Der Diamantenring oder das winzige, windschiefe Häuschen
Michael's P.O.V.
Luke's Augen füllten sich mit Tränen und er wandte den Kopf ab.
Michael blinzelte verwirrt. Was hatte Luke's Stimmungswandel verursacht? Er wollte es herausfinden und wenn es das letzte war, was er tat. Aber zuerst musste er mit Mrs. Mathiews klar werden, die auf dem Sofa sass und sich Luft zufächelte.
"Jungs, ihr seid unglaublich! Habt ihr schon öfters miteinander gesungen?"
Michael schüttelte den Kopf. Hatte er wirklich gut geklungen? Bestimmt meinte sie Luke.
"Mr. Hemmings, ihre Stimme ist unglaublich, man könnte allerdings ein wenig daran arbeiten."
Luke nickte, allerdings mit immernoch auf dem Boden gerrichteten Kopf. Michael sah, wie er sich mit seinem Pulloverärmel die Tränen auf seinen Wangen abwischte. Er wurde beinahe von dem Verlangen überwältigt, Luke zu umarmen und nie mehr loszulassen und dem, der ihn zum weinen brachte zu ermorden. Am besten gleichzeitig. Michael ballte die Fäuste und drehte an seinem Diamantenring, wie er es immer tat um sich zu beruhigen. Der Ring der immer an seiner rechten Hand am Ringfinger sass, gehörte zu ihm wie seine bunte Haare oder den schwarzen Stiefeln. Das war Michael.
Er seufzte und sah Mrs. Mathiews an, die ihn ihrerseits schon anstarrte.
Hatte sie etwas gesagt? Wie er seine Tagträume doch hasste.
"Wie bitte?"
"Ihre Stimme ist sehr aussergewöhnlich und extrem gefühlsvoll, allerdings könnte ich mir auch vorstellen, dass sie zu einem Rock song passen würde. Nehmen sie Stunden?"
Der Junge mit den pinken Haaren war zu perplex un zu antworten. Er und eine 'aussergewöhnliche' Stimme'?
Er schüttelte den Kopf. "Nein, ich singe eigentlich nicht..."
Er schaute auf seine Hände, auf seine Ring. Der Ring war tatsächlich sein ein und alles.
Er hatte ihn von seiner Grossmutter geerbt. Sie hatte ihn ihm in die Hand gelegt und gelächelt, "Trage ihn immer, den Ring in dem ein Teil von mir schlummert und vergiss mich nicht. Denn du weisst, ich sterbe nicht, ich wandle dann nur nicht mehr auf der Erde. Erst wenn du mich vergisst sterbe ich wirklich"
Ja, seine Grossmutter hatte eine spezielle Sicht zu bestimmten Dingen.
Es war der letzte Satz, den er von ihr gehört hatte.
Sie war gestorben als er 15 war. Und dieser eine Satz geisterte immernoch tagtäglich in seinem Kopf herum.
Er hatte seine Grossmutter sehr geliebt. Er konnte über alles mit ihr reden. Sie war die einzige die ihn verstand. Sie hatte kurze, dunkelviolette Haare mit einer Dauerwelle und ihre Drahtgestellbrille rutschte ihr immer auf die Spitze ihrer Nase. Ihre eisblauen Augen, die ihn immer sanft und verstehend angeschaut hatte schleuderten kalte Blitze auf Menschen die sie nicht mochte (Wie der Pöstler, der sie nie freundlich grüsste oder der Nachbar der ihre geliebte Katze Mrs. Whiskers ausversehen überfahren hatte.).
Ihr winziges, windschiefes Haus mitten in einem Dorf im nirgendwo, wo sie ihr ganzes Leben bis zum letzten Atemzug gelebt hatte, hatte einen kleinen Garten wo sie ihre geliebten Stiefmütterchen zog und ein alter knorziger Apfelbaum stand, der zwar etwas hässliche aber unglaublich süsse, knackige Äpfel hervorbrachte und auf dem Michael seine halbe Kindheit verbracht hatte, hatte sie ihm vererbt.
Michaels war eindeutig der Lieblingsenkel seiner Granny. Ihre 5 andere Enkel ignorierte sie geflisslich, obwohl diese alles taten, um ihr zu gefallen. Michael musste nur er selbst sein.
Als Granny dann starb, brach Michael's Welt zusammen. Wochenlang war er wie ein Zombie durch sein Leben gelaufen.
Seine Eltern, die ihr unverhofft grosse Vermögen geerbt hatten, konnten endlich ihren Traum leben und ihre Computer auf den Markt bringen.
So wurde Michael oder besser seine Eltern reich.
Sie hatten einen haufen "Freunde" die ihnen nur an das Geld wollten. Aber das verstanden Karen und Daryl Clifford nicht. Sie lebten nur ihr neureiches Leben und kauften Sachen, die sie gar nicht brauchten. Ihre riesige Villa, nein, besser gesagt ihr Schloss wo sie gerade wohnten, hatte die grösse des weissen Hauses hatte 68 Zimmer für eine dreiköpfige Familie.. Wobei Michael sowieso immer, egal wo sie gerade wohnten zu dem Haus seiner Grossmutter fuhr (mit dem Bus war es gerade eine einstündige fahrt) und dort das Haus und den Garten pflegte. Es beruhigte ihn und liess ihn sein jetztiges Leben vergessen und sich an die alten Zeiten erinnern.
Seinen Eltern war er absolut egal und er war ein schwuler Freak.
So spielt das Leben.
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