Zu viel des Guten?

Im Laufe der nächsten zwei Wochen hatten Ron und Hermine allmählich ihre Gedanken zwecks der neuen Situation sammeln können und waren nun endlich bereit es ihrer ganzen Familie zu sagen. Hermine hatte die ersten drei Monate schließlich unbemerkt gemeistert und die kritische Phase in der noch Abgänge möglich waren, war nun vorüber. Hermine war gerade dabei das Frühstück für sich und Ron vorzubereiten. Sie briet gerade Speck und Eier und machte Toast im Toaster fertig, als Ron die Küche betrat und Hermine am Herd stehen sah.

Ron
Mine?

Hermine drehte sich zu Ron um und lächelte.

Hermine
Guten Morgen, Schatz.

Ron
Was machst du denn da?

Hermine (verwundert)
Wie was mach ich da? Na ich mach Frühstück.

Ron ging zu ihr, gab ihr einen Kuss und nahm ihr den Pfannenwender ab.

Ron
Du solltest dich nicht überanstrengen, Schatz. Setz dich hin und ruh dich aus okay? Ich übernehme das.

Hermine (leicht genervt)
Ron... Ich bin nicht krank und außerdem geht es mir gut und dem Baby auch. Das überanstrengt uns nicht.

Ron
Ich weiß, dass du nicht krank bist, Mine. Trotzdem kann ich das doch tun und dich ein bisschen verwöhnen. Okay?

Er lächelte Hermine schief an und streichelte über ihre Wange. Hermine wusste, dass sie keine Chance hatte. Sie setzte sich seufzend und besiegt an den Küchentisch und rührte mit dem Löffel in ihrem Tee herum. Ron war fürsorglich, aber seit sie erfahren hatten, dass Hermine schwanger ist, hatte sich Rons Fürsorglichkeit schon in Überfürsorge verwandelt. Selbst, wenn Hermine aufstand und auf Toilette musste, machte er sich sofort Sorgen oder fragte sie stets und ständig, ob es ihr wirklich gut ging. Hermine seufzte wieder, doch dieses Mal lauter. Ron ließ den Pfannenwender fallen. Mit einem lauten "Klong" landete er in der Spüle und er ging sofort zu Hermine.

Ron (besorgt)
Mine... Alles in Ordnung??? Brauchst du einen Heiler oder einen Arzt?

Hermine sah in seine wundervollen, blauen Augen in denen sie so viel Sorge sah. Dennoch war sie genervt, dass sie sich nicht mal mehr unbeobachtet ihre Nase putzen konnte. Hermine streichelte über Rons Wange und lächelte etwas.

Hermine
Ron, es ist alles in bester Ordnung okay? Mach dir bitte nicht so viele Sorgen. Uns geht's wunderbar.

Ron
Bist du dir sicher?

Hermine sah an Ron vorbei und bemerkte, dass der Speck in der Pfanne qualmte. Der Rauch stieg empor und verteilte sich immer weiter.

Hermine
Nein...

Ron (verwirrt)
Nein?

Hermine sah wieder zu Ron und lächelte. Sie patschte mit ihrer Hand auf Rons Wange.

Hermine (lächelnd)
Der Speck steht gleich in Flammen, Mr. Weasley!

Ron schrak hoch und rannte zum Herd. Er zückte sofort seinen Zauberstab und löschte den Speck in der Pfanne. Eine große Rauchwolke stieg hinauf und Ron ließ sie mithilfe seines Zauberstabs verschwinden. Er atmete nun schwer und Hermine blätterte durch eine Zeitschrift für "werdende, magische Eltern", die Ron ihr besorgt hatte. Sie schmunzelte leicht, während Ron den Dreck beseitigte und sich dann zu Hermine umdrehte.

Ron
Sag jetzt bloß nichts...

Hermine (schmunzelnd)
Ich weiß nicht was du meinst.

Hermine machte sich Notizen auf einem Stück Pergament und grinste weiter vor sich hin. Ron holte nun den Toast, den Speck und die Eier, die noch nicht verbrannt waren und gesellte sich zu ihr an den Tisch. Sie fingen an zu frühstücken und nach einer Weile des Schweigens sah Hermine Ron an.

Hermine
Und? Hast du dir schon Gedanken gemacht?

Ron, der völlig vertieft in sein Essen war, sah nun mit gerunzelter Stirn auf.

