5.Kaum noch Kraft!
Louis war jetzt schon zwei Wochen wieder Zuhause und hatte jede Nacht Albträume. Auch in der Nacht, als wir mit einander geschlafen haben. Das alles nimmt mir schon ziemlich die Kraft. Seit den Zwei Wochen ging ich jetzt schon nicht mehr arbeiten, denn Louis saß selbst, wenn ich einkaufen ging, in den Ecken und weinte. Bis ich zurück komme. Er wollte auch nicht mehr mit mir raus gehen. Als Louis letzte Woche mit mir raus ging, ist er fast zusammen gebrochen und meinte, dass ihn alle ansehen. Das war aber nicht der Fall. Der einzige, der ihn angesehen hatte, war ich und zwar besorgt. Also sind wir nur was zum Abendessen kaufen gegangen und dann so schnell wie möglich wieder nach Hause.
Ich überlegte schon länger Louis vielleicht zu einer Terapie zu bingen, denn ich bin der Meinung, dass so etwas nicht mehr normal ist. Auch wenn es etwas lauter ist oder etwas runterfällt, bekommt Louis eine halbe Panikatacke und ich hasse es, ihn so sehen zu müssen. Bevor Louis in den Krieg ging, war er mein Beschützer. Hat mich vor jeden beschützt, der mich bloß schief angeschaut hat und jetzt muss ich seine Rolle übernehmen. In den letzten Wochen kam Louis mir so schwach und verletzlich vor.Öfter brach er auch einfach zusammen, was wahrscheinlich an den Schlafmangel lag, den er hatte, da er immer wieder von den Alpträumen wach wurde. Danach konnte er meistens nicht mehr einschlafen und ich damit auch nicht. Ich kann nicht mit den Gedanken einschlafen, dass mein Lou neben mir liegt und wahrscheinlich weinte. Nein! Er hatte in den letzten zwei Wochen schon so viel geweint, wie ich wahrscheinlich meine ganze Kindheit nicht. Es tut mir so weh ihn immer wieder weinen zu sehen und nichts machen zu können. Immer wieder versuchte ich ihn zu beruhigen, was aber eine Weile dauerte und ich war mir auch nicht wirklich sicher, ob ich der Grund bin oder eher er selbst. Eins war klar: Wenn Louis sich nicht langsam Hilfe holt, werden wir beide daran kaputt gehen und das will ich auf keinen Fall. Ich wollte einfach mit ihm Glücklich sein, so wie früher. Bevor er in den Krieg zog und total verstört zurück kam. Ich wollte wieder in seiner Nähe sein, ohne Angst zu haben irgendwas Falsch zu machen und ihn dadurch zum weinen zu bringen. Als mir vor ein paar Tagen eine Gabel aus der Hand gefallen und auf den Boden lautstark aufkam, hat Louis vor Schreck angefangen zu weinen, ist ins Bad gerannt und hat sich da eingeschlossen. Da ich nicht rein kam, wollte ich mich auf's Sofa setzen und auf ihn warten. Doch dabei bin ich eingeschlafen und als ich wieder wach wurde, tat Louis als wäre nichts gewesen. Er hat sich auf meinen Schoß gesetzt und mich geküsst. Kein normaler Kuss. Total leidenschaftlich und verlangend. Wir haben miteinander geschlafen und ich habe für diesen Augnblick alles vergessen. Doch in der Nacht bin ich wieder von Louis' qualvollen Schreien wach geworden und wieder wusste ich nicht was ich machen sollte. Ich fing schon langsam an zu verzweifeln.
Heute war es anders. Ich wurde nicht von Louis' Schrei, sondern von sein Schluchzen wach. Ich rieb mir verschlafen die Augen und schaute zur anderen Bettseite. Doch er war nicht zu sehen. Ich schaute mich um und sah ihn am Fenster sitzen auf der Fensterbank. Langsam stand ich auf und ging zu ihm. Bei ihm angekommen, strich ich vorsichtig über seinen Rücken und er zuckte leicht zusammen. Er drehte sich zu mir und schaute mich mit verweinten Augen an.
"Lou, was ist los?" Fragte ich ihn sanft und nahm seine Hand in meine. Er schaute von mir weg und wieder aus dem Fenster.
"Du hast im Schlaf geredet." Sagte er und schluchzte wieder auf. Ich runzelte die Stirn.
"Was hab ich den gesagt, Baby?" Fragte ich ihn etwas verwirrt.
"Keine Kraft mehr. Kaum Schlaf. Kann nicht mehr. Am Ende. Am verzweifeln und sowas alles." Sagte Louis.
"Louis." Erwiderte ich und schaute ihn an, doch er schaute nicht zurück.
"Lou! Bitte" Flehte ich und es kam wieder keine Reaktion von ihm.
"Man ich bekomme nur wenig Schlaf. Warum bist du jetzt so? Weil ich im Schlaf gesagt habe, dass ich keine Kraft mehr habe und kaum Schlaf bekomme? Man es ist halt so!" Sagte ich etwas lauter, aber darauf bedacht ihn nicht zu erschrecken.
"Harry, ich mache dich fertig!" Flüsterte er leise und drehte sich zu mir.
"Nein Louis! Wir schaffen das schon Baby! Wir sind zusammen stark! Klar?" Fragte ich sanft und nahm sein Gesicht zwischen meine Hände. Er nickte leicht und lehnte sich nach vorne, um seine Lippn auf meine zu pressen. Nachdem wir uns geküsst hatten, nahm ich Louis hoch, legte ihn auf unser Bett und ich mich dazu. Wir kuschelten uns aneinander und ich summte Louis was ins Ohr, da ich wusste, dass es ihn beruhigte. So war es nach kurzer Zeit auch. ich merkte wie Louis ruhig an meiner Brust atmete. Doch ich konnte nicht einschlafen. Ich musste so viel nachdenken und das die ganze Nacht lang.
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