Kapitel 8 - Zuhause

Ellie

Am liebsten würde ich diesen Moment anhalten und für immer hierbleiben. Der Wind verwirbelt meine Haare, donnernd kracht die Brandung auf das Festland, meine Nase saugt begierig die vertrauten Gerüche auf, während sich in meinem Inneren tiefe Ruhe ausbreitet. Auf der spiegelglatten Oberfläche schimmert das silberne Licht des Vollmonds.
Das Haus war in erstaunlich guten Zustand. Wahrscheinlich hat meine Mutter irgendeinen Zauber gewirkt, der Wesen fernhielt und auch sonst jegliche Art von Verfall.
Draco hat es sich auf dem Sofa bequem gemacht, während ich im Bett meiner Eltern geschlafen habe. Mein altes Bett ist mir zu klein. Das Bett riecht sogar noch leicht nach meiner Mom.
Mir ist bewusst, dass ich eigentlich zurück ins Haus gehen sollte, aber hier fühle ich mich endlich wieder frei und losgelöst von all meinen Problemen. Hier kann ich einfach nur Helena sein.
Plötzlich fühle ich mich beobachtet, mein ganzer Körper wird von einer Gänsehaut überzogen. Langsam drehe ich mich um und lasse meinen Blick über die vertraute Landschaft schweifen. Dort im Schatten an der Grenze zum Wald meine ich ein paar Augen zu erkennen. Ein Tier, das mich beobachtet. Auf meinem Gesicht breitet sich ein Lächeln aus.
Vorsichtig nähere ich mich dem Tier, um es nicht zu verschrecken. Vielleicht ist es ja verletzt und braucht meine Hilfe.
„Komm", flüstere ich dem Tier zu und langsam löst es sich aus dem Schatten. Zum Vorschein kommt ein großer, dunkler Hund. Sofort strecke ich ihm meine Handflächen entgegen, damit er meinen Geruch riechen kann und sieht, dass ich ihm helfen will. Seine großen, dunklen Augen haften auf meinem Gesicht und für einen Moment bilde ich mir ein, dass etwas Vertrautes in ihnen aufflackert. Der Hund kommt mir schmerzlich vertraut vor, doch diese Erinnerung schiebe ich schnell beiseite. Dies ist einfach nur ein Hund. Ein abgemagerter, einsamer, schwarzer Hund, der durch die Wälder streift.
Ich sage ihm noch einmal, dass er mit mir kommen soll. Gemeinsam laufen wir zurück zum Haus. Draco steht bereits in der Tür und schüttelt nur den Kopf, als er meine Begleitung sieht. Leicht spottend fragt er, wen ich denn nun wieder mitbringen würde. Der Hund beginnt gequält zu fiepen. Doch ich wende mich schnell zu dem Hund und beruhige ihn.
„Hör gar nicht auf ihn. Hier wird dir niemand etwas tun", flüstere ich, während ich die Stelle hinter seinem linken Ohr kraule. Ich schlüpfe an Draco vorbei in die Küche und suche Nahrung für den Hund. Schon bald schleppt sich der Hund vollgefressen die Stufen hinauf und rollt sich schließlich auf dem Bett meiner Eltern zusammen.
Draco beobachtet mich lange schweigend. Was ihn stört, will ich gar nicht wirklich wissen. Ich mache es mir in Moms alten Lesesessel mit dem Buch gemütlich. Für Draco ist es einfach nur ein ganz normales Buch über magische Heilpflanzen, mir aber offenbart es seine wahre Geschichte. Langsam beginne ich zu verstehen, dass meine Mom Teil von etwas viel Größerem war, als ich je geahnt habe und dass ich ein Teil davon werden muss.