Ron
Gedanken gemacht? Worüber?

Hermine
Nun ja... Morgen ist Sonntag und was machen wir jeden Sonntag?

Ron biss von seinem Würstchen ab und kaute gedankenverloren mit fast offenem Mund. Hermine rollte ihre Zeitung zusammen und haute Ron damit auf den Kopf. Er sah Hermine nun erschrocken und empört zugleich an.

Ron (mit vollem Mund)
Waf foll daf??

Hermine
Ronald... Schließ bitte deinen Mund beim Kauen und außerdem... Morgen ist das Familienessen im Fuchsbau. Bei deinen Eltern und wir wollten es doch da verkünden.

Ron schluckte seinen Rest herunter.

Ron
Verdammte schei-

Hermine (ermahnend)
Ron, Sprache!!!

Ron räusperte sich und lächelte Hermine entschuldigend an.

Ron
Tut mir leid, Liebling... Ich hab nur vergessen, dass wir morgen schon wieder Sonntag haben. Wir wollen es morgen wirklich verkünden?

Hermine zuckte mit den Schultern und trank einen Schluck Tee. Sie hielt ihre Tasse in der Hand und wärmte ihre Hände etwas daran. Das war im Moment eine Nebenwirkung der Schwangerschaft bei Hermine. Es war noch Sommer, dennoch fror sie immer wieder und hüllte sich sogar tagsüber in Decken ein.

Hermine
Naja, wir müssen es ja irgendwann erzählen. Oder wir warten bis mein Bauch riesig ist...

Ron sah sie mit großen Augen an, wodurch sie nun loslachen musste.

Hermine (grinsend)
Ron... Liebling, das war ein Scherz.

Ron
Gut okay, also morgen dann.

Hermine
Ja.

Somit war es beschlossene Sache für Ron und Hermine, dass sie die Schwangerschaft am nächsten Tag beim großen Familienessen im Fuchsbau verkünden wollten. So kam der nächste Tag in schnellen Schritten und Hermine und Ron standen nervös vor ihrem Kamin in Shell Cottage.

Ron
Okay... Wollen wir?

Hermine
Ja... Oder nein, warte...

Ron wollte gerade eine Handvoll Flohpulver nehmen, stoppte aber nun.

Ron
Was ist los, Schatz?

Hermine
Ich muss für kleine Hexen...

Hermine rannte an Ron vorbei und rannte in das Bad. Doch anstatt, dass sie auf Toilette ging, hörte Ron wie sie sich übergab. Er stürmte sofort zum Bad und ging zu ihr. Hermine hockte vor der Toilette und war blass.

Ron (besorgt)
Mine... Was ist los?

Er machte einen Waschlappen feucht und wischte damit fürsorglich über Hermines Gesicht.

Ron
Ich dachte deine Übelkeit hatte nachgelassen...

Hermine
Das dachte ich auch.

Ron
Hast du den Trank genommen?

Hermine
Nein, mir ging es doch wieder besser!

Ron half Hermine nun hoch, die sich wieder hinstellte und ihr Gesicht wusch.

Ron
Oh Mine, du solltest doch den Trank weiterhin nehmen...

Hermine
Ron, ich weiß schon was ich tu, okay?

Sie verließ nun das Bad und Ron ging ihr nach.

Ron
Scheinbar weißt du das doch nicht.

Hermine rollte mit den Augen und trank in der Küche ein Glas Wasser. Ron lehnte sich an den Tisch und hatte die Arme verschränkt.

Ron
Du hättest den Trank nicht absetzen sollen...

Hermine (genervt)
Ron, lass gut sein okay?

Ron
Nein... Scheinbar weißt du wirklich nicht, was du dir und UNSEREM Baby damit antust. Durch das ständige Erbrechen könntest du an Nährstoffmangel leiden und das Baby wird unterernährt oder nicht richtig versorgt und wächst nicht richtig...

Hermine (genervt)
Ron! Hör jetzt auf damit!

Hermine lief wieder aus der Küche und Ron ging ihr nach ins Wohnzimmer. Er wurde allmählich sauer und fühlte sich völlig unverstanden von Hermine. Er dachte, dass sie seine Sorgen nicht ernst nahm und völlig unverantwortlich war.

Ron (sauer)
Jetzt renn nicht vor mir weg...

