Manchmal kommt alles anders...
Als die Tage vergingen und der Weihnachtsabend nun vor der Tür stand, war bei Ron und Hermine völlige Gemütlichkeit eingekehrt. Während es draußen nun bitterkalt war und ganz Shell Cottage von einer weißen Pracht völlig eingehüllt wurde, war Ron in voller Vorfreude auf den nächsten Weihnachtsmorgen und schmückte den Weihnachtsbaum mit den restlichen Schmuckstücken, die er von seiner Mum geschenkt bekam, als er aus den Fuchsbau auszog. Er pfiff fröhlich Lieder vor sich her, während Hermine leicht schmunzelnd auf der Couch lag, über ihren Kullerbauch mit einer Hand strich und mit der anderen ein Buch hielt, das sie schon seit zwei Stunden eifrig las und es kaum aus der Hand legen konnte. Sie bemerkte nur nebenbei Rons Pfeifgesang und lächelte leicht vor sich hin, während sie noch immer in ihr Buch vertieft war.
Als Ron das Dekorieren beendet hatte, drehte er sich zu Hermine um und sah sie auf der Couch liegen, wie sie noch immer ihren Bauch leicht streichelte und nebenbei angestrengt auf ihr Buch starrte. Er lächelte bei diesem Anblick und schlich sich langsam und leise an die Couch heran, wo Hermine noch immer nichts mitbekam und weiterhin auf ihr Buch starrte. Ron war nun an der Couch angekommen und grinste schelmisch vor sich her. Er entriss plötzlich Hermine das Buch, wodurch Hermine sich erschrak und ihn empört ansah.
Hermine
RON! Gib es zurück!
Ron (grinsend)
Mmmmh Ich denke nicht!
Ron schlug es zu und als Hermine sich von der Couch gehievt hatte, um sich ihr Buch zu schnappen, hielt Ron seinen Arm hoch mit dem Buch in seiner Hand, sodass Hermine keine Chance bei seiner Größe hatte an ihr Buch zu gelangen.
Hermine
Ronald Weasley!!!
Ron (grinsend)
Jaaa?
Hermine
Gib es zurück! SOFORT Oder...
Ron (schelmisch)
Oder was, Miss Oberschlau?
Hermine verschränkte die Arme vor ihrer Brust, zumindest soweit es ihr großer Babybauch mitmachte und sah Ron mit durchbohrendem Blick an.
Hermine (ernst)
Oder ich verhex dich!
Ron prustete los und hielt das Buch noch immer nach oben.
Ron (lachend)
In was? In einen Frosch, den du dann küssen musst, damit ich wieder zum Prinzen werde?
Hermine (hochnäsig)
Tz... Solange du mir mein Buch nicht zurück gibst, bekommst du gar nichts!
Ron (grinsend)
Ach ja?
Hermine (bestimmt)
Oh ja und ob!
Ron (grinsend)
Okay, dann werde ich es einfach lesen!!!
Hermine lachte laut auf und wollte es Ron wieder aus der Hand entreißen, doch Ron sprang zur Seite und ließ sich über die Couchlehne auf die Couch fallen. Er lachte nur frech und Hermine rollte mit den Augen.
Hermine (belustigt)
Pah! Du und lesen?
Ron (entrüstet)
Ey! Denkst du ich kann das nicht?
Hermine kam gar nicht zum Sprechen, da schlug Ron das Buch wieder auf und fing an daraus vorzulesen.
Ron (mit hoher Stimme)
O Romeo... Willst du schon gehen? Der Tag ist ja schon fern. Es war die Nachtigall und nicht die Lerche. Die eben jetzt dein banges Ohr durchdrang. Sie singt des Nachts auf dem Granatbaum dort. (Hermine sprach mit Ron mit) Glaub, Lieber, mir: Es war die Nachtigall.
Ron hörte auf vorzulesen und sah von dem Buch auf. Er bemerkte, dass Hermine sich an den Couchrand zu ihm gesetzt hatte und ihn anstarrte. Ron lächelte nun.
