Kapitel 21
"Distance won't destroy us. Our hearts will only grow older. The absence of each other will never make our love colder..."
Es vergingen einige Tage in Hogwarts. Der November wurde kälter und Heaven tauschte ihre Turnschuhe gegen ein paar Winterstiefel ein. Zwar war noch kein Schnee gefallen, aber lange konnte es nicht mehr dauern.
Oft genug verirrte sich Fleur wieder zu den Hufflepuffs. Sie war sehr aufgeschlossen und berichtete Heaven und Cedric viel über ihre Schule in Frankreich und ihre Familie, was irgendwann zu der Situation führte, dass Heaven ihr davon erzählen musste, wo sie wohnte. Zu ihrer Überraschung reagierte Fleur anders als alle anderen, gar nicht mitleidig, nein. Sie war sehr offen gegenüber der Tatsache, dass Heaven aus dem Heim kam, was es ihr viel leichter machte, davon zu berichten.
Eine Woche nach der Eichung der Zauberstäbe kam die neue Ausgabe des Tagespropheten, die Zeitung für Hexen und Zauberer, mit dem Bericht zum Trimagischen Turnier heraus. In ganz Hogwarts wurde auf diesen Artikel hingefiebert. Selbst Serena Davies als begeisterte Hexenwoche-Leserin hatte diese Ausgabe an jenem Tag vor sich aufgeschlagen und las mit großen Augen den Text.
Cedric und Heaven sowie Fleur, die definitiv kein Morgenmuffel war, saßen ihr am Hufflepuff-Tisch gegenüber, während Serena schnaubend die Zeitung von sich wegschob. Cedric sah Heaven fragend an, doch die zuckte nur mit den Schultern. "Serena?", fragte Cedric vorsichtig, als er die Hand nach der Zeitung ausstreckte. "Darf ich die kurz haben?" Serena nickte enttäuscht und blinzelte böse zum Gryffindortisch hinüber.
Cedric nahm die Zeitung und schlug sie auf. Auf einer Seite stand in großen Buchstaben 'Hogwarts' Champion: Harry Potter tritt beim Trimagischen Turnier an', daneben prangte ein großes Bild von Harry, der unwohl in die Kamera starrte. Doch während Heaven den Artikel über Cedrics Schulter mitlas, wurde ihr schnell klar, warum alle so enttäuscht waren.
Der größte Teil des Artikels handelte von Harry, den Heaven ehrlich gesagt nie so eingeschätzt hatte, wie er hier dargestellt wurde. Insgesamt wirkte der Artikel sehr schleimig und einschmeichelnd, gar nicht wie Harry sonst war. Außer diesem wenig mit dem Turnier zu tun habende Geschwätz war der letzte Satz der Oberkracher. 'Neben unserem großartigen Harry Potter treten Victor Grum für Durmstrang und Feur Delcour für Beauxbatons an.' Nicht nur, dass die Namen der Teilnehmer falsch geschrieben waren, wurde Cedric nicht einmal erwähnt. Der ließ die Zeitung verwirrt sinken und blickte zu Heaven, während Fleur ihm die Zeitschrift wütend entriss und begann auf Französisch zu fluchen.
"Okay, Rita Kimmkorn hat sich mal wieder selbst übertroffen." In Heavens Kopf ratterte etwas, als Cedric seine Teetasse anhob und einen Schluck trank. "Ist das nicht diese Eule, die bei deinem Vater im Ministerium herumschnüffelt?" Cedric begann augenblicklich zu husten, sodass ihm der Tee fast wieder durch die Nase heraus kam. "Ja, die."
Cedrics Dad arbeitete im Zaubereiministerium in der Abteilung für die Aufsicht über Magische Geschöpfe. In den Sommern, die Heaven bei den Diggorys verbracht hatte, war sie oft genug Zeuge davon geworden, wie Amos Diggory sich am Esstisch über Rita Kimmkorn aufgeregt hatte. Anscheinend hatte diese komische Hexe Mr Diggory nun noch mehr Gründe gegeben, sie zu hassen.
