[21]
Jisung PoV
"Ich bin so voll, aber ich will noch weiter essen...", jammerte ich, als bereits das meiste an Kuchen gegessen war, aber ich nur sehr schwer widerstehen konnte, mir noch ein Stück zu nehmen.
"Wenn du magst, kannst du dir was davon mitnehmen.", lächelte Miyoung. "Die Eistorte geht zwar schlecht, aber es ist ja auch noch Käsekuchen da. Dann könnt ihr euch den ja teilen oder so."
"Vielen Dank.", antwortete ich. "Vielleicht bekommt Minho ja auch was ab."
"Vielleicht?", fragte mein Freund. "Ji, da sind noch 6 Stücke. Wenn du die alle alleine isst, wird dir schlecht."
"Challenge accepted."
"Ji. Baby. Nein."
"Pff... Langweiler."
Er schüttelte nur ungläubig den Kopf, woraufhin ich ihm einmal durch seine weichen Haare fuhr.
"Jisung, darf ich einmal deine Hand sehen?", fragte Haewon mit großen Augen.
"Uhm... Meine Hand? Ja, klar."
Ich hielt ihr meine Hand hin und sie betrachtete den Ring an meinem Finger genauestens.
"Von Minho?"
"Ja von ihm."
"Ist es...?", fragte sie an Minho gerichtet, der nickte.
"Es ist der, den du mir gegeben hast. Und ich hab entschieden, dass er derjenige ist, der ihn bekommen sollte."
"Das ist toll. Ich hoffe sehr, dass das mit euch beiden weiter so gut geht und Jisung da irgendwann mal einen Ehering trägt."
"Soweit sind wir noch lange nicht.", lachte ich. "Aber eines Tages mit Sicherheit."
"Ohh und dann könnt ihr zusammen ziehen und Katzenbabys adoptieren.", schwärmte Miyoung mit einem breiten Lächeln.
"Ja, das können wir."
"Das ist jetzt ein ganz anderes Thema, aber sag mal, Minho... Wie läuft es eigentlich im Moment bei dir zu Hause? Es war ja nicht gerade einfach, als ich gegangen bin."
"Es ist auch nicht einfacher geworden. Er ist noch genauso wie damals, deshalb bin ich viel bei Jisung, aber bei ihm ist es auch... schwieriger..."
"Und wenn ihr zu uns kommt? Ins Gästezimmer oder so?"
"Das wäre eine Idee. Wir müssten nur einen Weg finden, um das mit der Schule vernünftig zu regeln. Das ist ja nicht gerade um die Ecke.", antwortete Minho.
"Dann fahren wir euch für's erste hin und zum Ende des Jahres wechselt ihr oder ihr sucht euch bis dahin einen kleinen Job, mit dem ihr euch etwas eines suchen könnt. Wenn das Geld nicht reicht, können wir euch da auch nachhelfen, aber Hauptsache ist, dass ihr daraus kommt."
"Wir kümmern uns auch um das Rechtliche, keine Sorge. Damit müsst ihr euch nicht auseinandersetzen."
"Das wäre toll, danke.", bedankte ich mich. Minho bedankte sich ebenfalls, was Miyoung und Haewon allerdings als selbstverständlich abtaten, auch wenn es das für uns ganz eindeutig nicht war.
"Nachdem ich für Minho in den letzten Jahren nicht da sein konnte, obwohl er es gebraucht hätte, denke ich, dass jetzt eine gute Gelegenheit, um ihm etwas zurück zu geben. Und du bist ihm sehr wichtig, deshalb bieten wir dir das gleiche an wie ihm."
"Du bist die beste, Mama.", sagte Minho und ging zu seiner Mutter, um sie zu umarmen.
"Ich hätte dich da gleich mit raus nehmen sollen, Minho.", antwortete sie ein wenig schuldbewusst.
"Aber dann hätte ich Jisung nie kennengelernt, also hatte es doch auch etwas gutes. Ich bin gerade einfach froh, dass du jetzt versuchst, es wieder gut zu machen."
