Kapitel 15

Glas, das war das Erste, was Lorey sah, als sie ihre Augen aufschlug. Benommen von der Betäubung. Nass es war auch nass in dem Glaskasten, indem sie gefangen gehalten wurde. Sie fühlte sich schwach, ihre Glieder waren schwer und die Augen fielen ihr immer wieder zu. Eine schwarze Leere hatte sich über ihre Gedanken gelegt. Es dauerte eine Weile bis sie sich erinnern konnte, was geschehen war und wie sie in diesem Glaskasten gelandet war. Der Schmerz, Frust und die Enttäuschung kehrten zurück in ihre Gedanken. Loreys Blick klärte sich allmählich, die Benommenheit ließ etwas nach. Es fiel ihr schwer zu atmen, sie bekam schlecht Luft. Der Glaskasten, indem sie lag, den schuppigen Schwanz zusammen gepfercht am Ende, stand. Sie mussten weiter ins Landesinnere vorgedrungen waren, um sie herum war ein Wald bewuchert voller Pflanzen. Rechts neben Lorey ein kleiner Bach. Sie versuchte eine erste Bewegung, alles tat ihr weh und sie musste feststellen ihre Hände waren flach aneinandergebunden. Sie war wehrlos. Panik stieg ihn den Knochen der Brünetten auf. Ihre Bewegungen wurden hektischer. Mit aller Kraft versuchte Lorey ihre Hände auseinander zu bringen, um sich zu befreien. Vergebens, das Seil war so fest um ihre Handflächen und Arme gebunden, dass eine Flucht unmöglich schien. Luft. Das war ihr nächstes Problem, durch das viele zappeln und die Anstrengung, merkte sie nun deutlich, dass ihr die Luft ausging. Die Scheiben waren leicht beschlagen, sodass sie nur spärlich hindurchsehen konnte. Einige der Piraten hatten sich etwas weiter entfernt am Bach versammelt und rasteten. Als sie den Kopf nach oben streckte, bemerkte sie einen weiteren Glaskasten, gleich groß wie ihrer. Darin eine Meerjungfrau. Sie unterschied sich nur wesentlich von ihr. Ihre Schwanzflosse erstrahlte in einem bronzeton und nicht in Gelb. Auch war sie obenrum völlig unbekleidet während Lorey noch ihr Hemd trug. Ein weißes, durch die Nässe stelle es sie genauso bloß wie ihre Schwester. Mit einem weiteren Blick stellte sie fest, dass sie ebenfalls schwer atmen konnte, die braunhaarige Schönheit lehnte mit dem Gesicht an der Scheibe und starrte zu einem Mann, der am Wasser kauerte und sich wusch. Der Kirchenmann, neben ihm Loreys neuster Feind. Kapitän Jack Sparrow. Sie schienen sich zu unterhalten. Nicht lange. Aufgebracht schrak der jüngere auf. Sein Blick war besorgt, als er sich an einen der Zombies hinter Loreys Gefängnis wandte. Sie konnte nur dumpf verstehen, was er sagte. Der Glaskasten ließ kaum Luft sowie Geräusche hindurch. Das Atmen fiel ihr zunehmendes immer schwerer. Sie spürte erneut wie sich die Luft aus ihren Lungen presste. „Quartiermeister", der angesprochene schaute ihn desinteressiert an „Aye?", „Sie können nicht atmen", damit waren Lorey und die andere Meerjungfrau gemeint. Sie spürte Sparrwos Blick auf sich. Eiskalt sah sie zurück. In seiner Miene lag bedauern. Doch es war zu spät, er hatte sie verraten und hatte sich gegen sie gestellt. Sie senkte den Blick, folgte weiter dem Gespräch des Kirchenmannes. „Sie haben Wasser", der Zombie klang gelangweilt, verweilte mit seinem Blick nicht länger auf den jungen Mann, sondern starrte vor sich hin. „Sie brauchen Luft", der Blonde war nun aus dem kleinen Bach getreten und eilte zu der kaum noch atmenden Meerjungfrau. Lorey klopfte gegen das