⚜️ Inner Child ⚜️
(Bild von Hwang Yeji)
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Ein eiskalter Strom durchschoss meinen Körper; er traf zuerst meinen Kopf und breitete sich dann über meinen Oberkörper aus, wodurch er direkt mein Herz erreichte. Aufgrund der plötzlichen Kälte erschrak ich, was dafür sorgte, dass ich kräftig nach Luft schnappte. Meine Lungen füllten sich abermals mit Sauerstoff und der Druck in ihnen, der vorher zu spüren war, löste sich auf. Es fühlte sich auf einmal nicht mehr so an, als würden meine Rippen ineinander gehen wollen. Jegliches unwohle Gefühl in meiner Brust war verschwunden.
Die Augen schlagartig aufgerissen, kippte mir die Kinnlade. Ich breitete intuitiv die Arme, um an mir hinab zu sehen.
Wie aus einem schrecklichen Albtraum gerissen worden, musste ich mitten am heiligsten Tage realisieren, was gerade passierte. Dabei bedachte ich sowohl meine unregelmäßige Atmung als auch die Wassertropfen, die an mir hinab rollten.
Mehrmals geblinzelt richtete ich den Blick.
Ich schaute in eine eisblaue Iris, welche dem Saphir glich; ein Blauton, der von einem violetten Schattenriss bis hin zum Königsblau reichte und auch einen Hauch der Schwärze in sich trug. Keine Sekunde später blickte ich jedoch in die smaragdgrüne Iris des Ignis, der seine Arme wie ein Aqua positionierte, bevor er die Augen schloss und den Kopf senkte, wozu sich seine gehobenen Gliedmaßen ebenfalls niederließen.
Noch immer in unregelmäßigen Abständen geatmet, erkannte ich, dass das Wasser, was über mich geschüttet wurde, von ihm kam. Jeongin hatte eiskaltes Wasser geschöpft, um es oberhalb meines Kopfes auf mich fallen zu lassen. Das, ohne mich vorgewarnt zu haben. Er tat es abrupt und überraschend, mit dem Ziel...
Mich zu erreichen...
Hart geschluckt, spürte ich, wie sich meine Atmung allmählich regulierte, als ich es verstand.
Er holte mich aus meiner Dissoziation. Er riss mich aus meinem dissoziativen Zustand, der mir die Wahrnehmung meiner Umwelt, aber auch die Selbstwahrnehmung erschwerte. Das schaffte er, indem er dafür sorgte, dass ich mich während meiner endlosen Panik nicht auf die intensive Emotion der Angst konzentrierte, sondern auf ein körperliches Gefühl. Das eiserne Wasser war ein gutes Beispiel, da sie durch ihre brutale Kälte meine Aufmerksamkeit gewann und schwerer wog als das Gefühl, das mich zu jagen versuchte.
Ähnlich, wie jede Art des körperlichen Schmerzes mehr wiegen würde...
Nach einer gewissen Zeit konnte ich meinen Herzschlag wahrnehmen, der sich beschleunigt hatte, mittlerweile aber wieder beruhigte. Mein Körper konnte sich entspannt fallen lassen, sobald ich erkannte, was genau vorfiel.
„Du...", sprach ich mit zitternder Unterlippe, weil mich die Konsequenzen der Panikattacke noch verfolgten.
Jeongin öffnete seine Augenlider, was wieder für einen Blickkontakt zwischen uns beiden sorgte. Einer, der sich erneut ziemlich intensiv für mich anfühlte...
„Tut mir leid...", kam es in einem ruhigen Ton von ihm. „Ich weiß, dass ich dich erschreckt habe, aber...", zog er leicht die Augenbrauen zusammen. „Anders wusste ich dir nicht zu helfen..."
Leicht den Kopf geschüttelt, fiel es mir noch immer schwer, zu sprechen. Nur musste es ihm nicht leid tun!
Ganz im Gegenteil...
Ich musste mich entschuldigen, nicht er... Schließlich verabscheute ich das Gefühl der Angst und noch mehr hasste ich es, wenn andere daran teilhatten.
Aber der Ignis schaffte es. Ohne mich zu kennen, schaffte er es, mich aus dem Zustand der Panik bzw. der Dissoziation zu holen. Dafür setzte er keine großen Worte ein oder versuchte mich zu beruhigen, doch er bekam es hin...
Das rechnete ich ihm sehr hoch an.
„Danke...", schaffte ich es über die Lippen zu bringen.
Wie aus dem Nichts schien mir jegliche Kraft aus dem Körper zu weichen. Nicht nur, dass meine Arme schlapp wurden und ich mich nicht mehr bewegen wollte - auf einmal beanspruchte auch die Aufrechterhaltung des Blickkontaktes all meine Energie, ähnlich, wie die Kontrolle über mein Gesicht. All die Muskeln in ihm fielen, sodass ich ausdruckslos in Jeongins Augen sah. Dabei konnte ich weder etwas vernehmen noch verspüren. Abrupt fühlte es sich an, als hätten sich meine gesamten Gedanken und Gefühle stumm geschaltet.
Ich... Ich war gefühlstaub geworden.
