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Jisung PoV

"Hey, Babe.", wurde ich nur wenige Tage später vor der Schule abgefangen, bevor ich das Gebäude betreten konnte. Unser Musikvideo war gedreht und nun musste Aecha es nur noch zusammen schneiden.

"Hey.", begrüßte ich ihn und ließ meine Hand in seinen Nacken wandern. "Wie geht es dir? Heilen deine Wunden gut? Muss ich mir wieder Sorgen um dich machen?"

"Machst du dir nicht so oder so Sorgen?", fragte er mit einem kleinen Grinsen. "Aber es geht mir besser und die Wunden heilen auch."

"Natürlich mache ich mir Sorgen.", antwortete ich und gab ihm einen Kuss auf die Nasenspitze. "Irgendwer muss das doch."

"Du bist zu süß..."

"Wen haben wir denn da...? Meinen aller liebsten Lee Know und oh. Du hast ja einen Freund gefunden.", hörte ich ein mir unbekanntes Mädchen sagen. "Hast du jetzt endlich ein kleines Sex-Spielzeug gefunden? Wobei... Dann würdest du ihn nicht bei dir behalten."

"Ich wollte ihn gerade wieder weg jagen, aber dann kamst du."

"Der Blick, mit dem er dich ansieht, verrät alles, Minho. Der Kleine ist in dich verliebt."

"Bin ich nicht! Und er liebt mich auch nicht."

"Geh einfach und lass mich mit ihr reden.", meinte Minho, wobei er ziemlich genervt klang. "Das hier geht dich nichts an."

"Aber-"

"Kein aber! Verzieh dich endlich! Ich habe es satt, meine Zeit mit dir zu verschwenden!"

"Ich verschwende deine Zeit?!"

"Denkst du echt es gefällt mir, bei dir zu sein?! Denkst du das?!", fuhr er mich an. "Ich habe es dir schonmal gesagt! Du bist erbärmlich!"

"Und du bist so ein verlogenes Arschloch! Fick dich!", schrie ich zurück und klatschte ihm meine Hand ins Gesicht, ehe ich schnell aufs Jungsklo flüchtete.

Meine Augen brannten und Tränen liefen meine Wangen hinunter, als ich mich in der gleichen Kabine einschloss, in der ich vor fast einer Woche mit ihm geschlafen hatte. Wütend begann ich auf die bekrickelte Holztür einzuschlagen, um meine Wut los zu werden. Nach einer Weile brannten meine Hände ebenfalls und ich sah, dass meine Knöchel allmählich anfingen zu bluten, aber ich nahm den Schmerz kaum war. Die Schmerzen darüber, was Minho gerade gesagt hatte, waren viel größer.

"Ji? Bist du hier drin? Bitte lass es mich erklären..."

"Erklären?!", rief ich entgeistert und öffnete die Tür, um auf ihn zu zu gehen. "Was gibt es denn da zu erklären?!"

Er wich zurück, bis er mit dem Rücken an die Wand stieß. So kannte er mich nicht. Er kannte den emotionslosen Jisung, den der bereit war, mit ihn zu schlafen, weil er sich so sehr nach Nähe sehnte und den verängstigten Jisung, um der er sich kümmerte, aber er hatte mich noch nie richtig wütend erlebt.

"Du hast mir gerade mein beschissenes Herz rausgerissen und bist auch noch drauf rumgesprungen wie ein Kind auf einem Trampolin.", knurrte ich. "Denkst du echt dafür gibt es eine angemessene Erklärung? Wenn ja, dann sag sie mir. Wenn nicht, dann hau ab und hör auf, deine Zeit mit mir zu verschwenden."

"Ich habe es aus Liebe getan, Jisung..."

"Oh na klar, du stehst auf sie und deshalb beleidigst du jemanden, der dir im Prinzip nur seinen Hintern bietet.", schnaubte ich verächtlich.

"Doch nicht aus Liebe zu ihr. Aus Liebe zu dir... Sie ist ein schlechter Mensch und wenn sie wüsste, was ich für dich empfinde, dann würde sie dir nur weh tun wollen und das konnte ich nicht zulassen... Ich hätte auch nicht gedacht, dass du so reagierst..."

"Wie hätte ich denn deiner Meinung nach reagieren sollen, huh?!"

"Ich... weiß auch nicht... Jisung, bitte... Es tut mir leid... Ich weiß, dass ich ein Arschloch bin, aber bitte gib mir noch eine letzte Chance. Ich... Ich..."

"Sag es, Minho! Du, was?"

"Ich liebe dich auch.", gestand er. "Und ich hasse es, dass ich dir das nicht schon früher gesagt habe. Du hast gelitten und ich hab es nicht auf die Reihe bekommen, es dir einfach zu sagen. Und dann sag ich auch noch so eine dumme Scheiße wie, dass ich dich nicht lieben würde. Dabei liebe ich dich so sehr..." 

"Warum redest du denn nicht einfach mit mir...?", fragte ich und spürte, wie sich wieder Tränen in meinen Augen bildeten. 

"Ich wollte! Ich wollte wirklich, aber ich hatte so Angst. Und das obwohl ich gehört habe, was du gesagt hast, als ich bei dir übernachtet habe. Jisung, ich bin nicht zu perfekt für dich und das Leben muss nicht unfair sein, wenn ich dich genauso liebe, wie du mich. Sei mit mir zusammen. Und zwar richtig." 

Jetzt hatte er mich definitiv überfordert. Zu viele Emotionen stürzten gleichzeitig auf mich ein. Liebe, Wut, Freude und Schmerzen trafen alle gleichzeitig auf mich ein und ich wusste nicht mehr, wie ich reagieren sollte, doch die Entscheidung nahm er mir ab, als er sich zu mir vorlehnte und mich küsste. Meine Gedanken waren auf einmal komplett leergefegt und ich konnte nur noch daran denken, wie liebevoll Minho doch küssen konnte. Während des Kusses spürte ich, wie er etwas um meinen Hals legte. Ich öffnete meine Augen und löste mich aus dem Kuss, um zu sehen, was es war. Ich erblickte einen goldenen Ring an einer Kette.

"Hab ich von meiner Mutter zum 18. Geburtstag bekommen. Sie hat mir den dagelassen, bevor sie weggegangen ist und uns alleine gelassen hat, damit ich ihn jemandem gebe, der mir so wichtig ist, dass ich den Rest meines Lebens mit ihm verbringen würde, aber ich glaube nicht, dass er dir passt, deshalb hab ich ihn an die Kette gemacht.", erklärte er.

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, deshalb war ich nun derjenige, der ihn liebevoll küsste. 

"Dann sind wir jetzt offiziell zusammen?", fragte er unsicher.

"Frag noch mal vernünftig und dann sage ich es dir."

"Han Jisung, willst du mein fester Freund sein?"

"Ja, Lee Minho. Ich will dein fester Freund sein.", antwortete ich und drückte ihm wieder meine Lippen auf. 

"Ich liebe dich.", sagte er zwischen unseren Küssen.

"Ich liebe dich auch.", erwiderte ich. 

"Schwänzen wir?" 

"Aber, aber... Das wäre doch gegen die Regeln, Minho.", versuchte ich streng zu klingen, doch fing dann an zu grinsen. "Na los, wir hauen ab. Die erste Stunde hat eh schon längst angefangen."

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