In den Korridoren stieß Heaven in den folgenden Tagen auf eine Neuheit. Wohin sie auch blickte, es blinkten sie bunte Buttons an, ähnlich wie ihr B.ELFE.R Anstecker, den sie immer noch bei sich trug. Allerdings stand darauf etwas viel schlimmeres. 'Ich bin für Cedric Diggory, den wahren Hogwarts-Champion.' war die harmlose Variante, viel öfter sah sie aber 'Potter stinkt!'. Heaven tat es in der Seele weh, dies zu lesen. Sie konnte sich nur zu gut vorstellen, wie Harry sich fühlen musste, wenn er diese Buttons zu Gesicht bekam. Am liebsten würde sie ihn einfach mal in den Arm nehmen. Zwar hatte sie nie viel mit ihm zu tun gehabt, aber eine Umarmung sollte ja schließlich Wunder bewirken.
Für den Samstag vor der ersten Aufgabe des Turniers war ein Ausflug in das Zaubererdörfchen Hogsmeade nahe von Hogwarts geplant. Das hing eine Woche vorher am Schwarzen Brett im Hufflepuff-Gemeinschaftsraum aus. Heaven liebte diese Ausflüge eigentlich, meist verbrachte sie Stunden mit Cedric im Honigtopf, dem Süßwarenladen, und ließ sich von den süßlichen Gerüchen berieseln.
Doch dieses Jahr freute sie sich gar nicht auf den Ausflug. "So kurz vor der Aufgabe?! Da sollten wir eigentlich trainieren, Cedric", teilte sie ihm leise mit, während sie noch vor dem Schwarzen Brett standen. Cedric allerdings schüttelte lachend den Kopf. "Du machst dir zu viele Sorgen, Heaven. Ich bin super vorbereitet. Die Aufgabe bewältige ich mit links." Er ging los Richtung Tür, Heaven folgte ihm missmutig.
"Du weißt trotzdem noch nicht, was auf dich zukommen wird." "Und was soll das sein? Wahrscheinlich müssen wir nur gegen ein paar Kreaturen kämpfen. Ganz harmlos." Cedric lächelte ihr aufmunternd zu, während er ihr die Tür aufhielt, doch Heaven stieß nur angespannt Luft aus. "Weißt du es? Nachher beleben die Voldemort wieder." Cedric zuckte zurück, als er den Namen des dunklen Lords aus ihrem Mund hörte. "Heaven!" Er trat selbst durch die Tür und ließ sie hinter sich ins Schloss fallen. "Ja, entschuldige. Kann doch sein."
Sie ließ die Schultern sinken, während Cedric seinen Arm um sie legte. "Du siehst das gerade zu negativ. Diese Ausflug nach Hogsmeade ist noch einmal eine gute Gelegenheit, abzuschalten, bevor ich nächsten Dienstag mein bestes gebe."
Heaven versuchte sich zu entspannen. Natürlich, Cedric hatte recht, der Ausflug kam wie gelegen, um noch einmal Kräfte zu tanken." Okay, aber wir kaufen diesmal nicht so viele Süßigkeiten, sonst rollst du nachher noch zur ersten Aufgabe", lachte Heaven herzhaft.
Cedric grinste, doch in ihm arbeitete etwas. "Ich überlege, ob ich vielleicht Cho frage, ob sie mich begleitet", sagte er zögerlich. Heavens Augen weitesten sich. "Ehrlich?" Cedric nickte unsicher. "Natürlich fragst du sie!", rief Heaven aufgeregt. "Dass ich diesen Tag noch erleben darf."
Cedric schüttelte den Kopf. "Nein, ich lass das lieber sein. Das ist eine dumme Idee." Unsicher knetete er seine Hände. Heaven starrte ihn verdutzt an. "Cedric, das ist eine gute Idee. Du fragst sie!" "Und wie soll ich das anstellen?" Er sah sie ratlos an. "Ich brauche mich ja nur vor sie stellen und bekomme dann keinen Ton mehr heraus. Wie soll ich da einen ganzen Satz formulieren?"
