Captivity

Saranas P.O.V

Mein Schädel dröhnte und ich konnte mich nicht bewegen. Meine Hände waren auf dem Rücken mit eisernen Fesseln zusammengekettet. Ich fühlte kalten Boden unter meinem Körper und meine Haare fielen mir ins Gesicht. Vorsichtig öffnete ich die Augen und sah - überhaupt nichts. Es war stockfinster hier. Ich versuchte mich aufzusetzen und spürte eine Wand hinter mir. Erschöpft lehnte ich mich dagegen. Diese Haltung war wirklich unangenehm. Meine Arme schmerzten und ich fühlte mich schwach und ausgelaugt. Auch mein Chakra konnte ich nicht konzentrieren. Anscheinend zogen diese Handfesseln das Chakra aus meinem Körper. Wie lange ich schon hier war, wusste ich nicht. Ich zog meine Beine an, da öffnete sich eine Tür und Licht blendete mich. Schnell kniff ich die Augen zusammen um etwas erkennen zu können. "Ah, wie schön. Du bist wach.", jemand trat ein. Ich konnte leider nur die Silhouette erkennen, doch wusste ich, wer es war. "Was willst du von mir.", sagte ich gebrochen. Er kam auf mich zu und zog mich am Arm hoch. An die Wand gepresst stand ich vor ihm. Ich konnte sein Herz schlagen und seine Atemzüge hören. "Ich brauche deine Kraft, um meinen Plan zu vollenden.", erklärte er und zog mich mit sich aus dem fensterlosen Raum.

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Serenas P.O.V

Ich wollte gerade Sarana zum Abendbrot holen, da sie zum Hof fegen nach draußen gegangen war. "Sarana? Das Essen ist- Sarana?!", sagte ich und endete in einem Quieken, da ich Sarana sah. Sie hing über der Schulter eines mir fremden Mannes, der einen schwarzen Akatsuki-Mantel trug. "Sarana!", schrie ich, doch da war er schon verschwunden. Es war eine seltsame Kunst, die er anwandte. Er verschwand einfach mit einem Wirbel in seinem rechten Auge. Schnell rannte ich zurück ins Kloster. "Kaede! Kaede!", rief ich als ich durch die Gänge in die Klosterküche lief. "Was hast du denn mein Kind? Wo ist Sarana?", fragte sie und ein besorgter Gesichtsausdruck trat auf das Gesicht der alten Dame. "Ein Mann hat sie mitgenommen!", Tränen rannen über mein Gesicht und Kaede nahm mich in den Arm. Sie versuchte mich zu beruhigen, so wie früher als ich ein Kind war, indem sie mir übers Haar strich. Nur half es diesmal nicht. "Ich muss sie finden!", sagte ich entschlossen und wollte in meine Kammer laufen um zu packen. "Serena! Warte! Du weißt ja gar nicht, wo du anfangen sollst zu suchen!", rief sie mir hinterher und ich blieb stehen. Sie hatte Recht. Ich wusste nicht, wo sie war. Niedergeschlagenheit machte sich in mir breit. "Wir werden sie finden, mit der Hilfe der Göttin und unserer Priesterin.", sagte sie und legte mir sanft die Hand auf die Schulter. Ich musste mich jetzt zusammenreißen.

Seit diesem Gespräch waren 5 Tage vergangen. Ich lag auf meinem Fuuton und vergrub das Gesicht in meinen Knien. So hilflos hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Ich hatte sie doch gerade erst wiederbekommen! Da klopfte es an der Tür und ich sah auf. Kaede stand dort, eine Kanne Tee und zwei Becher standen auf dem Tablett, dass sie auf einer Hand balancierte. "Darf ich rein kommen?", fragte sie und ich nickte nur. Sie schloss die Tür und setzte sich mir gegenüber. "Gerade kam ein Bote mit dieser Nachricht.", sagte sie und gab mir eine Schriftrolle. Ich öffnete sie und las. Darin stand, dass der vierte große Ninja Weltkrieg ausgerufen wurde, und Medizinninjas und Heiler rekrutiert wurden. "Vielleicht findest du sie so.", sagte sie und goss mir Tee ein. Es war grüner Zitronentee, meine Lieblings-Sorte. Meine Heilkräfte waren überragend, das stimmt. Ich rollte die Schriftrolle wieder zusammen und gab sie Kaede zurück. "Ein Krieg...", murmelte ich.

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Kakashis P.O.V.

Einen Monat war es nun schon her, dass Pain das Dorf angegriffen hatte. "Ein Mädchen von Akatsuki mit dunkelblauen Haaren sagte mir, dass ich dir sagen soll, dass es ihr leid tut. Kennst du sie etwa, Kakashi?" Diese Worte hallten immer wieder durch meinen Kopf. Natürlich kannte Naruto sie nicht. Pain hatte sie Sarana genannt. Sie war einfach verschwunden. Dieses Mädchen ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich wusste, dass es sich bei dem Mädchen um Suzume handelte, ich aber rein gar nichts über sie wusste. Nur, dass sie wunderschön war und ihre strahlenden Augen, für die sie berühmt und gefürchtet war, einen in ihren Bann ziehen und gefangen nehmen konnten. Sie war ein ziemliches Mysterium.