Hermine (sauer)
Du machst mich wirklich wahnsinnig, Ron.

Ron sah sie schockiert an, dass sie plötzlich so sauer war.

Ron
Was?

Hermine (sauer)
Ja... Seit wir erfahren haben, dass ich schwanger bin, kann ich nichts mehr alleine machen. Du beobachtest mich, fragst ständig, ob alles okay wäre... Und dann darf ich nicht mal alleine auf die Toilette gehen. Ron, ich bin nicht krank okay? Und ich kann gut genug auf mich selbst aufpassen...

Ron (sauer)
Sieht man... Du setzt deinen Übelkeitstrank einfach ab und dann ergeht es dir so... Du bist völlig verantwortungslos!

Hermine sah Ron empört an.

Hermine (schockiert)
Was???

Ron (sauer)
Ja... Du denkst nur, weil du eine Heilerin bist, dass du einfach etwas absetzen kannst. Aber du denkst gar nicht darüber nach, ob du damit unserem Ungeborenen schadest.

Hermine (sauer)
Weisst du was, Mr. Neunmalklug? Du kannst heute alleine in den Fuchsbau... Du machst mich nämlich wahnsinnig, Ronald Weasley!!!

Hermine stapfte sauer davon und ging hinauf ins Schlafzimmer. Ron hörte nur noch wie sie die Tür zuschmiss. Er seufzte und setzte sich auf die Couch. Ron stützte seinen Kopf in die Hände und dachte nach. Hab ich vielleicht doch überreagiert und hat Hermine doch recht, dass ich sie die ganze Zeit bevormunde und sie nichts mehr ohne mich machen kann? Aber ich mache mir Sorgen und möchte doch nur, dass unser Baby gesund auf die Welt kommt.
Ron dachte lange Zeit nach und wollte gerade zu Hermine rauf gehen, doch er bemerkte wie sie hinunter kam und in die Küche ging. Ron stand von der Couch auf und lief langsam zur Küche. Hermine goss sich etwas Kürbissaft ein und trank das Glas sofort leer. Sie stellte es in die Spüle und stützte sich mit beiden Händen auf der Arbeitsplatte ab. Ron hörte wie sie schluchzte und bemerkte nun wie Hermine über ihren Bauch streichelte. Ron ging langsam auf sie zu und umarmte sie dann vorsichtig von hinten. Er küsste sie zärtlich auf die Wange und streichelte ebenfalls über ihren noch flachen Bauch.

Ron (betrübt)
Tut mir leid! Das wollte ich nicht... Ich wollte dich nicht verletzen, Schatz. Ich mach mir nur so sehr Sorgen.

Hermine drehte sich in seiner Umarmung um, sodass sie Ron jetzt ansehen konnte.

Hermine
Ich weiß. Das ist ja auch süß von Dir, aber...

Ron
Aber ich soll dich nicht immer so bevormunden oder?

Hermine
Ja, also nein... Ja doch...

Ron
Es tut mir wirklich leid. Ich werde mich zusammenreißen. Du sagst mir bitte immer, wenn was ist und ich lasse dich bzw. Euch in Ruhe, einverstanden?

Hermine nickte nur und Ron streichelte über ihre Wange.

Ron
Kannst du mir nochmal verzeihen? Es tut mir wirklich so leid...

Er machte einen Schmollmund, sodass Hermine etwas lächeln musste.

Hermine
Natürlich verzeihe ich dir, du süßer Idiot... Ich liebe dich doch,

Ron (lächelnd)
Ich liebe dich auch, Schatz! Tut mir leid...

Hermine zog ihn an sich und küsste ihn nun auf den Mund. Ron lächelte gegen ihre Lippen und als es gerade anfing intensiver und verlangender zu werden, lösten sich beide voneinander und lächelten sich an.

Hermine
Ich glaube wir sollten langsam in den Fuchsbau. Nicht, dass deine Mum noch eine Vermisstenanzeige aufgibt...

Ron (grinsend)
Da hast du wohl Recht.

Beide lachten etwas und gaben sich noch einen Kuss. Ron nahm Hermines Hand und lief mit ihr ins Wohnzimmer. Dort nahmen sie eine handvoll Flohpulver und einige Sekunden später standen sie im Wohnzimmer des Fuchsbaus, der schon mit so vielen Stimmen durchflutet war, dass beide wussten, dass sie ziemlich spät dran waren.

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