Hochzeitstag...

Ron und Hermine hatten sich im Laufe der Woche weitere Gedanken über ihre Hochzeit gemacht und waren zu dem Entschluss gekommen, sich noch ein wenig Zeit zu lassen. Sie wollten sich von nichts und niemanden hetzen lassen und peilten so den 01.06.2003 als Termin an. Sie empfanden dies als schöne Idee, da sie wussten, dass das 5. Jahr nach der Hogwarts-Schlacht kurz zuvor sein würde und sich jeder über ein schöneres Erlebnis freuen würde. Außerdem wollten sie, dass Harry und Ginny ihren großen Tag gebührend feiern konnten, ohne dass jeder schon die nächste Hochzeit im Hinterkopf hatte.

Am darauffolgenden Sonntag flohten sie zum wöchentlichen Familientreffen der Weasleys. Nachdem alle das fantastische Essen genossen hatten, dauerte es nicht lange, bis Ginny und Molly wieder nur ein Thema hatten. Sie wollten Hermine gerade wieder in den Garten entführen, als Ron direkt intervenierte.

Ron
Wartet! Bevor ihr Mine wieder den ganzen Nachmittag mit euren Plänen plagt, wollten wir mit euch beiden und Harry reden! Geht das, bitte?!

Molly (nervös)
Wenn ihr beiden mir jetzt erzählen wollt, dass ihr in einer Nacht- und Nebelaktion geheiratet habt, dann gnade euch Merlin, Ronald Weasley!

Ron (augenrollend)
MOM! Denkst du allen ernstes, dass Mine und ich einen Familienzwist riskieren?! Wir möchten einfach nochmal in Ruhe mit euch über unsere Hochzeit sprechen, wenn das möglich ist.

Molly (beruhigt)
Gut, gut! Dann kommt, wir setzen uns in den Garten zum reden. Es ist zu schönes Wetter um im Haus zu versauern!

Kurze Zeit später saßen Molly, Ginny, Harry, Ron und Hermine zusammen im Garten und Hermine ergriff schnell das Wort.

Hermine
Ich weiß, Molly und Ginny, ihr hattet beide konkrete Vorstellungen was die Hochzeiten angeht. Aber ich muss ehrlich mit euch sein... Mir ist das alles einfach zu viel. Ich will Ron unbedingt heiraten, aber ich bzw. Wir haben einfach ganz andere Vorstellungen. Wir wollen auf keinen Fall eine Doppelhochzeit! Ginny und Harry, ihr sollt euren Tag für euch haben und außerdem möchte ich, dass du meine Trauzeugin bist, Ginny!

Ginny machte große Augen, die sich mit Tränen füllten und sie griff sich gerührt an die Brust.

Ginny
Oh Hermine, wirklich??

Hermine (lächelnd)
Natürlich! Du bist zu meiner wichtigsten Bezugsperson, neben Ron, geworden und ich wäre überglücklich, wenn du meine Trauzeugin wärst! Das würde mir die Welt bedeuten!

Ginny quiekte begeistert auf und nahm Hermine fest in die Arme.

Ginny (grinsend)
Nichts lieber als das. Ich muss ja auch ein Auge auf meinen Bruder haben, dass er dich auch angemessen zu seiner Frau macht! Und du weißt, dass du auch meine Trauzeugin sein sollst, oder?

Hermine (gerührt)
Oh Ginny, das will ich wirklich gerne sein! Ich hab dich so lieb gewonnen!

Die beiden drückten sich noch einmal heftig, während Molly sich ein gerührtes Schluchzen unterdrückte.

Ron und Harry zeitgleich
Wer mein Trauzeuge sein wird, sollte klar sein!

Die beiden Männer sahen sich an, mussten lachen und klopften sich gegenseitig auf die Schulter. Damit war die Frage der Trauzeugen für die vier geklärt.

Molly
Okay, dann ist das ja geklärt. Und was habt ihr euch zwecks Location, Gästen und Termin überlegt?

Ron
Hermine und ich hatten überlegt unserem Haus neues Leben einzuhauchen und wollten deswegen gern in Shell Cottage am Strand heiraten. Wir wollen es im engsten Kreis halten, also maximal 20 Gäste und würden danach auch bei uns im Garten feiern. Wir möchten es ganz schlicht halten, aber wir würden uns sehr freuen, wenn du was schönes zu Essen zaubern könntest, Mom… Deinem Essen kann einfach niemand das Wasser reichen!

Molly
Oh, ihr beiden. Das hab ich nicht erwartet, aber eure Idee klingt wundervoll und wenn ihr euch das so wünscht, dann werden wir das natürlich respektieren. Und wegen des Essens, das ist doch keine Frage! Natürlich werde ich mich darum kümmern!

Hermine
Danke Molly! Das bedeutet uns sehr viel!

Molly
Natürlich, meine Liebe! Ich will euch beide doch glücklich sehen!

Harry
Eure Idee ist wirklich schön und ich denke es ist auch gut so, dass wir getrennt voneinander heiraten. Das erspart auch dir, Molly, viel Stress! Habt ihr denn schon einen Termin festgelegt?