Das Buch erzählt meine Familiengeschichte. Magie gibt es schon seit Menschen gedenken. Magie ist überall und bevor man anfing sich von Zauberstäben abhängig zu machen, waren wir in der Lage unsere Magie mit der Natur zu verbinden. Zauberstäbe waren ursprünglich nur als Konzentrationshilfe gedacht, doch innerhalb weniger Jahre waren die Zauberer so abhängig, dass sie ihre alte Macht nicht mehr anzapfen wollten. Wenn man ursprüngliche Magie praktiziert, wird man unglaublich mächtig, vor allem wenn man zu einer der alten Priesterfamilien gehört. Die oberste Priesterin hatte die Aufgabe, das Gleichgewicht der Natur aufrecht zu erhalten. Sie war das mächtigste Wesen, denn sie war eins mit der Natur. Die übrigen Zauberer unterstützen sie und halfen die Ordnung der Natur aufrecht zu erhalten. Aber dann fanden sie heraus, dass sie mit Hilfe ihrer Zauberstäbe zu etwas in der Lage waren, was die ursprüngliche Magie verwehrte: Sie konnten töten. Morden ist gegen die Ordnung der Natur, jemanden zu kontrollieren, seinen Geist zu bezwingen und ihm Illusionen von Schmerzen aufzuhalsen, das war vorher bereits möglich, aber jemanden das Leben zu nehmen...
Die obersten Priesterinnen wehrten sich gegen diese Verletzung der Magie. Viele von ihnen überlebten keine drei Tage. Nur eine von ihnen, eine meiner Vorfahrinnen, beschloss mit den wenigen verbliebenen, die den alten Prinzipien treu waren, in den Untergrund zu gehen und von dort über das Land zu wachen.
Die Menschen verloren das Wissen und die Fähigkeit über die ursprüngliche Ausübung von Magie, während in meiner Familie dieses Wissen von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Warum ausgerechnet meine Familie sich so dafür geeignet hat, habe ich noch nicht herausfinden können. Aber ich vermute, es wird einfach eine Laune der Natur sein. Auch ich spüre diese Macht in mir. Sie wächst mit jedem Tag, langsam verliere ich meine Angst vor ihr, denn mit diesem Buch werde ich lernen sie zu kontrollieren. Ich muss die nächste oberste Priesterin werden. Vermutlich bin ich es schon und ich muss meiner Aufgabe endlich würdig sein.
„Ellie?", fragt mich Draco müde. Gedankenverloren schaue ich zu ihm auf. „Es ist schon spät, du solltest ins Bett gehen"
Mein Blick huscht auf die Standuhr neben dem Kamin. Es ist wirklich schon ziemlich spät. Ich nicke, dann lege ich das Buch weg und gehe hinauf ins Schlafzimmer meiner Eltern. Der Hund schläft friedlich auf dem Bett. Einen Moment überlege ich, ob ich nicht lieber in mein Zimmer huschen soll, dann aber siegt meine Müdigkeit und ich lasse mich einfach neben den Hund fallen.

Als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlage, ist der Hund verschwunden. Draco steht mit zwei dampfenden Tassen neben dem Bett meiner Eltern. Mit ernster Miene hält er mir eine Tasse hin, dankend nehme ich sie ihm ab und nippe daran. Es ist Tee. Widerwillig verziehe ich das Gesicht. Draco ist ein Ass in Zaubertränken, aber einen ordentlichen Tee bringt er nicht zustande.
„Meine Mutter steht unten in der Küche", beginnt er und ich hebe überrascht den Kopf. „Sie will uns nach Hause bringen"
„Ich bin Zuhause", murmele ich verschlafen und sehe, wie Schmerz in Dracos Augen aufblitzt. Sofort bin ich hellwach und will mich bei ihm entschuldigen. Doch er nickt knapp und lässt mich allein. Mit einem Seufzen stehe ich auf und fahre über die hübschen Kleider meiner Mutter. Ihr Duft ist allgegenwärtig.
In meinem Zimmer ziehe ich mir schnell frische Kleider an, dann gehe ich hinunter. In der Küche sitzt Tante Cissy und beäugt misstrauisch die Tasse, die vor ihr steht. Als ich eintrete, hebt sie den Kopf und lächelt mich erleichtert an. Mit einem Schwenker ihres Zauberstabs räumt sie die Küche auf und meine leere Tasse befindet sich ordentlich aufgewaschen an ihrem alten Platz. Immer noch lächelnd steht sie auf.
„Komm, wir haben nicht viel Zeit", sagt sie und streckt ihre Hand nach mir aus. Fragend ergreife ich sie, aber sie ist bereits mit mir disappariert.
