⚜️ Erkenntnis ⚜️

(Bild von Hwang Yeji + ich stelle hier wieder eine Anzahl an Leuten vor nä. Bin Schock)

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Ich stellte mich vor dem Fenster und schaute hinaus. Dabei hatte ich einen guten Blick auf den großen Trainingshof, der, wenn die Sonne unterging, schöner aussah als am helllichten Tage. Vor allem, wenn er leer war. Für gewöhnlich genoss ich es, wie die abendlichen Orangetöne der Sonne sich ausbreiteten und in andere Farben rübergingen.

Nur genoss ich gerade nicht eine einzige Sekunde von dem Anblick.

Meine Laune war im Keller. Denn... Ich war wütend. Ich war so, so wütend... Meine Wut konnte ich kaum in Worte fassen.

Ich erinnerte mich an jedes einzelne Detail von der Nacht von vor einer knappen Woche. Ich hatte alles bildlich vor Augen. Ich hatte bildlich vor Augen, wie ich auf dem Stuhl saß, auf dem nur Signums saßen, die einer Strafe unterzogen wurden. Ich konnte mich genauestens daran erinnern, wie ich gefesselt da saß und sich mir jemand in meiner Sorge näherte... Ich erinnerte mich daran, wie mir meine Elemente geraubt wurden...

Ich musste die Luft ausstoßen.

Mir wurden von acht Elementen sechs gestohlen. Die Diebin hierbei war keine andere als Tzuyu...

Mein Herz zog sich beim Gedanken an ihren Namen zusammen.

Eine Seite in mir war zutiefst enttäuscht, weil sie mich bestahl. Ein Teil von mir war so wütend auf sie. So wütend, weil sie mich betrog. Tzuyu, das Kind, welches ich kannte, seit sie sieben Jahre alt war, beklaute und betrog mich.

Andererseits dachte ich an ihr trauriges Gesicht. Ich musste daran denken, wie sie weinte und mich um Vergebung bat.

Das ließ mich schließen, dass sie das nicht gerne tat. Sie wollte mich nicht beklauen, nein. Sie wollte mir meine Elemente nicht rauben.

Ich verschränkte die Arme vor der Brust, als mein Blick auf Changbin fiel, der als Einziger auf dem Trainingshof umher ging, da sein Rundgang anstand. Kritisch reckte ich das Kinn, während ich ihn weiterhin beobachtete.

Doch... Was war, wenn Changbin sie dazu drängte, um das zu tun? Um mir die Elemente zu rauben...? Hatte er sie bedroht, damit sie es tat? Brachte er sie dazu, mich zu betrügen?

Denn, ja. Ich glaubte, dass Changbin dahinter steckte. Ich glaubte ebenfalls, dass er wusste, wer ich eigentlich war. Niemals vermutete er, ich sei irgendeine billige Doppelgängerin. Dafür verhielt er sich zu auffällig, indem er mich nicht mehr aus den Augen ließ...

Aber... Wieso? Warum sollte er das tun? Weshalb sollte er dafür sorgen, dass mir die Elemente geraubt wurden? Was hatte er davon, wenn ich mein Gedächtnis verlor, nur um am Ende bei ihm zu landen, hier bei den Ignis? Was war sein Ziel? Wieso wollte er mich nicht töten lassen?

In Gedanken versunken, schaute ich Changbin zu, wie er etwas auf seinem iPad notierte.

Und... Was war... Wenn das nicht von ihm kam? Was war, wenn der Feuermeister Tzuyu nie dazu drängte mir die Elemente zu rauben...?

Nicht, dass ich es ihm nicht zugetraut hätte... Changbin war manipulativ, stark und ehrgeizig genug, um das hinzubekommen.

Nur... Ich ging davon aus, dass er nicht als Einziger hinter dem Hinterhalt steckte. Das ergab nämlich keinen Sinn. Es machte keinen Sinn, dass Changbin mich nicht mehr im Palast haben wollte, mich aber hier gefangen hielt. Nein... Ihm ging es ganz offensichtlich nicht um Macht. Sonst wäre er nicht vor Ort gewesen.

Jemand anderes hingegen... Jemand, der Changbin darum bat auf mich aufzupassen... Dieser wollte die Macht. Dieser jemand wollte einen Platz einnehmen, der ihm nie zu stand...

Ja... Definitiv.

Sie mussten zu zweit sein...

Verdammt.

Das war gar nicht gut. Wenn sie zu zweit waren, bedeutete das, sie waren schneller... Strategischer... Weiter als ich...

Das Problem hierbei war, dass der eigentliche Feind, hinter dem ich her war, sich hier nicht aufhielt. Das bedeutete, ich konnte den Jemand, der hinter meinem Thron her war, nicht ansprechen. Noch weniger konnte ich Changbin darauf ansprechen, da er ganz sicher davon ausging, dass ich nicht wusste, wer ich war. Er dachte mit Sicherheit, ich erinnerte mich nicht mehr an mich.

Das musste ich zu meinem Vorteil nutzen. Ich musste mich somit unauffällig verhalten, um intelligenter vorankommen zu können. Ich musste bedacht herausfinden, was das Ziel meiner Feinde war, um anschließend angreifen zu können.

