Kapitel 01
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Park Jimin
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Chaos brach aus, als die erste Warnmeldung auf unseren Handys erschien und man in den Nachrichten von auferstandenen Toten sprach, die Menschen angriffen und zerfleischten.
Es wurde eine Empfehlung ausgesprochen, dass man sich in den Häusern und Gebäuden verschanzen und auf weitere Informationen warten sollte.
Doch dies war nicht so einfach.
Vor allem nicht, wenn sich diese Untoten so schnell vermehrten und einen überrannten.
Zur Zeit befand ich mich auf dem Schulhof meiner Oberschule. Es war mir nicht möglich ins Gebäude zu gelangen, da dort schon unzählige dieser Kreaturen eingebrochen waren.
Wir waren umzingelt und es gab kaum eine Möglichkeit zu fliehen.
„Jimin!", schrie auf einmal jemand, weshalb ich mich hastig umdrehte und meinen Bruder erkennen konnte.
Er rannte auf mich zu, während er verfolgt wurde.
„Wir müssen hier weg!", atmete er viel zu schnell und packte mich am Handgelenk, „Na komm schon! Sonst sterben wir!".
Er zog mich hinter sich her und ich folgte ihm still, hatte dabei meinen Blick starr auf die Wunde an seinem Arm gerichtet.
Mein Hyung war verletzt..
In meinen Augen sammelten sich sofort die Tränen, während sich mein Hals zusammenschnürte und mein Herzschlag unangenehm an Fahrt aufnahm.
„H-Hyung..", wisperte ich und hielt ihn zurück, als er gerade eines der Autos auf dem Parkplatz begutachten wollte, „Du.. Du bist verletzt".
„Mach dir keine Sorgen", lächelte er mir zu und fuhr mir durchs Haar, „mir geht es gut".
„Bist.. du dir sicher..?".
„Natürlich, kleiner Bruder~", strubbelte er nun mein Haar durcheinander, bevor er sich die Jacke von den Schultern streifte und sich diese um seine Faust wickelte. Erst danach schlug er das Fenster ein und öffnete die Beifahrertür.
„Steig ein, ich werde das Auto kurzschließen, damit wir hier weg kommen".
„Aber.. das ist strafbar!".
„Jimin, hier ist jetzt gar nichts mehr Strafbar", sah er mich ernst an und nahm mein Gesicht in den Händen, „diese Monster haben die Stadt übernommen. Es gelten keine Gesetze mehr und die Regierung hat auch nicht mehr das sagen. Es gilt jetzt einzig und alleine das nackte überleben".
„O-Okay", schluckte ich und merkte wieder, wie mir die Tränen kamen, woraufhin er seufzte und zum Auto deutete, „also setzt dich rein, bevor du auch noch verletzt wirst".
Ich nickte nur, ehe ich mich setzte und die Tür schloss. Er lief derweil um den Wagen und stieg auf der Fahrerseite ein, bevor er anfing an dem Auto zu hantieren.
Ich blickte derweil hinaus und zitterte am ganzen Körper, als ich das ganze Blut, die Leichen und Untoten musterte.
Das war so grausam.
„Ich werde dich beschützen", hörte ich es von meinem Bruder, weshalb ich wieder zu ihm sah und ihn besorgt musterte.
Er sah auf einmal so krank aus.
Eingefallene Haut und rot unterlaufene Augen.
„Geht es dir wirklich gut..?".
„Ich habe dir gesagt, dass du dir keine Sorgen machen musst", atmete er leise aus und blickte kurz nach draußen, ehe auch schon der Motor anging und er los fuhr.
Er überrollte einfach alles, was uns im weg war und dirigierte das Auto durch irgendwelchen Seitenstraßen.
Ich wusste gar nicht, dass er Autofahren konnte..
„Wohin.. fahren wir..?", wollte ich schließlich wissen und lehnte meinen Kopf gegen die Kopflehne, schloss dabei die Augen und krallte meine Finger krampfhaft in meine Oberschenkel.
„Ich habe unsere Mutter nicht erreicht, deswegen werden wir zuerst nachhause fahren", erwiderte er, „wir haben auch noch einige Vorräte in den Schränken, die wir ebenso benötigen".
Ich nickte daraufhin und atmete tief durch, bevor ich wieder meine Augen öffnete und aus dem Fenster blickte.
„Was ist eigentlich mit deinen Freunden? Hast du sie gesehen?", wollte er nun wissen, weshalb ich mich sogleich anspannte und nur langsam zu ihm blickte, „m-meine.. Freunde..?".
„Mhm. Jun und Jae?".
Ich schluckte bei diesen Spitznamen und merkte wieder, wie mir Tränen in den Augen stiegen.
Ich war so weich..
„Sie.. sie haben mich zurückgelassen..", antwortete ich ihm schließlich und bemerkte sogleich den faden Beigeschmack dieser Worte, „i-ich wollte nicht hinein gehen.. u-und sie sind dann einfach ohne mich ins Schulgebäude gegangen".
„Das Schulgebäude, das überrannt wurde?".
Ich nickte und beobachtete ihn einwenig beim Fahren.
Wie er konzentriert auf die Straße sah, ab und zu die Finger ins Lenkrad krallte und das Gesicht vor Schmerzen verzog.
Bis wir letztendlich ankamen und aus dem geparkten Auto stiegen, nur um dann hastig ins Innere des Hauses zu gelangen.
„Eomma?!", rief Jihyun und rannte die Treppen hinauf, während ich mich in der unteren Etage umsah.
Im Wohnzimmer blieb ich wie angewurzelt stehen und musterte das Blut an unseren Familienbild.
Dann glitt mein Blick durch das unordentliche Zimmer. Ich musterte das Chaos und lief langsam in Richtung Küche.
Von dort aus konnte ich es röcheln hören.
„Mama?", fragte ich leise und trat durch die Tür, erkannte somit, wie meine Mutter am Fenster stand.
Ihr Rücken war zu mir gedreht, weshalb ich ihr Gesicht nicht sehen konnte.
„Mama? Ist alles in Ordnung?", sprach ich sie erneut an und legte meine Hand auf ihre Schulter, nur um sie dann abrupt zurück zu ziehen und die klebrige Flüssigkeit auf meiner Handfläche zu mustern.
Mir wurde schlecht, als sie sich zu mir umdrehte.
Ihr Gesicht war völlig verunstaltet.. so als hätte man sie mit einem Hammer geschlagen.
„Mama..", wisperte ich schluchzend und trat einen Schritt zurück, sobald sie damit anfing auf mich zuzukommen.
Ihre Hände streckte sie zu mir aus, wollte mich fassen und zu sich ziehen.
Doch bevor sie mich erreichen konnte, wurde ich grob zurück gezogen.
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Das erste Kapitel und schon so viel Drama👉🏻👈🏻🥺
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