Fenster, versuchte immer fester es irgendwie dazu zu bringen unter ihr nachzugeben. „Macht das auf", verlangte der Junge. „Sie würden entwischen", nun stellte sich der jüngere direkt vor den blassen Zombie, seine Miene war entschlossen. „Ihr tötet sie, alle beide", „Ich find den Kirchenmann sehr überzeugend", Loreys Miene verfinsterte sich bei dieser Aussage, wenn Blicke töten könnten, würde Jack Sparrow nun vor ihr liegen. Mit dem Kopf im Wasser und die Augen weit aufgerissen. Sein schwacher Versuch ihr doch noch zu helfen würde ihn nun nicht mehr vor ihr retten. Sie versuchte erneut gegen das Glas zu schlagen. Das Wasser schwabble in dem Kasten herum, führte dazu, dass Lorey noch weniger Luft bekam und immer schwächer wurde. Bis sie schließlich damit aufhörte. Sie würde so nie entwischen können, das wusste sie. Ein Degen wurde hinter ihr gezogen, die Piraten kampfbereit. Der junge Mann hatte es sich aus dem Gürtel des Quartiermeisters geschnappt und hebelte damit nun den Glaskasten hinter der brünetten Frau auf. Die Meerjungfrau darin schnappte eilig nach Luft, presste sich an den Spalt, der entstanden war. Finster blickte der Zombie den jungen Mann an, umgriff den Säbel und zog ihn heraus. Blitzschnell zog der Kirchenmann seine Bibel hervor und presste sie dazwischen. Der Spalt blieb, wenigstens eine, die Luft bekam. Lorey wurde immer müder, ihr fiel es mittlerweile schwer, die Augen noch offenzuhalten. Mit einem letzten kräftigen Schlag versuchte sie das Glas erneut zu brechen, wie erwartet blieb es standhaft. Jack vor ihr bemerkte, dass sie langsam in eine Ohnmacht zu versinken schien, er holte seinen Säbel hervor und hebelte nun ihren Glaskasten auf. Loreys Stolz war größer als die mangelnde Luft. Sie bewegte sich kein Stück näher an den Spalt heran, gab ihm nicht die Genugtuung, er hätte ihr geholfen. Ein kalter Blick war das Einzige, was er noch von ihr erhielt. „Hey", schrie nun der Quartiermeister den Piraten an. Mit kurzen schnellen Schritten war er vor ihrem Gefängnis zum Stehen gekommen, umschloss nun Jacks Degen. „Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit", schrie Blackbeard vom Ende des Baches herauf, sichtlich genervt von dieser Verzögerung. Er eilte herbei, gefolgt von Angelica, seiner Tochter. „Quartiermeister", ein Blick auf die sagenhaft schöne Frau vor sich und er verstand. „Sediert sie erneut, lasst einen Spalt offen, wir wollen ja nicht das sie uns davon stirbt. Lebendig ist sie viel nützlicher als Tod", damit wandte sich der in schwarz gekleidete Piratenkapitän ab und ging voraus, bestimmte ihr Ziel. Angelica war nun dichter herangetreten, sank in die Knie. Mit einem hämischen Grinsen bedachte sie Lorey. „Ich hatte geahnt, dass du etwas im Schilde führst", grinsend machte sie Lorey noch deutlicher bewusst, in welcher Lage sie sich befand. „Verräter erhalten immer ihre gerechte Strafe", Loreys Blick schoss zu Jack. Sie hatte recht. Verräter erhielten immer, was sie verdienten. Der Pirat schluckte deutlich. „Mit dir hab ich auch noch ein Wörtchen zu reden". Die Piratin war Loreys Blick gefolgt und sah diesen nicht weniger minder genervt an, ehe sie ihn am Arm packte und mit sich nach oben zog. Jack entriss sich sofort, folgte ihr aber. „Sediert sie nicht zu stark, sie soll betäubt sein, aber wach", damit verschwand sie mit Jack ans vordere Ende der Truppe.