"Natürlich versuche ich das. Ich suche auch nach einer zweiten Chance, Minho."
"Und die bekommst du auch. Sonst hätte ich dir nie geschrieben."
"Danke. Wirklich."
"Ich will euch eigentlich nicht unterbrechen, aber Minho und Jisung müssen jetzt zum Bahnhof, damit sie ihren Zug nicht verpassen.", sagte Miyoung vorsichtig.
"Ist okay. Wir wollen ja nicht, dass hier irgendjemand Ärger bekommt, weil er seinen Zug verpasst und deshalb zu spät kommt.", stimmte Haewon zu. "Macht ihr beiden euch schonmal fertig und ich packe einmal schnell den Kuchen für euch ein."
Wir zogen uns an und ließen uns danach von den beiden zum Bahnhof fahren, wo wir uns von ihnen verabschiedeten und in den Zug stiegen.
"Siehst du, du hast dir viel zu viele Gedanken gemacht. Sie mögen dich und wir können zu ihnen. Du hast sogar noch Kuchen bekommen.", meinte Minho, woraufhin ich mich nur an ihn lehnte und ein leises 'Hm...' rausließ. "Alles gut bei dir, Sungie?"
"Soziale Batterie ist leer.", antwortete ich und ließ mich von ihm näher an sich drücken.
"Dann ruh dich aus. Ich passe auch auf, dass du wach an der richtigen Station wieder aussteigst."
Ich sagte nichts, sondern schloss einfach meine Augen und kuschelte mich an ihn, wobei ich fast einschlief. Er hauchte immer wieder Küsse auf mein Haar während der Fahrt und nahm meine Hand in seine.
"Ist hier noch frei?", hörte ich eine schon fast ekelhaft süße Stimme, doch entschied mich dagegen nachzusehen, wer es war. Warum meine Augen öffnen, wenn Minho neben mir noch perfekt sah?
"Ja, ist es.", antwortete mein Freund.
"Okay, danke." Sie rief noch eine Freundin zu sich und nahm dann die Plätze uns gegenüber ein. "Wir müssen nämlich noch ein wenig fahren und im restlichen Zug sind nur Einzelplätze frei. Und ihr beide? Fahrt ihr schon lange?"
"Gerade mal 15 Minuten. Wir haben noch eine halbe Stunde vor uns."
"Ich hätte erwartet, dass ihr schon länger fahrt, weil dein Bruder echt müde aussieht."
"Oh, wir sind nicht verwandt."
"Das wäre echt ekelhaft.", warf ich ein und öffnete meine Augen, nur um vor mir die regelrechte Definition von Klischee-Tusse und beste Freundin sitzen zu sehen. "Stell dir mal vor, wir wären verwandt und würden dann... Bahhh ich will da eigentlich nicht drüber nachdenken. Ich würde doch nicht mit meinem Bruder oder so ins Bett steigen."
"Ist gut, Baby. Sei einfach froh, dass wir es nicht sind und du nicht mit deinem Bruder schlafen musst."
"Bin ich. Und wie."
"Seid ihr beiden etwa ein Paar?"
"Ja, sind wir.", lächelte Minho und gab mir einen Kuss.
"Naww, wie süß. Ich wünschte, ich hätte einen Freund oder eine Freundin, aber die hübschen Jungen daten sich gegenseitig und die hübschen Mädchen daten die anderen Jungen.", seufzte die Freundin, des Mädchens, das nach dem Platz gefragt hatte. Wir unterhielten uns noch eine Weile weiter, was eigentlich hie, Minho unterhielt sich mit ihnen und ich saß daneben und ruhte mich auf seiner Schulter aus, bis wir an unserem Ziel angekommen waren. Er begleitete mich noch mit nach Hause, wo er sich mit einem langen liebevollen Kuss von mir verabschiedete.
"Bis morgen, Baby."
"Bis morgen, MinMin. Ich liebe dich so sehr."
"Ich liebe dich auch sehr."
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