Das verlangte von mir Zeit... Kostbare Zeit...

Auch, wenn ich dafür Versprechungen aufschieben müsste. Auch, wenn ich dafür meine Verpflichtungen vernachlässigen müsste. Auch, wenn dafür mein Volk vorerst leiden musste...

Also dafür, dass du immer behauptest, du könntest nicht regieren, denkst du aber gerade wie eine wahrhaftige Königin. Kopf hoch, Schwesterherz. Du wirst das schon hin kriegen...

Ich biss die Kiefer aufeinander, sobald ich Hyunjins Stimme wahrnahm. Die Stimme meines Bruders, die ich seit meinem Erwachen bei den Ignis hörte. Er stellte sich jedoch mit Sam vor; ein Name, den er als Kind trug, wenn wir miteinander spielten. Er hieß Sam und ich Lucy.

Mit dem Namen Sam stellte er sich mir vor, weil... Ja. Warum? Etwa, um sich nicht direkt zu verraten?

Warum hast du mir nicht einfach gesagt, wer du bist, Hyunjin, du Idiot?!

Wie soll ich dir das sagen...

Wütend die Augen zusammengekniffen, geduldete ich mich auf seine Antwort.

Deine Gedanken wurden manipuliert, Yeji. Hätte ich dich also mit der Wahrheit konfrontiert, bestünde die Chance, dass dein Gehirn das nicht verarbeiten hätte können. Zudem bestand das Risiko einer PTBS bzw. einem Trauma, das sich bei dir entwickeln würde, hätte dich die Konfrontation überfordert. Das wollte ich nicht riskieren.

Was wäre denn geschehen, wenn ich nie drauf gekommen wäre, was die wirkliche Wahrheit ist? Hättest du mich dann ewig unwissend gelassen?

Ich wusste, mit meinem Bild würde dir alles wieder einfallen.

Wie konnte er sich da sicher sein? Ein Trauma wäre mir ehrlicherweise lieber gewesen, als so unwissend durch die Welt zu gehen.

Weißt du, wer dahinter steckt? Wer meinen Fall geplant hat?

Nein. Leider nicht.

Natürlich nicht!

Wie es mich nervte! Ich hatte doch so schon total viel um die Ohren... Wie konnte es sein, dass ich mich nun damit befassen musste, dass mich jemand verriet?

Ich seufzte genervt.

Naja. Zumindest ahnte ich bereits, dass es jemand sein musste, der mir nahe stand... Es waren immer diejenigen, die dir am nächsten standen...

„Yeji? Alles in Ordnung?", hörte ich eine Stimme hinter mir fragen, was mich die Augen schließen ließ.

Kim Seungmin.

Der junge Mann, der mich verarztete. Der, der mich über einiges hier drinnen in Kenntnis setzte, während ich verwirrt war. Auch jemand, der eigentlich total nett war, weshalb er kommendes nicht verdiente...

„Sehe ich etwa nicht so aus, als wäre alles in Ordnung?!", drehte ich mich zu ihm.

Auf der Stelle wich er einen Schritt von mir, wobei sich seine Augen leicht weiteten. Er schien verwundert über mein Stimmungswechsel; das sah ich ihm an. Nun. Manchmal verwunderten sie mich selbst. Es brauchte eine ganze Zeit, bis ich mich an sie gewöhnte. Auch, wenn nicht mehr all die Elemente in mir schlummerten, integrierte sich dennoch Charaktereigenschaften in mein Körpersystem, die ich wohl nie wieder los werden würde.

„Wow... Ich... Also eigentlich...", kratzte sich Seungmin am Hinterkopf. „Ich wollte dir eigentlich nur zeigen, wo du schläfst..."

Zögerlich zeigte er auf das Doppelbett, welches gegenüber vom Fenster stand. Ich musste die Augenbrauen zusammenziehen, als ich von dem Doppelbett zum Einzelbett nebenan blicken musste. Rechts von mir gesehen, standen drei weitere Einzelbetten da, wobei links von mir ein weiteres Doppelbett und zwei Einzelbetten aufgestellt wurden. Somit war in diesem Zimmer Platz für zehn Personen gewesen.

Um genau zu sein... War in diesem Zimmer Platz für zehn Männer gewesen. Um es noch genauer zu machen... Das bedeutete, dass ich hier eigentlich nicht rein gehörte.

Meine Hände zu Fäusten geballt, wäre ich am liebsten wieder zu Changbin rüber gestampft, um ihm dieses Mal aber sein Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen. Vor allem, für die Aktion, die er heute Vormittag wagte mir anzutun, indem er mich bloßstellte.

Aber ich sollte runterkommen. Ich musste, wenn ich nicht auffallen wollte. Ich wusste im Endeffekt auch, wieso ich bei den Typen landete...

Frauen würden sensibler mit mir sein. Das hieß, dass Changbin und sein Komplize sich bedacht überlegten, wohin sie mich schickten. Sie dachten sicherlich daran, dass ich mich eines Tages wieder erinnern würde, was sie so früh vermutlich nicht erwarteten. Aber sie stellten sich drauf ein, dass es einfacher wäre die Frauen von mir zu überzeugen als die Männer. Sie hatten sicherlich auch nicht vergessen, dass ich Lia kannte, die hier lebte...