Ron und Hermine sahen sich an und Ron nahm ihre Hand in seine.

Ron
Wir haben beschlossen uns noch ein bisschen Zeit zu lassen. Ihr wisst ja, nächstes Jahr ist… Die Schlacht von  Hogwarts.. 5 Jahre her… Und… naja wir wissen, dass das ein trauriger Tag für alle ist.

Hermine bemerkte, dass Ron mit den Tränen kämpfte und übernahm das Sprechen für ihn.

Hermine
Wir wollen, dass ihr nach den traurigen Tagen wieder einen Grund zur Freude habt und deshalb haben wir uns dazu entschlossen am ersten Juni zu heiraten.

Molly stand auf und schloss ihren Sohn und ihre zukünftige Schwiegertochter fest in die Arme.

Molly
Ich liebe euch beiden über alles! Und wir alle freuen uns jetzt schon riesig auf nächstes Jahr.

….

Einige Wochen später, am 3.August, war es endlich soweit. Harry und Ginny würden sich an diesem Tag das Jawort geben . Während Harry die letzten Wochen eine Menge Stress, vor  allem verursacht durch Molly und Ginny, ertragen musste, hatten Hermine und Ron ihre neu gewonnene Freizeit in vollen Zügen genossen. Beide gingen nun geregelten Arbeitszeiten nach und konnten viel Zeit miteinander verbringen. Sie unternahmen eine Menge, richteten sich ihr Haus weiter ein, genossen auch mal faule Abende auf der Couch und vor allem liebten sie sich viel. Beide waren jetzt schon über ein Jahr zusammen und das Band zwischen ihnen wurde immer enger. Sowohl Hermine, als auch Ron hätten es nie für möglich gehalten, dass sie jemanden finden würden, der sie so bedingungslos lieben könnte. Aber heute wussten sie, dass Ginny und Harry im Mittelpunkt stehen sollten und sie freuten sich sehr auf deren Hochzeit.

Hermine war schon zeitig in den Fuchsbau gefloht, um Ginny beim Anziehen ihres Kleides, sowie bei dem Make-Up und der Frisur zu helfen. Sie trat aus dem Kamin und musste sich kurz an der Couch, die davor stand, festhalten, da ihr ein wenig schwindelig war. Molly, die gerade aus der Küche kam, ging besorgt auf sie zu.

Molly
Hermine, Liebes, ist alles in Ordnung?

Sie rieb ihr liebevoll den Rücken und strich ihr übers Haar.

Hermine
Ja, mir geht es gut. Mir war gerade nur kurz schwindelig. Ich hab heut noch nichts gegessen, wahrscheinlich hab ich dadurch das Flohen gerade nicht vertragen.

Sie lächelte Molly zu und klopfte den Staub von ihrer Kleidung.

Molly (entrüstet)
Du hast noch nichts gegessen? Kindchen, das wird ein langer, aufregender Tag und den kann man nicht auf leeren Magen überstehen! Geh du doch schon mal hoch in Ginnys Zimmer und ich bereite dir ein wenig Frühstück zu. Nun los, husch, husch!

Hermine kicherte leise über Mollys fürsorgliche Art, machte sich dann aber auf den Weg zu Ginny. Sie klopfte an ihre Zimmertür, betrat das Zimmer und Ginny schloss sie sofort in eine enge Umarmung.

Ginny (aufgeregt)
Oh Gott, Hermine! Endlich bist du da! Du glaubst gar nicht, wie aufgeregt ich bin! Ich glaub ich mach mir nachher ins Unterhöschen! Wie soll ich das alles nur überstehen ohne eine Herzattacke zu bekommen? Und was ist, wenn Harry mich vor der Hochzeit aus Versehen zu Gesicht bekommt?? Das bringt doch Unglück!?

Hermine
GINNY! Stop, hol erstmal tief Luft!! Ja.. Gut so, immer schön tief ein- und ausatmen! Pass auf, du wirst dir weder in die Hose machen noch an einem Herzinfarkt sterben. Du wirst nachher einen wundervollen Mann heiraten und ihr werdet einen der schönsten Tage miteinander verbringen, die ihr erleben werdet! Alles wird perfekt sein und Harry wird dir vorher nicht über den Weg laufen! Er ist mit George und Neville zu Ron in unser Haus appariert und die 4 werden sich dort umziehen. Sie kommen erst kurz bevor es los geht zurück, da besteht also kein Risiko, dass er dich sehen könnte. Ok?

Ginny atmete tief durch und schien sich wieder gefasst zu haben.

Ginny
Tut mir Leid, Minchen, du hast natürlich recht! Ich bin nur so furchtbar aufgeregt, wie oft heiratet man schon im Leben? Und dann noch so jung wie wir!

Hermine lächelte und nahm Ginnys Hände in ihre.

Hermine
Ich versteh dich vollkommen, ich bin nächstes Jahr wahrscheinlich selbst ein nervliches Wrack! Aber ich verspreche dir am Ende des Tages wirst du die glücklichste Frau der Welt sein und da spielt es gar keine Rolle, ob ihr mit 20 oder mit 40 heiratet. Wichtig ist doch nur, dass ihr euch liebt!