Eine Reaktion meines Körpers, die durch die Panikattacke entstand, weil diese wiederum mein ganzes Sein beanspruchte.
Ich wusste nie, ob dieser Zustand ein Segen oder ein Fluch war... Was ich jedoch wusste; ich kam nie drum herum. Meine Gefühlstaubheit schien eine Begleiterscheinung meines mentalen Zusammenbruchs zu sein...
Eine, die nie länger als einige Minuten hielt.
„Was ist?", fragte Jeongin, sobald er erkannte, dass sich etwas in meinem Gesicht veränderte. „Yeji?", fasste er nach meinem Oberarm.
Fast so, als hätte er die Befürchtung mich erneut zu verlieren.
Müde den Kopf geschüttelt, machte ich ihm aber deutlich, dass ich nicht mehr gehen würde. Nach einer kraftraubenden Panikattacke folgte meist keine Weitere.
Ich war zurück.
„Bist du denn wirklich zurück...?", hörte ich den Ignis in mir sprechen, wozu sich meine Lippen bewegten.
Die Augen geschlossen, weil ich nicht mehr wollte und konnte, warf ich meinen Kopf sachte zurück.
Nein, bitte... Lass mich in Ruhe. Lass mich einfach in Ruhe... Ist das zu viel verlangt?
Ich ertrug es nicht mehr. Ich ertrug den Ignis in mir nicht mehr. Noch viel weniger ertrug ich, was sie mit mir anstellte. Sie hatte mich bisher nur zweimal mit meinen nie endenden Ängsten konfrontiert, doch es genügte. Ein weiteres Mal würde ich es nicht überleben.
Denn ich fing an zu verstehen... Zu verstehen, dass das, was in mir vorging, keineswegs gesund war. Ich begriff, wie die Personifizierung des Feuerelements jeden Nerv von mir strapazierte, indem sie mir all meine Ängste vor Augen führte. Als würde das nicht genügen, versetze sie meinen Gefühlszustand in den Augenblick zurück, in dem ich all meine Ängste mit jeder Faser meines Körpers wahrnahm und fühlte. Sie machte mich zu dem unschuldigen, kleinen Kind, das ich nicht mehr war oder geschweige denn sein wollte!
Mir wurde heute bewusst, dass sie damit nichts positives bezwecken konnte, selbst, wenn sie das behauptete.
Ihr Verhalten konnte nichts Gutes bedeuten, da ich erlebte, inwiefern mich diese überfordernden Gefühle vernichten wollten.
Exakt richtig...
Es war, als wolle sie mich vernichten, indem ich dazu gezwungen wurde, mich meinen Ängsten zu stellen - auf eine intensive, grauenvolle und traumatisierende Art.
Da war rein gar nichts Gutes dran...
Lass mich bitte in Ruhe..., hörte ich mich selbst in meinen Gedanken sagen, was beinahe bettelnd klang.
„Ich werde dich nie in Ruhe lassen, Hwang Yeji...", hörte ich sie antworten und konnte mir ihr verrücktes Grinsen bildhaft vorstellen.
„Wer?", hörte ich in der nächsten Sekunde die Stimme von Jeongin sprechen, wodurch ich erneut die Augen öffnete.
Realisiert, dass ich noch immer vor ihm saß, seufzte ich. Er schaute mich weiterhin mit diesem aufmerksamen Blick an, den er gerne trug. Dabei versuchte er in mir etwas zu deuten, das ich selber nicht ganz verstand.
Durch all den Kräfteverlust und der negativen Verstimmung, in der ich mich befand, hatte ich jegliches Gefühl für die Bedeutsamkeit meiner Intimität bzw. Privatsphäre verloren. Wie bereits erwähnt, war mir, als wäre mir alles egal geworden, weil ich meine eigenen Emotionen nicht mehr spürte.
Demzufolge interessierte es mich nicht sonderlich, wenn es zu der Beantwortung von Fragen kam, die unter anderen Umständen niemals getätigt hätte.
„Wehe, du erzählst es ihm, du naives Miststück..."
Die Stimme beinahe überhört, atmete ich langsam ein, bevor ich nickte.
„Der Ignis in mir...", versuchte ich mich zu besinnen. „Der Teil in mir, der mich seit der Vereinigung meiner Elemente nicht mehr in Ruhe lassen möchte."
In Jeongins Gesicht geblickt, konnte ich nicht deuten, was ihm durch den Kopf ging. Das lag an meiner Blockade, zumal ich mich darauf konzentrierte, dass der Ignis in mir plötzlich schwieg.
Nichts mehr zu sagen, Großmaul?
Der Blauschopf vor mir atmete aus, als er sich aufsetzte, wodurch er zwischen uns einen kleinen Abstand schaffte.
„Ich verstehe...", sprach er anschließend und plötzlich erkannte ich eine Sanftmütigkeit in seinem Gesicht.
Oder ich täuschte mich. Schließlich waren meine Wahrnehmungen getrübt.
Dennoch zogen sich meine Augenbrauen zusammen. Ich fragte mich nämlich erneut, warum Jeongin ausgerechnet jetzt vor mir saß und bereit war mich anzuhören.
