen. Auf der Wiese gesessen, die dem Trainingshof zugehörte, fasste ich nach den Grashalmen.

Wir hatten es tief in der Nacht oder ganz früh am Morgen; das war Ansichtssache. Es war drei Uhr. Nach dem heutigen Tag, der ziemlich anstrengend war, aufgrund des Trainings, fielen alle wie nasse Waschlappen zu Bett. Nur ich blieb ich noch wach und lenkte mich mit meinem Bruder ab, der sich in meinem Kopf mit mir unterhielt. Wir beide warteten auf den Zeitpunkt, an dem alle in den Tiefschlaf fielen, damit ich raus konnte.

Schließlich nahm ich mir vor, endlich etwas zu tun. Um irgendwann von dem Ort zu flüchten oder gegen meinen Feind anzutreten, musste ich meine Elemente wieder zurückerlangen. Dafür nahm ich mir vor heimlich zu trainieren.

Ich hielt mich wohl oder übel an meinen Plan.

Richtig! Und ich bin stolz auf dich. Auch, wenn das bedeutet, dass du nicht schlafen darfst!

Ich konnte vom Glück sprechen, dass mir mein Schlaf nicht viel bedeutete bzw. konnte ich gut abwägen, was mehr auf der Waage wog - der Schlaf oder mein Training. Die Antwort war klar. Das Training wat mir wichtiger, wofür ich den Schlafmangel in Kauf nahm.

Meine Natur bestand aus Struktur und Disziplin, weshalb ich bereits wusste, dass ich das ganz gut hinbekommen würde. War nur die Frage, ob dasselbe für das Erlernen der Elemente galt.

Würde ich genug Geduld besitzen, um mir die zwei übrigen Elemente anzueignen und die beiden, die bereits in mir lebten, weiter auszubauen?

Ich war gespannt das zu beobachten...

„Was tue ich jetzt? Meditieren?", fragte ich meinen Bruder im Flüsterton.

Ich glaub's nicht. Das weißt du nicht?

Empört die Arme vor der Brust verschränkt, zog ich die Augenbrauen zusammen.

Woher soll ich sowas denn wissen, dummer Bruder? Mir wurde all das nie beigebracht. Ich konnte meine Elemente von selber beherrschen. Ich brauchte nie ein Training!

Natürlich kannte ich das Grundbasiswissen oder ungefähr das, was den Signums gelehrt wurde. Mir wurde auch viel erzählt.

Bloß... Hielt ich es nie für nötig die Dinge über Anfänger bereitwillig gehört zu bekommen. Ich ging nie davon aus, dass ich's je gebrauchen hätte können. Weder ich, noch Rosé und Jungkook.

Wie hätten wir auch erahnen können, dass mir eines Tages hinterlistig die Elemente geraubt werden würden?

Ja, Yeji. Meditieren. Versuch den Zugang zu deiner Machtquelle zu finden.

Ich lockerte die Arme, sobald ich ausatmete. Ich schüttelte einmal den Oberkörper durch, worauf ich meine Gedanken erstmal beiseite warf und entspannt die Augen schloss. Die Hände zu Fäusten geballt, faltete ich sie auf der Höhe meines Bauches ineinander. Im Schneidersitz gesessen, ließ ich die frische Nachtluft auf mich wirken. Ich atmete mehrmals ein und wieder aus, während ich immer weiter in meine eigene Welt abtauchte.

Dadurch, dass ich bereits zwei Elemente bändigen konnte und jahrelang ein Signum war, ging das ziemlich schnell.

Beim ersten Mal...

Im Training mit Changbin... Mit seiner Anleitung...

Jetzt gerade... Lief gar nichts. Egal, wie sehr ich versuchte mich zu konzentrieren oder in meinem Kopf nach mir selber suchte... Es brachte nichts.

Selbst mein Bruder unterbrach mich kurz, um nachzufragen, weshalb ich so lange brauchte.

„Halt die Klappe!", zischte ich nur und versuchte es weiterhin.

Die Augenbrauen angestrengt zusammengezogen, fühlte ich es. Ich fühlte, wie schwer sich das für mich war, weshalb mir die Konzentration schwer fiel.

Langsam vor mich hin geknurrt, öffnete ich meine Augen.

Wie ich sehe...

„Ich sagte... Halt die Klappe!", zischte ich.

Okay. Ja... Klar.

Wütend auf mich, knirschte ich mit den Zähnen.

Weshalb bekam ich das nicht hin? Sollte ich nicht geübt darin sein, nachdem ich das schon eintausend Male (oder mehr) gemacht hatte? Was war nur los mit mir?!