Lorey bekam wenig von der Reise im Landesinneren mit. Ihre Sinne waren verwirrt. Sie nahm immer wieder Stimme wahr, Geräusche aus ihrer Umgebung. Ihr Blick war verschleiert, doch sie war wach. Hielt Ausschau nach ihrem treuen Freund, George. Sie erblickte ihn weder am Anfang der Schlange noch neben oder hinter ihr. Er war nicht unter den Piraten. Jack war ebenfalls verschwunden. Hatte Angelica ihn umgebracht? War er abgehauen, um seinem Schicksal davonzulaufen, wie üblich? Das zweitere war nach Loreys Meinung wahrscheinlicher. Er war ein Feigling. Sie war allein. Niemand würde kommen und sie retten. Sie selbst war ihre letzte Hoffnung. Lorey spürte, wie die Piraten ins Straucheln kamen, wie das Wasser in ihrem Glaskasten hin und her schwappte. Hinter ihr hörte sie Glas zersplittern. Die Piraten fingen sich, stellten sie in etwas Entfernung ab. Neben Lorey floss Wasser aus dem Kasten der anderen Meerjungfrau, welche nun an ihr vorbeirutschte und neben ihr zum Liegen kam. Sie wand sich hin und her. Die Schuppen verzogen sich in ihre Haut. Aus ihrem Schwanz wurden Beine. Lorey rückte näher an sie heran, eine Scheibe zwischen ihnen. Die junge Meerjungfrau bemerkte ihren Blick. Sie robbte näher an sie heran. Ihr neuer Körper war für sie ungewohnt, sie wusste nicht, wie sie mit ihm um zu gehen hatte. Bedacht legte sie eine Hand an das Glas. Lorey sah ihr Mitgefühl, es lag in ihren dunklen braunen Augen. Die Piraten um sie herum waren stehen geblieben, schauten sie an. „Wir dürfen nicht anhalten", beschwerte sich der Quartiermeister gelangweilt, sein Blick zu seinem Kapitän gerichtet. Der junge Kirchenmann erschien aus den hinteren Reihen, er quetschte sich durch die anderen Männer hindurch, zog die Weste aus und öffnete sein Hemd. Behutsam legte es der Meerjungfrau um die Schultern. Erschrocken fuhr sie herum, ließ die Hand am Glas sinken. „Du wirst laufen", die Stimme Blackbeards klang monoton, es war ein Befehl, keine Aufforderung. Der junge Kirchenmann half Loreys Schwester aufzustehen, er stützte sie an ihren Schultern. Ließ sie los damit sie es selbst versuchen konnte. Nach einem Schritt stürzte sie vor Lorey zu Boden. Die Brünette legte ihre gefesselten Hände an das Glas, versuchte sie zu ermutigen es erneut zu versuchen. „Ich kann das nicht", flüsterte sie ihr zu. „Lauf oder stirb", der Quartiermeister zog seinen Säbel, richtete ihn auf die Jungfrau. Finster sah diese den dunklen Piraten entgegen. „Komm, leg deine Arme um mich", versuchte der blonde Mann ihr zu helfen. „Ich will nicht, dass mir jemand hilft", ihr Blick glitt zu Lorey. Bedauern und Trauer lagen darin. Sie war verzweifelt, wusste nicht wie sie ihrer Herrin helfen sollte. Lorey nickte ihr zu, sie sollte seine Hilfe annehmen, sie konnte Lorey nicht helfen, sie konnte der Quelle nicht helfen. Das konnten sie nun beide nicht mehr, das Schicksal hatte es so vorherbestimmt. „Du brauchst sie", die Braunhaarige hob einen Arm und legte ihn um die Schultern des Kirchenmannes. Als beide standen, sagte er „Wir haben es eilig, oder?", und trug sie mit sich als er ging. Loreys Glaskasten wurde erneut angehoben und sie setzten ihren Weg fort.

Lorey war immer noch schwach, worin auch immer sie das Tuch getränkt hatten, es erfüllte ihren Zweck. Es machte sie bewegungsunfähig, aber nicht bewusstlos. Die Nacht war bereits angekommen, eine tiefe Dunkelheit legte sich über sie und sie erreichten den Ort den ihre Schwestern am meisten fürchteten. Die Tümpel, sie lagen verhangen von dichtem Nebel vor ihnen. Sie trugen Lorey vorbei an vielen kleinen Wasserbecken. An jedem ein Baum und an den meisten die Skelette ihrer toten Schwestern. Sie konnte ihre Schreie hören, sie hallten ihn ihren Ohren wider. Sie hätte es verhindern müssen, es war ihre Aufgabe, das Meer und seine