Mir war bewusst, dass wir mittlerweile gemeinsam arbeiteten. Wir waren ein Team geworden, ob es mir nun gefiel oder nicht.
Aber... Warum hatte ich manchmal das Gefühl, ihm lag tatsächlich etwas an meinen Gefühlen?
„Yeji...", seufzte der Blauschopf, wodurch ich das Kinn recken musste.
Er zog die Lippen zu einer Gerade, wobei ich merkte, wie der kurze Moment der Taubheit nachließ. Ich reagierte und nahm meine Umgebung Stück für Stück wieder wahr.
Das bestätigte sich mir durch mein wachsames Auge, das sich auf Jeongin sowie seine Aussagen konzentrierte.
„Du verletzt dein inner Child...", fuhr er ruhig fort.
Verwundert geblinzelt, legte ich den Kopf schräg.
Mein inner Child? Was um Himmelswillen war das denn?
Ich konnte zwar Englisch, wodurch ich wusste, dass die beiden Wörter übersetzt „innere Kind" bedeuteten, nur... Half mir auch diese Erkenntnis für mein Verständnis nicht weiter.
Ohne es kontrolliert zu haben, ließ ich meine Mimik für mich sprechen. Meine Fragezeichen sowohl im Kopf als auch im Gesicht waren kaum zu übersehen, was Jeongin erkannte.
Daher ergriff er zuvorkommend das Wort.
„Dein Unterbewusstsein - oder wie es in der Psychologie heißt; dein inner Child. Während dieser angehört, wahrgenommen und aktiv werden möchte, erstickst du seine Bedürfnisse. Das Kind in dir schreit zurzeit lauter denn je. Aus der Sicht eines Signums kann ein unruhiges inner Child für ein Chaos sorgen. Ein Chaos, wie das, was du erlebst, denn... Dein Unterbewusstsein bzw. dein inneres Kind scheint es bereits satt zu haben, dass du nicht auf ihn eingehst. Dadurch ist das prägnanteste Gefühl in dir", er gestikulierte. „Ich denke, es ist die Ansgt, in Form des Ignis, zum Vorschein gekommen. Nun will sich der Teil in dir rächen, weil du all deine Emotionen rund um die Angst offensichtlich zu ersticken versuchst. Immer und immer wieder...", erklärte der Blauschopf ziemlich professionell. „Wenn du deine Gefühlswelt weiterhin mit solch einer Respektlosigkeit entgegentrittst, werden sich andere Teile in dir eines Tages auch rächen, wie z.B. die Trauer, die Freude oder noch schlimmer die Wut."
In meinem Kopf fingen die Räder an zu drehen. Obwohl mein Körper noch immer ausgelaugt war, dachte ich über die Worte des jungen Ignis nach, welcher sprach, als wäre er ein Meister.
Mein Unterbewusstsein... Die Mini-Version an den Ketten... Diese stellte mein inner Child dar? Ich konnte mir also vorstellen, dass all das Erlernte und Erlebte in mir mitsamt meiner Gefühle, Wahrnehmungen sowie Gedanken in Form eines inneren Kindes „weiterlebte"? Dieses Kind hatte nun Bedürfnisse, welche von mir angehört werden sollten, weil ich ihnen keine Beachtung gab, als ich selber das Kind war?
Überlegend die Unterlippe zwischen meine Zähne gezogen, biss ich sie mir unbewusst wund.
Das verstand ich nicht ganz... Als Kind hatte ich mich meinen Ängsten sehr wohl gestellt. Nicht nur, dass ich mich in einer Dauerspirale der Furcht befand - ich besuchte mehrere Psychiater und Psychotherapeuten. Seit ich sieben Jahre alt war, versuchte ich mit meinen mentalen Schwierigkeiten zurecht zu kommen.
Daraus ließ sich schließen... Ich hatte meine Emotionen nie unterdrückt. Was konnte ich denn dafür, wenn sämtliche Sitzungen in der Beratung nichts brachten?
Ich verwehrte mir die Gefühle nie, wünschte aber, ich hätte es gekonnt! Dabei wäre mir viel erspart geblieben und meiner Familie erst recht.
Andererseits, fand ich mich in einem neuen Gedankenansatz wieder, hatte ich sämtliche Bezüge zu meinen Emotionen abgebrochen, seit ich gekrönt wurde. Um genau zu sein tat ich das sogar, als ich mich in einen Signum verwandelte. Über die Jahre isolierte ich mich immer nur weiter von mir selber, wodurch die Distanz mir gegenüber zunahm, doch... Der Fakt, dass ich damit bereits sehr früh angefangen hatte, war nicht zu leugnen.
Irgendwann in meinem Leben beschloss ich einfach... Nichts von meiner Vergangenheit könnte für mich von Bedeutung sein. Weder das, was ich erlebte, noch ich selber.
Die Krone. Sie war wichtig.
Dabei brauchte ich mich nicht selber zu belügen... All die Gedanken um meine Ängste, Sorgen oder negativen Befürchtungen waren noch immer ein Teil von mir gewesen.
Ich hatte mit dem Alter nur gelernt sie besser zu verdrängen...