Wir landen direkt in der großen Eingangshalle und Onkel Lucius kommt mit langen Schritten auf uns zu. Draco kommt die Treppe hinunter. Sobald er uns erreicht, schließt Onkel Lucius seine Arme um mich. Verwirrt erwidere ich seine Umarmung. Umarmungen oder andere Zeichen der Zuneigung sind von Onkel Lucius äußert selten, besonders seit Draco und ich in Hogwarts angefangen haben Zauberei zu studieren.
„Ich bin so erleichtert, dass dir nichts zugestoßen ist", murmelt Onkel Lucius, als er sich von mir löst.
„Was ist denn los?", frage ich verwirrt und Onkel Lucius wirft Tante Cissy einen nach Hilfe suchenden Blick zu. Draco kommt langsam auf mich zu und reicht mir wortlos die neuste Ausgabe des Tagespropheten. Mit zitternden Fingern lese ich die Schlagzeile des Tages, die Worte, mit denen mein Onkel und meine Tante auf mich einzureden beginnen, dringen nicht zu mir durch. In mir tobt ein Orkan. Ich verstehe nicht, wie er das Unmögliche geschafft hat. Ich verstehe nicht, warum ich weglaufen und ihn suchen will. Jetzt weiß ich, warum mir der Hund so vertraut vorkam. Mein Vater ist aus Askaban ausgebrochen.

In den nächsten Tagen schlachten alle Zeitungen der Zauberwelt meine Familiengeschichte aus, während Ministeriumsmitarbeiter mich stundenlang auf Malfoy Manor befragen. Wahrscheinlich sollte ich die Befragungen nutzen und ihnen die Wahrheit über meinen Vater erzählen, aber ich habe keine Beweise für seine Unschuld und sie fragen mich nicht ein einziges Mal, ob ich ihn für schuldig halte. Für sie steht seine Schuld fest. Jetzt wollen sie wissen, ob auch ich schuldig bin. Onkel Lucius ist außer sich vor Wut und setzt meiner Befragung ein jähes Ende, in dem er sich beim Minister beschwert und durch seine vielen Kontakte Druck auf das Ministerium ausübt. Danach beginnen die Diskussionen, ob ich nach Hogwarts zurückkehren darf. Severus und Dumbledore erarbeiten gemeinsam mit dem Ministerium ein Sicherheitskonzept, aber in den Augen des Ministeriums werde ich an keinem Ort mehr sicher sein. Wenn sie mich nicht befragen oder mir ihre Entscheidung verkünden, vergrabe ich mich in meinem Zimmer und lasse niemanden ein, nicht einmal Draco.
In letzter Sekunde erhalte ich die Erlaubnis nach Hogwarts zurückzukehren. Am Gleis kann Tante Cissy mich kaum loslassen und eine Sekunde frage ich mich, ob ich nicht doch bei ihr bleiben soll. Aber keine der Zeitungen hat meinen vollen Namen benutzt und nur in Hogwarts kann ich weiter nach Beweisen suchen. Seit ich klein bin, halte ich Ausschau nach Peter Pettigrew. Jede Ratte mustere ich eine Sekunde zu lange in der Hoffnung, er könnte es sein. Aber er ist wie vom Erdboden verschluckt. Wie mein Vater, denke ich unbewusst und löse mich aus Tante Cissys Umklammerung.
„Ich werde euch schreiben", verspreche ich und hauche ihr einen Kuss auf die Wange, dann mache ich auf den Absatz kehrt und steige in den Zug. Draco folgt mir und ich merke, wie die anderen Schüler vor uns zurückweichen.
„Du hättest deinen Nachnamen ebenfalls ändern sollen", flüstert mir Draco ins Ohr und ich verdrehe die Augen.