Somit war das ihrerseits ein guter Schachzug gewesen. Das musste ich zugeben...

Zu Seungmin gesehen, der noch immer auf das Doppelbett zeigte, musste ich wieder zum besagten Bett blicken.

Jetzt, was? Ich musste es in Kauf nehmen, mit einem Typen in einem Bett zu schlafen, den ich nicht kannte? Ich schlief nicht einmal neben meinem Bruder, als wir Kinder waren, weil er gerne schwitzte.

Hey!

„Mhm...", sah ich kritisch auf das Bett.

Lee Minho.

In diesem Bett war ein Name eingraviert, genauso wie in all den Betten. Ich teilte mir meinen Nachtplatz also mit einem Kerl, der den Namen Minho trug. Lee Minho...

Niedergeschlagen wollte ich mich auf das Bett zubewegen, als Seungmin den Kopf schüttelte.

„Nein, warte", musste er lächeln, obwohl ich ihn eben noch anpöbelte. „Keine sorge. Ich biete dir mein Bett an, damit du in einem Einzelbett schlafen kannst. Ich schlafe dann eben neben ihm."

Mein Kopf schoss zu ihm auf. Auf der Stelle zog ich die Augenbrauen zusammen.

Was sagte er? Er würde sein Einzelbett für mich opfern?

Manche Menschen sind halt einfach nett...

„Guck nicht so erschrocken", musste er glucksen. „Ich kenne Minho bereits, außerdem bist du eine Frau, dessen Privatsphäre ich wahre. Ich bin nicht Changbin, der darauf ein Scheiß gibt..."

Er zuckte die Achseln, bevor er dann die Augen weitete.

„Oh mein Gott. Ich hoffe, er hat das nicht gehört!", meinte er Changbin damit.

Obwohl ich eigentlich überhaupt nicht in der Stimmung war, schaffte er es. Seungmin schaffte es mich zum Lächeln zu bringen. Nicht nur, weil seine Art und Weise das förderte... Das lag größtenteils an sein reines Herz, welches ich fühlen konnte. Er dachte an seine Mitmenschen...

„Danke...", musste ich ehrlich sprechen.

Da stellte er sich wieder aufrecht und fing an zu strahlen.

„Naja... Dafür schläfst du aber zwischen Yeonjun und Chan. Weiß nicht, ob du das so gut finden wirst", überlegt er laut. „Wobei Yeonjun schon süß ist!"

Da ich mit den Namen nichts anfangen konnte, weil ich die genannten Jungs nicht kannte, winkte ich einfach ab.

Ich wusste, dass ich auf Seungmin vielleicht wie jemand wirken könnte, der mit Überforderung nicht umgehen konnte, aber... Die Wahrheit war, dass ich eine stärkere Mentalität besaß, als manche dachten.

Nur deshalb konnte ich doch die Ruhe bewahren, während mein Palast in Flammen stand...

Das bedeutete... Mir hätte es im Endeffekt nichts ausgemacht, hätte ich neben einem Jungen schlafen müssen, genauso wie es mir nichts ausmachte, dass ich in einem Einzelbett zwischen zwei Typen schlafen musste.

„Du lernst sie alle aber noch kennen. Eine ziemlich verrückte Gruppe. Das kann ich dir jetzt schon sagen.", schweifte Seungmin mit den Gedanken ab.

Sie alle kennenlernen...?

Ich wusste nicht recht, ob ich das wollte. Denn die Tatsache, dass ich es nicht gerne mochte, unter vielen Menschen Zeit zu verbringen, die änderte sich nicht.

Mal sehen, wie lange ich das in der Jungsgruppe aushalten würde, bevor ich die Nerven verlor...

„Mhm. Jetzt erstmal nicht, ja? Ich bin ziemlich müde.", murmelte ich.

Außerdem interessierte es mich nicht, mit wen ich ein Zimmer teilte. Ich würde hier sowieso nicht lange verweilen.

Spuck lieber nicht so große Töne, meine Liebe...

„Klar. Kann ich verstehen! Du musstest heute auch viel einstecken.", verzog er die Lippen.

Ich nickte bloß ab. Wissend, er sprach von Changbin.

Er hatte recht. Recht damit, dass ich heute einiges einstecken musste. Aber das würde das erste und letzte Mal sein. Changbin würde nie wieder die Chance bekommen, mich derartig zu demütigen.

Nie, nie wieder...

...
...

Erschöpft öffnete ich die Augen. Erschöpft, weil mein Bruder wohl recht besaß... Eine Konfrontation mit Erinnerungslücken war kein Leckerbissen. Das wirkte sich ganz schön auf den Körper aus, der danach nur noch schlapp und müde war.

Ich streckte mich, als ich mich auf den Rücken drehte und bemerkte... Es war stockdunkel.

Wie von einem Blitz getroffen, setzte ich mich auf.

Wieso war es so finster? Weshalb sah ich nichts?

Ich blickte in alle Richtungen und blinzelte heftig, um meine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Die Befürchtung, etwas lief gewaltig falsch, ließ mich nicht los. Als ich meinen Bruder dann auch noch in meinem Kopf hörte, musste ich zusammenzucken.

