𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 1

PoV. Jungkook

"Nun schau dich mal einer an. Du bist zu einem so schönen jungen Mann herangewachsen" protzt meine Mutter vor stolz und ich lächel. "Eomma...sag das doch nicht vor all den ganzen Menschen" meine ich verlegen und es legt sich ein rot Schimmer auf meine rosigen Wangen. 

Ich betrachte mich im Spiegel und mir blickt ein braunhaariger Junge entgegen. Meine Lippen glänzen leicht und in meinen braunen Augen spiegelt sich das Licht. Allgemein sehe ich sehr schön aus. Jedoch finde ich, dass ich trotzdem ein par Makel habe, auch wenn mir oft gesagt wird, dass ich perfekt bin. Aber ich denke, viele denken so. 

Nun schaue ich auf meine Kleidung. Ich trage ein wunderschönes, weißes Leinenhemd und eine graue Hose. Auf meinem Kopf thront eine silberne Krone und an meinem Handgelenk ist ein Armband zu sehen. "Die Mädchen werden dich lieben, wenn wir sie hier her einladen" spricht sie und ich schaue zu der Frau. 

Auch wenn sie ein paar Falten im Gesicht hat und ihre Haare einen grauen Ansatz haben, sieht sie noch sehr jung aus. "Ich will aber nicht heiraten Eomma...ich will den...eh ich meine die richtige finden" hauche ich leise und sie sieht mich an und seufzt. "Ich weiß Koo, aber dein Vater und ich werden langsam alt und du musst bald den Thron besteigen" antwortet sie und ich nicke. 

Dann erinnere ich mich an das Vorhaben von Jin und mir. "Eomma, dürfen Jin Hyung und ich zum Dorf reiten?" frage ich mit Kulleraugen und sie lächelt mich sanft an. "Wie kann man da nur nein sagen. Aber nimm Yoongi mit. Eine Wache dabei zu haben ist immer gut" äußert sie. Erfreut umarme ich sie. "Danke!" rufe ich und renne dann schnell zur Tür. "Jungkook, ein Prinz rennt nicht" rügt meine Mutter mich und ich lächel. "Entschuldige" 

Ich verlasse dann das Zimmer und renne, obwohl ich das nicht tun soll, zu Jins Zimmer, wo auch Yoongi aufzufinden ist. "Ich darf gehen! Wir könnten jetzt los"  informiere ich sie und sofort springt Jin auf. "Perfekt! Ich werde mich nur schnell umziehen" sagt er und Yoongi und ich gehen dann schon mal vor zum Stall. Der Stalljunge sattelt unsere Pferde und wir führen sie dann auf dem Platz. Jin kommt auch schon angerannt und holt sein Pferd. Danach sitzen wir auf und reiten dann los.

Die Sonne scheint uns entgegen und die Natur blüht durch den Frühling komplett auf. Das Gezwitscher der Vögel ist zu hören und auf einem Feld sind drei Rehe zu erkennen. "Ich liebe den Frühling" wisper ich und Yoongi muss schmunzeln. "Ich mag eher den Winter" "Aber da ist es so schrecklich kalt" protestiere ich und muss bei den Gedanken leicht frösteln. 

Während wir zum Dorf reiten, unterhalten wir uns und als wir dort ankommen, steigen wir ab und binden unsere Pferde an. Ich gehe, gefolgt von Jin und Yoongi, zum Marktplatz und ich höre öfter Getuschel und oft verbeugen sich die Dorfbewohner. Jedoch verbeuge ich mich auch aus Respekt und schaue mich bei den verschiedensten Ständen um. "Prinz, wollt ihr vielleicht mein gebackenes Brot probieren? Es ist ein neues Rezept und meine Kinder lieben es sehr" spricht mich eine nett aussehende Frau an. "Gerne" lächel ich und sie bricht ein Stück des Gebäcks ab. Danach reicht sie es mir und ich halte ihr ein paar Münzen entgegen. 

