43 》Zu zweit
"Acht Wochen?", wiederholte Tony mich mit ungläubigem und zugleich geschocktem Ton, "Warum zum Teufel habe ich Winterschlaf gehalten? Elli, was ist passiert?"
Er hielt sich mit seinem verzweifelten Blick an mir fest und wirkte verlorener als je zuvor. Ich bekräftigte ihn mit einem ehrlichen Lächeln und deutete ihm, dass er ein Stück rücken sollte, damit ich mich neben ihn legen konnte. Er rutschte zur Seite und zog mich zu meiner Überraschung sofort in seine Arme.
Und dann erzählte ich ihm, wie er hier gelandet war - natürlich wäre Rhodey für diesen Job geeigneter gewesen, denn er war ja live dabei gewesen, aber ich glaubte, dass es ganz gut war, dass ich mit Tony redete. Denn ich kannte seine weiche, zärtliche Seite und ließ ihm genug Zeit, um das alles verdauen zu können. Er lauschte mir aufmerksam, gab immer wieder nur ein einfaches "Oh" oder "Ah" von sich und schien das, was ich sagte, nur mit halbem Verstand verarbeiten zu können. Ich wusste nicht, ob er sich nun wieder an das Geschehene erinnerte. Ich erzählte ihm auch lediglich von seiner Geschichte, nicht von meiner. Damit wollte ich ihn im Moment keineswegs belasten.
"Ich war jeden Tag bei dir und habe mit dir geredet. Hast du das mitbekommen?", fragte ich ihn, als ich am Ende angelangt war, und platzierte meine Hand auf seiner Brust, wobei ich unter seinem Pulli eine Art Verband ertastete.
"Ich...ich weiß es nicht. Kann sein. Mein Schädel dröhnt. Ich fühle mich wie Dornröschen. Hast du mich wenigstens wachgeküsst?", fragte er mit einem hoffnungsvollen Strahlen in den Augen und ich lachte leise auf.
"Nein, leider nicht", entschuldigte ich mich und ein kindliches Schmollen schlich sich auf seine Lippen.
"Das finde ich nicht okay", brummte er gespielt beleidigt und umschloss meinen Körper dann mit behütendem Griff, als hinge sein Leben davon ab. Unsere Gesichter waren plötzlich nur noch wenige Millimeter voneinander entfernt und ich spürte seinen warmen Atem auf meiner Haut. Mein heftig klopfendes Herz ließ meinen Brustkorb beben und das Braun seiner Augen zog mich in einen Bann, dem ich nie wieder entkommen wollte.
"Darf ich dich küssen?", fragte er mich mit leiser Stimme und ich schmunzelte. Nach dem letzten Kuss-Fiasko wollte er vermutlich sichergehen, dass ich nicht wieder durchdrehte, mit seinem MacLaren davonbretterte und auf einer Polizeistation landete.
"Natürlich", meine Finger strichen über seine Wange, zogen winzig kleine Kreise und vergruben sich dann in seinen wuscheligen, dunklen Haaren, bevor er sich traute, sich nach vorne zu beugen und seine Lippen bedacht auf meine zu legen, als hätte er Angst, er könnte mich mit diesem Kuss verletzen. Seine Lippen waren trocken und rau, doch davon sich ich mich nicht stören, im Gegenteil: ich übertrug ihnen meine Wärme und gesamte Lebenskraft. Ich konnte nicht anders, als wie eine Verrückte in diesen zärtlichen Kuss hinein zu lächeln, denn er war perfekt. Tony war perfekt. Und ich konnte es noch immer nicht fassen, dass ich eng umschlungen mit ihm in diesem Krankenbett lag und abhängiger von seinen Küssen war als je zuvor. Tony war die Luft, die ich zum Atmen brauchte. Und endlich konnten sich meine Lungen wieder mit ihr füllen. Dieser Augenblick war wundervoll und ich hätte ihn am liebsten in einem Glas eingefangen - so wie ich es als Kind immer mit den leuchtenden Glühwürmchen getan hatte -, um ihn für immer festhalten zu können.
Um Tony zu zitieren, hielt kein Augenblick lange genug an, um ihn wirklich genießen zu können. Dieser tat es jedoch definitiv - auch wenn wir für meine Bedürfnisse viel zu schnell voneinander abließen.
Schwer atmend lehnte er seine Stirn an meine und die Spitzen unserer Nasen stupsten aneinander.
"Ich muss dir etwas-", begann Tony leise, doch wir beide zuckten vor Schreck zusammen, als laute Stimmen erklangen. Mit pochendem Herzen drehte ich meinen Kopf und blickte in die einerseits erleichterten und andererseits peinlich berührten Gesichter von Bruce und Rhodey, die uns vom Fuß des Bettes aus anstarrten.
