ⅩⅨ
Ein Funken im Herzen
Mingi blätterte in seinem Buch, seine Aufmerksamkeit halb auf die Worte gerichtet, halb auf das warme, lebendige Gespräch mit Yeri, die neben ihm auf dem Sofa saß. Sie hatte ihn mit ihrer Neugier überrascht, als sie sich zu ihm gesetzt und nach dem Buch gefragt hatte, das er las. Ihre Stimme war weich, und ihre Augen funkelten vor Interesse, während sie über Geschichten und Figuren diskutierten.
„Das klingt wirklich spannend," meinte Yeri, nachdem Mingi ihr die Handlung erklärt hatte. „Glaubst du, der Held wird es schaffen, die Prophezeiung zu erfüllen?"
Mingi zuckte leicht mit den Schultern, ein scheues Lächeln auf den Lippen. „Ich bin mir nicht sicher. Aber das ist es, was es so fesselnd macht – man weiß nie, was als Nächstes passiert."
Yeri nickte begeistert, ihre Finger spielten mit einer Haarsträhne, während sie sprach. „Ich liebe Bücher, die einen zum Nachdenken bringen. Vielleicht kannst du es mir ja ausleihen, wenn du fertig bist?"
„Natürlich," sagte Mingi ohne Zögern. „Es macht Spaß, mit jemandem darüber zu reden."
Ein angenehmes Schweigen entstand zwischen ihnen, doch es war nicht unangenehm. Es fühlte sich vertraut an, als hätten sie schon unzählige Male so gesessen und geredet. Mingi bemerkte, wie ihre Hand sich näherte, bis ihre Fingerspitzen sich leicht berührten. Der Kontakt war flüchtig, doch in seinem Bauch schien etwas zu flattern, ein Gefühl, das ihm fremd, aber nicht unangenehm war.
Yeri lachte leise, als sie bemerkte, dass Mingi errötete. „Du bist süß, wenn du verlegen bist," meinte sie mit einem schelmischen Lächeln, das ihn noch mehr erröten ließ.
Sie sprachen weiter über Bücher, ihre Stimmen sanken zu leisen, vertrauten Tönen. Yeri erzählte von ihren Lieblingsgeschichten, und Mingi hörte aufmerksam zu, ihre Begeisterung ließ ihn lächeln. Selten hatte er sich so verstanden und glücklich gefühlt wie in diesem Moment.
Doch irgendwann neigte sich der Nachmittag dem Ende zu, und Mingi wusste, dass er zum Abendessen gehen musste. „Ich sollte langsam los," sagte er bedauernd, doch Yeri hielt ihn noch einen Moment fest.
„Warte," sagte sie, ein scheues Lächeln auf ihren Lippen. Dann beugte sie sich vor und drückte einen leichten Kuss auf seine Wange. „Hier. Damit du nicht vergisst, mich anzurufen." Sie hielt ihm einen kleinen Zettel mit ihrer Nummer hin.
Mingi nahm ihn, seine Hand leicht zitternd, und nickte stumm. Sein Herz pochte laut, als sie sich verabschiedete und ihm zuwinkte, bevor sie aus der Bibliothek verschwand.
Mit einem Lächeln, das er nicht unterdrücken konnte, machte er sich auf den Weg zum Speisesaal. Der Zettel mit ihrer Nummer fühlte sich wie ein kleiner Schatz in seiner Tasche an. Während er sich an seinen Platz setzte, das Buch immer noch in der Hand, merkte er, dass er die Kapitel kaum mehr wahrnahm. Sein Kopf war voller Gedanken an Yeri, an ihr Lächeln, ihre Stimme – und das Gefühl ihrer Fingerspitzen auf seiner Haut.
Die Welt schien plötzlich heller, und Mingi konnte das Lächeln nicht mehr aus seinem Gesicht wischen.
Hier haben wir auch schon Yeri. Ich weiß das sie eigentlich drei Monate älter als Mingi ist doch in dieser Geschichte ist sie Jünger als er.
Raven
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