Kapitel 15
"Hey boy, I really wanna see if you
Can go downtown with a girl like me
Hey boy, I really wanna be with you
'Cause you just my type..."
Am nächsten Abend durfte Heaven also den Krankenflügel verlassen. Cedric holte sie nach dem Unterricht zum Abendessen ab.
Er fiel ihr um den Hals und drückte sie ganz eng an sich. "Zum Glück hab ich dich wieder!" Als Cedric sie wieder los ließ, sah sie ihn verwundert an. "War es denn so schlimm ohne mich?" Die beiden gingen den Korridor hinunter zur Großen Treppe. "Ja! Also nichts gegen Fred, George und Lee, die sind klasse, aber es ist schon anders, wenn ich dich im Unterricht nicht neben mir habe." Heaven sah geschmeichelt zu Cedric, der seine Einsamkeit anscheinend noch nicht ganz verdaut hatte.
Am Fuß der Treppe warteten die Gryffindorjungs. Kaum erblickten sie Cedric und Heaven auf den Stufen, wurden ihre Grinsen breiter, besonders eines. "Heaven", rief Fred erfreut. "Gut siehst du aus. Die Woche scheint dir nicht geschadet zu haben", erwiderte George und zog verschmitzt eine Augenbraue nach oben.
Heaven schüttelte lachend den Kopf, als sie zu fünft die Eichentür zur Großen Halle passierten. "Wenn du wüsstest", erklärte Heaven dem Rothaarigen. "Da ist man eine Woche nicht im Unterricht und Professor Snape behandelt gefühlt den ganzen Stoff. Zaubertränke habe ich überhaupt nicht verstanden." "Glaub mir", erwiderte Lee nun, "das tu ich seit drei Jahren nicht mehr." Die fünf Jugendlichen lachten, dann nahmen sie am Hufflepuff-Tisch Platz.
Später am Abend saßen Heaven und Cedric im Gemeinschaftsraum und machten Hausaufgaben. Besser gesagt, Cedric machte Hausaufgaben, Heaven holte den Unterrichtsstoff auf. "Hach, das habe ich echt vermisst", seufzte sie und lehnte sich im Stuhl zurück. "Es ist merkwürdig, wie normal einige Dinge mit der Zeit werden. Man schätzt sie dann erst, wenn sie nicht mehr wie vorher sind."
Cedric sah sie verwirrt an. "Sehr tiefsinnig", sagte er und klang etwas zu nervös. Heaven lehnte sich wieder nach vorn und legte die Arme auf den Tisch. "Alles gut?", fragte sie ihren besten Freund.
Der fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht und sah sie aus müden Augen an. "Was? Ja... Ja klar. Ich... Es ist nur-" Cedric stoppte und schien die Wörter in seinem Kopf zu sortieren.
"Morgen kommen die Schüler der anderen Schulen und am Donnerstag werden schon die Champions ausgewählt." Heavens Blick verdunkelte sich. Natürlich hatte sie das wieder verdrängt. Aber sie bemerkte, wie wichtig Cedric die Teilnahme wohl war. "Und du bist aufgeregt?" Sie musterte ihn liebevoll und lächelte.
Cedric sah sie verwirrt an. "Ja. Aber sagst du gar nichts dagegen, dass ich mich bewerben möchte?" Heaven schüttelte den Kopf. "Ich weiß, wie gern du dich bewerben möchtest. Und du bist ein begabter Zauberer. Also stehe ich dir nicht im Weg. Außerdem heißt eine Bewerbung noch nicht, dass man genommen wird." Cedric sprang auf und fiel ihr um den Hals. "Heaven Jackson. Manchmal bist du zu gut für diese Welt!"
Am nächsten Morgen saßen die beiden früh beim Frühstück. Eigentlich hätte Heaven gedacht, dass sich Fred, George und Lee zu ihnen setzen würden, doch die nahmen am Gryffindor-Tisch Platz und vertieften sich in einige Papiere. "Hab ich irgendwas verpasst?", fragte sie Cedric, aber der schüttelte mit dem Kopf. "Eigentlich nicht, sie haben sonst auch immer mit mir gefrühstückt..." Stirnrunzelnd winkte Heaven Hermine, die gerade mit Harry und Ron die große Halle betrat. Wenigstens eine.
Hermine und die Jungs setzten sich zu Lee und den Zwillingen, doch die schienen davon nicht so begeistert. Im Gegenteil, sie rutschten sogar ein Stück mit ihren Unterlagen weg. Nachdem Ron allerdings hinterherrutschte, standen die drei kurzerhand auf, packten ihre Sachen und verzogen sich nun doch zu den Hufflepuffs.
