Besuch im Krankenhaus?

Ron konnte sein Glück kaum fassen.
Hermine hatte ihm an seinem Geburtstag eine kleine Tochter geschenkt. Ihre gemeinsame Tochter.

Während Hermine schon vor ein paar Stunden völlig erschöpft eingeschlafen war, saß Ron nun in einem Sessel neben ihrem Bett, die kleine Ruby schlafend auf seinem Arm.

Ron (flüsternd)
Hey, meine kleine Prinzessin.
Hier ist dein Daddy.

Ron ließ seinen Zeigefinger sanft über Ruby's Wange gleiten.

Ron
Ich...ich werde immer für dich und deine Mum da sein. Ich will keine Minute deines Lebens verpassen und ich hoffe, dass ich dir der Vater sein kann, den du verdienst.
Ich werde bestimmt tausend Fehler machen und dich vor deinen Freunden bis auf die Knochen blamieren aber ich werde immer, immer für dich da sein.
Ich liebe dich.

Als Ron seiner Tochter einen kleinen Kuss auf den Kopf gab, wollte er gerade aufstehen und die Kleine in ihre Wiege legen, als ein leises Schluchzen Ron aus seinen Gedanken riss.
Er schaute zu Hermine und sah, wie dieser zahlreiche Tränen über das Gesicht liefen.

Ron (besorgt)
Hermine, mein Schatz. Ist alles in Ordnung? Hast du Schmerzen? Ich hole sofort einen Arzt.

Hermine aber schüttelte nur vehement mit dem Kopf.

Hermine
Du bist so wunderbar.

Ron wurde ganz rot und wollte Hermine gerade antworten, als diese erneut den Kopf schüttelte.

Hermine
Du bist ein wundervoller Mann und wirst ein ebenso wundervoller Vater sein.

Ron stand, seine Tochter noch immer im Arm haltend, auf und setzte sich vorsichtig zu Hermine aufs Bett.
Er beugte sich zu ihr und gab Hermine einen sanften Kuss.

Ron
Ich liebe dich auch. So sehr.

Hermine, die noch völlig erschöpft war, legte ihre Hand auf Rons Schenkel und fiel binnen Sekunden in einen tiefen Schlaf.
Ron lächelte, schüttelte vergnügt seinen Kopf und stand auf, um Ruby in ihre Wiege zu legen.
Als er seine Tochter beim Schlafen beobachtete, stiegen ihm Tränen in die Augen.

Ron (leise)
Gute Nacht, Prinzessin.
Träum süß!

Als Ron sich wieder in seinen Sessel setzte, fielen ihm vor Müdigkeit fast die Augen zu, wollte aber um jeden Preis wach bleiben, um seine kleine Familie im Auge zu behalten.
Der Stress des Tages forderte nach kurzer Zeit allerdings sein Tribut und auch Ron fielen die Augen zu.
Als Ron nach einer Weile durch Ruby's  Laute wach wurde, sah er gerade noch eine Frau, die sich schnell von der Wiege wegbewegte und ebenso schnell aus dem Zimmer rannte.
Ron, der noch nicht richtig wach war, schaute nur verwirrt zur Tür.
Er stand sofort auf, holte seine Tochter aus der Wiege und setzte sich mit ihr zusammen in den Sessel.
Er hatte zwar keine Ahnung, wer in ihr Zimmer gekommen war, schließlich war der Raum kaum beleuchtet, aber seine Auror Instinkte sagten ihm, dass etwas nicht stimmte. So nahm Ron seinen Zauberstab heraus, versiegelte die Tür und schlief mit seiner Tochter auf dem Arm ein.

Als Hermine am nächsten Morgen aufwachte, lächelte sie bei dem Anblick, der sich ihr bot: ihre Tochter lag auf Ron's Brust und schlummerte sanft, während Ron seine Hand beschützend um ihren kleinen Körper legte.
Hermine konnte nicht glücklicher sein, als Rons Stimme durch den Raum klang.

Ron (flüsternd)
Guten Morgen! Wie geht es dir?

Hermine (lächelnd)
Wunderbar. Es ging mir noch nie besser.

Ron lächelte Hermine halbherzig an, die sofort merkte, dass etwas nicht stimmte.

Hermine (stirnrunzelnd)
Ron? Was ist los?

Ron atmete nur tief aus und vermied es Hermine in die Augen zu sehen.
Er wusste nicht, ob er Hermine von den Geschehnissen der letzten Nacht erzählen sollte oder nicht.
Er wollte sie auf gar keinen Fall beunruhigen, wollte ihr aber auch nichts verschweigen, denn schließlich haben sich beide nach ihrem letzten Streit komplette Ehrlichkeit zugesichert.