„Das bedeutet...", ergriff ich nach Minuten des Schweigens wieder das Wort. „Mein inner Child mag es nicht, wie ich meine Ängste... Verdrängt habe und möchte mir eins auswischen? Dadurch entstand der Ignis?", sprach ich meine wirrenden Gedanken laut aus.
„Sei froh, dass es nicht der Terra war", nickte Jeongin. „Aber, ja. Das Element wird mit all seinen Mitteln versuchen dir all das heimzuzahlen, was du in dir selber ohne Rücksicht vernichten wolltest."
Ohne Rücksicht...
Diese Worte schwirrten eine Weile in meinem Kopf umher.
Er hatte wohl recht behalten. Jeongin hatte recht damit, dass ich meine Gefühle vernichten wollte. Ohne jegliche Rücksicht auf mich selber...
Der Ignis in mir entsprang demnach aus meinem Unterbewusstsein, in dem all meine Elemente lebten, um mich mit meinen Ängsten zu konfrontieren.
Eine Tatsache, die ich mir selber nach Jahren verbat. Dieses Verbot wurde mir zum Verhängnis, denn nun wendete das Element des Feuers in mir das Blatt und beschloss mir auf eine schreckliche Weise alles heimzuzahlen.
Wenn ich daran dachte, wie jeder mir sagte, dass der Terra die Angst verabscheute, war ich sehr froh dem Ignis begegnet zu sein. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie grausam das Erdelement gewesen wäre, wobei die Personifizierung des Feuers bereits ziemlich brutal war...
Sanft nach meinen Schläfen gefasst, spürte ich, wie es in meinem Schädel zu pochen anfing. Das bedeutete, dass eine weitere Welle meiner Wahrnehmung sich ausbreitete. Dies bestätigte sich durch die durcheinander geratenen Gedanken. Zeitgleich spürte ich die vielen Gedankenknoten, die sich in meinem Kopf bildeten, nur konnte ich sie nicht lösen, da ich sie weder fassen noch ausführen konnte. Ich war mit der Neuinformation im schlechten Zeitpunkt überfallen worden, womit ich erstmals zurecht kommen musste.
Dennoch konnte ich einige Erkenntnisse nicht umgehen, wie die Tatsache, dass der Ignis ziemlich spöttisch über mein Unterbewusstsein bzw. meinem inneren Kind sprach...
„Der Ignis mag mein inner Child aber nicht.", schaute ich in Jeongins Augen und wollte noch immer verstehen.
Wie ging das, wenn der Ignis eigentlich im Auftrag meines inneren Kindes kam...?
„Klar. Weil... Wenn es ihm wieder gut geht, ist der Ignis schneller weg, als er Tschüss sagen kann.", zuckte der Blauschopf belanglos mit den Achseln.
„Und, wenn... Es ihm nicht gut geht?", fragte ich angebunden. „Also... Wenn es mit dem Kind nicht wieder bergauf geht?", blinzelte ich interessiert.
Jeongin wich mit dem Kopf zurück, als er den Blick abnahm und beiseite sah. An seinem Verhalten konnte ich vernehmen, dass er diese Frage umgehen wollte.
Weshalb war das so...?
„Ich glaube...", schnalzte er mit der Zunge und drückte die Hände auf den Boden, um sich aufzusetzen. „Das möchtest du nicht hören..."
„Doch. möchte ich.", sprach ich, während der Blauschopf auf den Beinen stand.
Er schaute von oben auf mich hinab, keineswegs hochmütig, sondern vielmehr... Mitfühlend...
Das sorgte für ein negatives Gefühl in mir. Eines, das ganz laut schrie und von mir verlangte, dass ich mir Sorgen machen müsste. Ein Gefühl, welches sich nicht ausprägte, da ich noch immer nicht bei all meinen Sinnen war.
Dabei mochte ich das Gefühl jetzt schon nicht...
„Nun...", räusperte sich Jeongin, was mich ganz unruhig machte. „Wenn es ihm nicht gut geht, Yeji, wird das Kind in dir alles versuchen, um dich zu zerstören."
Wie bitte...? Das innere Kind würde alles versuchen, um mich zu zerstören?
Das erschloss sich mir nicht. Wie wollte es das anstellen?
„Verstehe ich nicht...", gestand ich, weshalb der Ignis für einen Moment nachdenklich die Stirn in Falten legte, bevor er mich wieder ansah.
„Sagt dir die Metapher des gefallenen Engels etwas?", hob er eine Augenbraue. „Die Tatsache, dass die purste Seele in die Verdammnis gezogen werden kann?"
Verwundert über seine mysteriösen Worte schüttelte ich den Kopf, um zu verneinen. Ich verstand nicht, worüber Jeongin sprach, dabei war ich keineswegs dumm oder hörte ihm nicht zu.
Meine Verständnislosigkeit ging mit der Nachwirkung der Panikattacke einher.
„Nein...", sagte ich daher ehrlich.
Jeongin nahm mir mein Unverständnis nicht übel. Ganz im Gegenteil. Ich hatte das Gefühl, er ging sehr behutsam mit mir um.