"So eine Nervensäge", hörten sie Fred kurz sagen, als er sich auf die Bank fallen ließ. Er begann zu grinsen und trällerte fröhlich: "Guten Morgen!" George und Lee setzten sich auch. "Wir dachten schon, ihr habt uns vergessen", entgegnete Cedric mit hochgezogenen Augenbrauen. Die Gryffindorjungs sahen ihn erschrocken an. "Niemals! ", riefen sie laut aus.
"Wir mussten nur noch etwas fertigstellen", erklärte George beiläufig, als er die Pergamente sortierte. "Was denn?", fragte nun Heaven und versuchte, einen Blick auf das Geschriebene zu erhaschen. "Euren Alterungstrank?" George zog die Papiere weg und legte sie in eines der Bücher. "Du bist ja schlimmer als Ron...", antwortete er seufzend, bevor er sich ein Toast nahm. Lee neben ihm mampfte schon sein zweites. "Ich fasse das mal als Kompliment auf", entgegnete Heaven sichtlich geschmeichelt.
Die Jungs begannen zu lachen. "Tu, was du nicht lassen kannst." Fred sah sie mit schiefgelegtem Kopf an. "So positiv, man, da wird meine Laune ja gleich besser!" Auch er griff nach einem Toast. Cedric reichte ihm die Marmelade. "War deine Laune so schlecht?" Fred seufzte leise, als er begann die Marmelade auf dem Brot zu verteilen. "Nach einem Gespräch mit unserem kleinen Lieblingsbruder doch immer."
George nickte zustimmend, dann nahm er Fred die Marmelade ab. Lee allerdings sah auf. "Sagt mal", sagte er und sah sich suchend auf dem Tisch um, "habt ihr hier irgendwo Butter?" George und Fred sahen ihn verwirrt an, doch Meghan, die ein Stück neben den fünf saß, reichte Lee die Schüssel mit der Butter herüber. Lee sah sie kurz verwundert an, doch dann zuckte er mit den Schultern. "Danke."
Der Unterricht war an diesem Tag sehr angenehm gewesen. Geschichte der Zauberei war zwar langweilig wie immer, doch Heaven und Cedric wussten, wie sie sich die Zeit vertrieben. Auf einem Stück Pergament hatten sie mit vier Strichen ein Raster gemalt. Tic Tac Toe war ziemlich lustig, wobei Cedric immer der Kreis und Heaven immer das Kreuz war. Also wanderte das Papier von einer Tischseite zur anderen und wieder zurück und Professor Binns schien es nicht zu bemerken.
Kaum war die Stunde beendet, rasten die Hufflepuffs nach unten in ihren Gemeinschaftsraum. Heaven eilte in ihren Schlafsaal, nur um dort ihre Mitbewohnerinnen anzutreffen, die sich zu dritt vor den großen Spiegel drängten. Serena Davies, Helena Smith und Erika McLange hatten sich, tatsächlich, noch einmal umgezogen und ordentlich abgepudert.
Heaven sah sie verwirrt an, doch Meghan, die der Szene als stille Betrachterin beiwohnte, gab ihr recht. "Man muss ja hübsch für die Gäste sein." Sie setzte sich auf, während Heaven ihre Tasche aufs Bett warf und sich ihren warmen Umhang aus dem Schrank nahm. "Kommst du gleich mit?", fragte sie Meghan, als sie ihn sich über die Schultern warf. "Jap", antwortete Meghan schnell und rannte förmlich aus dem Zimmer.
Gemeinsam gingen sie mit Cedric hinauf in die Eingangshalle, wo sich die Schüler in ein paar Reihen aufstellten. Professor Sprout eilte umher und richtete alle Schüler der Hufflepuffs perfekt auf diese Reihen aus.
Heaven sah Fred, George und Lee bei den Gryffindors. Die drei machten Anstalten zu den Hufflepuffs hinüber zu gehen, doch eine strenge Stimme durchzog die Luft. "Weasley!", rief Professor McGonagall und sah Fred finster an. "Zurück in die Reihe!" Sie deutete auf seinen ursprünglichen Platz, den er gerade um zwei Zentimeter verlassen hatte. "Das gilt auch für Sie, Jordan!", hieß sie Lee an, der sie fassungslos anschaute, Lee hatte sich lediglich ein Stück gedreht. "Und für Sie ebenfalls, Weasley!" George zuckte mit den Schultern und blieb genau so stehen, wie er schon seit einigen Minuten stand.
"So, Kinder..." Professor Sprout war in der Reihe der Sechstklässler erschienen. Auch sie rückte mit präziser Kleinarbeit die einzelnen Schüler zurecht, allerdings etwas sanfter, als Professor McGonagall. "Sind Sie aufgeregt, Professor?", fragte Heaven die kleine rundliche Hexe. "Natürlich, Heaven. Sind wir alle! Aber vor allem Minerva wirkt sehr gestresst." Nebenbei schob sie Cedrics Spitzhut zurecht, glättete Heavens Haare mit ihren Händen und richtete Meghans Umhang.