Ginny
Das tun wir! Danke Hermine, ohne dich wäre ich verloren.

In dem Moment kam Molly mit Toast, Rührei und Speck ins Zimmer und stellte dies auf dem Schreibtisch von Ginny ab.

Molly
So meine Liebe, du frühstückst jetzt erstmal was und danach kannst du Ginny helfen.

Hermine
Danke Molly, das wäre wirklich nicht nötig gewesen.

Hermine hatte wirklich Hunger und setzte sich an den Tisch. Sie nahm die Gabel und wollte gerade zu essen beginnen, als der Geruch der Eier gemischt mit dem Fettgeruch des Bacons in ihre Nase stieg. Von jetzt auf gleich war ihr Appetit einer extremen Übelkeit gewichen. Sie ließ ihre Gabel auf den Teller fallen und presste nur noch ein "Entschuldigt mich" heraus. Sie rannte zur Toilette, kniete sich vor die Kloschüssel und übergab sich. Ihre Augen begannen zu tränen und der Schweiß stand ihr auf der Stirn. "Verdammt Hermine! Du kannst doch nicht heute mit ner Magen-Darm-Grippe hier ankommen! Du darfst Ginnys großen Tag nicht versauen, sonst hasst dich der ganze Weasley Clan!", dachte sie bei sich. Sie spürte wie sich ihr Magen entspannte und nur ein flaues Gefühl zurück blieb. Sie betätigte die Spülung und stand auf, um sich frisch zu machen. Und da war es wieder, dieses kurze Schwindelgefühl. Hermine krallte sich am Waschtisch fest und schloss die Augen. Nach einigen Sekunden war der Schwindel vorbei. Sie schüttelte den Kopf, wusch sich das Gesicht und putzte sich die Zähne. "Gott sei Dank hab ich meine Gästezahnbürste hier, sonst müsste ich mir heut den ganzen Tag die Hand vor den Mund halten.", ging es ihr durch den Kopf. Sie trocknete ihr Gesicht ab und als sie die Tür öffnete, schauten sie 2 besorgte Gesichter an.

Molly
Hermine, Liebes! Ist alles in Ordnung? Bist du krank?

Hermine (kopfschüttelnd)
Ich denke und hoffe nicht! Mir war gerade bloß schlecht, aber jetzt geht's mir besser! Lasst uns endlich Ginny noch schöner machen!

Ginny
Du kannst dich auch noch ausruhen, wenn es dir nicht gut geht! Oder du nimmst einen Trank gegen Übelkeit. Mir ist nur wichtig, dass du später halbwegs fit neben mir am Altar stehst.

Hermine (bestimmt)
Ginny, mir geht es gut. Es ist bestimmt nur eine kleine Magenverstimmung. Komm, wir kümmern uns jetzt um deine Haare und dein Make-Up, dann ziehst du dein wunderschönes Kleid an und heiratest den Mann deines Lebens.

Mit diesen Worten zog sie Ginny zurück in ihr Zimmer und die Frauen verbrachten den ganzen Vormittag damit die Braut zurecht zu machen. Sie hatten unheimlich viel Spaß dabei und schon bald war Hermines Übelkeit vergessen. Molly ließ sich zwischenzeitlich von Luna ablösen, da sie noch viel in der Küche zu tun hatte, wobei sie von Fleur tatkräftig unterstützt wurde. Die Männer, die im Fuchsbau anwesend waren, bereiteten das Festzelt und den Raum in dem die Trauung stattfinden sollte vor und Fleur kleidete, nachdem sie mit Molly fertig war, Victoire als Blumenmädchen ein.

Als alles fertig vorbereitet war und Ginny, in ihrem traumhaft schönen Kleid, immer nervöser wurde, schickte Molly einen Patronus an Ron, um ihn wissen zu lassen, dass es jetzt losgehen konnte. Während Ginny, Luna und Hermine in Ginnys Zimmer auf ihren "Einsatz" warteten, wiesen Molly und Arthur die restlichen Gäste zu ihren Plätzen. Kurz darauf apparierten auch schon Harry, Ron, George und Neville in das Festzelt. George und Neville nahmen schnell ihre Plätze im Trauungsraum ein und Ron checkte noch einmal, ob er auch die Ringe von Harry und Ginny einstecken hatte. Er umarmte Harry, flüsterte ihm noch ein paar beruhigende Worte zu und begab sich dann zum Altar. Auch Hermine war inzwischen dazu gekommen und umarmte ihren besten Freund.

Hermine
Es wird wunderbar werden, Harry! Ginny sieht wunderschön aus, du wirst Augen machen!

Sie strich ihm beruhigend über den Oberarm und ging dann an ihren Platz am Altar. Dort erblickte sie Ron, der schon wieder zum anbeißen aussah in seinem Anzug. Sie würde einfach nie darüber hinweg kommen, wie gut ihm Anzüge standen. Er lächelte sie breit an und sie strahlte zurück. Ihr Herz schlug wie wild und sie malte sich aus, wie sie in ein paar Monaten mit ihm am Altar stehen würde. Sie konnte es kaum abwarten, endlich auch eine Weasley zu sein.

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