Du bist offensichtlich von der Nacht geprägt, in der dir deine Elemente geraubt wurden, aber... Beruhig dich. Du hast bloß die Nacht durchgeschlafen. Die Sonne geht bald auf.

Erleichtert atmete ich auf.

Ach so. Es war früh am Morgen. Da die Tage hier länger waren, wurde es erst gegen sechs Uhr hell. Und wir hatten...

Fünf, Yeji. Es ist fünf Uhr. Komm runter.

Ich bin unten, Idiot!

Genervt schlug ich die Decke beiseite.

Toll.

Jetzt wachte ich auch noch mit schlechter Laune auf, weil ich unnötigerweise Angst verspürte, obwohl sie unberechtigt war.

Ich hasste es. Ich hasste die Angst...

Das ist normal. Du wirst zwei bis drei Tage brauchen, bis dein Gehirn sich endgültig von der Entnahme gewöhnt hat. Andere Signums brauchen dafür schon länger. Das war ein schmerzhafter, heftiger und traumatischer Eingriff. Vergiss das nicht.

Mit Hyunjins Worten musste ich automatisch an das denken, was mir das Jeon-Ehepaar beibrachte. Sie sagten, dass der Raub von Elementen eine belastende Strafe war, weshalb ich diese nur bei Härtefälle einlösen sollte. Einige Signums könnten bei einer Entnahme schwere Hirnschäden davontragen und psychische Erkrankungen entwickeln, weil der Geist, so auch das Bewusstsein, mit den Elementen verschmolz und so waren sie eins. Damit wirkte sich der Raub von Elementen kräftig auf den Menschen aus. Signums mussten nach der Elementenentnahme erst einmal damit zurecht kommen, dass ihnen ein Teil ihrer Selbst genommen wurde. Deshalb war Hyunjin auch vorsichtig, indem er mich mit den Erinnerungen nicht überfiel. Das hätte mich zerstören können, genauso wie es viele andere schon zerstörte...

Siehst du. Deine Sekundenpanik ist daher berechtigt, Schwester.

Ausgeatmet, stieg ich leise aus dem Bett, das ich nun meins nannte. Ich wollte schlussendlich niemanden wecken. Die Ignis fingen ihren Tag nämlich erst um sechs Uhr an. So könnte ich mich in Ruhe fertig machen.

Als ich aus dem Bett stieg und sah, dass ich in einer Decke lag, musste ich die Augenbrauen zusammenziehen, bevor es mir einfiel.

Seungmin.

Er müsste mich sicherlich zugedeckt haben...

Schon ein Süßer, oder?

Er ist nett. Nett und unschuldig.

Heißt das, er ist dir sympathisch?

Wenn ich außen vorlasse, wie viel er reden kann und dass er schon ziemlich aufdringlich ist... Ja. Ja, ich gebe es zu. Er ist mir sympathisch.

Gut. Ich mag ihn auch.

Hat dich eigentlich irgendwer gefragt?

Du merkst doch selbst, dass ich rede, wann ich will, oder?!

Ich seufzte innerlich, als ich ihm einfach nicht mehr antwortete. Das verdiente er nicht, nachdem er so frech war. Blödmann...

Aufmerksam blickte ich in die Richtung, in der sich die Tür hinaus befand. Nebenan befand sich ein Badezimmer, welches ich nun aufsuchen würde.

Ich tapste vorsichtig auf die Badezimmertür zu, um schließlich das Bad zu betreten, das ich mir mit neun weiteren Typen teilte. Selbst der Gedanke sorgte für eine Gänsehaut auf meinem Körper. Ich wusste nämlich, dass das Badezimmer nicht so aussehen würde, wie ich es wollte und tatsächlich. Als ich eintrat, musste ich angewidert das Gesicht verziehen. Mein angeekeltes Verhalten war berechtigt, wenn ich mir bedachte, wie es hier aussah. Ich konnte bei einem Blick erkennen, dass die Jungs sich hier drinnen austobten. Auch war das zu riechen... Nasse Tücher lagen in jeder Ecke, auf den Waschbecken und über dem vollen Wäschekorb. Zudem sahen der Boden sowie der Waschbecken nicht so aus, als würde hier regelmäßig sauber gemacht werden. Obwohl ich die Duschen nicht gesehen hatte, war ich mir sicher, dass es da nicht anders aussah. Ich musste beiseite sehen. Da erkannte ich einen Schrank mit zehn Schubladen, die teilweise geöffnet waren.

Der Zustand dieses Badezimmers... Das war einfach nur ekelhaft. Ekelhaft und definitiv Gewöhnungsbedürftig...

Mit verzogenem Gesicht trat ich weiter ein. Links von mir waren typische Jungsklos aneinander gereiht, von dessen Zustand ich nicht sprechen wollte, während daneben bloß eine einzige Kabinentoilette stand. Rechts von mir waren drei Waschbecken zu sehen, die jeweils große Spiegel da hängen hatten. Wie ich bereits ahnte, teilte ich mir eines der drei Waschbecken mit Chan und Yeonjun, wie Seungmin mir gestern bereits vorstellte.