"Schonmal was von anklopfen gehört?", Tony verdrehte seufzend die Augen, ehe er sich aufsetzte.
"Hier gibt es keine wirkliche Türe, von daher...", murmelte Bruce und kratzte sich verlegen an der Schläfe.
"Verfluchter Mistkerl", Rhodey schüttelte grinsend den Kopf, eilte zu seinem besten Freund hinüber und schloss ihn in eine kräftige Umarmung.
"Da hat mich ja jemand ganz schön vermisst", Tony lachte über die stürmische Umarmung von Rhodey, woraufhin sich dieser von ihm löste und bloß mit der Zunge schnalzte.
"Du bist ein Idiot", brummte er schmunzelnd, "Aber du bist unser Idiot."
Uns allen entfuhr ein genervtes Raunen, weswegen Rhodey sich vor Lachen gar nicht mehr einbekam.
"Ich hab' selbst gemerkt, dass der Kitsch-Faktor deutlich zu hoch war", verteidigte er seine schmalzige Aussage direkt und ich hätte die drei am liebsten alle in die Arme geschlossen und nie wieder losgelassen. Ich war zum ersten Mal seit langem endlich wieder glücklich. Und es war auch das erste Mal, dass ich mir um nichts und niemanden Sorgen machte. Ich wollte diese Augenblicke genießen, die ein wohliges Kribbeln auf meiner Haut hinterließen. Ich wollte das, was ich hatte, schätzen und ehren, denn mir war klar, dass ich es jederzeit wieder verlieren könnte. Aber daran wollte ich nicht denken.
"Ich...ich bin froh, dass ihr da seid", warf Tony mit leicht in die Höhe gezogenen Mundwinkeln in die Runde, ließ seinen Blick über uns schweifen, der letztlich aber an mir hängen blieb. Ich erkannte das lodernde Feuer und die Sehnsucht in seinen Augen sofort. Und ich wünschte mir, wir wären in diesem Augenblick alleine. Denn es war der perfekte Moment, um es ihm endlich zu sagen.
"Wir sind auch froh, dass du da bist", sprach Rhodey für uns alle und eine angenehme Stille kehrte ein.
"Ich störe ja nur ungern-", Bruce räusperte sich und durchbrach diese damit direkt wieder, "-aber ich müsste einige Test machen."
"Typisch Ärzte", seufzte Tony ergeben, "Na schön, spielen wir die Doktorspiele. Aber nimm mich nicht zu hart ran."
"Ich glaube, ihm geht's gut", stellte ich auf diese Aussage hin lachend fest. Wie sehr ich seinen verkorksten Humor doch vermisst hatte...
Tony grinste bloß schwach und beugte sich dann zu mir hinüber, um mir ein "Wir reden später" ins Ohr zu flüstern.
Ich nickte lächelnd, gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, den ich am liebsten bis in die Unendlichkeit gestreckt hätte, doch ließ dann schneller als gewünscht von ihm ab und hievte mich aus dem Bett.
_______
"Er scheint dich ja genau so sehr vermisst zu haben wie du ihn", begann Rhodey ein Gespräch, als wir im Wohnzimmer auf der Couch saßen und ich gelangweilt durch die Fernsehkanäle zappte. Ich hatte mittlerweile schon Kanal 580 erreicht und alles, was meine Augen bisher gesehen hatten, waren Kochsendungen, Teleshopping-Quatsch und Filme, die am Tag meiner Geburt in den Kinos gestartet waren.
"Keine Ahnung", murmelte ich bloß geistesabwesend und fühlte mich langsam hypnotisiert von dem kleinen Pling, das der mörderisch große Flachbildschirm immer von sich gab, wenn man den Sender wechselte. Dieses Geräusch erinnerte mich an einen Aufzug, der von Stockwerk zu Stockwerk sprang.
"Lass das", Rhodey riss mir plötzlich die Fernbedienung aus der Hand und schaltete den Fernseher endgültig aus, "Da wird man ja bekloppt von."
Vielleicht wurde man das. Aber der Gedanke daran, dass Banner gleich hochkommen und sagen könnte, er hätte schlechte Nachrichten, was Tonys Gesundheit betraf, machte mich eindeutig bekloppter.