Vielleicht war das der Grund dafür, dass er noch immer nicht aussprechen wollte, was hinter der Wahrheit über ein unzufriedenes inner Child steckte.
Dennoch hatte er es nach einer kurzen Stille getan...
„Weißt du... Wir Signums sind stark. Gott hat uns mit einer mächtigen Gabe beschenkt, die wir weder schätzen, noch haben wir uns je dafür bedankt", nickte er sanft. „Stattdessen denken wir alle, dass wir es besser könnten. Wir bekämpfen uns, wir bekriegen uns, wir bringen einander um. Wir nutzen diese unvorstellbare Stärke schamlos aus, ohne nachzudenken", sagte der Blauschopf, an dessen Lippen ich hellhörig hing. „Diese unvorstellbare Stärke der Elemente aber, die uns so mächtig fühlen lässt, Yeji, bringt zeitgleich auch eine Bürde mit sich. Jeder Signum kann sein Wesen innerhalb von Sekunden verändern, ohne die tatsächliche Kontrolle darüber zu haben...Was meine ich mit verändern?", lachte er tonlos auf. „Ich meine damit, das starke Gefühl in Form eines Elementes, entstanden durch dein inner Child, kann über den Geist dominieren und woops", fielen seine Schultern. „Von der Person, die du bist, ist auf einmal nichts mehr da. Jedes gute Wesen kann böse werden und jedes böse Wesen kann gut werden. Von jetzt... Auf gleich..."
Eine eiskalte Gänsehaut überkam mich. Schlagartig schienen all meine Gefühle wieder ihren Platz gefunden zu haben. Ich war auf einmal bei all meinen Sinnen, was sich ziemlich überwältigend anfühlte.
Nichtsdestotrotz wurde in mir etwas blockiert, was dazu führte dass der Damm der Emotionen nicht brechen konnte.
Doch ich spürte mich wieder... Mich... Meinen Körper... Meine Gefühle und Gedanken... Meine Umgebung... Jeongin... Ihn, somit auch alles, was seine Lippen verließ...
Der gefallene Engel...
Nun fing ich an Jeongin zu verstehen.
Ein unzufriedenes innere Kind im Körper eines Signums bedeutete, dass dieser die Oberhand über einen gewinnen könnte. Die eigene Identität, mitsamt seinen Wertvorstellungen, Idealen und Gefühlen würde zu staub zerfallen, besetzt werden und eine neue Definition von alldem schaffen. Eine, die dem inneren Kind gerecht werden würde, der unter anderem aus Trotz handelte und sich von starken, unaufhaltsamen Emotionen leiten ließ.
Von mir... Wäre nichts mehr über. Ich würde nur noch... Hwang Yeji sein - das ängstliche, traurige und wütende Kind, welches aus seinem Bauchgefühl heraus alles niederbrennen würde...
Diese Erkenntnis erschrak mich nicht nur, sondern setzte mehrere Reflexionsprozesse in mir frei, für die ich im Moment viel zu benommen war. Diese Neuigkeit erschlug mich.
„Woher weißt du all das, Jeongin?", hob ich den Blick.
In der Hoffnung, dass er die gesamte Information nicht zu hundert Prozent bestätigen konnte. Nur so, wie der Blauschopf mich ansah, wirkte er, als gäbe es keine andere Wahrheit...
„Ich habe viel gesehen...", sagte er dazu nur.
Eine ganz neue Angst wurde in dem Augenblick in mir freigesetzt, ohne dass sie sich jemand anderes vermutlich bewusst war. Eine Angst, die mich hart schlucken ließ...
Was war, wenn... Ich mich selber verlieren würde...?
„Geh bitte auf seine Bedürfnisse ein. Auf die des Kindes", räusperte sich Jeongin, was mich nur wieder schlucken ließ. „Gewähre dir selber den Zugang zu deinen Gefühlen, Yeji. Nur so wirst du dir selber entgegen kommen können und den Kampf gewinnen, denn begonnen hat er bereits..."
...
...
Nachdenklich auf meine Hände runtergesehen, wusste ich auch nach Stunden nicht, wie das Thema um das inner Child auf mich wirken sollte. Mir ging soviel durch den Kopf und zugleich saß ich hier und wusste nicht, warum ich überhaupt darüber nachdachte, da ich auf keine Lösung kommen würde.
Dennoch machte es mich wahnsinnig.
Ich hatte mir niemals vorstellen können, dass ich jemals solch einer Gefahr gegenüberstehen würde... Der Gefahr, mich selber verlieren zu können.
Diese unvorstellbare Stärke der Elemente aber, die uns so mächtig fühlen lässt, Yeji, bringt auch eine Bürde mit sich. Jeder Signum kann sein Wesen innerhalb von Sekunden verändern, ohne die tatsächliche Kontrolle darüber zu haben...
Dein Kampf hat bereits begonnen...
Das hatte Jeongin unter anderem gesagt und ehrlicherweise beruhigte es mich nicht ansatzweise. Das war auch keineswegs sein Ziel gewesen. Schließlich wollte er mir damit sagen, dass ich vorsichtiger werden musste. Der Ignis in mir war nämlich erschienen, was bereits der erste Schritt zum Fall war.