„Ich bin eine Black", erwidere ich ernst. „Mit allem, was dazugehört"

Nach einer Weile hält der Zug an und das Licht geht aus. Beunruhigt blicke ich von meinem Buch auf. Sofort lasse ich mit meinem Zauberstab ein Licht erscheinen. Draco lächelt mich dankbar an. Auf den Fensterscheiben bilden sich Eisblumen und mein Instinkt rät mir zur Flucht. Aber ich bin zu schwach. Die Kälte wird von Minute zu Minute größer. Langsam öffnet sich die Tür zu unserem Abteil und ich springe mit gezücktem Zauberstaub bereit zur Verteidigung auf. Das Wesen erkenne ich sofort. Ich bin ihnen schon einmal begegnet und bevor ich die anderen warnen kann, spüre ich, wie mein Geist die Kontrolle über meinen Körper verliert. In weiter Ferne höre ich das Rauschen des Meeres, dann wird alles schwarz um mich herum.
Dracos Stimme ruft gedämpft meinen Namen und dringt langsam in mein Bewusstsein. Seine Verzweiflung bricht mir das Herz. Träge schlage ich die Augen auf und bin geblendet vom Licht. Das Rattern des Zuges verrät mir, dass wir wieder fahren.
„Wie lange war ich weg?", frage ich leise, aber erhalte keine Antwort. Besorgt blickt Draco mich an und murmelt vor sich hin, dass meine Rückkehr nach Hogwarts ein Fehler ist. Als ich mich aufsetzten will, zieht er mich bestimmt zurück auf seinen Schoß. Kurz darauf wird die Tür zu unserem Abteil zurückgeschoben, sofort springen Vincent und Gregory auf. Neugierig späht ein vertrautes braunes Augenpaar an ihnen vorbei und bleibt an mir haften.
„Geht es Ihnen gut, Miss?", erkundigt er sich besorgt und die Distanziertheit in seiner Stimme trifft mich wie ein Messer in die Brust. Gerade als ich nicke, zischt Draco Remus an und erklärt, dass es mir definitiv nicht gut gehe. Bestimmt setze ich mich auf und ignoriere die Sterne, die ich dabei sehe.
„Haben Sie Schokolade dabei, Professor?", frage ich förmlich und fixiere Remus. Kurz blinzelt er mich mit undurchdringlicher Miene an, dann kramt er in seiner Jackentasche und reicht mir eine Tafel. Remus hat immer Schokolade dabei. Mit unsicheren Schritten gehe ich auf ihn zu und nehme ihm die Tafel ab,
„Danke, Professor Lupin", meine ich und halte seinem Blick stand. Betroffen zuckt er zusammen und hastet aus dem Abteil.
„Kanntest du ihn, Ellie?", fragt Vincent und ich schüttle den Kopf. Gedankenverloren breche ich ein Stück Schokolade ab und schiebe sie mir in den Mund. Augenblicklich geht es mir besser. In meinen Gedanken entsteht ein Plan und ein Lächeln erscheint auf meinen Lippen.
„Wenn jemand von euch auch nur ein Wort über diesen Vorfall verliert, verfluche ich euch, dass nicht einmal eure Mütter euch wiedererkennen", droht Draco leise seinen Freunden.
Natürlich hindert mein eigener kleiner Schwächeanfall Draco nicht daran, sich über Harry lustig zu machen.
In der großen Halle spüre ich, wie Remus nach mir Ausschau hält und als ich seinen Blick auffange, mustert er emotionslos das Slytherinemblem auf meiner Brust. Mit ausdrucksloser Miene quetsche ich mich zwischen Pansy und Draco und ignoriere die besorgten Blicke meiner Slytherinfreunde. Als sich der letzte neue Schüler (ein Hufflepuff) an seinen Haustisch begeben hat, erscheint endlich das Abendessen und ich beginne mir eine große Portion Hühnchen zu nehmen. Am liebsten würde ich die Gespräche um mich herum einfach ausblenden, aber zu meiner großen Erleichterung ist mein Vater nicht das beliebteste Thema. Die Frischlinge blicken sich mit großen Augen um und versuchen sich voller Begeisterung alle Namen zu merken.