Kreaturen zu schützen. Sie scheiterte, sie konnte sich selbst nicht retten, diese Meerjungfrauen konnte sie nicht retten und sie musste dabei zusehen wie die Quelle versiegte. Sie war gescheitert, die Aufgabe, die ihre Mutter ihr übertragen hatte, konnte sie nicht erfüllen. Wie ihr Vater. Das Herz in ihrer Brust schmerzte unermüdlich, es war gebrochen und ließ sich nicht so schnell heilen. „Passt auf, die Tümpel sind tief", Blackbeards Befehl schallte durch die Nacht. Sie hatten ihr vorläufiges Ziel erreicht. Vor einem weiteren Wasserbecken kamen sie zum Stehen. Zwei Bäume ragten links und rechts empor und bildeten ein Tor über ihren Köpfen. Lorey wurde Rücksichtlos abgestellt wie ein altes Fass. Sie musste dabei zusehen, wie die braunhaarige Meerjungfrau aus den Händen des Mannes gerissen wurde und gewaltsam mit den Händen an den Baum gebunden wurde. „Wenn sie entkommt, ist alles verloren. Quartiermeister", die Meerjungfrau fauchte, versuchte sich mit aller Gewalt zu befreien. „Sie hin", verlangte Blackbeard. „Seht beide hin", richtete er sich nun auch an die Brünette. Er gab dem Zombie hinter Lorey ein Zeichen. Der Glaskasten wurde nun vollständig geöffnet. Lorey hatte physisch wie psychisch nicht mehr die Kraft sich zu wehren und ließ zu, wie sie der dunkelhäutige Mann hochhob. Ihre Schuppen glänzten gefährlich im Schein des Mondes auf. Der erste Vollmond des Sommers. Die dunklen Hände schlangen sich fest um Loreys Körper, selbst wenn sie gewollt hätte, eine Flucht war ausgeschlossen. Er führte sie zum Wasser. „Seht hin", setzte Blackbeard nun lauter nach. Der Zombie zwang Lorey den Blick auf den linken Baum zu werfen. Ein toter Körper hing daran. Zur Hälfte im Wasser. Die grausamste Art eine Meerjungfrau zu töten. „An einen Pfahl gefesselt, um in der Sonne auszutrocknen. Nur zur Hälfte im Wasser, nicht genug zum Überleben, aber ausreichend, um den Tod möglichst lange hinaus zu zögern", klärte der gefürchtetste Pirat sie nun noch einmal auf. „Deinesgleichen, ermordet wegen ihrer Tränen. Schutzlos zurückgelassen", Lorey lief es kalt den Rücken herunter, er hatte recht, es war ihre Schuld. Sie trug teil an dem Tod dieser Meerjungfrauen. „Serena", wandte er sich nun direkt an ihre Schwester, „Willst du nicht weinen?", sein Ton klang süßlich, verlockend. Die junge Meerjungfrau gegenüber Lorey sah ihn nur finster an. Sie hatte ihre Sturheit bewahrt. Den Rücken stolz durchgestreckt blickte sie ihn finster an. „Auch du wirst sterben und ich hörte, die bleibt nicht viel Zeit", die Fackeln flammten bedrohlich im dunkel der Nacht. Ihr Schein gab einen kleinen Teil des Moors frei. Es war still um sie herum, die Geräusche der Nacht tanzten um sie. Blackbeards Miene war wutverzerrt, er zog seinen Degen und ging eilig um das Nass herum auf Loreys Schwester zu. Die Brünette versuchte sich zu wehren, sich dem Griff des dunkelhäutigen Zombies zu entziehen. „Hör zu", Blackbeard hatte das braune Haar von Serena gepackt und zog sie näher heran, sie zischte schmerzhaft auf. „Hörst du nicht wie deine Schwestern schreien? Hörst du sie etwa nicht?", Lorey hörte sie. Hörte ihre letzten verzweifelten Schreien in ihrem Kopf wie ein Echo, was immer wieder auf sie einschlug. „Wir brauchen nur eine Träne", er schlug Serena ins Gesicht. Lorey wehrte sich noch mehr, wie konnte er es wagen sich an einem Geschöpf des Meeres zu vergreifen. Sie schrie laut auf. Er sollte aufhören, endlich aufhören. „Wertlose Kreatur", er wandte sich ab. „Hackt ihr die Finger ab, einen nach dem anderen", „Nein, erdrosselt sie", „Schneidet ihr die Tränen aus den Augen raus", sie lachten, die Piraten machten Scherze darüber, welche Methode am qualvollsten wäre, um an die Träne zu gelangen. Lorey wurde wieder angepackt. Der Zombie hob sie erneut hoch. Die Hände