Zu meinem Fall...
Würde ich wirklich fallen...? Mich selber verlieren? Mein Wesen verändern? All meine Visionen, Werte, Prinzipien und Ansichten anpassen?
Eine dunkle Stimme flüsterte mir zu, dass ich all das tun würde.
Ich wollte meinen Einflüsterungen widersprechen, als ich daran dachte, wie ich zu diesem Thema stand.
Hatte ich meine Persönlichkeit nicht bereits von Grund auf verändert? Das nur, weil ich gekrönt wurde...? Visionen, denen ich heut zu Tage nacheiferte, an die dachte ich vor zehn Jahren nicht einmal. Zudem veränderten sich meine Werte und Prinzipien nicht nur, sie waren temporär, wobei sie sich jeder Situationen anpassten, wie es mir beliebte. Wenn ich also danach ging niemandem zu schaden, änderte ich meine Meinung in Augenblicken schlagartig um. Ähnlich war es mit meinen Ansichten.
Wenn ich meine Persönlichkeit also schon mal sehr radikal verändern konnte, wer garantierte denn, dass das nicht nochmal passierte...?
Ich war nicht nur illoyal mir selber gegenüber und anderen Menschen, wie Hyunjin, Minho und meinem Palast, nein. Ich verfolgte keine Prinzipien, an die ich mich strikt hielt.
Changbin hatte recht behalten.
Mein Wesen besaß keine Stärke. Ich war schwach, weshalb ich mich von nichtsnutzigen Gefühlen leiten ließ. Wenn mich jemand in den Abgrund zog, dann ich selber.
Ich, ich, ich...
Warum überraschte es mich überhaupt, dass mein inneres Kind aktiv wurde? Wieso hatte ich Angst davor, der Ignis könnte mich beeinflussen?
Ich war doch schon längst verloren.
„Gib mir noch ein bisschen, Liebes. Dann hast du dich verloren. Das, endgültig...", sprach der Ignis und ließ damit meine Lippen in Bewegung kommen.
Ich presste die Augenlider aufeinander.
Nein...
Genau vor solchen Gedanken hatte Jeongin mich gewarnt. Er warnte mich davor, mir nicht mein eigener Feind zu sein...
Ich durfte nicht vergessen, was mit mir passierte, wenn ich mich gehen lassen würde. Es war nicht nur, dass ich mich als Person veränderte...
Da war mehr.
Meine Gefühle wären mein Anker geworden. Sie hätten mich geleitet, wann auch immer sie aktiv geworden wären. Das bedeutete, dass ich blindlings um mich gehauen hätte und Menschenleben verspielen würde, ohne eine einzige Sekunde an die Reue zu denken.
Das wollte und konnte ich mir nicht vorstellen...
Eine Version von mir, die verantwortungslos durch die Welt stolzierte, während ich seit Jahren nach Regeln strebte.
Nein...
Kannst du dir das wirklich nicht vorstellen, fragte wieder einer meiner dunklen Stimmen, oder weißt du genau, was du tun würdest, weshalb du Angst vor dieser Vorstellung hast.
Fick dich, Yeji!, rief ich mir selber zu, als ich nach meinem Kopf fasste.
Das stimmte nicht.
Ich war ein guter Mensch. Ein Mensch, der viele Fehler begangen hatte, aber... Ich war verdammt nochmal ein guter Mensch.
Ausgeatmet, richtete ich den Blick und starrte gegen die Steinwand.
Ein guter Mensch, der seinem inneren Kind entgegenkommen wollte, damit ich uns beiden einen Gefallen tat. Bevor es zu spät war...
„Sagt dir der Begriff des inner Child's etwas?", fragte ich daher, bevor ich den Kopf beiseite drehte.
Dabei empfing mein Blick den des blondhaarigen Ignis, der auf dem Boden lag, die Arme hinter seinem Kopf verschränkte und lippenkräuselnd eine Augenbraue hob.
Als ich nach dem Treffen mit Jeongin die Höhle aufsuchte, um mich etwas auszuruhen, fand ich Felix vor, der mir nicht mehr gewährte zu gehen. Somit hielten wir uns hier auf, wobei jeder mit sich selber beschäftigt war. Keiner hatte einen Ton über die Lippen gebracht, bis ich den ersten Schritt machte, weil die Stille in meinen Gedanken nur für eine seelische Unruhe meinerseits sorgte.
„Aber sicher.", nickte Felix schlussendlich.
Er hatte erst versucht herauszufinden, warum ich ihn fragte.
Aber das war gerade nicht von Relevanz.
„Woher kennst du ihn?", fragte ich, um etwas mehr zu verstehen.
Bei dieser Frage setzte er sich auf. Er seufzte lautstark, als er einen Arm aufwarf.
„Meine Mutter war Psychologin, weißt du", fing der Ignis erklärend an. „Dadurch habe ich, und auch meine Brüder, ein großes Verständnis für den Bereich. Sie hat uns ziemlich früh beigebracht, wie wir ihm entgegen kommen", gestikulierte er. „Also dem inneren Kind, meine ich."
Das war also der Grund für Jeongins Wissen... Seine Mutter brachte es ihm bei.