Serena Davies und die anderen Mädchen kamen just in diesen Moment von unten und reihten sich ein. Kurz gab ihnen Professor Sprout einen tadelten Blick, doch schnell wandte sie sich wieder ihrer Aufgabe zu.
"Schön seht ihr alle aus!", rief Professor Sprout noch einmal in die Menge, lächelte ihre Schüler an, dann bedeutete sie den Hufflepuffs den Ravenclaws nach draußen zu folgen. Wie immer waren sie die letzten, doch zu stören schien das keinen.
Die vier großen Gruppen der Hogwarts-Häuser reihten sich vor dem Schloss auf und blickten... ja, wo blickten sie eigentlich hin? Cedric sah wie viele andere die Auffahrt zum Schlosstor hinunter, aber irgendwas in Heaven sagte ihr, dass ihr Blick gen Himmel gehen sollte. Der Mond war bereits aufgegangen und wirklich warm war es nicht. Lange Zeit passierte nichts, außer dass Cedric ab und zu einige verstohlene Blicke auf die Ravenclaws warf. Heaven musste schmunzeln und versuchte die Rotschöpfe aus Gryffindor zu sehen, doch die standen viel zu weit weg.
Pünktlich um sechs Uhr rief Dumbledore aus der hinteren Reihe: "Aha! Wenn ich mich nicht mehr täusche, nähert sich die Delegation aus Beauxbatons!" Kaum hatte er das ausgesprochen, begann aufgeregtes Gerede. "Wo?" Cedric sah sich um, doch Heavens Gespür hatte sie nicht getäuscht, als sie eine Bewegung über dem Verbotenen Wald wahrnahm. "Dort", rief sie und deutete über die Bäume in den Himmel. Cedric folgte ihrem Finger. "Tatsächlich!"
Das fliegende Etwas kam näher, bis es im Licht des Schlosses gut zu erkennen war. Es handelte sich um eine riesengroße blaue Kutsche, gezogen von etwa zwölf gigantischen, geflügelten Pferden. Mit einem Rumps landeten diese und mit einem zweiten setzte auch die Kutsche auf. Kaum kam sie zum Stehen, öffnete sich die Tür und ein Junge in blassblauem Umhang stieg aus der Kutsche. Er streckte sich kurz, wahrscheinlich war die Anreise nicht so gemütlich gewesen, dann klappte er von unter der Kutsche eine kleine Treppe aus.
Als nächstes wurde ein großer, hochhackiger Schuh durch die Tür gestreckt, dem augenblicklich eine übergroße, riesige Frau folgte. Cedric fiel die Kinnlade herunter, als die Frau ins Licht des Schlosses trat. Sie war so hoch, dass sich Heaven augenblicklich klein fühlte, dabei war sie für ein Mädchen eigentlich ziemlich groß. Die Frau war in schwarzem Satin gekleidet, überall an ihr glitzerte prächtiger Schmuck. Sie hatte ein hübsches Gesicht, was nicht einmal durch ihr Alter beeinflusst wurde, auch der Haarknoten in ihrem Nacken glänzte wunderschön.
Dumbledore begann zu klatschen und die Schüler stiegen schnell mit ein, als er nach vorn ging und der Frau einen Handkuss gab. "Meine liebe Madame Maxime", sagte er. "Willkommen in Hogwarts."
"Dumbly-dorr", erwiderte Madame Maxime in einem harten französischen Akzent. "Isch 'offe, Sie befinden sisch wohl?"
"In exzellenter Verfassung, danke, Madame", sagte nun wieder Dumbledore.
"Meine Schüler." Madame Maxime deutete hinter sich auf die Kutsche, aus der nun weitere Jungen und Mädchen, etwa so alt wie Heaven und Cedric, stiegen und sich hinter ihrer Schulleiterin aufstellten. Sie schienen zu frieren, hatten sie doch alle keinen dicken Umhänge an. Nur wenige hatten sich dünne Schals und Tücher übergeworfen.
"Ist Karkaroff schon angekommen?", fragte Madame Maxime an Dumbledore gerichtet, der ihr sofort antwortete.
"Er sollte jeden Moment eintreffen. Möchten Sie vielleicht hier warten und ihn begrüßen oder würden Sie lieber hineingehen und sich ein wenig aufwärmen?" Er sah sie abwartend an, doch Madame Maxime musste beim Anblick ihrer zitternden Schüler nicht lang überlegen.