Ron (ernst)
Hermine, ist es üblich, dass die Krankenschwestern in der Nacht in die Zimmer kommen?

Hermine (verwirrt)
Es kommt ganz darauf an, Ron. Wenn ein Patient auch Nachts Betreuung braucht, dann natürlich. Aber sonst eigentlich nicht.

Ron (in Gedanken vertieft)
Hmmmm...

Hermine (besorgt)
Ron? Was ist los?

Ron schaute Hermine nun tief in die Augen, danach auf seine schlafende Tochter.

Ron (leise)
Gestern war jemand in unserem Zimmer. Eine Frau. An Ruby's Wiege. Als ich wach geworden bin, ist sie wortlos aus dem Zimmer gerannt. Es war so dunkel, deswegen konnte ich sie nicht erkennen, aber ich habe eine Vermutung.

Hermine (ernst)
Lavender. Es muss Lavender gewesen sein.

Ron (nickend)
Das vermute ich auch.

Hermine
Was wollte sie hier?

Ron
Ich weiß es nicht. Aber eines ist klar. Sie hat sich sicherlich nicht im Zimmer geirrt.

Hermine starrte Ron mit angsterfüllten Augen an.

Ron (ernst)
Hermine, ich werde jetzt deinen zuständigen Heiler holen. Ich wäre beruhigter, wenn ihr beide heute noch nach Hause kommen würdet und dort dann ein Heiler regelmäßig nach euch schaut.

Hermine (nickend)
Und was machen wir mit Lavender?

Ron
Ich weiß nicht, ob du schon bereit bist, dass unsere Familie kommt um unsere Kleine kennen zu lernen, aber ich würde heute noch gerne mit Harry sprechen.

Hermine (leicht lächelnd)
Natürlich bin ich breit unsere Familie zu sehen und es würde mich ehrlich gesagt etwas beruhigen, wenn du heute noch mit Harry sprichst.

Ron (erleichtert)
Gut, dann lass ich euch beide kurz alleine und hole einen Heiler, damit wir alles besprechen können.

Nachdem Ron mit dem zuständigen Heiler zu seiner kleinen Familie zurück gekehrt war und alle nötigen Schritte für Hermines Entlassung eingeleitet wurde, fand sie sich in ihrem eigenen Bett wieder, Ruby in ihrem Arm, als ein Klopfen an ihrer Schlafzimmertür Hermine aus ihren Gedanken riss.

Hermine (lächelnd)
Kommt rein.

Molly war die Erste, die den Raum betrat und zu weinen begann, als sie das erste Mal ihre Enkeltochter ansah. Hermine lächelte nur und übergab ihre Tochter wortlos an Molly, die diese in ihre Arme schloss und in einer sanften Stimme zu ihr sprach.
Arthur war sofort an Mollys Seite und betrachtete voller Stolz das neuste Familienmitglied.
Nachdem alle Ruby begrüßt hatten, führte Ron seine Familie aus dem Schlafzimmer, um seinen beiden Frauen etwas Ruhe zu gönnen.
Als Harry gerade mit Ginny nach Hause flohen wollte, hielt Ron ihn auf.

Ron
Ginny, ich müsste noch kurz mit Harry sprechen.

Ginny (zögernd, zu Harry blickend)
Ok....

Harry
Schon in Ordnung, geh schon mal vor, Ginny, ich komme dann nach.

Ginny nickte nur und verschwand in den grünen Flammen.

Harry (leicht besorgt)
Ist alles in Ordnung, Ron?
Ist irgendetwas mit dem Baby?

Ron
Oh, Merlin. Nein, nein. Mit der Kleinen ist alles in Ordnung.

Harry
Was ist es dann?

Ron
Gestern Nacht ist eine Frau in unserem Zimmer gewesen und obwohl es dunkel war, bin ich mir ziemlich sicher, dass es keine Krankenschwester war.

Harry
Was meinst du? Wie kannst du dir sicher sein, dass es keine Krankenschwester war?

Ron (leicht gereizt)
Weil eine Krankenschwester nicht Hals über Kopf aus dem Zimmer rennen würde, nur weil der Vater des Kindes an dessen Wiege sie sich gerade zu Schaffen gemacht hat, plötzlich aufgewacht ist.

Harry sah Ron etwas schuldig aber auch geschockt an.

Harry (besorgt)
Tut mir leid, Ron. Ich wollte dich nicht anzweifeln-

Ron
Schon gut. Ich wollte dich nicht so anblaffen. Es ist einfach ein bisschen viel gerade.

Harry
Das ist auch verständlich. Ist das der Grund, warum Hermine schon entlassen wurde?

Ron
Ja. Ich wollte kein Risiko eingehen.

Harry
Verständlich. Hast du eine Vermut-
Oh, shit. Denkst du es war Lavender?