„Und wie kommt man ihm entgegen?", drehte ich meinen Körper zu ihm und verschränkte die Arme vor dem Bauch ineinander.
„Warum? Hast du etwa Probleme mit dem Kind?", zog er die Augenbrauen zusammen.
Für einen Moment den Blick abgenommen, überlegte ich zu verneinen. Ich beließ es jedoch dabei und schwieg.
Das ging ihn nichts an. Das sollte er auch wissen.
Wieder zu ihm gesehen, erkannte ich, wie er zu lächeln begann.
„Einfach auf ihn hören, Yeji", sprach er, ohne nochmals auf seine Frage zu beharren. „Mein inneres Kind sagt mir gerade zum Beispiel, dass ich mit dir Feuerfußball spielen soll", vergrößerte sich sein Lächeln, als er den Kopf neigte. „Was sagt dir deines?"
Die Augen leicht zusammengekniffen, musste ich mehrmals blinzeln.
Einfach auf ihn hören?
Wie sollte ich das bitte anstellen? Ich wusste doch gar nicht, was mir mein Unterbewusstsein bzw. mein inneres Kind sagte oder ob es überhaupt was wollte.
Aus welchem Gefühl heraus konnte Felix bestimmen, dass sein inneres Kind Feuerfußball spielen wollte? Kommunizierte es irgendwie mit ihm?
Spiele zu spielen klang außerdem so... Banal in meinen Ohren. Konnte das Kindes in mir auch solch banale Bedürfnisse äußern, auf die ich eingehen müsste?
Ich zuckte mit den Achseln.
Woher sollte ich das bitte wissen.
„Weiß nicht? Was will mein inneres Kind?", schüttelte ich fragend den Kopf. „Dass ich auf das eingehen soll, was du vorgeschlagen hast? Keine Ahnung?"
„Vielleicht", zuckte Felix ebenfalls die Achseln. „Es ist nicht immer einfach uns den Bedürfnissen des inneren Kindes bewusst zu werden. Aber irgendwann kriegst du ein Gefühl dafür.", erhob er sich.
Nachdenklich die Stirn in Falten gelegt, reflektierte ich seine Worte.
Ein Gefühl dafür...? Wie sollte ich ein Gefühl dafür entwickeln, wenn in mir alles lahm gelegt wurde? Wie erreichte ich mein inneres Kind mit dem Ignis in mir, welcher meine Ängste darstellte, während mein Unterbewusstsein an Ketten hing? Oder ich die Gefühle des Aquas unterdrückte...?
Sollte ich auf meine Impulse hören? Oder war es vielmehr ein Verlangen, auf das ich eingehen sollte?
Auf was sollte ich achten?
Durfte ich mich überhaupt noch aufregen? Wütend werden? Weinen? Lachen? Schreien?
Was sollte ich tun?
Warum konnte mir keiner diese verfluchte Fragen beantworten!
Frustriert aufgrund dieses Themas nickte ich.
„Okay...", hob ich das Kinn an, als ich fragend eine Hand öffnete, weil ich nicht verstand, wieso Felix auf einmal stand
„Wollten wir nicht spielen?", hob er eine Augenbraue.
Er bezog die Frage auf sein inneres Kind und schloss meines auch gleich mit ein.
Die Wahrheit war aber... Ich wusste doch gar nicht, was es wollte. Oder was ich wollte...
„Ich sagte, dass ich es nicht weiß.", wiederholte ich mich, als ich in seine hellbraunen Augen sah.
„Ach, komm schon, Yeji. Heute Mittag schienst du Spaß gehabt zu haben. Hör doch auf dir die guten Dinge im Leben zu verbieten, nur weil wir uns in einer beschissenen Lage befinden", schnalzte er mit der Zunge. „Wir dürfen trotzdem Spaß haben, hörst du? Dieser Fakt ist sogar viel wichtiger als die Ernsthaftigkeit in jeder Situation. Sigmund Freud hat mal gesagt, dass wir mehr danach streben, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen", hob er die Augenbrauen. „Ist das nicht irgendwie... Traurig?"
Aufmerksam seine klugen Worte verfolgt, atmete ich aus.
Wir befanden uns in einer beschissenen Lage, behauptete Felix. Dabei wusste er rein gar nichts von dem, was eigentlich vor sich ging. Für ihn war die Welt beschissen, wie es für viele war, seit der Revolution.
Niemand ahnte, was sie eigentlich erwartete... Keiner konnte wissen, dass es da jemanden gab, der eine Todesliste führte. Eine, worauf jeder stehen könnte...
Unter solchen Umständen sollte ich einfach Spaß haben? War das nicht unfair von mir gewesen?
Und wenn mein inneres Kind genau das wollte...? Dass ich unfair oder gedankenlos war oder sogar von meinem Pflichtgefühl abließ?
Wir streben mehr danach Schmerz zu vermeiden als Freude zu empfinden...
„Doch, schon...", sagte ich ehrlich. „Es ist sogar sehr traurig, dass wir uns die Freude verbieten."
Heute Mittag schienst du Spaß gehabt zu haben, sagte Felix.
