Kapitel 03
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Park Jimin
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Ich starrte auf dem Boden.
Meine Tränen waren schon längst versiegt, während die Nacht hinein brach.
Ich saß hier viel zu lange, doch ich konnte mich nicht dazu bewegen aufzustehen.
„Scheiße..", flüsterte ich und seufzte leise aus, bevor ich meinen Blick hob und den Eingangsbereich musterte.
Es fühlte sich so falsch an zu gehen..
Doch.. Jihyun wollte, dass ich überlebte.
Ich atmete einmal tief durch, ehe ich aufstand und nochmal zu den Treppen blickte.
Er wollte nicht, dass ich ihn so sehe..
Und er wollte genauso wenig so werden, wie diese Monster.
„Ich werde dich stolz machen", wisperte ich und zog Jihyuns Halstuch von dem Jackenständer, bevor ich mir den Stoff umband und über meine Nase zog.
Anschließend rückte ich den Rucksack zurecht und behielt die Armbrust eng an meinem Körper, sodass ich sie jederzeit benutzen konnte.
Dann trat ich aus dem Haus und sah mich um.
Meine Möglichkeiten waren begrenzt.
Entweder ich ging die Straße hinauf oder hinunter.
„Ich habe doch keine Ahnung..", murmelte ich und schluckte.
Diese Straße war wie leer gefegt und keine der Laternen gaben Licht.
„Reiß dich zusammen..", wisperte ich und lief dann nach rechts, somit die Straße hinauf.
Es war die andere Richtung, als wir gekommen waren.
Wir wohnten recht abgelegen und wenn man hier entlang laufen würde, würde man irgendwann in eine Feldregion kommen.
Lief man dann weiter, hatte man kurz darauf den Bezirk verlassen und kam in ein viel ländlicheren Ort.
Ich wusste noch nicht ob das gut war, aber besser als in die Innenstadt zu laufen, in der logischerweise die meisten Untoten waren, war es bestimmt.
Ich vermutete, dass sie sich erst außerhalb von Städten bewegten, wenn die Lebewesen dort aufs niedrigste minimiert worden waren und ihnen die Nahrung ausgingen.
Es war somit das klügste erstmal einen großen Bogen um dicht besiedelte Gebiete zu machen und fürs erste die Felder und Wälder zum Schutz aufzusuchen.
Ich hätte vermutlich bis zum Morgen warten und nicht so eine impulsive Handlung tätigen sollen, doch nun konnte ich es nicht mehr rückgängig machen und musste einfach weiterlaufen, auch wenn ich kaum etwas sah.
Solange mir allerdings keines dieser Viecher entgegen kam, war mir das auch egal.
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Meine Füße schmerzten und die Sonne ging schon langsam auf.
Mir war unfassbar schlecht, weil ich kaum gegessen, getrunken und geschlafen hatte.
Ich fühlte mich so, als würde ich zusammenbrechen, doch dies konnte ich nicht zulassen.
Ich musste weiter.
Hinter mir waren schon einige Zombies und verfolgten mich. Sie holten zu mir auf, da ich immer langsamer wurde und meine Kraft verlor.
„Nicht jetzt..", wurde mir ganz schwummrig, weshalb ich mich an einer Wand festhielt und kurz stoppte.
Ich hatte in letzter Zeit zu wenig gegessen und mich auf kalorienarme Dinge beschränkt.
„Schönheit ist wohl jetzt überbewertet", schüttelte ich den Kopf und zuckte zusammen, als nach meiner Schulter gegriffen wurde.
Ich wirbelte sofort herum und blickte in das verfaulte Gesicht eines Untoten.
Ich schreckte sofort zurück und trat nach dem Vieh, sodass es rücklings zu Boden knallte.
Dann rannte ich los und wich immer wieder einen von ihnen aus.
Die waren plötzlich überall.
Mein Herz schlug viel zu schnell und pochte unangenehm in meinem Kopf.
Als sich dann auch langsam schwarze Sprenkel in meinen Augen auftaten, schrie ich einmal verzweifelt auf und öffnete irgendeine Tür, nur um mich dann in dem Raum dahinter zu verstecken.
Die Zombies schlugen gegen die Tür, gegen welcher ich lehnte, während ich kaum mehr etwas erkennen konnte.
Wo befand ich mich gerade..?
Ich kramte in meinem Rucksack herum, suchte nach einer Taschenlampe und fand schließlich das alte Teil, das ich immer dabei hatte.
Es gehörte einmal meinen Vater.
Ich betätigte den Knopf und erhellte somit den Raum.
Somit konnte ich erkennen, dass ich mich in irgendeinen Lagerraum befand. Nach den Kisten zu urteilen, war es ein kleiner 7Eleven.
Ich zog sogleich eine der Kisten zu mir und öffnete diese, wodurch mir tausende Verpackungen von Ramen entgegenblickten.
„Oh Gott..", hauchte ich und fing an eine Verpackung nach der anderen in meinen Rucksack zu stopfen.
Ich hatte nicht mehr viel Platz, allerdings sollte ich soviel mitnehmen, wie ich nur konnte.
Vielleicht fand ich gleich auch noch irgendeine Tasche, die ich an den Rucksack befestigen und somit mehr tragen konnte.
Ich schloss den Rucksack wieder, als er komplett voll war, ehe ich eine Tüte aufriss und die Rohen Nudeln zerbrach.
Ich schob mir ein Stück nach dem anderen in den Mund, kaute halbherzig und schluckte viel zu viel auf einmal.
Ich musste irgendwie dafür sorgen, dass der Schwindel nachließ.
„Fuck..", murmelte ich und schloss für einen Moment die Augen, bevor ich weiter aß.
Ein voller Magen sollte sicher ein wenig helfen.. vielleicht fand ich dann auch noch Schokolade.
Zucker half oft.
Ich wartete noch, bis die Zombies sich vor der Tür beruhigt hatten, bevor ich leise aufstand und einige volle Kartons vor die Tür schob.
Falls die Möglichkeit bestand, dass diese Dinge diese öffnen konnten..
Dann hätte ich ein wenig Zeit, um durch den Laden zu entkommen.
Ich schulterte somit meinen Rucksack wieder, ehe ich vorsichtig und langsam den Lagerraum durchsuchte.
Ich fand in der hintersten Ecke zwei Stofftaschen, die ich sogleich mit Wasserflaschen und weiteren haltbaren Nahrungsmitteln befüllte.
Einen Campingkocher und zugehörige Gas-Kartuschen hatte ich ebenfalls gefunden und mit in einen der Beutel verstaut.
„Mal schauen, wie lange die halten..", murmelte ich und befestigte beide Beutel an meinem Rucksack, bevor ich diesen erneut schulterte und kurz stockte.
„Schwer..", jammerte ich und zwang mich wieder auf die Beine, bevor ich einen Schokoladenriegel entpackte und anfing zu essen.
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Jetzt beginnt Jimins einsame Reise🫣.
Wie meint ihr, wird er sich schlagen?
Schafft er es alleine oder wird er von jemanden gerettet werden müssen?🤭
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