Als der Krieg ausgerufen wurde war ich nicht überrascht. Alle Shinobi des Feuerreiches machten sich zum Kampf bereit, und reisten ins Kampfgebiet. Eigentlich sollte meine Aufmerksamkeit den Feinden gelten, die uns angriffen. Doch meine Gedanken wanderten unwillkürlich immer wieder zu diesem Mädchen. War sie immer noch bei Akatsuki? Ich wusste es nicht. "Kakashi. Du bist unaufmerksam.", tadelte mich ein Ninja meiner Einheit. Ich sagte nichts darauf.

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Serenas P.O.V

Ich hatte mich freiwillig als Heilerin gemeldet und wurde nun von zwei Shinobi am Kloster abgeholt. Mein Gewand hatte ich gegen einige Trainingsklamotten Saranas eingetauscht und mein Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden. "Bist du Serena?", fragte mich der eine. "Ja, bin ich.", erwiderte ich kalt. Ich tat das, um meine Schwester zu finden. "Ich bin Izumo und das ist Kotetsu. Wir kommen aus Konoha.", stellte er sich und den anderen vor. "Lasst uns gehen. Leb wohl, Kaede.", sagte ich mit einem Lächeln und ging voran. Die beiden Männer folgten mir. "Du bist also eine Miko?", fragte Izumo nach einer Stunde des Schweigens. "Ja.", sagte ich knapp. "Du bist eigentlich zu hübsch um in einem Krieg dabei zu sein.", sagte Kotetsu und kratzte sich am Hinterkopf. Izumo stieß ihm einen Ellenbogen in die Rippen. "Sei still! Hör auf sie anzubaggern!", hörte ich ihn flüstern. Ich musste darüber lächeln. Ich hatte noch nie wirklich Kontakt mit männlichen Mitgliedern unserer Welt zu tun gehabt, dementsprechend wusste ich nicht, wie ich mich verhalten sollte. "Ist es denn noch weit?", fragte ich und schenkte ihnen ein Lächeln. "Nein. Noch 2 Stunden und wir sind da.", sagte Izumo.

Izumos P.O.V

Kotetsu und ich sollten eine junge Heilerin zu den Kriegsschiffen eskortieren. Sie lebte in einem Kloster weit weg vom Feuerreich. Warum ausgerechnet wir sie abholen sollten, war mir ein Rätsel. Es war ein langer Fußmarsch und Kotetsu lag mir bereits seit Stunden in den Ohren. Nachdem wir den steilen Berg erklommen und das Kloster erreicht hatten, erwartete uns eine alte Priesterin. "Das soll die Heilerin sein? Ich hatte sie mir jünger vorgestellt.", flüsterte mein langjähriger Freund mir zu. Für diesen Kommentar gab ich ihm eins auf die Rübe. "Ich bin zwar alt, höre aber jedes Wort, junger Mann.", sagte die Alte tadelnd. Kotetsu entschuldigte sich beschämt. "Serena wird gleich hier sein.", sagte die Alte und bot uns Tee an. Es tat gut, die schmerzenden Füße auszustrecken und Rast zu machen. "Tut mir sehr leid, dass Sie auf mich warten mussten.", hörte ich eine Stimme sagen. Sie gehörte dem wohl schönsten Mädchen, das ich je gesehen hatte. Ihre langen, hellblauen Haare waren zu einem Pferdeschwanz gebunden und ihre braunen Augen leuchteten. Mir blieb bei ihrem Anblick die Luft weg. Sie trug nur schlichte schwarze Kleidung, doch mehr brauchte es nicht, um ihre natürliche Schönheit zu unterstreichen. "Bist du Serena Tokugawa?", fragte Kotetsu und sie nickte. Dann stieg sie langsam die Stufen herab. Seitdem hatte sie nicht viel gesagt. Schweigend liefen wir nebeneinander her. Ich konnte nicht aufhören, ihre Schönheit und Anmut zu bestaunen und zu bewundern. Ich musste wohl gestarrt haben, da sie fragte, wie lang wir noch unterwegs sein würden. Auf meine Antwort schenkte sie mir ein wunderschönes Lächeln, und mir schoss sofort die Röte in die Wangen. Das war dann auch das letzte "Gespräch" das wir führten, bevor wir den Hafen erreichten, an dem unser Schiff ankerte. Die anderen Divisionen waren schon unterwegs, die Medizinische Versorgungs-Einheit wurde erst später losgeschickt, sobald alle Heiler und Medic-Nin an Bord waren.