„Der Bettler starrt dich an", flüstert mir Draco plötzlich ins Ohr und ich verschlucke mich an meinem Kürbissaft. Prustend stelle ich das Glas ab und hefte meinen Blick auf meinen fast leeren Teller. Gerade als ich den Kopf heben will, damit ich Remus einen vernichtenden Blick entgegenschmettern kann, will Pansy wissen, wie unser Sommer war. Schlagartig verstummen die Gespräche um uns herum. Sogar Gregory lässt seine Gabel sinken und stiert uns mit großen Augen an. Übelkeit steigt in mir hoch und ich versuche verzweifelt eine harmlose Antwort auf Pansys Frage zu finden. Hilfesuchend schaue ich zu Draco, aber er zuckt nur mit den Achseln.
„Ereignisreich", antworte ich und beiße mir auf die Zunge. Noch mehr Köpfe wenden sich uns zu, vor allem als Blaise nachhakt. Schnell greife ich nach meinem Glas und versuche so Zeit zu schinden, doch meine Hand zittert so stark, dass ich beinahe den Inhalt auf Draco und mich verschütte.
„Wir waren ein paar Tage am Meer", springt mir Draco nun endlich zur Seite und nimmt mir das Glas mit spitzen Fingern behutsam aus der Hand. Wie betäubt starre ich auf mein Glas und bemühe mich nicht länger den anderen vorzugaukeln, ich würde ihrem Gespräch noch zuhören. Mit einem Ruck stehe ich auf und erkläre, dass ich keinen Hunger mehr habe. Rasch erkundige ich mich bei unserem Vertrauensschüler nach dem neuen Passwort für unseren Gemeinschaftsraum, dann eile ich aus dem Speisesaal und flüchte mich in die Einsamkeit meines Zimmers. Ich habe schon viel zu viel Zeit verschwendet. Stundenlang sitze ich an meinem Schreibtisch, verfasse Notizen und zeichne fieberhaft Bilder von meinem Vater und Peter Pettigrew auch in ihrer Animagiform. Danach zaubere ich mir eine Pinwand und beginne die Notizen mit einem Schwenker meines Zauberstabes an der Wand zu sortieren. Ich bin so in meine Arbeit vertieft, dass ich Dracos Klopfen nicht höre.
Kurz vor Morgengrauen schlafe ich über meinen Notizen ein. Viel zu früh schleppe ich mich in meine erste Unterrichtsstunde und schlafe zum ersten Mal in meinem Leben während des Unterrichts ein. Aber Professor Bins behandelt nichts, was ich nicht bereits weiß.
Am Ende der Stunde falle ich vom Stuhl und hätte mir spätestens zu diesem Zeitpunkt bei jedem anderen Lehrer eine Strafarbeit aufgeladen. Professor Bins blinzelt nicht einmal. Kaum ist die Stunde vorbei, tritt mich Hermine unauffällig unter dem Tisch und signalisiert mir stumm ihr zu folgen.
Mit einem Seufzen verstaue ich meine Unterlagen und folge ihr aus dem Zimmer. Dracos besorgten Blick ignoriere ich. Kaum habe ich das Myrtes Klo betreten, beginnt mir Hermine von ihren Ferien zu erzählen und ich bin gerade mal im Stande mein Gähnen zu unterdrücken. Mit einem Seufzen hält sie in ihrem Monolog inne und mustert mich eingehend.
„Was ist los mit dir, Ellie?", will sie wissen und runzelt besorgt die Stirn. „Es sieht dir gar nicht ähnlich im Unterricht zu schlafen. Liegt es an Sirius Black? Ist er ein entfernter Verwandter von dir? Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, das Ministerium wird ihn bald festnehmen"
„Hermine", unterbreche ich sie leise. „Mein voller Name lautet Helena Elizabeth Black. Sirius Black ist mein Vater"
Vor einem Monat hätte sie nicht mal mit der Wimper gezuckt, doch nun weicht sie überrascht vor mir zurück und weckt in mir das Bedürfnis ihr so viel mehr zu erzählen.
„Ich habe doch gesagt, meine Vergangenheit ist kompliziert", sage ich nur und meine Lippen verziehen sich zu einem feinen Lächeln. Voller Fragen blickt sie mich an, doch ich habe keine Zeit zu verlieren. Ich brauche einen weiteren Verbündeten und ich werde ihn nur überzeugen können, wenn ich ihm einen Beweis liefere. Ich muss die Karte finden, die mein Vater gemeinsam mit seinen Freunden erschaffen hat.

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