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Jisung PoV
"Jisung! Aufstehen!", empfing mich eine sehr motivierte Aecha am nächsten Tag beim Mittagessen. "Du musst unbedingt heute Nachmittag mit Minho zusammen mit zu unserer Vorstellung kommen! Mein Kunstlehrer will aus den Filmprojekten aus unserem Jahrgang eine kleine Awardshow machen und ihr werdet da auch gezeigt, also müsst ihr auch dabei sein! Ruf deinen Typen an. Der soll seinen Arsch hier her bewegen, damit wir da zusammen hinkönnen!"
"Mach ich. Gib mir eine Sekunde." Ich kramte einmal schnell mein Handy raus und schluckte die letzten Bissen aus meinen Wangen runter, ehe ich Minho anrief und das Handy auf Lautsprecher gestellt vor mir ablegte. "Min, könntest du heute deinen Arsch hierher bewegen?"
"Für dich bewege ich meinen Arsch doch immer wieder gerne, Babe. Gib mir 20 Minuten dann bin ich da."
"Alles gut, stress dich nicht. Ich esse auch noch, aber ich wollte sicherstellen, dass dich niemand wegschnappt und du dann keine Zeit hast."
"Mich schnappt dir niemand weg, keine Sorge. Könnte niemand."
"Lee Minho! Mit wem telefonierst du da?!", hörte ich eine laute Stimme bei Minho im Hintergrund.
"Mit deiner Freundin. Stell auf laut und dann kann Aecha deine Freundin spielen.", schlug ich ihm leise vor. Immerhin wusste ich nicht, was diese Person von unserem Gespräch mitbekommen hatte.
"Mit meiner Freundin.", erwiderte Minho, wie ich es ihm gesagt hatte.
"Sicher hast du eine Freundin, du kleine Schwuchtel.", höhnte der Mann. "Sag doch einfach, dass du mit dem Typen telefonierst, der dich täglich in den Arsch fickt."
"Soll ich dir beweisen, dass es ein Mädchen ist? Willst du selbst mit ihr reden?"
"Stell doch die Kamera an, wenn du dich traust." Ich konnte das Grinsen des Typen quasi hören, doch er würde wohl überrascht sein, wenn er gleich Aecha vor dem Bildschirm sitzen sehen würde. Wir stellten mein Handy richtig auf und sahen dann, wie Minho's Kamera anging. Ich hielt mich aus dem Bild raus, aber Aecha lächelte fake in die Kamera.
"Hörst du mich jetzt wieder, Minnie? Du hast mir eben die ganze Zeit nicht geantwortet.", spielte sie und ich war ein wenig überrascht davon, wie gut sie es machte.
"Tut mir leid, ich war kurz abgelenkt, aber jetzt bin ich wieder für dich da, Liebling."
"Oh, ich sehe schon. Guten Tag, Herr Lee. Verzeihen Sie, falls ich sie und Ihren Sohn bei irgendetwas gestört habe, aber ich bin alleine zuhause und dabei fühle ich mich ein wenig unwohl, deshalb habe ich Minho gebeten, ob er nicht zu mir kommen könnte, damit ich mich ein wenig sicherer fühlen kann. Sie wissen ja, was für schlimme Menschen es heutzutage gibt, die meine Lage einfach ausnutzen würden."
Sie war echt eine gute Schauspielerin...
"Okay, es reicht mit dem Affentheater! Ich hab doch genau gesehen, wie du mit dieser anderen Schwuchtel rumgemacht hast, Minho! Dass ihr euch nicht schämt, sowas in der Öffentlichkeit zu machen und mich dann auch noch so dreist anzulügen! Also?! Mit wem wolltest du eigentlich reden?!"
"Du betrügst mich?!", rief Aecha wütend. "Und dann auch noch mit einem Typen?! Hast du mich eigentlich jemals wirklich geliebt?! Du verdammtes Drecksschwein!"
"Natürlich liebe ich dich! Ich habe keine Ahnung, wen mein Vater da gesehen hat, aber ich war es definitiv nicht! Ich komme jetzt zu dir und dann klären wir das. Keine Widerrede!"
"Aufgelegt.", meinte Aecha. "Dein Traumprinz ist also unterwegs."
"Du warst echt überzeugend. Ich wäre eifersüchtig geworden, wenn ich nicht wüsste, dass Minho mir nicht fremdgehen würde.", staunte ich.
"Tja, der Schauspiel-Club damals hat sich definitiv ausgezahlt."
"Oh ja, das hat er sich eindeutig."
Es dauerte gut 15 Minuten, bis Minho klingelte und Aecha ihm aufmachte. Falls sein Vater mitgekommen war, wäre es schwachsinnig, mich die Tür öffnen zu lassen. Dies schien auch genau richtig gewesen zu sein, da Minho sie mit einem "Bitte lass es uns klären..." begrüßte.
"Du hast eine letzte Chance, Lee Minho. Vermassel sie nicht.", zischte Aecha und ließ ihn rein. Als sie die Tür schloss, brachen beide in Gelächter aus. Ich ging zu ihnen und konnte nicht anders als mit zu lachen.
"Du betrügst mich also mit einem Mädchen, Minho?", scherzte ich.
"Nein, ich betrüge das Mädchen mit dir.", erwiderte er.
"Achso, na dann.", meinte ich gleichgültig und ging näher zu ihm, um ihn zu küssen.
"Ich liebe dich so sehr, Hannie... Das weißt du?"
"Weiß ich.", lächelte ich und lehnte meine Stirn gegen seine, wobei ich die Augen schloss. "Und ich liebe dich genauso."
"Jajajaja ihr liebt euch. Wir haben es inzwischen alle verstanden. Können wir jetzt losgehen? Ich will nicht zu spät kommen."
"Zu spät? Wohin?", fragte Minho leicht irritiert.
"Erklären wir dir auf dem Weg dahin. Jetzt lass deinen Freund los, damit er sich fertig machen kann."
Minho hob seine Arme, um zu beweisen, dass er mich nicht mehr festhielt, während wir uns schnell noch Schuhe anzogen. Danach griff ich nach seiner Hand, verschränkte unsere Finger miteinander und wir machten uns auf den Weg.
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