Mit großen Augen sieht sie mich an. "D-das kann ich nicht annehmen mein Herr" stammelt sie und ich kicher. "Nur weil ich von einer anderen Abstammung bin, heißt es nicht, dass ich nicht zahlen muss" sage ich sanft und dankbar tut sie es in ihre Schürzentasche. "Vielen Dank!" bedankt sie sich und ich nicke. Dann beiße ich ein Stück von dem lauwarmen Brot ab. "Wow, es schmeckt unglaublich gut!" staune ich und sie strahlt vor Freude. "Danke!" 

Ich gehe weiter und knabbere währenddessen weiter an dem Brot. Plötzlich bekomme ich ein Gespräch mit, was interessant erscheint, und bleibe stehen. 

"Man erzählt sich, dass er der schönste seiner Brüder sei"

"Ich hab es auch gehört. Aber es scheint was dran zu sein, denn ich habe ihn einmal zu Gesicht bekommen und er scheint die Definition von perfekt zu sein"

"Jedoch hat es nie einer geschafft, das Herz des Prinzen zu gewinnen" Der eine Mann lacht.

Er ist eher schlaksig und hat einen Vollbart. Der andere Mann ist breiter und hat mehr Muskeln. Beide tragen braune Sachen. "Er besitzt ja auch kein Herz, wie soll er da jemanden lieben" spottet der Dünnere und ich wundere mich.

Wen könnten sie meinen? 

"Obwohl. Es gab jemanden, den er mal geliebt hatte. Sie hieß Mira. Aber leider ist sie tragisch verunglückt" erzählt der andere und ich gehe langsam auf sie zu. "Entschuldigt Herren, aber wen meinen sie?" frage ich neugierig und ihre Augen weiten sich, ehe sie sich verbeugen. "Was eine Ehre!" lächelt der eine und ich muss schmunzeln. "Wir sprachen von Prinz Kim Taehyung eure Hoheit" klärt mich dann der andere Mann auf und ich nicke. "Okay...ist er wirklich so kalt, wie ihr sprechet?" "Oh ja. Er soll in den letzten Jahren nicht einmal gelächelt haben. Bis auf bei seiner Geliebten. Aber das ist auch schon länger her" erklärt er. 

Kim Taehyung...wieso kommt mir der Name so bekannt vor? Ach Dummerchen, er ist der Prinz von Seoul, natürlich kennst du ihn. Aber es ist...vertrauter.

Ich höre ihnen noch etwas zu, ehe ich mich verabschiede. Yoongi steht die ganze Zeit wenige Meter hinter mir und durchbohrt jeden mit seinem ausdruckslosen Blick. Jin bleibt an meiner Seite und wir kaufen noch ein paar Souvenirs. 

Danach kehren wir zu unseren Pferden zurück und setzen uns auf. Lächelnd betrachte ich meine neuen Besitztümer und wir reiten dann zurück zum Palast.

Jedoch geht mir dieses Gespräch nicht aus dem Kopf.

Es ist, als würde ich Taehyung kennen. Aber ich bin ihm noch nie in meinem Leben begegnet. Wie kann es also sein, dass mir der Klang seines Namens so vertraut vorkommt?

"Kookie, ist alles okay?" fragt Jin leicht besorgt und ich nicke lächelnd. "Es ist alles gut Hyung. Ich bin nur etwas in Gedanken versunken" Er brummt leicht als Antwort und ich muss kichern. Wir kommen dann bei meinem Zuhause an und bringen die Pferde in den Stall. 

Ich begebe mich zum Speisesaal und setze mich an den großen Tisch. Ich blicke zu meinen Eltern. Sie unterhalten sich und werfen sich währenddessen verliebte Blicke zu. 

Als würden sie sich immer wieder aufs neue verlieben. 

Wie es sich wohl anfühlt einen Geliebten zu haben? Jemand der dir zeigt, wie sehr er dich doch liebt. Jemand, der sich um dich sorgt. Der dich wie das kostbarste auf der Welt behandelt. Wie gerne ich das doch auch erleben möchte. Jedoch habe ich mich in meinen ganzen 19 Jahren noch nie verliebt. 

Aber ich denke, es wird noch kommen. Dann, wenn es am unerwartesten ist.

Mein Prinz wird auch noch kommen. 

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