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Saranas P.O.V

Nachdem er mich aus diesem Verließ geschleift hatte, brachte er mich in eine Art unterirdischen Labor oder sowas. Er zerrte mich die steinerne Treppe runter, auf deren Seite sich die grünen Muster des Bodens spiegelten. Als ich einen Blick auf die grün schimmernde Oberfläche warf, stockte mir fast der Atem. "Zetsu.", flüsterte ich geschockt. Tausende und abermals tausende von weißen Zetsu-Klonen befanden sich in dem grünen Plasma. "Ah du hast sie mitgebracht.", hörte ich eine mir fremde Stimme sagen. "Das ist sie, Kabuto.", sagte er. "Und sie wird uns helfen, Madara? So ganz freiwillig scheint sie nicht hier zu sein.", sagte besagter Kabuto und lachte. Scherzkeks. Dieser Typ war ziemlich gruselig. Halb Mann halb Schlange, eine runde Brille auf der Nase, hinter welcher sich zwei schlangenartige gelbe Augen mit schwarzen Schlitzen als Pupillen verbargen. Bei genauerem Hinsehen sah ich, dass er lilafarbene Striche um die Augeninnenseiten hatte. Trug der Typ etwa Eyeliner? Ich musste mich zusammenreißen, nicht zu lachen. "Dann wollen wir mal beginnen.", sagte Madara und schleifte mich weiter mit sich. Wehren konnte ich mich nicht, mein Chakra war viel zu schwach. Ich knurrte. Wo war nur meine Sense, wenn ich sie brauchte?! Madara brachte mich in einen weiteren Raum, in dem ein eiserner Thron stand. Anscheinend war er aus dem gleichen Material gefertigt, wie meine Handfesseln. Er schloss die dicke steinerne Tür und nahm mir die Fesseln ab. Ich rieb mir die Handgelenke, die bereits blutig gescheuert waren. "Setz dich da hin!", befahl Madara doch ich rührte mich keinen Zentimeter.

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Serenas P.O.V

Auf dem Schiff war ich die meiste Zeit in meiner Kajüte, da mir von dem ständigen Wellengang übel wurde und ich mich oft übergeben musste. Gerade wischte ich mir den Mund und stand wankend von der Toilette auf, als es an der Tür klopfte. "Einen Moment bitte!", rief ich, spülte mir den Mund aus und stolperte in Richtung der Tür. Dann öffnete ich die Tür und sah Izumo dort stehen. "Geht es dir nicht gut? Du siehst so blass aus.", er schien besorgt. "Der Wellengang bekommt meinem Magen nicht.", sagte ich und wischte mir den Schweiß von der Stirn. "Wir legen in einer halben Stunde an. Ruh dich etwas aus.", sagte er und ging davon. Ich schloss die Tür hinter ihm und sank erschöpft zusammen. Ich hoffte inständig, dass diese blöde Schifffahrt bald vorbei war. Als wir dann endlich ankamen, ging am Hafen alles drunter und drüber. Ich wurde von Izumo in eine grüne Weste gepackt und zum Treffpunkt geschleppt, wo alle die einheitlichen Shinobi-Allianz-Stirnbänder bekommen sollten. Ich band mir meins um die Stirn und folgte den anderen. Jedenfalls wollte ich das. Doch dann lief ich plötzlich in jemanden hinein. "E-Entschuldigung.", stammelte ich und ging ein paar Schritte zurück. "Was tust du denn hier?!", sagte der Mann, der mir seltsam bekannt vorkam. Jetzt fiel es mir wieder ein! Das war Kakashi Hatake, der Shinobi der Sarana gejagt hatte. Anscheinend hatte er im Krieg einen sehr hohen Rang. "Ich bin im Medizin-Team.", erwiderte ich und wollte weitergehen, doch er hielt mich zurück. "Wenn du hier bist, kann etwas nicht stimmen. Wo ist deine Schwester? Sie ist damals doch mit dir verschwunden.", sagte er, und ich merkte wie uns alle schon anstarrten. "Sarana....sie.", ich riss mich los und rannte davon. "Warte!", rief er mir nach und lief mir hinterher. Etwas abseits vom Geschehen fing er mich ab und hielt mich fest. "Was ist mit Sarana? Sag es mir!", forderte er. "Sie...wurde...von Akatsuki entführt!", rückte ich nun doch mit der Sprache heraus. Leider konnte ich seinen Blick nicht lesen, da sein Gesicht von einer Maske verhüllt wurde. "Ich verstehe auch nicht, warum dieser Krieg geführt wird.", fügte ich hinzu. Er ließ meinen Arm los. "Und weswegen genau bist du hier?", fragte er. "Ich werde sie finden und befreien." "Aber sie ist eine Verbrecherin.", sagte er darauf. "Sie ist meine Schwester und ein guter Mensch. Sie hat nichts mehr mit kriminellen Dingen zu tun. Sie ist jetzt eine Miko und ich werde ihr helfen!", sagte ich energisch. Ich konnte Erstaunen in Kakashis Gesicht sehen. "Ich weiß nicht, ob dir etwas an meiner Schwester liegt, Kakashi. Aber ich werde sie mit oder ohne deine Hilfe finden.", sagte ich und ging davon.

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