Ron (kopfschüttelnd)
Ach, Potter. Für so einen guten Auror kannst du manchmal echt auf der Leitung stehen...

Harry (grinsend)
Hey...

Ron schlug Harry leicht gegen die Schulter, wurde aber fast im selben Moment wieder ernst.

Ron
Ich verstehe nicht, wie Lavender aus ihrem Zimmer konnte, aber ich... also ich weiß nicht, was sie wollte. Ich dachte die Medikamente würden ihr helfen?

Harry (mit den Achseln zuckend)
Das letzte, was ich gehört habe war auch genau das. Ist natürlich schon ein paar Wochen her...
Ich werde gleich mal nach St. Mungo's flohen und mich dort mit ihrem Heiler und Therapeuten unterhalten. Willst du mich begleiten?

Ron
Im Prinzip nichts lieber als das. Aber es ist Rubys erster Tag zu Hause und ich möchte die beiden ungern alleine lassen.

Harry (lächelnd)
Sicher, du solltest bei deiner Familie sein. Dein Platz ist jetzt hier. Ich glaub ich muss mich immer noch daran gewöhnen, dass du nicht mehr mein Partner bist.

Ron (schmunzelnd)
Du wirst doch jetzt nicht sentimental werden, oder Potter?

Harry (lachend)
Keine Angst, ohne Feuerwhiskey brauch ich erst mal eine Zeit um warm zu werden, so schnell geht das nicht.

Daraufhin lachten Ron und Harry beide, versuchten dies aber aus Rücksicht so leise wie möglich zu machen.

Ron (ernst)
Vielen Dank, Harry!

Harry (ebenso ernst)
Für dich immer. Ich melde mich, sobald es was Neues gibt.

Ron
Alles klar.

Mit einem Nicken verschwand nun auch Harry in den Flammen und ließ Ron alleine in seinem Wohnzimmer zurück.
Er hörte aus dem Schlafzimmer Babygeschrei und machte sich direkt auf den Weg dorthin.
Ron wusste zwar nicht, was die Zukunft bringen würde, aber er war sich sicher, dass weder Lavender noch sonst jemand das zerstören würde, was er sich mit Hermine aufgebaut hatte.
Mit einer schnellen Bewegung machte Ron die Tür zu seinem und Hermines Schlafzimmer auf und sah zu, wie seine Verlobte gerade seine Tochter stillte.

Hermine (lächelnd)
Sie hat nicht nur deine Haare, sondern auch deinen Appetit geerbt.

Ron kicherte und zog sich seine Schuhe aus und legte sich zu seiner Familie aufs Bett.

Hermine
Konntest du mit Harry sprechen?

Ron
Ja, konnte ich. Er ist gerade auf dem Weg ins St. Mungo's, um die Sache genauer zu inspizieren.
Ganz ehrlich, ich frag mich, wie Lavender aus ihrem Zimmer konnte...
Ich meine, sie kann ihr Zimmer doch nicht einfach verlassen, oder?

Hermine
Kommt ganz darauf an... Wenn ihre Medikation anschlägt und sie ihre Tabletten regelmäßig einnimmt, dann spricht nichts dagegen, dass sie sich im Gebäude frei bewegen kann.

Ron (sarkastisch)
Klappt ja fantastisch...

Hermine lehnte ihren Kopf an Rons Schulter und atmete tief ein.

Hermine
Warum muss gerade uns das passieren?

Ron
Ich weiß es nicht... Aber es tut mir so wahnsinnig leid...

Hermine nahm nun ihren Kopf von Rons Schulter und schaute ihn verwundert an.

Hermine
Was bitte sollte dir leid tun, Ron?

Ron
Na, es ist meine Schuld. Lavender würde uns nicht belästigen, wenn ich damals nicht so-

Hermine (ernst)
Ron, bitte hör auf dich verantwortlich für das zu fühlen, was andere machen. Glaub mir, wenn ich dir sage, dass du absolut keine Schuld an unserer momentanen Situation trägst.

Ron nickte, schaute Hermine aber mit traurigen Augen an.

Hermine (sanft)
Ron, wir sind gerade erst Eltern geworden. Ich bin wahnsinnig glücklich und werde mir das von niemandem kaputt machen lassen.

Ron lächelte, als er die Bestimmtheit in Hermines Stimme hörte und legte seinen Arm um sie.

Ron
Du hast Recht, wie immer.

Hermine
Mhhmm...

Ron
Ich will den Rest des Tages nichts anderes machen, als mit euch im Bett zu verbringen.

Hermine (grinsend)
Das trifft sich gut, denn ich habe nicht geplant irgendwo anders hinzugehen.

Hermine und Ron küssten sich, nichts ahnend, was Harry im St. Mungo's erfahren würde.

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