Kapitel 10


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Park Jimin
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Ich saß nun in einem der Schlafräume dieser Militärbasis und starrte an die Wand, bevor ich langsam den Schal löste und neben mir auf dem Bett platzierte.

Ein Bett.. Ich hatte seit Wochen nicht mehr in einem geschlafen.

Ich seufzte und öffnete die dünne Jacke an meinem Körper, bevor ich zischend auf meinen Arm sah und die klaffende Wunde daran betrachtete.

Ich war an einem Zaun hängengeblieben und ich war mir sehr sicher, dass diese Scheiße eigentlich genäht werden musste.

„Fuck..", murmelte ich und kramte in meinem Rucksack herum, um nach Nadel und Faden zu suchen, bevor ich beides gefunden hatte und still betrachtete.

Desinfektionsmittel.. und ein Feuerzeug wären gut.

Ich stand auf und lief zum Spiegelschrank. Ich öffnete diesen und musterte die vielen Produkte darin.

Vermutlich alles abgelaufen..

Ich seufzte nur erneut und nahm dann die Mundspülung. Ich blickte auf die Inhaltsstoffe und wog abwägend den Kopf zur Seite, als ich den Prozentsatz des Alkohols bemerkte.

„Das muss reichen", hauchte ich und setzte mich wieder, bevor ich in meine Hosentasche ein Klappfeuerzeug herausholte. Ich schüttete etwas von der Mundspülung auf die Wunde und kniff sofort die Augen zusammen.

„Ngh!", kämpfte ich gegen die Tränen und schnallte schnell den Gürtel von meiner Hose ab, bevor ich das Leder in den Mund nahm und feste drauf biss.

Okay..

Ich desinfizierte auch die Nadel, bevor ich den Faden einfädelte und die Spitze mit dem Feuerzeug erhitzte.

Dann blieb ich für einige Sekunden sitzen und versuchte mich zu beruhigen.

Ich hatte das immerhin noch nie gemacht, sondern nur in Filmen gesehen. Außerdem würde das scheiße wehtun.

Ich atmete also noch einmal tief durch, bevor ich die Nadel an meine Haut ansetzte und langsam Druck ausübte.

„Mh.. ngh!!!", schrie ich gegen das Leder in meinem Mund und spürte, wie die Tränen über meine Wangen liefen, bevor ich auch schon durch die Haut gebrochen war und unglaublich musterte, wie der Faden sich durch die Stelle in meiner Haut zog.

Bloß nicht aufhören!

Ich erhitzte die Spitze der Nadel also zur Sicherheit nochmal, ehe ich auch schon weiter machte und immer quälender auf den Gürtel biss, dabei krampfhaft versuchte nicht ohnmächtig zu werden.

Jetzt wusste ich, wieso man bei sowas betäubt wurde..

Als ich fertig war, machte ich einen knoten in den Faden und nutzte meine Zähne, um ihn zu kürzen.

Erst dann bemerkte ich eigentlich, wie viel Kraft Aufwand das eigentlich gebraucht hat. Mein Körper zitterte total, während ich mich kaum noch aufrecht halten konnte.

„Scheiße..", wisperte ich angestrengt, nachdem ich den Gürtel achtlos auf den Boden geschmissen hatte und selbst mit den Knien auf dem harten Untergrund aufgekommen war.

Mein ganzer Arm pochte.

Ich zuckte zusammen, als es auf einmal an der Tür klopfte und jemand ins Zimmer kam.

„Ist alles in Ordnung bei dir? Ich habe komische Geräusche gehört..", ertönte Taehyungs Stimme, weshalb ich erschrocken aufsah und seinen genauso geschockten Blick bemerkte.

Ich stand hastig auf, verlor dabei kurz das Gleichgewicht und musste mich an der Kommode neben dem Bett festhalten.

„J-Ja! Hier ist alles in Ordnung!", atmete ich verschnellert und folgte seinem Blick, erkannte somit, dass alles voller Blut war.

Dann richtete er seine Augen auf die frisch genähte Wunde, wodurch er nur noch schockierte wurde.

„Du hast dich selber genäht???".

„Sonst.. wäre ich.. irgendwann verblutet..", nickte ich zaghaft und blickte ihn unsicher an.

Dachte er jetzt, ich wäre gebissen geworden..? Aber es sah nach keinem Biss aus..

„Wie hast du das denn bitte geschafft?", kam er auf mich zu und nahm ganz vorsichtig meinen Arm in seine Hand, bevor er die rot-unterlaufende Wunde betrachtete, „das ist ja jetzt schon entzündet".

„Ich.. bin an einem Zaun hängengeblieben, als ich euch gefolgt bin", erklärte ich und merkte, wie sich langsam schwarze Punkte vor meiner Sicht bemerkbar machten, „das.. war doch ganz.. gut.. also.. also.. die U-Untoten sind mir ja.. dann gefolgt".

„Oh Gott, Du bist ganz blass", setzte er mich auf dem Bett ab, bevor er mein Gesicht in die Hände nahm, „bleib genau hier sitzen, okay? Ich hole jemanden".

„Mhm..", bekam ich nur halb mit, wie er ging, ehe ich auch schon zur Seite kippte und alles schwarz wurde.

Ich hatte keine Schmerzen mehr..

Mein Kopf war ruhig..

Endlich.

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Oh oh.🫣

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