Erwachen
Es musste mitten in der Nacht gewesen sein, als Hermine wach wurde. Ron schien schlecht zu träumen, denn er wandt sich neben ihr und begann plötzlich zu flehen, erst leise, dann immer lauter werdend.
Ron (im Schlaf)
Nein.. Hör auf!! Wir haben nichts gestohlen! Wir waren nicht in deinem Verlies.. Aaaahhh… Stop, bitte!!!
Hermine setzte sich ruckartig auf und fasste Ron sanft an den Schultern, um ihn zu wecken.
Hermine
Ron! Wach auf, du träumst nur! Du bist in Sicherheit!
Es dauerte einige Sekunden bis er erschrocken die Augen aufmachte und hoch schreckte. Schweratmend und völlig panisch, brach er in Tränen aus. Hermine nahm ihn sofort in die Arme und streichelte ihm beruhigend über sein Haar und seinen Rücken.
Hermine
Es war nur ein Traum, Ron. Ich bin hier, niemand kann dir weh tun!
Er schluchzte unkontrolliert, während Hermine ihn die ganze Zeit im Arm hielt und ihn versuchte zu beruhigen. Nach einer Weile verebbten seine Tränen und er sprach leise in Hermines Schulter hinein.
Ron (mit zerbrechlich wirkender Stimme)
Es tut mir Leid, Hermine! Ich wollte dich nicht wecken und dann auch noch heulen wie ein Baby!
Hermine
Es ist alles gut, Ron! Ich habe dir doch gesagt, dass ich immer bei dir bin und dazu zählt auch dich zu halten, wenn du von Albträumen geplagt wirst.
Ron (seufzend)
Danke, wirklich… Ich hätte dich vorwarnen sollen…
Hermine
Du hast diese Albträume öfter oder?
Er nickte nur stumm, löste sich aus der Umarmung und wischte sich mit dem Handrücken über seine Augen. Dabei sah Hermine etwas auf seinem Unterarm, was wie eingeritzte Buchstaben aussah. Er ließ seine Arme sinken und blickte betreten aufs Bett. Hermine nahm seine Hand und strich sachte über die Buchstaben, die sie nun besser erkannte. "Blutsverräter", las sie im Stillen.
Hermine
Willst du darüber reden? Vielleicht hilft es dir?
Ron (unsicher)
Hermine.. Ich.. Ich weiß es nicht.. Ich will dich nicht mit Dingen belasten, die mir widerfahren sind. Wir stehen gerade mal am Anfang und ich möchte eigentlich nur glückliche Momente mit dir teilen.
Er zog seinen Arm zurück und fuhr vorsichtig mit seinem Zauberstab darüber. Die Buchstaben verblassten und waren bald nicht mehr zu sehen.
Ron
Das muss ich wohl gestern vergessen haben… Es tut mir Leid, ich wollte nicht, dass du das siehst.
Hermine legte eine Hand auf seine Wange und strich vorsichtig darüber.
Hermine
Du musst nicht darüber reden, aber ich möchte dass du weißt, dass ich auch in den schlechten Momenten für dich da bin! Ich befürchte, was dir passiert ist, muss schrecklich gewesen sein und vielleicht geht es dir besser, wenn du den Schmerz mit mir teilst. Geteiltes Leid, ist halbes Leid, Ron…
Ron (zögernd)
Ok… Ich schätze, irgendwann wirst du es sowieso erfahren und ich möchte, dass du es von mir hörst.
Er schaute Hermine in die Augen, um sich zu versichern, dass sie die Geschichte wirklich hören wollte. Sie nickte ihn ermutigend an und Ron holte noch einmal tief Luft.
Ron
Ok.. Also.. Ich weiß nicht wie viel du über den Krieg mitbekommen hast, der hier geherrscht hat, aber Harry und ich waren sozusagen.. Nun ja.. Hauptakteure darin. Ich erzähle dir jetzt nur die Kurzform, die genauen Details des Ganzen kann ich dir von Zeit zu Zeit erzählen, wenn das ok für dich ist?!