"Was mir gerade wieder einfällt-", setzte ich an und drehte mich zu ihm, "Du und deine Freundin...Cynthia hieß sie doch, oder? Seid ihr...ich meine, hast du ihr-"
"Einen Antrag gemacht?", vervollständigte er meine Frage mit hochgezogener Augenbraue und ich nickte. Ich hatte ihn damit nicht überrumpeln wollen, aber ich wollte einem Gespräch über Tony entgehen. Ich brauchte einfach Ablenkung. Ich wollte nicht wieder durchdrehen.
"Das habe ich. Kurz bevor ich vom Krankenhaus wegen Tony angerufen wurde", erzählte er mit bedrückter Stimme, "Sie hat ja gesagt, aber ich habe sie seitdem nicht gesehen. Es ging alles drunter und drüber. Sie musste nach Europa fliegen, weil dort der Rechtsstreit um das Familienanwesen begonnen hat. Aber ich musste hierbleiben. Weil ich Tony versprochen hatte, dich zu finden. Ihn wollte ich natürlich auch nicht alleine lassen. Ich vermisse sie...und ich habe Angst, dass sie mich nicht mehr will, wenn sie zurückkommt. Dass ich es vermasselt habe, weil ich sie vernachlässigt habe."
Er wich meinem Blick aus und nahm einen tiefen Atemzug. Ihm war diese Belastung deutlich anzusehen. Der leichte Stoppelbart in seinem Gesicht war von einem grauen Schimmer durchzogen und unter seinen Augen hatten sich tiefe, dunkle Ringe eingebrannt. Ich legte meine Hand auf seine Schulter und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln.
"Erstmal: herzlichen Glückwunsch! Und du musst dir keine Sorgen machen, Rhodey. Tony lebt, ich lebe und Cynthia ist deine Verlobte. Sie respektiert deine nunmal doch eher ungewöhnliche Art und Arbeit. Ruf' sie an und rede mit ihr. Es hat einem noch nie weiter geholfen, den ganzen Frust in sich hineinzufressen. Sag' ihr, wie du dich fühlst. Sie wird es verstehen."
Er nickte zögernd.
"Danke", erwiderte er mit müdem Lächeln, "Du solltest auch mit Tony reden. Sonst wird das zwischen euch beiden ewig so weitergehen."
"Was meinst du?"
"Du weißt ganz genau, was ich meine", er verdrehte seine Augen, "Ihr seid beide dermaßen stur und verschlossen und redet lieber über das Wetter, als über eure Gefühle. Dabei liebst du ihn. Und er liebt dich auch."
"Woher willst du das wissen?", meine Augenbraue zog sich skeptisch in die Höhe.
"Ich weiß es einfach. Nennen wir es ausgereiften Männerinstinkt."
"Männer und reif, ja klar", witzelte ich schmunzelnd und Rhodey schüttelte bloß den Kopf. Er wollte gerade vermutlich etwas sagen wie "Lenk nicht vom Thema ab", da räusperte sich Bruce, der soeben die Treppe hinaufgeschritten und vor unsere Nasen getreten war.
"Und?", fragte ich diesen sofort mit brennender Neugierde, aber auch beklemmender Sorge, die er jedoch glücklicherweise mit einem einfachen "Ihm geht es gut" vertreiben konnte.
"Wirklich?", wollte sich Rhodey mit argwöhnisch gerunzelter Stirn vergewissern, woraufhin Bruce ruhig nickte.
"All seine Werte sind im grünen Bereich. Er ist noch ein wenig schwach auf den Beinen, aber sonst geht es ihm für jemanden, der gerade erst aus dem Koma erwacht ist, überraschenderweise sehr gut. Das habe ich so noch nie erlebt, aber ich denke, es liegt daran, dass sein Körper in den letzten Wochen bereits regeneriert hat und er einfach nur relativ spät aufgewacht ist."
Das Lächeln auf meinen Lippen wuchs ins Unermessliche und ich hätte vor Freude am liebsten aufgeschrien. Stattdessen saß ich einfach nur auf dem weißen Sofa und sah Bruce dankend an. Wäre er nicht gewesen, stände es wahrscheinlich viel schlechter um Tony.
"Hast du es ihm eigentlich gesagt?", Rhodeys Frage richtete sich an mich und ich warf ihm einen irritierten Blick zu.
"Wem was gesagt?", wollte ich verwirrt wissen.
"Tony. Das, was dir widerfahren ist, während er im Koma lag..."
"Klar Rhodey, er ist vor zwei Stunden aufgewacht und ich verpass' ihm mit dieser düsteren Geschichte nochmal eine Panikattacke", spottete ich sarkastisch, "Geht's dir noch gut? Er soll erstmal wieder auf die Beine kommen, bevor ich ihm davon erzähle. Außerdem ist es ja wohl nicht von existenzieller Bedeutung oder? Ich habe es überlebt, Aiden und die anderen nicht. Mehr zählt momentan nicht. Das einzige, worauf ich mich jetzt konzentrieren möchte, ist Tony. Ich möchte das alles endlich hinter mir lassen und neu anfangen."