Sie erreichten die Treppe, doch Heaven packte Cedric bei den Schultern und drehte ihn zu sich. "Cedric Diggory. Du wirst Cho Chang fragen, ob sie mit dir nach Hogsmeade geht. Ich weiß, dass du das schaffst. Außerdem habe ich keine Lust, dass du ihr noch ein Jahr traurig hinterher schaust!" Cedric nickte verdattert. "Ich kann es versuchen..." "Gut so!" Heaven ließ ihn los und die beiden stiegen die Treppe hinauf in die Eingangshalle.
"Was machst du eigentlich, wenn ich mit Cho gehe?", fragte Cedric auf halber Treppe. Heaven seufzte. "Wahrscheinlich doch den ganzen Honigtopf leerkaufen." "Du könntest doch auch jemanden fragen." Sie begann zu lachen. "Ja natürlich. Und wen? Professor Snape?" Cedric sah sie ungläubig an. "Ne, ich hab eher an Fred gedacht." Heaven geriet ins Stolpern. Sie war vor Schreck mit ihrem Fuß an der letzten Stufe hängen geblieben und stolperte nun in die Eingangshalle. Als sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden hatte, drehte sie sich entsetzt zu Cedric um. "WAS?!" Der zuckte nur mit den Schultern. "In Hogsmeade fällt es weniger auf, wenn ihr euch trefft." "Ja, und falls uns doch jemand sieht, dann kann ich gleich in die Besenkammer umziehen."
Sie erreichten die Tür zur Großen Halle und Heavens Blick fand Fred, der am Gryffindor-Tisch mit George und Lee erzählte. "Ach, ich denke nicht, dass euch jemand sieht." Cedric und sie verharrten einen Moment an der Tür und Heaven beobachtete weiter Fred. "Außerdem schläfst du bei mir, wenn dich die Mädels rauswerfen." Cedric blickte hinüber zum Ravenclaw-Tisch, um ebenfalls jemanden zu beobachten.
"Das fänden die anderen Jungs aber nicht so lustig." Heaven lachte kurz und hob ihren Blick Richtung Hufflepuff-Tisch. "Außerdem hat Serena Adleraugen." Sie blickte direkt in Serena Davies' eiskalte Augen, die sie wahrscheinlich schon fixiert hatten, seitdem sie dort stand. Es war unmöglich unentdeckt zu bleiben.
Die Woche bis zum Ausflug nach Hogsmeade zog sich ins Unendliche. Neben unzähligen Übungsstunden mit Cedric hatten Heaven und er natürlich noch Unterricht, unter anderem mit den Gryffindorjungs. Während sich Heaven in Verteidigung gegen die dunklen Künste an Cedric halten konnte und in Pflege der Magischen Geschöpfe sich notfalls hinter Hagrid vor ihnen verstecken konnte, war sie ihnen in Zaubertränke schutzlos ausgeliefert. Dort saß sie zwar neben Cedric, doch auf der Bankreihe hinter ihnen hatten es sich Fred, George und Lee gemütlich gemacht. Oft genug konnte Heaven sie tuscheln und kichern hören.
So war es am Dienstag wieder soweit. Snape wirkte wie so oft miesgelaunt. Nur an diesem Tag wohl noch miesgelaunter als sonst, während er in der Klasse auf- und abstolzierte.
Wahrscheinlich lag es am Thema der Stunde: Amortentia. Heaven wusste schon von vornherein, worum es ging. Es war einer der stärksten Liebeszaubertränke der Welt. Sie hatte oft genug von den älteren Schülern darüber gehört. Ja, für den harten, eiskalten Snape war Liebe natürlich kein schönes Thema. Heaven bezweifelte nach wie vor, dass Professor Snape je mehr als nur Hass empfunden hatte.
