Kapitel 27 *


Auf der Black Pearl angekommen löste sich die Gruppe auf Pintel und Ragetti waren eilig unter Deck gegangen. „Mister Norrington wenn ihr mir bitte folgen würdet dann zeige ich euch euere Schlafstätte für diese Nacht", lachte Gibbs und führte Norrington unter Deck. Elisabeth folgte den beiden. Zurück blieben nur noch Barbossa, Lorey und Jack. „Also Hektor wie sieht dein Plan aus.", Jack hatte also auch bemerkt das Barbossa heimlich etwas geplant hat. „Er wird Calypso frei lassen und sein Versprechen halten", antwortete Lorey anstatt dem Piraten. „Aye, und du wirst mich nicht aufhalten Jack", Jack schaute kurz beide an. Dann wandte er sich mit den Worten „Mach was du willst Hector", ab und stellte sich an die Reling. Brabossa blickte noch einmal ernst zu Lorey „Ich vertraue auf deine Hilfe morgen", sie nickte ihm zu und er begab sich nun ebenfalls unter Deck. Lorey war unsicher was sie nun tun sollte. Schlussendlich entschied sie sich dazu auf den Piraten zuzugehen. Eine Weile standen sie schweigend nebeneinander bis Jack die Stille brach „Du und Norrington also. Darf man schon gratulieren", Lorey sah ihn nur ernst an. Seine herablassenden Worte verletzten ihn. „Jack", „Nein sag nichts ich will es nicht hören. Doch dass du ihm dein Geheimnis erzählst und mir nicht hätte ich nicht von dir erwartet", Lorey blickte ihn traurig an „Ich wollte es dir ja erzählen. Damals als wir dich zurückgeholt haben", Jack wandte seinen Blick nun ihr zu. Er sah nicht wütend oder enttäuscht aus. Sein Blick war neutral als er sie betrachtete, er schien zu überlegen. Loreys Herz klopfte vor Nervosität, sie konnte es in ihren Ohren hören. „Empfindest du was für ihn?", stellte Jack ihr dann die Frage. „Ich denke schon. Aber ich empfinde ebenso etwas für dich", sie nahm ihren ganzen Mut zusammen ihm diese Worte nun direkt ins Gesicht sagen zu können. Jack sah der jungen Frau tief in die Augen. Er hatte ihre Worte genau verstanden. Dann machte er eine schnelle Handbewegung und zog sie fest an sich. Er legte sanft seine Lippen auf ihre und schenkte ihr einen langen und intensiven Kuss. Loreys Herz schlug nun noch wilder in ihrer Brust, sie hatte Angst es könnte gleich zerspringen. Dann lösten sich die beiden wieder voneinander. Kurz sahen sich beide nochmals tief in die Augen. Jack kam ihrem Gesicht erneut näher blieb dann jedoch bei ihrem Ohr stehen und flüsterte ihr leise zu „Du musst dich entscheiden", er sah ihr noch einmal in die Augen ehe er sich ebenfalls unter Deck begab. Lorey stand immer noch an der Reling wo der Pirat sie zurückgelassen hatte. Voller Sehnsucht sah sie zum Meer. Dann schnaubte sie kurz einmal enttäuscht auf. Morgen würde sie ihre Mutter verlieren, somit auch alles was sie an Land hielt. Doch ob dies noch der einzige Grund war, der sie hier hielt, dem war sie sich nun nicht mehr so sicher. Nachdem was ihr damals passiert ist hatte sie sich geschworen nie mehr einem Mann so sehr zu vertrauen und ihm ihr Herz zu schenken. Doch nun war sie kurz davor dies wieder zu tun. Sie fasst an ihre Hals wo die Kette ihrer Mutter hing. Vorsichtig nahm sie den kleinen Anhänger in die Hand und betrachtete ihn. Dann ließ sie das kleine Scharnier an der aufklappen und die wundervolle Musik der Spieluhr, im Inneren des Anhängers, erklang. Sie lauschte einige Zeit der Melodie. Sie wünschte sich eine genauso starke liebe wie die ihrer Eltern. Sie wusste auch wenn ihre Eltern seit Jahren getrennt waren und beide nicht gut aufeinander zu sprechen waren so wahr ihre Liebe bis heute beständig. Nie hatte sie ihre Mutter in all den Jahren mit einem anderen Mann gesehen. Genau so etwas wollte sie für sich auch. Sie wollte einen Mann, der ihr die Freiheit ließ die sie brauchte und sie nicht an einen Ort ketten würde, an dem sie unglücklich werden würde. Andererseits wollte sie aber auch eine Familie gründen, mit einem Mann der sie aufrichtig liebte und der beim Einschlafen und beim Aufwachen nur an sie dachte so wie sie an ihn. Jemand der sie verstand. Die Nacht war nun weit angebrochen und die Sterne glitzerten hell hervor des schwarzen Nachthimmels über der jungen Frau. Das schwarze Schiff sowie auf den Decks der anderen Schiffe herrschte Stille. Die Nacht wirkte friedlich. Die Ruhe vor dem Sturm. Lorey atmete die frische Nachtluft einmal tief ein und wieder aus. Sie würde eine Entscheidung treffen doch ob sie diese bereuen würde. Mit einem letzten Blick zum Meer hin verschwand auch Lorey unter Deck und machte sich für die Nacht bereit.