Hermine nickte und hörte ihm weiter aufmerksam zu.
Ron
Jedenfalls waren wir beide dabei einen mächtigen, dunklen Zauberer zu vernichten und waren seit Wochen unterwegs.. Irgendwann wurden wir von ein paar Greifern geschnappt und in das Anwesen von Anhängern dieses Zauberers verschleppt… Harry war in großer Gefahr, weshalb ich einen Brandzauber auf sein Gesicht gewirkt hab, damit sie ihn nicht erkennen. Sie haben ihn dort in den Keller gesperrt und ich… Ich wurde oben von einer Hexe namens Bellatrix Lestrange festgehalten. Wir hatten das Schwert von Gryffindor bei uns und sie dachte wir hatten es aus ihrem Verlies geklaut…
Hermine (verwundert)
Ihr hattet das Schwert von Godric Gryffindor?? Wie ist es in euren Besitz gekommen?
Ron
Das ist eine längere Geschichte… Ich erkläre dir alles beizeiten genauer, ok?
Er atmete tief durch und fuhr fort.
Ron
Jedenfalls wollte sie aus mir die Wahrheit rauspressen, die ich ihr auch gesagt habe… Aber sie hat mir nicht geglaubt und dann… Hat sie mir dieses Wort eingeritzt und mich….
Seine Stimme wurde brüchig und er versuchte die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Eine einzelne fand ihren Weg und tropfte auf das Bettlaken.
Ron
Sie hat mich mit dem Cruciatus-Fluch gequält… Mehrere Male..
Hermine schlug geschockt die Hand vor den Mund.
Hermine
Oh mein Gott, Ron! Das tut mir so Leid!
Sie nahm ihn erneut in den Arm und drückte ihn so fest sie konnte an sich. Nun rollten auch ihr einige Tränen über die Wangen, welche auf Rons nackte Brust trafen.
Ron (mit zittriger Stimme)
Hätte Harry im Keller nicht meinen Namen gerufen, dann hätte ich aufgegeben. Aber ich hab ihn gehört und wusste, dass ich nicht aufgeben durfte. Er brauchte mich!
Hermine
Oh Ron, selbst in den schlimmsten Zeiten denkst du nur an andere, statt an dich! Es tut mir so Leid was dir passiert ist und ich wünschte ich könnte dir Schmerzen nehmen oder dir helfen!
Sie nahm seine Hände in ihre und sie konnte ihre Tränen nicht mehr zurück halten. Nun war es Ron, der sie in die Arme schloss und ihr beruhigend über ihr Haar und ihren Rücken strich.
Ron
Hermine, du kannst und sollst mir keine Schmerzen abnehmen, aber ich kann dir sagen, dass du mir mehr als hilfst! Ich bin so froh dich gefunden zu haben! Du bringst wieder Farbe in mein Leben und durch dich kann ich die schlechten Erinnerungen zumindest zeitweise vergessen. Ich will dich nicht mehr verlieren, Hermine! Ich brauche dich!
Er begann wieder zu schluchzen und sie saßen eine kurze Zeit schweigend auf Hermines Bett.
Hermines Gedanken schweiften kurz zu ihrem bevorstehende Umzug nach Frankreich ab. "Was soll ich nur machen? Er braucht mich und ich ihn! Ich kann unmöglich nach Frankreich gehen!" Sie beschloss die Lösung des Problems auf einen späteren Zeitpunkt zu vertagen, jetzt wollte sie einfach nur für Ron da sein.
Hermine (flüsternd)
Ich brauch dich auch, Ron! Ich bin immer für dich da und ich.. Ich liebe dich!
Er nahm ihr Gesicht in seine großen Hände und küsste sie liebevoll auf den Mund.