Er zog aus seinem Umhang eine kleine Phiole und hielt sie hoch. Darin schimmerte eine türkise, helle Flüssigkeit. "Dies ist der einzige Liebestrank in diesen Mauern. Wie Sie also gehört haben, riecht dieser Trank unterschiedlich für jede Person, eben danach, was dieser am besten gefällt." Snape öffnete die Phiole und roch kurz daran, verzog daraufhin allerdings angewidert das Gesicht. Auch sonst widersprach er sich selbst.
Heaven blickte zu Jasper Clarke, der schräg vor ihr auf der Tischplatte eingenickt war, als Snape an ihm vorbeigegangen war. Egal, wie spannend das Thema war, Snape war es gelungen, es langweilig klingen zu lassen. Selbst Cedric malte lieber Kreise auf sein Pergament, während Snape weiter erzählte.
"Amortentia bewirkt bei Einnahme keine richtige Liebe", erklärte Snape mürrisch der Klasse, "sondern führt nur zur Begierde. Das Brauen dieses Trankes ist in dieser Schule strengstens untersagt!" Den letzten Teil betonte er besonders.
Als Snape sich am Ende des Klassenzimmers wieder umdrehte, erblickte er den schlafende Jasper und stapfte mit großen Schritten auf ihn zu. Mit einen lauten Krachen schlug er vor Jasper die Hand auf den Tisch. Dieser schreckte auf, selbst Cedric zuckte zusammen, und Snape schaute ihn böse an. "Mr Clarke, da Sie ja so begeistert zugehört haben, sagen Sie uns bitte, was Sie riechen."
Snape hielt Jasper die Phiole direkt unter die Nase, und der atmete tief ein. "Öhm... Altes Leder, warmer Kakao und... Lilien." Snape zog, ihn böse anfunkelnd, die Phiole weg, während Erika McLange sich grinsend zu Jasper vorlehnte, und ihm glücklich einen Kuss gab. Lilien waren Erikas Lieblingsblumen. Sie standen zu ihrem Geburtstag und zu jedem Jahrestag mit Jasper immer in einer Vase auf dem Tisch im Zimmer der Mädchen.
Anscheinend mochte Snape keine Lilien. Er sah Erika und Jasper angewidert an und sagte zornig: "Zwanzig Punkte Abzug für Hufflepuff." Die Hufflepuffs schaute Snape empört an. Jasper ballte die Fäuste. "Wofür das denn schon wieder?" Snapes Blick bohrte sich in Jaspers Augen. "Für das nicht Ernstnehmen einer Aufgabe und die Verzogenheit von Miss McLange!"
Cedric schaute unschlüssig zu Heaven und sie murmelte nur: "Das macht keinen Sinn." Snape drehte sich langsam zu ihr um. "Sie wollten etwas sagen, Miss Jackson?" Die ganze Klasse drehte sich nun zu Heaven um, die am liebsten im Steinboden versunken wäre. "Ähm, nein, Sir", stammelte sie kleinlaut und Cedric versuchte ihr zu bedeuten, ruhig zu sein, doch Snape war längst zu ihrem Tisch hinüber gelaufen und hielt ihr die Phiole hin. "Riechen!"
Heaven fächerte sich den Dampf des Trankes zu und atmete ein. Sofort wurde ihr leicht ums Herz und sie träumte schon von einer Begegnung, als ihr wieder einfiel, dass Snape eine Antwort erwartete. "Ähm, altes Pergament, Honig und..." Sie wollte den letzten Geruch nicht aussprechen. "Und Feuerwerk..."
Cedric neben ihr starrte sie überrascht an, als ein Gemurmel durch die Klasse ging. Natürlich war klar, wer mit 'Feuerwerk' gemeint war. Sie drehte sich vorsichtig zu Fred um, der gerade lachend mit George und Lee flüsterte. Lachte er sie etwa aus?
Snape entging das hitzige Gespräch in der letzten Bankreihe nicht und prompt stand er auch vor den drei Gryffindorjungs. "Weasley, wie schön, dass Sie sich freiwillig gemeldet haben, als Dritter am Liebestrank zu riechen." Fred starrte Snape entgeistert an, doch antwortete ihm selbstsicher: "Aber gerne doch."