Verbiete dir deine Gefühle nicht, sagte Jeongin.
Du bedeutest der Welt auch etwas, sagte Hyunjin.
Akzeptiere deine Lage, sagte Minho, nimm, was du hast und kämpfe...
„Na, also? Worauf wartest du?", fragte Felix dann grinsend.
Daraufhin haute er seine Handflächen aneinander, worauf ein Feuerball vor seiner Brust aufleuchtete. Mit den Augenbrauen gewackelt, warf er die leuchtende Kugel bereits auf und drehte sich im Kreis, als er sie wieder auffing.
Ich konnte nicht anders, als den Kopf zu schütteln, erwischte mich aber dabei, wie ich schmunzelte.
Lebe, Yeji. Lass das Licht in dir leben, sagte Rosé.
Ich nahm tief Luft.
In der Sekunde verstand ich, wie Felix auf mich wirkte. Ich hielt ihn immer nur für einen Optimisten, doch... Er wirkte wie ein Kind. Das war auch verständlich, wenn ich bedachte, dass er sein inneres Kind gerne nach außen trug.
Das ergab soviel Sinn!
Diese Tatsache kam ziemlich positiv bei mir an. Es sorgte für ein gutes Gefühl in mir.
Als würde sich das Kind in mir genau nach dem sehnen; nach jemanden, mit dem ich ein Kind sein konnte, wie ich es gerne mit Hyunjin war...
Felix war ein Optimist, was er mir täglich bewies. Er war der glasklare Kontrast zu Jeongin und Changbin. Seine Anwesenheit war eine gesunde Abwechslung zu all den anderen Ignis, welche mir täglich begegneten.
Auch, wenn ich das nur ungern zugab.
Vielleicht brauchte ich einen Spielfreund.
„Überredet", atmete ich aus und hob einen Finger. „Wenn du dann nicht schummelst."
„Ich doch nicht!"
Mit einem sanften Lächeln im Gesicht erhoben, erwischte ich mich dabei zu hoffen, dass ich mich nicht in Felix täuschen würde. Den Gedanken jedoch abgeschüttelt, nickte ich.
Nein... Heute ließ ich mich von keinen weiteren negativen Gefühlen beeinflussen, nur weil ich in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen sammelte.
Es reichte.
„Dann überlasse ich dir mal den Vortritt, nachdem du heute Mittag so elendig verloren hast."
„Mutig, mutig...", grinste er, als er zurück ging und mit einem festen Fußtritt den Feuerball in meine Richtung schoss.
Enthusiastisch die leuchtende Kugel empfangen, lief ich von meiner Stelle aus auch schon los, sein imaginäres Tor fokussierend. Selbstverständlich kostete es mich nicht viel Bemühung mein Ziel zu erreichen, da mein Mitspieler tatsächlich ziemlich schlecht spielte.
Das änderte nichts an unserer Laune, obwohl ich in Führung lag. Felix lachte während des Spiels ununterbrochen und ich glaubte ebenfalls viel gelacht zu haben.
Nichts hatte sich verändert.
Ich spürte bei dem Zweierspiel mit Felix dieselbe Freude, die ich in der Mannschaft heute Nachmittag auch empfand.
Dennoch begleitete mich da dieses eine Gefühl...
Das Gefühl der Unruhe.
Das Gefühl, das mir für immer im Nacken hängen würde. Eines, das mir verbat, mich endgültig fallen zu lassen, aufgrund von einer einzigen Tatsache, obwohl ich mir solche Gedanken verbieten wollte.
Ich war doch die Sönigin...
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Heyyooowwww 😇
Dann kam ein Cut und der liebe Felix hat es mal wieder geschafft, unsere deprimierende Yeji aufzumuntern. Wie fandet ihr deren gemeinsame Zeit? Könnt sich doch eine schöne Freundschaft entwickeln zwischen den beiden, oder?
Wenn Yeji das dann zulässt ☠️...
Eine aber viel interessante Frage; wie hat das Thema rund um das „innere Kind" auf euch gewirkt? Ich hab persönliches Interesse an dem Thema, aber hab mich (natürlich, was auch sonst) sehr schwer beim Schreiben getan. Hoffe, das fällt nicht auf und Jeongin #ich konnte die überspitzte, weit hergeholte Definition gut rüber bringen 🥲.
Unsere Liebe Sönigin scheint sich allmählich zu öffnen, ob sie's nun wahrhaben möchte oder nicht - nicht nur in Bezug auf Bindungen, sondern auch in Bezug auf ihre Gedanken und Gefühle. Dann öffnet sie sich auch noch Jeongin oder er hat sie durchschaut, whatever 🤡. Damit hat sie wohl am wenigsten gerechnet 👀.
Aaaanyways guys. Bin gespannt, wie sich die Zwiebel schälen lässt *hust* ich meine inwieweit sich Yeji endgültig öffnet und bereitwillig mit anderen kooperiert 🤷♀️...
Bis daaaaaaahin! Eine wundervolle Woche wünsche ich 😇
In love, N ❤️
Ps. Ich hatte das Lied von BTS bzw. Taehyung im Kopf 🥲 Inner Child - ging es euch auch so?
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