Kapitel 06
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Park Jimin
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Gegen Abend hatte ich eine perfekte Stelle für ein Baumhaus gefunden.
Es war ein großer Baum versteckt in einem kleinen Wald, welcher angrenzend von den Feldern lag.
Würde man zwanzig Minuten laufen, kam man zu einem Bauernhaus, welches saniert werden sollte.
Ich hatte mir dort einige Bretter und weitere Dinge zum Bau des Hauses mitgenommen.
Es war zwar schwer alles zu diesem Baum zu bringen, doch nun war ich dabei eine Plattform zu Bauen. Um mich abzusichern, hatte ich mich mit dem Gürtel an einem der dickeren Äste befestigt und damit ich leichter hinunter kam, hatte ich eine Strickleiter gebastelt.
Derzeit war sie aufgerollt auf einem Ast abgelegt, doch sollte ich sie brauchen, konnte ich sie einfach hinunter werfen.
Befestigt war sie immerhin schon.
Mein Rucksack und die Armbrust hatte ich neben der Leiter am Ast befestigt, sodass ich frei arbeiten konnte.
Doch bald musste ich mich erneut ausruhen und etwas essen. Ich spürte schon langsam, wie mich meine Kraft verließ.
Ich musste nur vorher diese Plattform fertig stellen, damit ich mich auf dieser schlafen legen konnte!
Derzeit war sie zwar noch recht klein und ich müsste noch ein paar mal zu dieser Farm, um mir neue Bretter zu besorgen, doch das war es mir alle Male wert.
Außerdem gab es dort genügen Materialen.
Selbst einen Schlafsack hatte ich in einem der Schränke gefunden!
Ich lächelte leicht und haute den nächsten Nagel in das Brett, wodurch die Plattform langsam aber sicher aufhörte zu wackeln.
Es war wichtig, dass sie richtig befestigt war, ansonsten würde ich irgendwann mit dem ganzen Baumhaus hinunter fallen und sterben.
Und das durfte ich nicht zu lassen!
Nicht wenn mein Bruder auf mich zählte.
Ich durfte ihn nicht enttäuschen und musste so lange leben, wie ich nur konnte.. egal was ich dafür tun müsste.
Diese Welt war immerhin abgefuckt.
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Jeon Jeongguk
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„Verdammt!", schrie ich und schlug mit der Hand gegen eine nahegelegenen Wand, woraufhin mein bester Freund sogleich besorgt auf mich zu kam und sich diese Hand ansah.
Ich seufzte daraufhin und schloss für einen Moment meine Augen, bevor ich tief durchatmete und meinen Blick auf ihn richtete.
„Hör auf dir weh zutun..", nuschelte der junge Mann und fing an das Blut mit einem sauberen Tuch abzutupfen und anschließend die Wunde mit Wasser auszuspülen, „wir haben keine richtige Gesundheitsversorgung mehr, wenn sich das entzündet kannst du davon große Schäden kriegen".
„Wir sind auf der Suche nach Überlebenden und finden jeden Tag nur Untote oder halb aufgefressene Leichen", erwiderte ich und drückte mit der Zunge gegen meine Innenseite der Wange, „das ist Scheiße und frustrierend".
„Denk dran, dass du Soldat bist und die Ruhe bewahren musst", erwiderte Taehyung und verband meine Knöchel mit einem Verband, ehe er sich wieder aufrichtete und nach dem Messer griff, welches er zuvor neben sich abgelegt hatte.
„Du solltest deine Waffe nicht fahrlässig ablegen".
„Das Messer ist doch gar nicht meine Hauptwaffe", erwiderte er und stach einen Zombie ab, der plötzlich neben uns auftauchte.
Er hatte direkt den Kopf getroffen.
„weißt du eigentlich, wie stolz ich auf dich bin?", hauchte ich und fuhr durch sein Haar, „du hasst Gewalt und schreckst dennoch nicht zurück, deine liebsten zu beschützen".
„Aber auch nur, weil du Dummkopf immer wieder auf diese Schnapsideen kommst!", meckerte er und schlug gegen meine Schulter, „ich hätte den anderen dabei helfen können, den Stützpunkt auszubauen aber nein, du wolltest unbedingt alleine losziehen, um Überlebende zu finden!".
„Du hättest auch da bleiben können, so ist das jetzt nicht", erwiderte ich brummend und lief an ihm vorbei, woraufhin er hastig alles zusammen packte und mir folgte.
„Du bist ein Idiot! So wie du immer drauf los prescht, stirbst du nachher noch, wenn man nicht auf dich aufpasst und dich zurück auf dem Boden holt!".
„Jaja..", wisperte ich und wank ihm ab, bevor wir an einem Wegabzweig stehen blieben.
Das Meer oder das ländliche Gebiet.
„Was meinst du.. wo finden wir mehr Überlebende?".
„Schwer zu sagen", erwiderte Taehyung und neigte leicht den Kopf, „aber ich denke viele haben gedacht, dass man dicht besiedelte Gebiete vermeiden sollte, also wären Felder die bessere Lösung gewesen".
„Aber am Meer hat man bessere Möglichkeiten, dass Land zu verlassen".
„zu Beginn schon aber mittlerweile wird es kaum mehr ein Schiff geben", erwiderte er und sah sich etwas um, „entweder die sind schon alle fort oder zerstört. Also schätze ich, dass es dort nur zu einer Sackgasse führt".
„Verstehe", nickte ich und folgte ihm dann in Richtung Feldweg, „dann wird es wohl sinniger sein, wenn wir dort mit mehreren Personen hingehen". „Endlich sagst du mal etwas gescheites", sah er mich verspielt an, weshalb ich mit den Augen rollte und in seine Seite pickte, „jaja, selbst ich weiß, wann man besser aufhören sollte".
„Na siehst du".
Ich schmunzelte und musterte die Umgebung, während mein Blick für einige Sekunden auf die Weizen glitt, die hier angebaut wurden.
„Sollen wir auf dem Rückweg Weizen mitnehmen? Dann kann Seokjin Brot backen".
„Das klingt gut!", nickte Taehyung sofort und freute sich, „wir haben lange nichts selbstgemachtes mehr gegessen!". „es gab erst im Militär nur Rationen und nun auch in der Apokalypse", brummte ich zustimmend, „aber zum Glück sind wir Dosenfutter gewöhnt, hm?".
„Irgendwann sind wir soweit, dass wir wieder selbstgemachte Nahrung zu uns nehmen können!", war mein bester Freund enthusiastisch und klatschte in die Hände, „Kühe und Hühner haben wir ja schon gefunden! Vielleicht bekommen wir ja auch bald Schweine eingefangen~".
„vergiss nicht die kleinen Felder, die Hoseok anbaut".
„Ja aber die baut er doch nur wegen Medikamente an..", schmollte er, weshalb ich wage nickte, „ja schon aber auch nur, weil wir noch keine Samen für andere Pflanzen haben".
„Dann können wir ja gleich auch nach Samen suchen!".
„Unsere Priorität sind Überlebende", sah ich ihn ernst an, „aber findest du nebenbei etwas, nehmen wir es mit".
„Yes! Danke!".
So liefen wir still nebeneinander her und hatten stets unsere Umgebung im Blick.
Doch irgendwie schien es hier kaum eine Gefahr zu geben.
Es wirkte fast schon so, als würde jemand dafür sorgen, dass es hier keine Zombies oder Menschen gab.
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Hier haben wir auch mal Jeongguks Sicht~
Was meint ihr, wie treffen Sie aufeinander?
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