Natürlich hatte ich mich Rhodey in den letzten Wochen geöffnet und mit ihm über das, was passiert war, geredet. Unsere Gespräche hatten mir sehr dabei geholfen, über meinen Schatten springen zu können, der mich jedoch nichtsdestotrotz auf ewig verfolgen würde.
Aber ich wollte Tony damit im Moment nicht belasten. Am liebsten wollte ich die Vergangenheit ruhen lassen, ohne je wieder darüber reden zu müssen. Natürlich war das eine utopische Vorstellung, denn Tony würde früher oder später bestimmt Fragen stellen, aber ich wollte diesem Gespräch so lange wie möglich entgehen. Denn jetzt wollte ich mich erstmal auf ihn und uns fokussieren und nicht auf das, was mich an das Schlechte in der Welt erinnerte, mit dem ich in der letzten Zeit leider oft genug in Berührung geraten war.
"Du musst es ihm dennoch irgendwann erzählen. Tony verdient die Wahrheit", seufzte Rhodey und mir war ja klar, dass er recht hatte. Nur wollte ich das nicht hören.
"Mir was erzählen?", erklang Tonys Stimme plötzlich und bei einem Blick zur Treppe gab er sich zu erkennen - mehr oder weniger stehend und von einem seiner Anzüge gestützt. Er trug einen durchschwitzten, grauen Pullover, eine schlabbrige Jogginghose und meine hellblauen Flauschpantoffeln, die ich anscheinend vor einer Weile unten stehen gelassen hatte. Alles in allem sah er wirklich fertig aus.
"Du solltest doch liegen bleiben!", meldete sich Bruce aufgebracht zu Wort und schüttelte den Kopf, als hätte er sich denken können, dass Tony nicht das täte, was ihm aufgetragen wurde.
"Aber hier oben scheint die Party abzugehen", rechtfertigte Tony sein Erscheinen und klopfte der rot-goldenen Rüstung, die ihm unter die Arme griff, auf den Torso, "Danke Kumpel, ab hier übernehme ich."
Daraufhin ließ der Iron-Man-Anzug von ihm ab und machte kehrt, während Tony sich nun an der Wand abstützte.
"Für dich gibt es in der nächsten Zeit erstmal keine Partys, das ist dir hoffentlich klar?", Rhodey verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust.
"Höchstens Pyjama-Partys", gab ich kleinlaut meinen Senf dazu und versuchte, dadurch die angespannte Stimmung wenigstens geringfügig auflockern zu können.
"Wenn ich mich an die letzte erinnere, klingt das gar nicht so übel", Tony warf mir ein wissendes Lächeln zu und ich spürte, dass Wärme in meine Wangen stieg. Wie schön dieser Abend doch gewesen war. Es war unsere erste wirkliche Verabredung gewesen, bei der wir nicht nur viel geredet, sondern uns auch zum ersten Mal geküsst hatten. In dem weichen Bett, beschützt von seinem leichten Griff, hatte ich geschlafen wie ein Stein. Endlich musste ich nicht mehr alleine in diesem Bett liegen, welches ohne Tony die Größe eines Flugzeugträgers angenommen hatte. Endlich konnte ich wieder in seinen Armen einschlafen. Endlich war er wieder da.
"Elli, unterstütz' ihn doch nicht noch bei seiner naiven Dummheit!", schimpfte Rhodey über meine Aussage.
"Dummheit? Der Arzt sagt, ich brauche mehr Vitamin Elli", widersprach Tony direkt und ein glückliches Strahlen huschte über mein Gesicht. Er war ja so verdammt süß. "Süß, schlau und sexy" korrigierte der Tony von vor über drei Monaten mich gedanklich, was mein Lächeln nur noch weiter wachsen ließ.
"Ich bin der Arzt und das habe ich nicht gesagt", verteidigte sich Bruce mit hochgehobenen Händen.
"Fall' bloß nicht auf diese Schmeicheleien rein, Elli. Tony muss sich erholen, das weißt du", bat mich Rhodey inständig, worauf Tony einen genervten Seufzer ausstieß.