Wenn ich geradeaus sah, ließ sich eine Glastür öffnen, hinter der sich die Duschkabinen befanden.

Nun... Duschen könnte lustig werden...

Wieso ist die Scheibe eigentlich beschlagen?

Was sagst du?

Ich richtete den Blick wieder auf die Glastür, die tatsächlich beschlagen war. Als hätte jemand geduscht... Jemand schien wohl wach zu sein.

Es brauchte nicht lange, damit ich erfuhr, wer genau wach war.

Im nächsten Moment öffnete sich nämlich die Glastür.

Ich glaubte... Ich war in meinem Leben noch nie so überfordert, wie zu dem Moment. Denn... Wie sollte ich mich am besten ausdrücken?

Du hast noch nie einen Typen nackt gesehen?

Also... Nackt war er nicht! Er hatte das Handtuch um die Hüften gebunden! Ein Glück! Ansonsten wäre ich im Erdboden verschwunden...

Das änderte trotzdem nichts an der Tatsache, dass da ein halbnackter Mann stand, der nass war, weil er gerade aus der Dusche kam. Mit geweiteten Augen sah ich ihm direkt in die dunklen Augen, die weniger erschrocken wirkten.

Ganz im Gegenteil.

Er strich sich unbeschwert über seine blonden Locken. Anschließend bildete sich sogar ein Grinsen auf seinen Lippen.

Auf der Stelle musste ich zu Boden sehen.

Tjah. Das passiert, wenn du nicht nachguckst, ob du auch wirklich die Einzige bist, die so früh wach ist.

Ohne nochmal zu ihm auf zu sehen, bewegte ich mich auf das Waschbecken zu, welches mir bestimmt war. Erst als ich davor stand und mit dem Rücken zu dem Typen gedreht war, konnte ich vorsichtig wieder aufblicken. Da erkannte ich ihn durch den Spiegel noch immer grinsen.

„Entspann dich mal. Du hast doch nichts verbotenes gesehen", zuckte er die Achseln. „Naja. Noch nicht..."

Versucht er gerade etwa auf eine ziemlich freche Art zu flirten?

Ich hoffte für ihn, dass er das nicht tat.

Die Scham, die ich bis eben verspürte, löste sich in Luft auf. Dafür hatte seine Frechheit gesorgt, die mir die Situation automatisch nicht mehr unangenehm machte. Jetzt war sie nur noch peinlich. Peinlich für ihn.

Mit dem Blick, den ich für üblich immer drauf hatte, wandte ich das Gesicht ab. Ich öffnete den Spiegel, um zu sehen, was er für mich zu bieten hatte.

Wie ich mir bereits dachte...

Seungmin hatte für mich vorgesorgt, ohne dass ich etwas sagen musste. Somit nahm ich die Zahnbürste hervor, auf dem mein Namen mit einem Zettelchen versehen war. Ich schloss den Spiegel jedoch erst, als ich die Zahnpaste nutzte.

„Dürfte ich mal, schöne Frau."

Ich versteifte mit der Zahnbürste in der Hand, als ich sah, wie sich zwei starke Arme über meine Schulter ausstreckten, um an den Spiegel zu kommen, an dem ich gerade hantierte. Dicht hinter mir wagte es der halbnackte Kerl seine verfluchte Zahnbürste aus dem Fach im Spiegel hervorzuholen. Aus dem Spiegel, aus dem ich auch meine Sachen holte! Sobald er es rausnahm und zurück schritt, musste ich mich mit einem genervten Blick zu ihm drehen.

Da sah ich ihn nur selbstgefällig grinsen.

Soll ich ihm etwa die Knochen brechen?!

Ich wünschte, du wärst hier, um es zutun. Wirklich.

„Chan mein Name.", zwinkerte er.

Bang Chan spielt Bang Chan (23)



Chan... Der Name kam mir bekannt vor, weil Seungmin mir von ihm erzählte. Oh, je. Ich verstand direkt, weshalb er sagte, dass es mit ihm nicht so spaßig werden würde.

Einfach wieder von ihm weggedreht, atmete ich tief durch, bevor ich das Wasser aufdrehte. Leider hörte ich, wie er auflachte.

Verdammt. Das war einer der Gründe, weshalb ich den Ignis zum einen nichts abgewinnen konnte. Sie hatten eine freche und respektlose Art an sich, die ich verabscheute.

Ich steckte mir die Zahnbürste einfach in den Mund, sobald ich sie befeuchtete, worauf ich anfing meine Zähne zu schruben.

„Mhm. Du bist wohl nicht ganz so kommunikativ."

Seine vorlaute Klappe brachte mich dazu mich zu ihm zu drehen. Ich nahm kurz die Zahnbürste aus dem Mund und zuckte die Achseln.

„Eigentlich rede ich sogar ganz viel. Ich finde aber, dass es sich von selbst erklärt, wieso ich mit dir nicht reden will. Oder?", fokussierte ich seine Augen, weil ich ihm den Gefallen nicht tun wollte, auf seinen Körper zu sehen.

Obwohl ich ja zugeben musste, dass er sehenswürdig war...

Oh, Yeji. Nein. Sowas sagst du nicht, während ich alles hören kann.