Der nächste Morgen begann recht stressig. Auf allen Schiffen herrschte wilder Trubel. Lorey hatte keine Zeit länger über ihre Gefühle nachzudenken, oder aber auch nach ihrer Mutter zu suchen, die sie seid, dem sie wieder zurück war nicht mehr gesehen hatte. Sie half dabei das Schiff seetauglich zu machen als sie Barbossa, welcher am Steuerrad stand und das Schiff aus der Schiffbruch-Bay steuerte, entdeckte. Entschlossen ging sie auf ihn zu. „Wo ist meine Mutter?", wollte sie von ihm wissen. Da sie davon ausging, dass er wohl dafür verantwortlich war das sie nicht wie alle anderen an Deck herumlief. Jack konnte sie nicht fragen, dass sie ihm seit gestern Abend aus dem Weg ging, sie hatte noch keine Entscheidung getroffen. Auch Norrington versuchte sie zu meiden, doch dieser war gut beschäftigt bei der Hilfe das Schiff klar zu machen. „Eurer Mutter geht es gut. Ihr müsst euch nicht sorgen ihr werdet noch genug Zeit haben euch von ihr zu verabschieden", klärte Barbossa sie beiläufig auf, er schien sehr beschäftigt damit zu sein das Schiff sicher aufs Meer hinaus zu steuern. Als sich alle Schiffe in einer Reihe etwas entfernt von der Schiffbruch-Bay auf dem Meer positioniert hatten, blickten sie alle angespannt auf den dichten Nebel vor sich. Lorey war neben Elisabeth getreten und schenkte ihr einen aufmunternden Blick. Zuerst kam nur ein Schiff aus dem Nebel auf sie zu gesteuert. „Der Feind ist da greifen wir an", rief Marty siegessicher und erhielt jubelnden Zuspruch von den anderen Piraten der Schiffe. Lorey blickte sich bedacht um. Jeder um sie herum rief und pfiff aufgeregt, sicher den Kampf zu gewinnen. Doch als der Nebel sich lichtete und mehr, um die hundert Schiffe auf sie zu kamen. Verklang der Jubel und das Geschrei. Die Angst kroch ihnen allen in die Knochen, die Angst den heutigen Tag nicht zu überstehen.

Es wurde ein Beiboot der Black Pearl zu Wasser gelassen und Elisabeth, Jack, und Barbossa fuhren damit zu einer kleinen Sanderhöhung im Meer, auf welchem Beckett, Will und Davy Jones auf sie warteten. Die Verhandlungen konnten beginnen. Lorey stand an der Reling und beobachtete das Geschehen von der Ferne. „Beckett wird nicht mit sich handeln lassen. Er wird keine Ruhe geben ehe er nicht die gesamte Macht hat", hörte sie die Stimme James welcher nun rechts an ihre Seite trat. Den Blick ebenfalls auf das Geschehen auf der kleinen Insel gerichtet. „Jede Hoffnung ist vergebens", flüsterte die Brünette leise, doch Norrington hatte es gehört. Loreys Blick verfinsterte sich als sie zusah wie Jack auf die Seite von Beckett wechselte und Will auf die ihre. Er war derjenige der sie verraten hatte. „Turner wer hätte gedacht das er der Verräter ist", meinte dann auch James und wandte sich ab „Ich denke nicht, dass er allein handelt", meinte Lorey noch zu dem ehemaligen Kommodore. Die Gruppe auf der Insel löste sich wieder auf und das kleine Boot kam zurück zur Pearl.