„Du dumme, peinliche, Sau!", kam es hitzig aus mir, dabei war jedes Wort an mich selber gerichtet. „Kannst nicht mal eine einfache Meditation hin kriegen!"

Mir selbst gegen den Kopf gehauen, ballte ich die Hände zu Fäusten.

„Zu nichts bist du zu gebrauchen!"

Beruhig dich mal...

Sag mir nicht, was ich tun soll! Danke!

Mein Bruder sollte aufhören zu nerven. Ich wusste schon, was ich tat, wenn ich so mit mir sprach. Das war meine Art mich selber zu motivieren. Das musste er nicht verstehen. Oder sonst jemand...

Genervt von mir selber wollte ich die Arme vor der Brust verschränken.

Nur kam ich nicht dazu.

„Was tust du denn hier?", hörte ich auf einmal jemanden fragen.

Erschrocken wirbelte ich zurück. Beinahe außer Atem geraten, machte ich die Augen groß, um aufzusehen und zu erfahren, woher die Stimme kam. Die Hände auf die Wiese gedrückt, hatte ich die Beine angewinkelt.

Geblinzelt, schaute ich in das verwunderte Gesicht von... Von Jeongin?

Was zum Kuckuck tat er hier draußen???!

Die viel wichtigere Frage...

„Wie lange stehst du da schon?", platzte es aus mir.

Hatte er etwa gehört, wie ich mit meinem Bruder sprach? Oder mit mir selber?

Meine Frage brachte ihn dazu die Arme vor der Brust zu verschränken. Mit einem kritischen Blick zu mir gesehen, zuckte er die Achseln.

„Lange genug, um sagen zu können, dass das, was du machst, nicht richtig ist.", seufzte er.

Schlagartig die Augenbrauen zusammen, setzte ich mich vorsichtig auf. 

Allmählich beruhigte ich mich wieder, da die Tatsache, dass er mich erschrak oder dass er mich gehört haben könnte, nicht mehr wichtig erschien. Sein Kritikpunkt war das, was bei mir hängen blieb.

Bedenklich zwischen seine Augen gesehen, nickte ich.

„Ist's sehr wohl.", sagte ich stur, obwohl ich mich bis eben hätte zu Grund und Boden beleidigen können, weil ich kläglich scheiterte.

Zu meiner Überraschung bildete sich ein Lächeln auf seinen Lippen. Ein ironisches natürlich...

„Oh, tut mir leid! Wie hätte ich es nur wagen können!", trällerte er gespielt. „Du bist doch die Möchtegern-Sönigin. Du weißt alles viel besser als die anderen."

Er hob beeindruckt die Augenbrauen, was mich nur stutzig darein sehen ließ.

Möchtegern-Sönigin? Ernsthaft...? Dann auch noch, dass ich alles angeblich besser wusste?

Dafür war es viel zu früh, Mister Yang. Hinzukommend war ich viel zu verzweifelt.

„Was soll der Blödsinn?", kniff ich die Augen zusammen.

„Weißt du was?", ignorierte er meine Frage. „Ich glaube, ich nenne dich von nun an so. Möchtegern-Sönigin...."

Er nahm den Blick ab, um überlegend in die Leere zu starren. Daraufhin hob er einleuchtend den Finger, als er schnippte.

„Oder? Das hat was...", nickte er. „Ja. Der Name wird's; Möchtegern-Sönigin."

Er möchte dich ärgern...

Was du nicht sagst.

„Sehr witzig.", gab ich trocken zurück und drehte mich von ihm.

Ohne nochmal auf seine Aussage eingegangen zu sein, schloss ich wieder die Augen. Ich führte meine Hände an meinen Bauch, um sie ineinander zu falten, wobei ich versuchte von vorne anzufangen.

Aber die nervige Stimme ließ mich nicht.

„Nein, im Ernst jetzt", ergriff Jeongin wieder das Wort, weshalb ich seufzend über meine Schulter schaute. „Was versuchst du hier um drei Uhr morgens?"

Kurz die Augen geschlossen, öffnete ich sie rollend.

Was ging ihn das bitte an?

„Die Frage ist wohl eher: was interessiert dich das? Und warum bist du um diese Uhrzeit wach?"

Gelassen fuhr er sich über seine blauen Haare, als er mit der Zunge schnalzte.

Er wirkte gar nicht müde, fiel mir gerade auf. Schlief er überhaupt...?

„Erstens. Das sind zwei Fragen", nickte er klugscheißerisch. „Zweitens. Könnt ich dich doch auch fragen."