Ron
Was ist das für ein Quatsch?
Hermine öffnete empört ihren Mund und entriss Ron das Buch aus seinen Händen, das er ihr jedoch sofort wieder weg nahm und darin rumblätterte.
Hermine
Es ist einer der besten Muggelbücher auf dieser Welt, Ron. Das ist kein Quatsch! Es ist eine so wunderschöne Liebesgeschichte.
Ron (grinsend)
Romeo... Was für ein bescheuerter Name.
Hermine (entrüstet)
Du hast keine Ahnung!
Ron schwang seine Beine von der Couch und äffte in einem sehr hohen Ton einige Textzeilen des Buches nach, während er seine Arme in die Höhe streckte und nach oben zur Decke sprach.
Ron
O Romeo... O Romeo... Ich liebe disch, du Pomelo!
Hermine fing lauthals an los zu lachen und ließ sich unter Tränen zurück auf die Couch fallen. Auch Ron stand lachend da und schmiss das Buch auf den Tisch vor Hermine. Er ließ sich neben sie nieder und küsste sie auf die Stirn, während er ihren Babybauch streichelte.
Hermine (lachend)
Du hast echt ne Macke!!!
Ron (grinsend)
Du bist nur neidisch, dass ich so gut reimen kann!
Hermine (grinsend)
Ja, das war echt schon einen Preis wert, Ron...
Ron (lächelnd)
Ja? Bekomm ich einen von dir?
Hermine (grinsend)
Okay, einen (Sie küsste ihn auf die Wange), weil du so ein charmanter Mann bist und einen (Sie küsste ihn nun auf den Mund), weil du der Beste bist und noch einen (Sie küsste ihn auf die andere Wange), weil du ein guter Romeo und Julia-Imitator-Reimer bist...
Hermine kicherte nun, während Ron völlig verstummte und geradeaus starrte. Hermine hörte auf zu lachen und sah Ron ernst an.
Hermine (besorgt)
Ron? Schatz? Alles in Ordnung?
Ron
Mh? Oh ja... Ich habe nur gerade nachgedacht.
Hermine (kichernd)
Hat man dir gar nicht angemerkt...
Ron setzte sich auf und lächelte Hermine kurz an. Hermine nahm eine Hand von Ron in ihre und küsste diese kurz.
Hermine
Okay, was ist los?
Ron
Du wirst es nicht glauben, aber mir ist gerade ein Name für unsere Tochter eingefallen...
Hermine (verdutzt)
Wirklich? Sowas fällt dir ein, während ich dich küsse?
Ron (grinsend)
Du hast eben magische Kräfte, Liebling!
Hermine
Scherzkeks! Okay, warte kurz... Ich muss ganz schnell für kleine Hexen. Deine Tochter liegt wieder ungünstig auf meiner Blase... Wenn sie so weiter macht, werde ich selbst bald Windeln brauchen!
Hermine hievte sich mit einer Hand in den Rücken gestützt von der Couch hoch und lief aus dem Wohnzimmer raus.
Ron (rief hinterher)
Und du sagst ich bin ein Scherzkeks!
Ron hörte Hermines süßes Lachen aus dem Flur in das Wohnzimmer hallen und grinste. Er war so glücklich, dass er eine so wundervolle Hexe gefunden hatte, die seine Scherze und seine Eigenheiten verstand und ihn so akzeptierte wie er war. Wenn er manchmal darüber so nachdachte, konnte er tatsächlich kaum glauben, dass so eine wunderschöne Frau ihn, den rothaarigen, besten Freund von Harry Potter, so sehr lieben konnte. Ron ging glücklich lächelnd in die Küche und bereitete zwei Tassen Tee zu, während er auf Hermine wartete, um ihr seinen Einfall eines Namens zu verkünden, doch Hermine ließ auf sich warten. Ron wunderte sich und machte sich langsam Sorgen, dass sie so lange brauchte, was untypisch für sie war. Er legte einen Wärmezauber über die zwei Tassen Tee und lief zu Hermine, die noch immer im Bad war. Er klopfte an die Tür, doch niemand antwortete ihm. Rons Herz schlug sofort schneller gegen seine Brust. Er hatte ein ungutes Gefühl und als er die Tür öffnete, sah er Hermine auf dem Fliesenboden hocken, die sich krümmte vor Schmerzen und aus ihren Augen sich viele Tränen einen Weg bahnten. Ron ging schnellen Schrittes zu ihr und nahm sie sofort in den Arm.