Ron
Ich hätte nie gedacht, dass ich die drei Worte so schnell und so oft sage, wie in den letzten Tagen, aber ich liebe dich auch! Jetzt schon mehr als alles andere! Danke, dass du für mich da bist!
Er ließ sich zurück aufs Bett sinken und zog sie mit sich. Sie kuschelte sich in seine Armbeuge und legte eine Hand auf seinen Bauch, während er ihre Taille mit seinen Armen umschloss. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und nicht lange danach waren beide eingeschlafen.
Als Hermine am nächsten Morgen aufwachte, dachte sie, dass sie noch träumen würde. Neben ihr lag Ron Weasley. Sein Kopf war auf ihrer Brust, sein rechter Arm auf ihrem Bauch und sein Bein bedeckte ihres.
Sie seufzte zufrieden und ließ ihre Finger sanft durch sein feuerrotes Haar gleiten. Sie war glücklich, sie hatte die Nacht mit dem Mann verbracht, den sie über alles liebte. Es war perfekt.
Als Ron sich im Schlaf leicht bewegte und nicht verständliche Worte murmelte, wechselte Hermine sofort in den Alarmmodus über. 'Hatte er womöglich wieder einen Albtraum?'
Hermine umarmte ihn und ließ ihre Finger in einer sanften, beruhigenden Bewegung über seinen Arm gleiten, doch schon nach ein paar Augenblicken schien Ron sich wieder beruhigt zu haben. Hermine nutze ihre Chance, um Rons perfekten Körper schamlos anzustarren. Ihre Augen wanderten von seiner Schulter über seinen Rücken, seinen vernarbten Arm bis hin zu seinem durchtrainierten Bauch. Hermine biss sich auf die Lippe, als sie den Streifen rot gekräuselter Haare verfolgte, der in seiner Boxershort verschwand. Sie fragte sich, wie viele Sommersprossen sie dort wohl finden würde, als sie etwas aus ihren Gedanken riss...
Ron
Guten Morgen. Siehst du etwas was dir gefällt?
Hermine (leicht errötet)
Hmmmm....
Ron (lächelnd)
Hast du gut geschlafen?
Hermine nickte und schloss die Augen, als Ron eine lose Strähne hinter ihr Ohr strich.
Hermine
Sehr gut. Und du? Ich meine... konntest du nach deinem Albtraum einigermaßen schlafen?
Ron
Ja...ehrlich gesagt hab ich schon lange nicht mehr so gut geschlafen. Ich glaube das letzte Mal...oh man...das muss vor dem Krieg gewesen sein...
Hermine
Ron...ich möchte, dass du eines weißt... Es hat mir unheimlich viel bedeutet, dass du dich mir geöffnet hast. Dein Vertrauen bedeutet mir alles.
Ron
Ich...du...also...ich habe noch nie wirklich mit jemandem darüber geredet, außer natürlich mit Harry und auch nur weil er dabei war.
Hermine (geschockt)
Du meinst, du hast das all die Jahre in dich reingestopft? Oh, Ron.
Hermine umarmte Ron und küsste ihn zärtlich auf die Stirn.
Hermine
Was ist mit deiner damaligen Freundin, hast du ihr nichts erzählt?
Ron
Lavender? Nein...ich mochte sie, aber ich habe nie so eine emotionale Bindung zu ihr gehabt. Es war nie genug, um mich ihr zu öffnen. Deswegen habe ich mich letztendlich auch von ihr getrennt... Ich konnte ihre Gefühle nicht erwidern und es wäre nicht fair ihr gegenüber gewesen...
Hermine schaute ihn nun tief in die Augen und zog ihn näher an sich heran... Ihre Nasenspitzen berührten sich und langsam öffnete sie ihren Mund.
Hermine (flüsternd)
Ich liebe dich.
Ron
Ich liebe dich auch.