fest verbunden, keine Möglichkeit sich zu wehren. Er ließ sie ins Wasser. Ihre goldenen Schuppen wurden umgeben von dem kühlen Nass. Er hob ihre zusammen geschnürten Arme und band sie an den Baum rechts neben ihr. Die Meerjungfrau gegenüber, die leblos im Wasser dümpelte, wurde von einigen anderen entfernt. An ihrer Stelle folgte Serena. Ebenso halb im Wasser, halb an der Luft. Es würde ihren Tod bedeuten, wenn sie sie nicht innerhalb der nächsten zwölf Stunden befreien konnte. Blackbeard, Angelica und der Kirchenjunge schienen heftig zu diskutieren. Lorey sah sie aufgebracht neben sich umherstreifen, wild gestikulierend. Sie nahm nur ein paar Wortfetzten auf. „Vielleicht machen wir doch wieder ein Feuer", „Ich reiße ihr alle Schuppen einzeln aus", Lorey zog an ihren Fesseln. „Gebt acht Gentelmen ein Mann, der vom Glauben abfällt", wandte sich Blackbeard nun an alle Anwesenden. Das Licht der Fackeln umspielte die Nacht. „Diese wertlose Kreatur, wie ihr sie nennt, ist mehr wert als hundert von euch", der junge Kirchenmann war näher an den dunklen Piraten herangetreten. Er hatte sich verliebt. Wissend sah Lorey zu ihrer Schwester. „Ihr sorgt euch um sie?", stellte auch Blackbeard fest, er trat näher heran „Ihr habt sie gern", der jüngere versuchte krampfhaft seinen Gesichtsausdruck unter Kontrolle zu bringen. Liebe, erneut zerstörte sie alles und kostete Leben. „Leugnet nicht, was ich mit eigenen Augen sehe", der Kapitän wandte sich ab, kam bedrohlich auf das Wasser zu. „Die Frage ist", noch ein Schritt, immer näher „Was empfindet sie für euch?", er hatte Serenas dunkele Haare gepackt. Doch zu spät. Lorey erkannte den Blick in ihren Augen. Sie hatte ihr Herz bereits an ihn verloren. „Bei Gott, sie mag euch. Wir haben Glück", entschuldigend warf ihr die Meerjungfrau einen Blick zu. „Vergiss eine Träne", der Quartiermeister hinter ihnen zog ein Messer, ging schnellen Schrittes auf den hilflosen Mann zu. Lorey versuchte erneut sich mit aller Kraft gegen die Fesseln zu wären. Mit einem kräftigen Ruck zog sie der Zombie neben ihr noch einmal fester, warf ihr einen letzten warnenden Blick zu. „Oder willst du den Tod dieser armen Seele", der Bursche wurde auf die Knie gezwungen, ein silbernes Messer blitze an seiner Kehle auf. Serena zischte als ein Pirat mit einem kleinen Glasgefäß näher an ihr Gesicht herankam. „Serena, wenn du eine Träne übrig hast, wär ich dir sehr dankbar", Lorey schüttelte automatisch mit dem Kopf, eine Träne von ihr wäre der Untergang der Quelle, es war noch nicht alles verloren. Serena blieb standhaft. Keine Träne rollte ihre Wange hinab. Ganz zu Missgunst der Piraten. „Traurigkeit, ja. Aber keine Trauer. Noch nicht", wütend stand der schwarz gekleidete Mann, zog einen Dolch aus seiner Tasche. Aufgebracht kam Angelica auf ihn zu, hielt seinen Arm fest, die er tödlich erhoben hatte. „Nicht durch deine Hand", „Zeit und Gezeiten warten nicht, Quartiermeister", ein Befehl. Mit einem Hieb schnitt er dem Mann durchs Fleisch. Serena heulte auf. Der Mann fiel zu Boden. Ein Pirat zwang sie zum Hinsehen. Auch jetzt verließ keine Träne ihr Auge. „Ohwei, Meerjungfrauen sind wahrhaft zäh. Fesselt sie wie die anderen", er wandte sich ab. Serena wurde nun ebenfalls mit beiden Armen nach oben an den Baum gebunden, ihr Gesicht weg von Lorey. Sie konnte ihr keinen aufmunternden Blick zuwerfen. Blackbeard trat über den am Boden liegenden Körper, kam auf die Brünette zu. Er kniete sich neben sie, kam ihrem Gesicht ganz nahe. „Und du, meine Schöne, wirst hier erstmal warten. Du darfst zusehen, wie deine Schwester in den Tod geht. Wir haben später noch genug Zeit uns zu unterhalten", zornig sah sie ihm entgegen. Sie würde sich niemals als seine Waffe benutzen lassen.

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