Ron (besorgt)
Liebling! Was ist los?
Hermine (weinend)
Ich habe solche Schmerzen, Ron!
Ron zögerte nicht lange und informierte sofort das St. Mungo mithilfe seines Jack Russel-Patronus, der sofort losrannte. Er hielt Hermine im Arm und versuchte sie die paar Minuten des Wartens, die ihm selbst wie Stunden vorkamen, zu beruhigen.
Ron
Pscht, nicht weinen, Schatz. Ganz ruhig! Alles wird gut!
Hermine (weinend)
Unser Baby! Ron!
In diesem Moment kamen die Heiler aus dem St. Mungo-Hospital durch den Kamin gefloht und rannten zu den beiden ins Badezimmer. Ron wartete vor dem Bad, während Heiler Hermine untersuchten und schon Sekunden später mit ihr auf einer Trage aus dem Bad kamen, die hinter ihnen herschwebte. Ron ging sofort zu Hermine. Ihr Gesicht war mit Tränen bedeckt und sie war blass. Als Ron kurz ins Bad blickte, sah er Blut auf dem Boden und sah dann erschrocken zu den Heilern.
Ron (erschrocken)
Was... Unser Baby!!!
Heiler
Wir haben keine Zeit, Mr. Weasley! Ihre Frau muss ins Krankenhaus, sofort.
Hermine (weinend)
RON! RON!!!
Ron ging sofort zu ihr und nahm ihre Hand, um diese beruhigend zu streicheln.
Ron
Alles wird gut, Liebling! Ich bin bei dir!
Nur Sekunden später waren sie im St. Mungo angekommen und Hermine wurde sofort auf die gynäkologische Abteilung gebracht. Ron wartete nervös und völlig geschockt darüber, wie der Tag sich auf einmal gewandelt hatte, vor dem Behandlungszimmer in dem Hermine untersucht wurde. Sein Herz raste schmerzvoll in seiner Brust und er hörte von überall her Babyschreie oder Frauen, die gerade Wehen hatten. Ron schluckte schwer und seine Hände wurden Schweißnass. Er wollte nicht darüber nachdenken, ob dem Baby, ihrem Baby, etwas passiert sein konnte. Das wollte er nicht wissen oder hören. Er hoffte auf ein gutes Ende und glaubte fest daran, dann spürte er, wie er schlagartig in eine Umarmung gezogen wurde und jemand gegen seine Schulter schluchzte. Ron bekam alles nur halb und wie durch einen Nebel mit. Er sah Harry und Ginny und George und seine Mum, doch er konnte weder jemanden zuhören oder etwas sagen. Ron fühlte sich wie in Trance und hoffte, dass alles so schnell wie möglich vorbei war. Nur eine halbe Stunde später kam ihnen Hermines Chefheiler Johnson entgegen, der gerade aus dem Behandlungszimmer kam. Ron sah den Heiler an, der aber die Familie anlächelte und Ron zur Begrüßung kurz die Hand reichte.
Heiler Johnson
Schön Sie zu sehen, Mr. Weasley. Ich würde vorschlagen, wir gehen gemeinsam zu Miss Granger.
Ron nickte nur, noch immer völlig abwesend. Harry, Ginny, George und Molly warteten weiter gespannt vor dem Behandlungszimmer, während Ron mit dem Heiler es betrat. Hermine lag in dem Bett und blickte mit Tränen in den Augen zu Ron. Ron rannte zu ihr und nahm sie sofort in den Arm. Besonders jetzt sah sie verletzlich und klein aus und Ron konnte es kaum ertragen sie so zu sehen.
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