„Tschüss, Jeongin.", sagte ich nur noch, weil das zu nichts führte.

Ich kam hier auf kein Ergebnis und er würde keine Antwort bekommen. Das war doch sinnlos.

Somit widmete ich mich wieder mir selber. Obwohl ich wusste, dass der Blauhaarige da noch stand, wollte ich meditieren. Den Prozess mit den Augen schließen und den Händen an meinen Bauch führen, wiederholte ich nun zum dritten Mal.

Ich war gespannt, ob's was brachte.

Aufgeatmet, versuchte ich mich zu konzentrieren.

Zu keiner Überraschung fiel es mir jetzt schwerer als zuvor...

Er steht noch da. Deshalb.

Ich weiß! Idiot.

Konzentration. Das redete ich mir an die zehntausend Male zu; Konzentriere dich! Ich versuchte mich wirklich anzustrengen, indem ich die Luft zum Atmen anhielt und meine Augenlider aufeinander presste. Ich strengte mich derartig an, dass ich Angst hatte, mein Körper könnte zu zittern anfangen.

Langsam wieder nach Luft geschnappt, versuchte ich es dieses Mal, indem ich die Augen öffnete.

Ich scheiterte kläglich.

Wie auch nicht! Zwei intensive Augen starrten mir auf den Rücken. Natürlich scheiterte ich.

Lass es... Lass es, bevor du dich am Ende derartig stresst, dass du alle Zugänge blockierst. Ruh dich aus, Schwesterherz...

Hyunjins Stimme klang sanft, während in meinem Kopf ein Chaos zugange war. Doch sobald er auf mich einredete, versuchte ich mich auf ihn zu konzentrieren. All den Stress in meinem Kopf versuchte in dabei zu bannen.

Mit einem Mal atmete ich aus und lockerte meine Hände. Mein ganzer Körper entspannte, wodurch ich mich aufrichten konnte. Im nächsten Moment ließ ich mich einfach zurückfallen. Mein Rücken legte sich auf den angenehmen Rasen, während ich in den Nachthimmel sehen konnte, der funkelte. Er funkelte strahlend.

Das genügte. Hyunjin hatte recht. Ich sollte mich nicht unter Druck setzen.

Morgen... Morgen würde ich es besser machen.

Ich bin stolz auf dich, Yeji...

Mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen wollte ich gerade die Augen schließen, als eine weitere Stimme ertönte.

Vor lauter Anstrengung hatte ich beinahe vergessen, dass Jeongin noch hier stand...

„Ich gebe dir einen gut gemeinten Rat, Möchtegern-Sönigin", fing er an.

Intuitiv den Kopf beiseite gedreht, sodass ich ihn ansehen konnte, hob ich das Kinn. Meine Gedanken waren blank, als ich ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen anschaute.

Er hatte die Arme mittlerweile gelockert und setzte zum Gehen an. Mit einem amüsierten Ausdruck im Gesicht deutete er auf meinen liegenden Körper.

„Du solltest deine Kanäle öffnen, bevor du versuchst zu meditieren."

Er zog die Lippen vielsagend zu einer Gerade. Fast so, als wäre das, was er sagte, das Selbstverständlichste auf dieser Welt. Daraufhin nickte er ab und ging auf die Tür, die in die Wohngemeinschaft führte.

Mich ließ er mit gerunzelter Stirn zurück.

Meine Kanäle öffnen...?

Hyunjin, verdammt!

Ich richtete mich schlagartig auf.

„Die Energieflüsse...", sagte ich einleuchtend.

Die Energieflüsse... Wie konnten wir die nur vergessen...



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Heeeeelloooowww guys 😏

Also... Ich bin jetzt mal ganz ehrlich. Ich hatte wenig Lust auf das Kapitel, was vermutlich auffiel, aber... I tried my best hahaha-

Wie fandet ihr's? Eine temperamentvolle Yeji, die Ansagen machte und Pläne zu schmieden versuchte, hm? Am Ende ist sie ihrem Plan sogar nachgegangen. Sie hat beim besten Willen versucht zu meditieren, um ihre Elemente zu erforschen. Dabei hat sie Jeongin gestalkt 👁👄👁

Er hat ihr einen gut gemeinten Rat gegeben...

Was meint ihr? Kann Yeji was damit anfangen?

Who knooooows...

*flüstert: wir könnten das erfahren, wenn wir weiter lesen*

HUST HUST. Das nächste Kapitel ist aufregender... I promise.

In dem Sinne... HABT NEN GUTEN TAG/ ABEND.

In love, N ❤️

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