Tjah, Pech. Hör nicht zu.

„Oh. Jetzt verletzt du mich.", hielt er sich seine nackte Brust, was mich ironisch auflachen ließ.

„Klar."

Ich drehte mich von ihm.

Aber leider war er so frech, sich neben mich zu stellen. Mit dem Hintern am anderen Waschbecken gelehnt, starrte er mich seelenruhig von der Seite an, während er zeitgleich anfing seine Zähne zu putzen. Genervt von ihm putzte ich mir stumm die Zähne weiter, bis ich mir anschließend den Mund ausspülen konnte. Dabei wusste ich, dass der Ekel mich abcheckte, auf eine Art, die mir nicht gefiel.

Mir auch nicht.

Sag bloß.

Ich wischte mir mit meinem Ärmel über die Lippen, als ich wieder zu ihm sah. Er stellte sich gerade erst auf, worauf er sich mir näherte, damit ich beiseite wich. Ich Idiotin tat das auch noch, weil er sich mir körperlich aufdrängen musste.

Verpass ihm bitte einfach eine.

Zwinkernd beugte er sich vor, um sich den Mund am Waschbecken auszuspülen, wie ich es zuvor tat. Dabei fiel mein Blick auf ein Tattoo, welches sich auf seinem Oberarm befand. Ich konnte einen Bogen erkennen. Ein Bogen, neben dem drei Pfeile lagen. Um die besagten Gegenstände schwirrte ein düsterer Nebel, der das Tattoo finster wirken ließ. Ohne es gewollt zu haben, fragte ich mich automatisch, weshalb er es sich stechen ließ. Jedoch führte ich den Gedanken nicht aus, da richtete sich Chan wieder auf.

„Wartest du etwa auf mich, schöne Frau?", musste er schmunzeln, als er meinen Blick bemerkte, wodurch er auf seinen Arm sah. „Was? Magst du's?"

Wenn er dich jetzt fragt, ob du's anfassen möchtest, werde ich von den Toten auferstehen!

„Ich finde bedeutungslose Tattoos langweilig.", verschränkte ich die Arme vor der Brust.

„Wer sagt, dass es bedeutungslos ist, hm?", stütze er sich am Waschbecken ab, worauf er sich provokativ zu mir vorbeugte.

Sicherheitshalber trat ich einen Schritt von ihm weg. Ohne mich weiter von ihm belästigen zu lassen, ging ich tonlos an ihm vorbei. Auch das ließ ihn wieder lachen, was ich einfach nicht verstand. Aber ich beließ es. Dabei beschloss ich ganz früh, dass er vermutlich derjenige sein wird, mit dem ich am wenigsten zutun haben wollte.

Nachdem ich wartete, dass Chan endlich aus dem Bad kam, nahm ich mir Kleidung aus den Schubladen des Bettes, die nicht meinem Kleidungsstil entsprachen. Ich musste eine Jeans tragen und dazu ein oversized T-Shirt. Auch, wenns aufmerksam von Seungmin gewesen war, mir welche zu bringen, hätte ich mir doch eher gewünscht, mir selbst welche ausgesucht zu haben.

Wie auch immer.

Nach einiger Zeit erwachte das ganze Lager. Ein Glück erst, nachdem ich duschen war. So musste ich meinen Zimmergenossen erst einmal nicht begegnen, sondern konnte mich direkt in die Cafeteria begeben. Das Frühstück stand an. Wenn ich ehrlich war, hatte ich überhaupt keinen Hunger.

Du musst aber etwas essen.

Das weiß ich, Klugscheißer.

Mittlerweile saß auch Seungmin mit mir am Tisch. Er war so gut und brachte uns beiden mehrere Brötchen, sowie eine ganze Auswahl an Belag. Selbst an Getränke hatte er gedacht.

Ich war ehrlich. Seungmin wirkte immer sympathischer auf mich. Das, obwohl ich ein gewisses Misstrauen ihm gegenüber hegte. Dafür konnte ich jedoch nichts. Das Gefühl hatte ich nun mal bei jedem, der mir zu nett erschien. Aber Hyunjin garantierte mir sein reines Herz und ich vertraute meinem Bruder blind.

Nach einem Brötchen gegriffen, belegte ich es mit Käse. Das hatte Seungmin auf mich aufmerksam gemacht.

„Was? Nur Käse?", zog er die Augenbrauen zusammen.

Ich nickte achselzuckend.

Da riss er mir empört das Brot aus der Hand. Blinzelnd beobachtete ich, wie er eine dicke Schicht Butter drauf haute und anschließend den Käse drüber legte. Über dem Käse legte er dann noch eine Gurke drauf, bevor er es mir auf einem Teller mit gebratenem Ei und einem Glas Orangensaft zuschob.

„Jetzt darfst du essen."

Ich musste schmunzeln, als er das sagte. Ich bedankte mich herzlich, worauf ich zu essen begann. Dabei glitt mein Blick über die Köpfe der Cafeteria.

Nachdem ich heute so eine dumme Begegnung mit Chan hatte, auf den ich eingestellt sein wollte, drehte ich mich zu Seungmin.

„Stell mir doch bitte jetzt all unsere Zimmergenossen vor.", schmatzte ich.