"Aufwärmen würde isch sagen. Aber die 'ferde -"
"Unser Lehrer für die Pflege magischer Geschöpfe wird sich mit Vergnügen um sie kümmern", sagte Dumbledore, "sobald er sich von einem kleinen Notfall lösen kann, der sich bei einem seiner - ähm - anderen Schützlinge eingestellt hat." Heaven sah zu Cedric, doch der wusste auch nicht, welches Problem Hagrid wohl gehabt hatte.
"Meine Rosse verlangen - ahm - eine 'arte 'and", betonte Madame Maxime mit wenig Vertrauen in Hagrids Fähigkeiten. "Sie sind serr stark..."
"Ich versichere Ihnen, dass Hagrid dieser Aufgabe gewachsen ist", entgegnete Dumbledore lächelnd.
"Serr gut", sagte Madame Maxime und deutete eine Verbeugung an, "würden Sie bitte diesem 'Agrid mitteilen, dass die 'ferde nur Single Malt Whiskey saufen?"
"Dafür wird selbstverständlich gesorgt, Madame." Dumbledore erwiderte die Verbeugung, bevor Madame Maxime mit einem "Kommt!" ihre Schüler hinter sich her rief und sie die steinerne Treppe hinauf ins Schloss stiegen.
"Verdammt, ist das kalt", begann Meghan neben Heaven zu fluchen, während sie ihren Umhang enger um sich zog. Heaven sah sie kurz an, doch dann bemerkte auch sie, wie die Kälte langsam in ihre Kleidung kroch. Cedric auf ihrer anderen Seite sprang derweil auf und ab, um sich warm zu halten. "Die könnten sich ruhig beeilen", rief irgendjemand in der Gruppe, während alle Ausschau nach der Delegation von Durmstrang hielten.
Lange Zeit geschah nichts und Heaven überlegte, ob eine Tasse Tee reichen würde, um sie wieder aufzutauen.
Doch plötzlich - ein saugendes Geräusch, wie wenn man mit dem Staubsauger zu lange auf dem Teppich stehen bleibt, erklang und es kam direkt...
"Der See!", schrie jemand, der verdächtig nach Lee klang über die Schüler hinweg. "Seht euch den See an!"
Und tatsächlich, mitten auf der Seeoberfläche entstand ein Strudel, als hätte man den Stöpsel aus dem Seegrund gezogen. Kaum darauf ragte ein langer, schwarzer Mast aus dem Wasser. "Es ist ein Schiff", sagte Cedric ziemlich beeindruckt von dem was gerade passierte. Das Schiff stieg majestätisch aus den Wellen empor, dabei sah es gar nicht so majestätisch aus. Es war eher ein altes Wrack, hier und dort fehlten ein paar Planken.
Das Schiff erreichte einige Augenblicke später das Ufer, jemand warf den Anker und eine große Planke wurde auf das Ufer niedergelassen. Einige Gestalten traten den Hügel hinauf zu den Hogwarts-Schülern. Sie alle trugen dicke Mäntel, mit denen die Beauxbatons-Schüler wohl nicht gefriert hätten.
Angeführt wurde die griesgrämig dreinschauende Gruppe von einem großen, verschmitzt grinsenden Mann, der auf Dumbledore zusteuerte. "Dumbledore!", rief er laut und reichte dem Schulleiter die Hand. "Wie geht's Ihnen, altes Haus, wie geht's?" "Glänzend, danke, Professor Karkaroff", erwiderte Dumbledore.
"Das gute alte Hogwarts", sagte Karkaroff verträumt, während er hinauf zum Schloss sah. "Wie schön, wieder hier zu sein, wie schön... Viktor, komm rein in die Wärme... Sie haben nichts dagegen, Dumbledore? Viktor hat einen leichten Schnupfen..." Karkaroff winkte seine Schüler, und als Viktor an den Hufflepuffs vorbei kam, blieb selbst Heaven der Mund offen stehen.
"Viktor hat einen Schnupfen?", fragte sie und sah verwirrt zu Cedric. Doch auch er hatte ihn erkannt, Meghan stieß ihr bedeutungsvoll in die Rippen, während sie auf den Neuankömmling deutete, Serena Davies schien in Ohnmacht gefallen zu sein. Viktor war niemand anderes als der berühmte Quidditchspieler Viktor Krum. Und der war gerade nach Hogwarts gekommen...
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Juhu!
Dieser Moment, wenn man eigentlich schon längst aktualisieren wollte, doch die eigene Geschichtslehrerin auf die Idee gekommen ist, dass man den gesamten zweiten Weltkrieg allein erarbeiten darf.
Es tut mir sehr leid, ich denke, auf das nächste Kapitel müsst ihr nicht so lange warten.
Vielen Dank für's Lesen!
Eure @missswiz <3
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