Als Elisabeth und die anderen wieder an Bord traten, schauten einige verwirrt auf Will. Auch Lorey trat nun auf die kleine Gruppe zu und schaute Fragend zu ihrer Freundin „Ein fairer Tausch", meinte diese nur ehe sie gefolgt von den anderen in Richtung Bug des Schiffes ging. Lorey folgte ihr sowie James, der nun auch zu ihnen gestoßen war. „Sie einer an das wir uns einmal wieder sehen hätte ich nicht erwartet", meinte Will als er Norrington hinter der jungen Frau entdeckte. „Eure Meinung über mein Wesen hat sich wohl getäuscht mein Guter", meinte Norrington arrogant mit einem ebenso arroganten Lächeln auf den Lippen. „Die Black Pearl wird unser Flaggschiff sein, wenn sei angreifen", erklärte Elisabeth ihren Plan der Gruppe. „Oh wird sie das?", erwiderte Barbossa süffisant. „Na gut Misses Fisch", vernahm Lorey die Worte von Pintel hinter sich. Als sie sich umdrehte, sah sie wie ihre Mutter gefesselt von mehreren Seilen an Deck gebracht wurde. Aufgebracht ging sie auf sie zu. „Was soll das last sie sofort frei", versuchte sie dagegen zu protestieren. Auch Will schien dies nicht zu gefallen denn er fuhr Barbossa an „Barbossa ihr dürft sie nicht befreien", sofort zogen die Piraten ihre Waffen hervor und richteten sie auf Elisabeth, Will und James. „Wir müssen Jack eine Chance geben", versuchte Elisabeth die Situation zu entschärfen. „Ich bitte um Verzeihung Majestät. Viel zu lange hatte ich keinen Einfluss auf das Schicksal", verteidigte sich Barbossa. Er trat näher an die Blondine heran und nahm die Kette, die sie um den Hals trug, in die Hand. „Das hat ein Ende", fuhr er fort und mit einer kräftigen Handbewegung entriss er ihr die Kette. Lorey die immer noch bei ihrer gefesselten Mutter stand zog bereits an diesen wurde aber von Ragetti aufgehalten in Tun weiter fortzusetzen. Zweifelnd sah sie zu ihrer Mutter, diese jedoch schenkte ihre einen tröstenden Blick. Sie mussten sich nun trennen, auch ihre Mutter wollte wieder frei sein. Zurück in ihre wahre Natur. „Lasst ihr einen Augenblick", ertönte Barbossas Stimme hinter der jungen Frau. Die Piraten um sie herum gingen einige Schritte zurück um Lorey und ihrer Mutter etwas Privatsphäre zu geben. Auch Ragetti entließ Lorey seinem festen Griff, woraufhin die junge Frau auf ihre Mutter zustürmte. Die Tränen schlichen sich bereits in ihre Augen jedoch gab sie ihnen noch keine freien laufen. „Es ist in Ordnung", meinte ihre Mutter zu ihr mit Beruhigender Stimme „Was soll ich nur tun ohne dich?", flüsterte Lorey verzweifelt, „Ich werde immer bei dir sein. In deinem Herzen, ebenso wie dein Vater", verwirrt über ihre letzten Worte sah sie zu ihrer Mutter. „Komm näher", forderte sie Tia Dalma dann auf. Lorey trat ein paar Schritte an sie heran. „In meiner Rocktasche ist noch ein kleines Abschiedsgeschenk für dich", Vorsichtig schob Lorey ihre Hand in das innere der Rocktasche, dort traf sie auf etwas metallenes und als sie es hervorzog sah sie es war die gleiche Kette, die sie um den Hals trug, es war die Kette ihres Vaters. „Dein Vater wollte das du sie bekommst, wähle weiße", klärte ihre Mutter sie auf. „Aber wie?", wollte Lorey immer noch etwas verwirrt wissen „Er hat mich gestern besucht und wir konnten uns aussprechen", ihre Mutter lächelte zufrieden. „Gut das reicht wir haben nicht den ganzen Tag Zeit", kam es von Barbossa. Lorey hängte sich die zweite Kette ebenfalls um den Hals um sich sicher zu verwahren. Die Piraten um sie herum waren gerade dabei die Seile erneut in die Hand zu nehmen und das Ritual fortzusetzen. Doch Lorey war noch nicht bereit dafür sie ging auf ihre Mutter zu und schloss sie in die Arme. „Du musst zurückkehren. Ich hab dich lieb mein Schatz", flüsterte ihre Mutter ihr ins Ohr, doch ehe sie noch etwas darauf erwidern konnte wurde sie bereits von einem der Piraten von ihrer Mutter weggezerrt.


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