"Keine zehn Pferde könnten mich wieder an diese Maschinen anschließen. Ich bitte dich Rhodes: hör' auf, dir so viele Sorgen zu machen. Ich bin wach und ich habe nicht vor, nochmal ins Koma zu fallen. Wenn du mir nicht vertrauen willst, dann vertrau' wenigstens Banner", schnaubte Tony augenverdrehend und Bruce trat räuspernd vor.
"Es ist in Ordnung. Wie ich es dir bereits gesagt habe, Tony: eine gesunde Ernährung ist in den nächsten Wochen sehr wichtig. Meide unnötige Anstrengung und überprüfe jeden Tag deine Vitalwerte. Ich werde einmal pro Woche vorbeikommen und nach dir sehen. Dann sollte es keine Probleme geben", sagte Bruce und warf ein mattes Lächeln in die Runde, um besonders Rhodey und mich zu besänftigen.
"Heißt das, dass er oben bei mir schlafen kann?", erkundigte ich mich mit blitzenden Augen.
"Bei, aber nicht mit dir", erwiderte Bruce und mein Herz setzte für einen kurzen Moment aus, während es sich anfühlte, als stiege mein gesamtes Blut in meinen Kopf. Mein Gesicht musste bestimmt so rot wie eine reife Tomate sein. Bei einem kurzen Blick zu Tony bemerkte ich, dass auch ihm Banners Aussage deutlich unangenehm war, denn seine Wangen färbten sich leicht und er fuhr sich mit einer Hand über den Bart.
"Ich...ähm, wir-", stotterte ich unbeholfen und wäre am liebsten im Erdboden versunken - besonders, als ich sah, dass Rhodey sich anstrengte, nicht vor lauter Schadenfreude zu platzen.
"Ich will damit nur nochmal sagen: zum Meiden von Anstrengung gehört auch Sex", durchbrach Bruce die peinliche Situation, machte sie durch diese Aussage jedoch nur noch schlimmer. Ob Tony und ich je miteinander schlafen würden?
Ich hatte es bisher ja nicht einmal geschafft, ihm zu beichten, was ich wirklich für ihn empfand. Und das Date, nach welchem er mich vor einer halben Ewigkeit gefragt hatte, hatte auch noch nicht stattgefunden. Ob Tony jemals die Zeit und den Kopf für eine Beziehung hätte? Das stand in den Sternen.
"Ich glaube, ich habe dieses Wort noch nie aus deinem Mund gehört. Und das regt meine Vorstellungskraft an", murmelte Tony nachdenklich, "Was ist eigentlich, wenn Hulk im Schlafzimmer-"
"Halt die Klappe, Tony", brummte Bruce augenverdrehend, "Sonst verpass' ich dir eine Gute-Nacht-Spritze."
"Oder einen Gute-Nacht-Schlag", grinste Rhodey, "Vielleicht schläfst du dann nochmal für acht Wochen."
"Wehe!", drohte ich den beiden mit gehobenem Zeigefinger und einem Schmunzeln, das ich einfach nicht mehr ablegen konnte, "Dann blüht euch beiden aber etwas."
"Ein paar Veilchen", schloss sich mir Tony an, "Passt besser auf, Elli ist tough. Nach meinem Training konnte selbst ich sie nicht mehr in die Knie zwingen. Und nicht für das, woran ihr jetzt vielleicht denkt."
Tony wackelte mit den Augenbrauen, was mir nur ein kraftloses Seufzen entlockte. Er war viel zu versaut.
"Wenn du so weitermachst, schlaf' ich heute alleine", entgegnete ich müde, woraufhin er seine Augenlider geschockt aufriss.
"Ich nehm' alles zurück!", sagte er sofort und ich lächelte ihn bloß kopfschüttelnd an. Manchmal war es, als würde ich mit einem Kind reden.
"Ähm, also...", funkte Bruce dazwischen, "Es ist schon spät und ich sollte gehen."
"Ich glaube, ich werde mich auch mal aus dem Staub machen", schaltete sich Rhodey ebenfalls ein, "Ihr kommt doch zurecht, oder?"
"Auf jeden Fall", antworteten Tony und ich wie aus einem Mund und warfen uns einen Blick zu.
Keiner von uns war mehr allein. Wir waren nun zu zweit. Und zusammen kämen wir mit allem zurecht.
________________________
Es ist seltsam, Tony und Elli wieder zusammen zu führen. Aber irgendwie ist es auch schön, ich weiß nicht...
Lasst mir doch einfach eure Meinung zu diesem Kapitel da, ich freue mich immer sehr über konstruktive Kritik, denn nur so kann ich an mir arbeiten!❤
Ihr seid die tollsten Leser, die man sich wünschen kann. Ich kann mich gar nicht oft genug bei euch bedanken!❤
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top