[09]

Jisung PoV

"Und du denkst wirklich, dass das eine gute Idee ist? Was wenn seine Eltern uns da nicht haben wollen? Und was wenn-"

Er unterbrach mich einfach mit einem Kuss und drückte dabei die Klingel zu Felix's Haus, wo wir den Nachmittag verbringen wollten in der Hoffnung, dass meine Mutter sich in der Zeit ein wenig beruhigen würde.

"Es wird alles gut, Baby. Mach dir nicht so viele Sorgen."

"Das sagst du so leicht...", brummelte ich.

Die Tür vor uns öffnete sich und Felix stand im Flur vor uns.

"Minho, du hast es also doch geschafft! Die anderen freuen sich bestimmt.", freute er sich und wandte sich dann zu mir. "Und Jisung hast du auch mitgebracht. Woher kennt ihr euch?"

"Erklären wir dir gleich. Darf ich vielleicht erstmal das Badezimmer benutzen?"

"Klar, darfst du. Einfach Schuhe aus und dann direkt hier links. Der Lichtschalter ist direkt rechts auf der Innenseite der Tür. Ich zeig dir gleich, wo mein Zimmer ist, aber erstmal kannst du ins Bad und ich hole euch Gläser und was zu trinken aus der Küche."

"Danke."

Ich folgte seinen Anweisungen und benutze das Bad, ehe er mich in sein Zimmer führte, wo Minho bereits mit fünf anderen Jungen auf dem Boden saß und sich unterhielt.

"Darf ich vorstellen, Han Jisung. Wir gehen in eine Klasse und lernen uns gerade ein wenig kennen, aber ich glaube, er passt zu uns."

Minho hörte Felix offensichtlich nicht zu. Stattdessen stand er auf, ging zu mir und drückte mir einen langen Kuss auf die Lippen, den ich nur zu gerne erwiderte.

"Vor allem aber ist er mein Freund, also kommt gar nicht erst auf die falschen Ideen.", stellte er klar. Wir hatten uns darauf geeinigt, dass wir einfach sagen würden, wir wären ein Paar, um es so einfacher zu halten.

"Oller, besitzergreifender, alter Mann.", scherzte ich und drückte ihm noch einen Kuss auf, den er erwiderte.

"Wir haben es verstanden. Ihr könnt jetzt damit aufhören, euch abzulecken.", meinte Hyunjin und bekam dafür einen Kuss von Felix auf die Wange gedrückt..

"Ohhh wir haben noch gar nicht richtig angefangen uns abzulecken."

"Und das werden wir jetzt auch nicht, mein Lieber. Du hattest heute schon mehr als genug."

"Ist ja gut, du Kratzbürste. Komm her."

Er ließ sich wieder dort nieder, wo er zuvor auch gesessen hatte, und ich machte es mir auf seinem Schoß bequem. Seine Arme legten sich um meine Hüfte und drückten mich sanft an ihn.

"Okay, jetzt brauchen wir aber eine Storytime darüber, wie ihr euch kennengelernt habt.", meinte einer von ihnen.

"Wie wäre es damit, wenn ihr euch Jisung erstmal vorstellt? Er kennt bis jetzt nur mich und Felix.", lenkte Minho von Thema ab.

"Und Hyunjin.", ergänzte ich. "Er geht auch in meine Klasse."

"Ich fange einfach mal an. Ich bin Bang Chan. Der Älteste von uns."

"Ich bin Kim Seungmin. Mehr hab ich dazu eigentlich nicht zu sagen."

Ich merkte, wie sich Minho's Hand langsam unter mein Shirt wanderte und er mir sanft über meinen Bauch strich, doch ich versuchte mich weiterhin auf die Vorstellungsrunde zu konzentrieren.

"Und ich bin Yang Jeongin."

"Der Jüngste und gleichzeitig auch einer der bosshaftesten.", ergänzte Chan, doch ich konnte mich kaum auf etwas anderes konzentrieren als Minho's Fingerspitzen und das angenehme Kribbeln, das sie hinterließen, als er sie weiter über meine bloße Haut wandern ließ.

"Ich bin Seo Changbin.", stellte sich der letzte von ihnen vor. "Sag mal, Minho. Was machst du da eigentlich mit deiner Hand?"

