[04]

Andeutungen an Smut

Jisung PoV

Während des Essens und auch in den Minuten, die wir danach nebeneinander am Küchentisch verbrachten, herrschte eine unangenehme Stille, die ich nur zu gerne durchbrechen wollte.

"Also...", begann ich vorsichtig, ohne wirklich zu wissen, was ich als nächstes sagen sollte, woraufhin er nur schweigend seinen Kopf zu mir drehte. "Was machen wir jetzt...?"

"Weiß nicht. Such du dir was aus.", antwortete er.

"Lass uns erstmal in mein Zimmer gehen und dann schauen wir weiter.", versuchte ich ein wenig Zeit zu gewinnen und führte ihn in mein Zimmer. Was machte man mit jemandem, der einen regelmäßig verprügelte?

In meinem Zimmer beschloss ich Musik anzumachen, damit die seltsame Stille nicht zu seltsam wurde. Er schien auch nicht wirklich zu wissen, wie er mit mir machen sollte, doch versuchte es sich nicht zu sehr anmerken zu lassen.

Eine ganze Weile lang saßen wir einfach auf dem Bett und schwiegen uns an. Stattdessen sah ich ihm mir genauer an. Wie hatte mir noch nie auffallen können, wie unglaublich gut er doch aussah...? Vermutlich weil ich sonst seine Faust in meinem Gesicht kleben hatte, noch bevor ich richtig schauen konnte.

Auch Minho schien den Moment zu nutzen, um mich genauer zu mustern. Er hob vorsichtig seine Hand und legte sie an meine Wange, ehe er sanft über eine verletzte Stelle an meiner Unterlippe fuhr.

"War... War ich das?", fragte er, woraufhin ich nickte.

"Aber das ist okay! Es tut auch nicht mehr wirklich weh."

Er schien seinen Blick kaum noch von meinen Lippen lösen zu können, kam mit seinem Gesicht ein wenig näher und fuhr sanft mit dem Daumen über meine Lippen. Ich lehnte mich ein Stück vor und küsste ihn, was er ein wenig überrascht erwiderte.

"Jisung, was-?", begann er, doch ich ließ ihn nicht ausreden.

"Du hast gesagt, dass ich mir was aussuchen soll. Und ich suche mir aus, was auch immer das hier werden soll."

"Denkst du wirklich, wir sollten...?"

"Ja, denke ich. Komm schon, Minho. Was spricht denn gegen ein bisschen Spaß? Ist doch ein viel schönerer Weg, wie du dich verausgaben kannst. Oder willst du einfach nicht mit einem Typen ins Bett steigen?"

"Ich mach das unter einer Bedingung."

"Die da wäre?"

"Ich toppe dich. Nicht anders herum."

"Dann verdien dir deinen Platz, Minho.", grinste ich und drückte ihm verlangend meine Lippen auf. Er erwiderte genauso verlangend und drückte mich in meine Matratze.

Seine Zunge fuhr über meine Unterlippe, weshalb ich meinen Mund einen Spalt öffnete, sodass er mit seiner Zunge in meinen Mund gleiten konnte, doch ich wollte es ihm auch nicht zu einfach machen und gab mir so größte Mühe, den Dominanzkampf zu gewinnen, den wir ausfechteten. Allerdings verlor ich ein wenig an Konzentration, als er mein Shirt aus meinem Hosenbund zog und mit seinen Händen über meinen Oberkörper fuhr. Eindeutig ein unfaires Mittel, aber wenn er unfair spielen konnte, dann konnte ich das auch und so fand nur ein paar Sekunden später sein Shirt den Weg zu Boden.

"So ungeduldig?", fragte er und küsste nun meinen Hals.

"N-Nicht da...", keuchte ich leise, da ich keine besonders große Lust darauf hatte, dass man noch Knutschflecken sehen würde. 

Auf meine Worte hin zog er mir ebenfalls mein Shirt aus und ließ seine Lippen über meinen Oberkörper wandern, wobei er sich gelegentlich festsaugte. Mich hatte viel zu lange niemand mehr so angefasst und so merkte ich viel zu schnell, wie sehr er mich eigentlich anturnte. Ich wollte auch etwas für ihn machen und so öffnete ich seinen Gürtel und den Knopf, um mit meiner Hand in seine Hose zu fahren und ihn zu massieren, womit ich ihm ein lautes Stöhnen entlockte.

"Du bist dir sicher, dass du das willst?", fragte er, noch bevor er mich aus meiner inzwischen echt unangenehm drückenden Jeans befreien wollte. "Ich will nichts machen, was sich für dich falsch anfühlt."

"War mir noch nie sicherer...", antwortete ich und zog ihn in den nächsten lustvollen Kuss.

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"Fuck, Minho! Du musst los. Jetzt.", hetzte ich ihn, als wir frisch geduscht in meinem Bett lagen und mein Blick auf auf meinen Wecker fiel. Zwar hatten wir es uns gerade erst bequem gemacht, aber er musste wieder gehen, bevor meine Mutter nach Hause kam. Beziehungsweise er musste es nicht, aber es war das beste.

"Ernsthaft? Das war's? Du lädst mich zu dir ein, gibst mir was zu Essen, lässt dich einmal durchnehmen und wirfst mich wieder raus?", fragte er verbittert.

"Das ist es nicht. Du musst einfach gehen, okay?"

"Warum?"

"Weil... Weil..."

Mein Blick fiel auf den Wecker und mit jeder verstreifenden Sekunde wurde ich nervöser. Ich konnte kaum noch still sitzen und meine Hände schienen ebensowenig eine feste Position zu finden.

Was würde passieren, wenn meine Mutter mich mit einem Typen in meinem Bett sah? Ich konnte sie nicht anlügen. Ich war einer der schlechtesten Lügner der Welt, eben wegen solchen starken Reaktionen auf Stress.

"Verzieh dich einfach, Lee Minho!", schrie ich ihn an. Mein ganzer Körper stand unter Stress, verkrampfte sich und ich spürte, wie meine Rippen langsam meine Lungen zusammendrücken zu schienen, weshalb sich meine Atmung verkürzte. Er musste hier endlich raus, bevor ich gleich erstickte.

"Jisung, tief durchatmen... Ganz ruhig bleiben...", gab er mir Anweisungen und nahm meine Hände in seine. "Es wird alles gut."

Er sah, was hier gerade mit mir passierte, und wollte mir helfen, doch das half nichts.

"Bitte geh endlich...", bat ich ihn erneut. Ich war mir sicher, dass ich inzwischen einfach nur verzweifelt auf ihn wirkte, denn in den Millisekunden, die meine Augen tatsächlich auf seine trafen, konnte ich nur Mitleid sehen.

"Ich gehe schon, keine Sorge."

Mehr als ein Nicken brachte ich nicht hervor.

"Danke, dass ich hier sein durfte.", bedankte er sich noch und verließ dann mein Zimmer. Nur ein paar Minuten später hörte ich die Haustür ins Schloss fallen.

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