Kapitel 13


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Jeon Jeongguk
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„Wie, er hat jemanden getötet?", blickte ich verwirrt in die Zelle und musterte Jimin, wie er auf der Liege saß und teilnahmslos an die Wand blickte, „so ganz ohne Grund?".

„er erzählt nichts aber es sieht ganz danach aus, als wäre er angegriffen worden", brummte Seokjin und verschränkte die Arme vor die Brust, „ich konnte Blutergüsse an seinen Armen erkennen und die Nähte, die ich ihm gesetzt habe, waren gerissen. So, als hätte jemand gewaltsam an seinem Arm gezerrt oder einen erhöhten Druck ausgeübt".

„Wer war es?", wollte ich nun wissen und ballte meine Hände zu Fäusten.

Wenn das ein Soldat war, dann..-

„Es war ein Überlebender, den ihr am Anfang des Ausbruchs gerettet habt", antwortete der Ältere sofort und seufzte, „dieser Schüler von der Oberschule in der Nähe, falls dir das weiterhilft".

„Ja.. ich erinnere mich", nickte ich und seufzte, „er war der einzige Überlebende".

„Ich glaube nicht, dass er der einzige war", mischte sich Yoongi auf einmal ein und hielt mir dann eine Polaroid-Fotokarte vor die Nase, „die beiden müssen sich kennen, wenn man bedenkt, dass der Schüler die hier in seiner Hosentasche hatte".

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Das war eindeutig Jimin.

„Also ging er ebenfalls auf dieser Schule", schlussfolgerte ich und runzelte dann meine Stirn, „sagt mal.. sehe ich das falsch, oder sind da.. naja.. Wichsspuren?".

„Du liegst richtig, deswegen trage ich auch Handschuhe und schmeiße die Scheiße gleich weg. Ich fand es nur wichtig zu zeigen".

„Ja.. jetzt können wir uns zumindest vorstellen, was vorgefallen ist..".

„Wir müssen es trotzdem von Jimin hören", erwiderte ich und biss mir auf die Unterlippe, „und wir müssen uns auch überleben, was wir mit ihm machen. Er hat immerhin jemanden getötet".

„Du vergisst aber auch, dass er nicht zu uns gehört", brummte Yoongi, „er hätte unter Bewachung stehen müssen, ganz gleich ob er gefährlich ist oder nicht. Das was passiert ist, geht auf unsere Kappe. Er kann für Selbstverteidigung nicht belangt werden".

„Ja.. Gibst du Namjoon Bescheid? Ich versuche solange mit ihm zu sprechen".

„Natürlich", nickte er und verschwand, während ich die Zelle öffnete und mich zu Jimin begab.

Er sah nicht auf, hatte nur die Arme um die Beine geschlungen.

Ich kniete mich vor ihm hin und umfasste mit meiner Hand die seine.

„Hey.. wie geht es dir?".

„nicht gut..", erwiderte er und vergrub sein Gesicht in den Armen, „..Jaehyun war seit Kindertagen mein bester Freund..". „Willst du mir erzählen, was passiert ist?", wollte ich nun wissen und strich ihm beruhigend über den Handrücken.

„Eigentlich nicht..", schüttelte er mit dem Kopf und seufzte, „aber.. ihr braucht wohl eine Erklärung, warum ich ihn getötet habe..".

„Selbstverteidigung?".

„Mhm..", nickte er und verkrampfte sich, „..wir waren bis zum Ausbruch ganz normal befreundet und haben viel unternommen. Ich war sehr ängstlich und er hat mich immer mit Junhyun beschützt.. aber dann.. haben sie mich plötzlich in ein Klassenzimmer gezogen und angefangen auszuziehen..".

Ich blieb still und hörte ihm zu, wobei ich bemerkte, wie angespannt ich wurde.

„Ich habe Angst bekommen und mich versucht aus ihren Griffen zu winden, aber ich war zu schwach. Dann habe ich geschrieen und Junhyun hat mich einfach losgelassen, wodurch ich die Tür öffnen und diese.. diese Untoten eindringen konnten. Ich habe nicht auf Sie geachtet und erst draußen bemerkt, dass etwas nicht stimmte".

„Scheiße.. und wir haben ihn hier hinein gelassen..".

„Ihr habt euren Job gemacht..", murmelte er und schloss für einen Moment die Augen, „ich habe meinem Bruder nichts davon erzählt, weil ich so dermaßen Angst hatte.. vor Jaehyun und Junhyun.. vor diesen Zombies.. vor allem.. und dann.. hat er sich erschossen, um selbst kein Untoter zu sein.. also war ich von nun an alleine und konnte mich niemanden mehr anvertrauen".

Er holte luft und umfasste nun meine Hand, um nach halt zu suchen.

Ich ließ das zu und rückte etwas näher an ihn ran.

Er hatte viel Scheiße erlebt.

„Ich war die ganze Zeit alleine und habe mich von den Menschen ferngehalten.. manchmal hatte ich keine Wahl und musste welche töten..", wisperte er und nun fing er an zu schluchzen, „u-und j-jetzt habe ich J-Jae getötet.. i-ich hatte wieder so A-Angst.. i-ich wollte nicht.. d-dass er m-mir weh.. weh tut!".

„Du hast dich nur verteidigt", erwiderte ich und zog ihn in meine Arme, woraufhin er sich sogleich an mich klammerte und bitterlich zu weinen begann.

Mein Blick glitt zu Seokjin, der noch immer an der Zelle stand und uns beobachtete. Sein Blick war voller Mitleid, weshalb ich seufzte und durch Jimins Haar strich.

In dieser Zeit hatte jeder irgendwen verloren.. aber, dass er genau zu diesem Zeitpunkt von seinen Freunden hintergangen und fast missbraucht wurde, setzte noch einen drauf.

Er war Kaputt und das sah man.

So jemanden konnten wir nicht alleine oder wieder gehen lassen.

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Was haltet ihr von dem ganzen?🫣

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