Beide beugten sich leicht vor und küssten sich sanft und zärtlich, während Hermines ihre Hände auf Rons Brust legte. Rons rechte Hand verschwand in ihrem Haar und seine Linke wanderte zu ihrem Rücken, um sie noch näher an sich ran zu ziehen. Nach ein paar Minuten durchströmte ein grummelndes Geräusch Hermines Zimmer. Hermine kicherte gegen Rons Lippen und Rons Ohrenspitzen wurden knallrot.
Ron (verlegen)
Entschuldige.
Hermine (noch immer am kichern)
Komm, wir besorgen dir was zu essen.
Ron griff seine Hose und sein Shirt vom Stuhl und zog sich an. Hermine verschwand im Badezimmer und tat das Gleiche. Ron machte derweil das Bett und schaute sich ein wenig in ihrem Zimmer um. Auf ihrem Nachttisch standen zwei Bilder. Eines von ihr und Parvati, das andere zeigte Hermine mit ihren Eltern. Er hörte gar nicht, dass Hermine aus dem Bad kam, als er ihre Hand auf seiner Schulter spürte.
Hermine
Meine Eltern.
Ron
Das hab ich mir schon gedacht. Du hast die Haare von deiner Mutter.
Hermine
Ja, leider. Nur das ihre nicht so wild und unzähmbar sind.
Ron
Ich liebe deine Haare. Sie sind wie du. Du bist auch wild...leidenschaftlich...und unzähmbar.
Hermine stand noch immer hinter ihm und umarmte ihn nun von hinten, lehnte ihren Kopf unter sein Schulterblatt. Ihre Hände fuhren in sanften Bewegungen über seinen Bauch.
Hermine
Ich wünschte sie würden mich so sehen wie du.
Ron (leicht entsetzt)
Ich hoffe nicht.
Hermine (lachend)
Ron... Ich meinte, dass ich wünschte, dass sie mich so sehen würden wie ich wirklich bin. Sie haben nie wirklich akzeptiert, dass ich eine Hexe bin. Es war schon ein Wunder, dass sie mich überhaupt nach Beauxbatons ließen und egal wie gut meine Noten waren, für sie war es nie eine wirkliche Leistung. Es war immer nur Magie...
Ron legte seine Hände über Hermines und stoppte damit ihre Berührungen.
Ron
Hast du deswegen eingewilligt nach Frankreich zu gehen? Um ihnen zu gefallen?
Hermine nickte.
Ron
Ich verstehe wie du dich fühlst. Mir ging es ähnlich... Ich war nie was besonderes. Wenn ich etwas gemacht habe, dann gab es schon einen Bruder, der es vor mir gemacht hat. Besser gemacht hat. Dann traf ich Harry, er wurde von allen bewundert, gepriesen. Ich war immer nur Ron Weasley, der Andere.
Hermine
Und wann hat sich das geändert?
Ron
Vor nicht allzu langer Zeit, als ich eine wunderschöne Hexe traf, die mein Leben rettete.
Hermine umklammerte Ron noch fester, presste ihren Körper gegen seinen.
Hermine
Ron?
Ron
Hmmmm....?
Hermine
Für mich warst du nie der Andere...
Du bist für mich der Eine.
Ron schloss seine Augen und ließ sich von einem Gefühl durchströmen, dass er in so einem Ausmaß noch nicht kannte: pures Glück.
Er dreht sich um, hob Hermine hoch und dreht sie im Kreis.
Ron
Hermine Granger, du bist das Beste, was mir je passiert ist.
Gerade als Hermine ihn küssen wollte, brummte Rons Magen erneut.
Hermine (lachend)
Los gehts, dein Magen ist so laut, dass man ihn bis zum Fuchsbau hören kann. Ich will nicht, dass deine Mutter denkt, dass ich nicht für dich sorgen kann...
Ron neigte sich zu ihr, küsste sie sanft und flüsterte in ihr Ohr.
Ron
Ich glaube, das ist unmöglich.
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