„Oh. Super gerne!", setzte er sich auf, als hätte er nur darauf gewartet.

Mit großen Augen sah er sich um. Ich beobachtete ihn dabei stumm. Ich konnte sehen, wie seine Augen an einem Lockenkopf hängen blieben, dem ich bereits über den Weg lief.

„Fangen wir an, mit..."

„Chan.", fuhr ich für ihn fort, was ihn zu mir sehen ließ.

Ich schluckte meinen Happen runter, bevor ich abgewunken hatte.

„Aha. Also schon kennengelernt...", nickte er wohlwissend.

„Jap..."

Das blöde-

„Aber sonst kenne ich keinen.", fuhr ich fort, weshalb Seungmin sich weiter umsah.

Da streckte er endlich die Hand nach einem Typen aus, der in der Schlange stand, um sich Essen zu holen. Einem Typen, der dunkler nicht hätte gekleidet sein können.

„Das ist Suga", nickte er.

Min Yoongi spielt Min Yoongi/ Suga (27)



Suga... Der schien wohl einen Fetish für die Farbe schwarz zu haben. Dazu kamen seine ganzen Ringe, die er an den Händen trug und die Piercings, die sein Gesicht begleiteten. Die Tattoos nicht außen vorgelassen, die an seinem Hals ansetzten und ganz sicher über seinen ganzen Körper verteilt waren. Er machte einen sehr düsteren Eindruck...

„Aber...", fing Seungmin wieder an, als er sich zu mir vorneigte. „Eigentlich heißt er Yoongi. Nur niemand nennt ihn so."

„Wieso?", musste ich die Augenbrauen zusammenziehen, dabei beobachtete ich Suga noch immer.

„Weiß nicht. Was ich weiß, ist, dass bei ihm die Sicherungen durchbrennen, wenn ihn jemand beim richtigen Namen nennt."

Interessant, dachte ich... Da schien jemand wohl als Yoongi etwas erlebt zu haben, an das er sich nicht gerne zurück erinnern wollte... So vermutete ich zumindest.

„Naja. Und das", zeigte er auf einen weiteren Mann, der nur einige Ignis hinter Suga stand. „Das ist Namjoon. Neben mir der Vernünftigste, wenn du mich fragst", wieder fing er den nächsten Satz an zu flüstern. „Er war vor dem Leben hier steinreich..."

Kim Namjoon spielt Namjoon Cumberbatch (29)



Mhm... Ich wusste direkt, wieso er das erwähnte. Das Leben, welches du vor dem hier lebtest, wurde unwichtig. Niemanden interessierte es mehr, wer man einst war. Reich, arm, Politiker, Reiterin, Papst oder Putzgehilfin- das war einfach egal. Hier war man ein Ignis. Ein Ignis und sonst nichts. Es gab keine Unterschiede zwischen den FeuerherrscherInnen. Der einzige Unterschied bestand in der Stärke, die der einzelne Ignis besaß. Sonst waren sie alle gleich...

„Das ist Yeonjun. Der, der auf der anderen Seite neben dir schläft", zeigte Seungmin auf ein Kind. „Wie du sehen kannst, der jüngste im Zimmer."

TXT's Choi Yeonjun spielt Yoo Yeonjun (12)



Ich erkannte einen kleinen Jungen, der alleine an einem Tisch saß, in einem blauen Pullover, dunkler Jeans und vollem Haar. Ich erkannte, wie er stumm an seinem Platz saß und durch die Reihen sah. Er trug ein Gesicht, welches ich nicht lesen konnte. Er wirkte... Emotionslos. Ruhig. Zurückgezogen. Für ein Kind... Ungewöhnlich.

„Er sieht traurig aus.", musste ich feststellen.

„Ja. Ist er auch", räusperte sich mein Informant. „Ich lebe jetzt seit drei Jahren mit ihm zusammen und... Ich habe ihn bisher nur einmal reden hören. Nur... Ein... Mal... Davor dachte ich immer, er wäre stumm."

In meiner Brust fing es bei den Worten an zu schmerzen.

Autsch.

Das tat mir im Herzen weh.

Wieso sprach der kleine Junge nicht, obwohl er das konnte? Mochte er hier etwa keinen? Nun... Wenn ich mich so umsah, dann waren sie alle auch älter als er. Lag es daran?

„Du weißt nicht, warum?", harkte ich nach.

„Leider nicht.", antwortete er wie erwartet.

Ich nickte. Dann wusste ich ja, was mein Ziel war.

„Der da", zeigte Seungmin wieder in die Reihe, auf einen der letzten Typen. „Das ist Jisung. Han Jisung, aber wir nennen ihn alle Han. Er ist bekannt für seine Kampfkünste... Nur gefällt Changbin nicht, was für ein schwacher Ignis er ist. Vermutlich muss er deshalb zu den Terras versetzt werden."

Skz' Han Jisung spielt Han Jisung (20)



Ich verstand sofort, was Seungmin mir mit der Aussage sagen wollte. Das war dasselbe Prinzip, wie bei Chaeryoung. Die junge Aqua war eine bessere Ignis, weil sie das Feuer nun mal fehlerfreier beherrschen konnte als das Wasser. Deshalb war sie bei den Feuerbändigern.