Snape hielt auch ihm die Phiole hin und Heaven drehte sich nach vorn. Sie wollte das nicht mit ansehen. Einen Augenblick später erklang Freds Stimme im Kerker. "Feuerwerk, Aprikosentee und... Frühlingsblumen." Heaven kniff die Augen zusammen. Aprikosentee?! Das war ihr Lieblingstee. Konnte diese Stunde noch schlimmer werden?
Snape verschloss die Phiole wieder. "Das soll reichen für heute. Zur nächsten Stunde erwarte ich einen achtseitigen Aufsatz zum heutigen Stundenthema!"
Heaven griff nach ihrer Tasche und stopfte ihr Schreibzeug hinein. Cedric sah sie amüsiert an. "Aprikosentee?" "Ich habs gehört!" Sie funkelte ihn böse an. "Du weißt, was ich damit sagen will." Cedric zog eine Augenbraue hoch, während Heaven seufzte. "Leider ja."
Sie verließen die Kerker und waren auf dem Weg zum Abendessen, doch Heaven fiel etwas ein. "Geh vor. Ich muss noch einmal hinauf in die Bibliothek, mein Französisch-Lexikon verlängern lassen." Sie nahm die ersten Stufen nach oben, während Cedric ihr nachrief. "Du willst dich doch nur vor dem Gespräch mit mir drücken!" Da hatte er nicht ganz Unrecht.
In der Bibliothek ließ Heaven ihr Lexikon verlängern und nahm gleich vier Bücher zum Thema Liebestränke für die Hausaufgabe mit.
Auf dem Rückweg durch die dunklen Gänge hatte Heaven das Gefühl, dass sie beobachtet wurde. Doch als sie den Blick durch den Korridor schweifen ließ, war dort niemand. Alle Schüler waren beim Abendessen, nur sie war hier.
Trotzdem beschleunigte sie ihre Schritte. Ganz wohl war Heaven bei der Sache nicht. Sie war sich sicher, dass hier trotzdem jemand war, und tastete nach ihrem Zauberstab, den sie in ihre Tasche gesteckt hatte. Ein Schauder lief ihr über den Rücken, als nun auch noch die Fackel in ihrer Nähe erlosch. Noch nervöser versuchte sie, ihren Zauberstab zu finden.
Doch ehe sie ihn zu greifen bekam, spürte sie, wie jemand sie am Arm packte und zur Seite zog. Zwei kräftige Arme drückten sie mit dem Rücken gegen die kalte Steinwand, eine Hand legte sich über ihrem Mund, bevor sie schreien konnte. Es war nun komplett dunkel, Heavens Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie versuchte sich dem Griff des Unbekannten zu entwinden, doch dieser war stärker. Trotzdem gab sie nicht auf, versuchte durch die Hand um Hilfe zu schreien. Der Griff wurde nur fester, als Heaven die Stimme des Fremden vernahm.
"Heaven, bleib ruhig! Ich bin's." Die Stimme kannte sie doch. "Fred?", fragte sie in die Hand hinein und hielt inne. Fred lachte kurz, als er seinen Griff lockerte und die Hand von Heavens Mund nahm. Augenblicklich durchzog ein Kribbeln Heavens Körper. "Fred, was- wo sind wir? Was machen wir hier?"
Fred lachte nochmal, lehnte sich zurück und sagte leise "Lumos". Sofort leuchtete die Spitze seines Zauberstabs und Heaven konnte nun endlich Fred vor sich erkennen. Er grinste ihr zu und lehnte sich wieder näher zu Heaven. "Ich muss mit dir reden", sagte er mit einem ernsten Unterton, doch Heaven war noch zu fasziniert vom Korridor, in dem sie standen. Er war eng und schmal, ohne Fenster und verlor sich in der Dunkelheit. Heaven wusste nicht, wie sie hier her gekommen war, auch weil auf ihrer anderen Seite eine Steinmauer war. Wahrscheinlich war dies ein Geheimgang.