"Weiß nicht, was du meinst.", erwiderte dieser mit einem kleinen Grinsen und stoppte seine Bewegungen.

"Willst du, dass dir auch jemand deinen Bauch streichelt, Binnie?", zog Chan ihn auf, doch Changbin schien von der Idee nicht gerade begeistert zu sein.

"Ja, bitte. Gaaaaaaanz unbedingt."

"Whoa... Das war gemein. Ich hab es dir doch nur angeboten."

"Sag mal, hast du eigentlich noch vor, damit weiter zu machen?", fragte ich Minho, dessen Hand immer noch ruhig auf meinem Bauch lag. Dieser lachte nur kurz und machte dann weiter.

Die Gespräche begannen sich um die unterschiedlichsten Themen zu drehen und ich spürte, wie langsam der Stress in mir hoch kroch und ich mich immer unwohler fühlte. Es waren zu viele Stimmen aufeinmal und ich konnte nicht mehr richtig folgen. Langsam drückte ich mich an meinen angeblichen Freund, suchte seine Nähe und seinen Schutz.

"Hey... Alles okay?", fragte vorsichtig und hüllte mich mit seinem Körper inzwischen förmlich ein.

"Du passt auf mich auf, oder?", meinte ich leise.

"Natürlich passe ich auf dich auf... Aber es gibt hier doch nichts, wovor ich dich beschützen müsste."

"Es sind zu viele, Minho. Das alles ist gerade zu viel..."

"Ich regel das, keine Sorge.", flüsterte er und wandte sich dann Felix zu. "Lix, Jisung ist ziemlich erschöpft, können wir vielleicht ins Gästezimmer, damit er sich ausruhen kann?"

"Oh, ja klar. Kommt mit."

Wir standen auf, wobei Minho mir half, da ich mich nicht mehr konzentrieren konnte und so fast über meine eigenen Füße stolperte. Alles um mich herum schien viel zu surreal. Ich nahm nichts mehr richtig wahr und ich hatte kaum noch Kontrolle über meinen Körper.

"Vorsichtig, Sungie...", sagte Minho leise.

Sein Arm wanderte um meine Hüfte und stützte mich den ganzen Weg über, damit ich nicht fiel, auch wenn das wahrscheinlich nicht mal nötig war. Meine Ohren schmerzten von dem Stimmenwirrwahr, das noch in meinen Ohren nach hallte, und ehe ich mich versah, hatte ich mir meine Fingerknöchel gegen mein Ohr gehauen. Das passierte häufiger, wenn ich dieses Gefühl in meinen Ohren hatte und inzwischen konnte ich es nicht mehr wirklich kontrollieren. Es passierte einfach und ließ mich nur noch hilfloser fühlen.

"Babe...", kam es aus Minho. "Tu dir nicht weh..."

Ich bekam den Mund nicht auf, um etwas zu antworten. Stattdessen legte ich meinen Kopf auf seine Schulter.

"Hier rein. Und macht nichts versautes."

"Machen wir nicht. Danke.", brachte ich noch hervor und knallte dann die Tür hinter mir und Minho zu, um mich an ihr anzulehnen und tief durch zu atmen. Ich hatte nicht einmal mitbekommen, wie sehr mein Atem sich beschleunigt hatte, doch nun konnte ich genau spüren, wie schnell er ging und wie sehr mein Herz raste.

Moment... Herzrasen? Das gehörte nicht zu dem, was ich normalerweise hatte.

"Soll ich auch gehen oder soll ich bei dir bleiben?", fragte Minho nach ein paar Minuten des Schweigens.

"Du bleibst. Du wolltest auf mich aufpassen, schon vergessen?"

"Könnte ich nie.", erwiderte er und gab mir einen langen, zärtlichen Kuss, der mein Herz nur noch schneller rasen ließ. "Legen wir uns ins Bett, ja?"

Ich nickte und wir legten uns hin. Kaum lagen wir auch schon, kuschelte ich mich an ihn und vergrub mein Gesicht in seinem Hoodie.

"Ruh dich gut aus, Sweetie... Ich bin da und kümmere mich um dich."

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