Kam so etwas in der Art mal vor, wurden die Signums versetzt. Das war schon richtig. Diese Regelung legte der goldene Palast fest, damit die Signums wenigstens ihre Stärken weiter ausbauen konnten, bevor sie dann an ihre Defizite arbeiteten. So konnten sie wenigstens ein Element meisterhaft erlernen.

„Ach. Ist er besser darin?", fragte ich in Bezug auf Han nochmal nach.

„Er ist an sich ein schwacher Bändiger. Aber, ja. Die Erde beherrscht er besser.", erklärte er mir ausführlich.

Seungmin schien ziemlich gut informiert zu sein, was ich ihm absolut nicht übel nahm. Ich meinte... Was hatten sie hier denn sonst auch anderes zutun? Nach einiger Zeit müsste ich sie alle ebenfalls kennen...

„Schade für ihn.", sagte ich und hatte es ernst gemeint.

Anschließend wollte Seungmin mir weitere Mitglieder unseres Zimmers vorstellen, doch... Er kam nicht mehr dazu.

Auf einmal krachte nämlich jemand auf unseren Tisch, weshalb wir abrupt aufsprangen. Seungmin war so aufmerksam gewesen, um sich vor mich zu stellen, obwohl das wirklich nicht nötig gewesen wäre, was er sich ja nicht denken konnte. Er wusste nicht, welche Stärke ich eigentlich besaß...

Als ich realisierte, was geschah, mussten meine Augen interessiert zusehen, wie ein Rotschopf sich über denjenigen aufbaute, der auf unserem Tisch lag.

„Wenn ich dir sage, dass du nicht vordrängeln sollst, dann meine ich das auch so.", zischte er.

Dabei konnte ich erkennen, wie seine Augen rot aufblitzen. Rot, wie Kupfer...

Rein intuitiv trat ich hervor, weil ich unter bestimmten Umständen eingegriffen hätte. Ich mochte es nicht zuzusehen, wie Stärkere sich über Schwächere aufführten. Auch, wenn der eine vordrängelte.

Der Rotschopf ließ unsanft vom Typen ab, der noch immer entsetzt auf unserem Tisch lag. Daraufhin machte er tonlos kehrt, um sich wieder in die Reihe zu stellen. Jeder andere machte ihm respektvoll Platz, was mich direkt schließen ließ, dass er einer derjenigen war, die hier drinnen eindeutig etwas zu sagen hatten.

„Ja...", drehte sich Seungmin zu mir. „Und... Das ist Minho..."

Lee Minho spielt Lee Minho (22)



Oh!

Ich musste die Augenbrauen heben.

Der, mit dem ich das Bett hätte teilen müssen? Der da war Lee Minho?

Na gut... Dieser schien wohl ein leichtes Aggressionsproblem zu besitzen.

„Ich muss, glaub ich zumindest, nicht erwähnen, wie verbittert er ist", musste er seufzen.

Sobald sich der Typ auf unserem Tisch wegbewegte und sich aufstellte, um zu gehen, nahm Seungmin wieder Platz. Ich hingegen blieb mit verschränkten Armen stehen. Mir war nicht mehr nach Essen.

„Naja... Man muss ihn aber auch verstehen."

„Wieso?", fragte ich interessiert, da er das wohl zu wissen schien.

„Na... Er ist der älteste Signum, nä."

Schlagartig die Augenbrauen zusammengezogen, sah ich ihn fragend an. Was sagte er da? Der älteste Signum? Was um Himmelswillen hatte er damit denn gemeint?

„Das verstehe ich nicht."

„Kennst du Lee Minho etwa nicht, Yeji?", musste Seungmin die Stirn kraus ziehen. „Er ist der zweite Signum, der sich nach Hwang Hyunjin verwandelte."

Sobald Seungmin das sagte, lockerten sich meine Arme. Mit einem Mal erschienen Bilder vor meinen Augen, die mich an eine Zeit erinnerten, an die ich nicht gerne zurückdachte.

Meine Hände wurden urplötzlich eiskalt.

Lee Minho...

Oder... Wie ich ihn einst kannte... Chwe Reno.

Mein Mund stand offen, als ich in seine Richtung sah.

„Yeji? Alles in Ordnung?", bemerkte Seungmin mein Entsetzen.

Ich musste schlucken.

Ich dachte... Er sei tot...

Sieh an... Anscheinend wurde dir als Sönigin mehr verheimlicht, als du dachtest...



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Hi 🌚

Hier bin ich wieder hihi. Mal mit einem Kapitel, das uns die Einblick in die Welt der Ignis zeigt bzw. in Yejis ersten Eindrücke, während sie versucht die Leute kennenzulernen. Mal sehen, wie ihr die verrückte Gruppe finden werdet 😅

Erstmal aber zu Minho... Mhm. Er war wohl der erste Signum nach Hyunjin.

Was das wohl zu bedeuten hat... 👀

Stay tuned! Bis zum nächsten Mal, hm!

Stay healthy&in love, N 👉👈💜

Ps. Voll vergessen zu fragen... Wie fandet ihr Skz Mama Bühne und den heutigen Auftritt bei KBS? 🙈

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