Sie blickte zurück zu Fred, der sie abwartend ansah. "Du willst reden? Mit... mir?", fragte sie ihn unsicher. Fred nickte. "Du bist mir ein Rätsel, Heaven Jackson", gab er grinsend zu. Heaven konnte ahnen, was er meinte. "Mal verstehen wir uns super. Wir lachen zusammen, gehen spazieren, essen zusammen, aber seit einer Weile-" "-seit neunzehn Tagen, ich weiß-" "-ignorierst du uns. Wieso?"
Heaven holte tief Luft und schob ihre Brille zurecht. "Das hat eigentlich nichts mit euch zu tun. Ehrlich nicht. Es ist nur so, dass einige Hufflepuffs gerade ziemlich sauer auf euch Gryffindors sind, und das wir uns von euch fernhalten sollen. Dumme Geschichte. Ihr seid die Verräter, wir die Betrogenen."
Fred lehnte sich zurück an die andere Steinmauer und verschränkte die Arme vor der Brust. Heaven atmete flach, ihr Herz pochte wie wild. Was würde er davon halten? Fred sah sie prüfend an. "Okay", sagte er ruhig und Heaven atmete erleichtert aus.
"Was war das dann gerade in Zaubertränke?" Schon stockte ihr der Atem wieder. "Was meinst du?" Fred lehnte sich wieder zurück zu Heaven, die sich nur noch mehr gegen die Wand presste. "'Altes Pergament', 'Honig', 'Feuerwerk'? Erinnert dich das zufällig an wen?"
Freds Gesicht war ihrem auf einmal unfassbar nah, sodass Heaven ihren Kopf zur Seite wandte. Sie spürte seine Hände immer noch auf ihren Armen und sein Atem verirrte sich in ihrem Nacken. Heaven schluckte. "Vielleicht..." Feuerwerk war ja auch ziemlich eindeutig gewesen.
Fred lachte leicht, als er vorsichtig nach ihrem Kinn griff und sie zu sich drehte. "Heaven", sagte er sanft, "ich weiß nicht, was gerade in dir vorgeht, aber bitte tu mir den Gefallen und geh am Samstag mit mir nach Hogsmeade!" Heaven blickte in seine warmen, braunen Augen und musste lächeln. "Gerne", hauchte sie, ganz warm von seiner ungewohnten Nähe.
Freds Grinsen verwandelte sich in ein warmes Lächeln, während er ihr noch einmal mit der Hand über die Wange streichte und sie dann losließ. Er wandte sich von Heaven ab und ging auf die kurze Steinmauer zu, zog dort an einem Fackelhalter und die Mauer schob sich zur Seite. Heaven, die mit wackeligen Knien immer noch an der Wand gelehnt stand, konnte durch den Ausgang auf den Korridor blicken den sie vorhin noch hinuntergelaufen war.
Fred trat hinaus, löschte seinen Zauberstab und drehte sich abwartend zu Heaven um. "Kommst du?" Sie stieß sich von der Wand ab und ging Fred hinterher. Kurz nachdem sie den Geheimgang verlassen hatte, schloss sich die Mauer wieder.
Sie gingen nebeneinander zum Abendessen hinunter ohne nochmal ein Wort zu wechseln. Erst auf der Großen Treppe räusperte sich Fred noch einmal. "Nur damit du's weißt. Ich hab's schon bei 'Honig' gewusst." Die beiden lachten kurz. Heaven erwiderte: "Nur damit du es weißt. Ich wusste es schon bei 'Aprikosentee'."
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Hejo, schöne Herbstferiengrüße! Die letzten Wochen hatte ich viel in der Schule zu tun, weil viele Lehrer vermuten, dass wir aufgrund von Corona nicht mehr lange in der Schule sein werden. :/
Wie ist die Lage bei euch?
Vielen Dank fürs Lesen,
@missswizzle <3
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