25|Klippe part.3|
Shay's PoV
Das Laute, und deutlich spürbare aufprallen meines Körpers riss mich aus meinen Gedanken. Mein Körper versank ins kalte Wasser. Es zog mich regelrecht hinein. Die Kälte lies mich erschaudern, sie kroch in meine Knochen, und lies mich eine heftige Gänsehaut erleiden. Mein Herz pochte schnell in meiner Brust, mein Blut wurde kraftvoll durch meinen Körper gepumpt.
Ich gestehe, ich habe schon oft darüber nachgedacht selbstmord zu begehen.
Schon oft schwirrte mir der Gedanke durch den Kopf das ich einfach mein Leben nehmen sollte, und allen einen gefallen tun würde.
Mein Vater wäre endlich glücklich, die Kinder aus meiner Schule erleichtert, und ich einfach nur frei.
Frei von dem ganzen Schmerz der mich fast zu erdrücken schien.
Frei von den erstickenden Gedanken.
Frei von meinen Mitschülern.
Frei, bei meiner Mutter.
Doch immer war ich zu schwach es zu tun.
Vielleicht war es die Stimme meiner Mutter oder einfach ich selbst.
Doch im selben moment holte mich die Realität zurück: mein Menschlicher Schutzorganismus reagierte, und trieb mich dazu nach oben zu schwimmen.
So sehr ich mich auch währte, ich konnte einfach nicht. Mein Körper tat was er wollte.
Ich sollte eigentlich dankbar sein, und es akzeptieren das mein Körper und mein Menschlicher verstand mich nicht aufgaben, doch ich wollte aufgeben.
Ich wollte es.
Ich wollte es aus tiefstem Herzen.
Kurz bevor ich gezwungenermaßen oben an der Oberfläche auftauchte, riss mich eine riesige Welle mit sich.
Meine Lungen brannten und schrien nach Luft. Sie brauchten sie.
Doch ich konnte sie ihnen nicht geben.
Ich wurde mit gerissen, bis ich auf etwas hartes aufprallte.
Ich spürte Sand.
Ich spürte Sand unter meinen Füßen.
Mein Körper wurde so stark mit gerissen, sodass ich wie ein Toter Fisch am Strand abprallte.
Die Welle zog sich zurück, sodass ich wieder atmen konnte.
Verzweifelt schnappte ich nach Luft.
Endlich füllten sich meine Lungen mit frischem Sauerstoff. Ich konnte wieder atmen. Noch nie in meinem Leben war ich so dankbar die Fähigkeit zu besitzen, Sauerstoff in mir aufzunehmen.
Meine Lungen fingen wieder an richtig zu arbeiten, während ich plötzlich einen starken Hustenanfall bekam, und eine Menge Salzwasser ausspuckte. Ich spuckte und spuckte bis meine Lungen frei von jeglichem Salzwasser waren.
Plötzlich überkam mich eine Müdigkeit die ich so noch nie in meinem Leben zu spüren bekommen hab.
Meinem Körper wurde sämtliche Energie ausgesaugt, und er fiel einfach schlaff um.
Meine Beine waren angewinkelt, mein Rücken flach auf dem weichen Sand, und meine Arme lagen müde neben meinem Körper.
Es fühlte sich an als hätte mir jemand K.o Tropfen verabreicht, denn meine Augen vielen langsam zu. Das einzige was ich spürte bevor ich endgültig einschlief, war die zunehmende Kälte die sich wie ein Kampfschild um meinen Körper legte.
Ryder's PoV
"Hast du irgendwas Chaz?", rief ich nervös.
Wir suchten schon seit einer Stunde nach Nerdy, doch konnten sie nirgendwo finden.
"Nein, verdammt! Es ist alles meine Schuld! Wieso hab ich da überhaupt mit gemacht?!", Chaz raufte sich verzweifelt die Haare und schloss panisch die Augen.
"Es ist nicht deine Schuld! Gigi hat uns gezwungen es zu tun! Außerdem konnten wir nicht wissen das sie 'verschwindet'!", versuchte ich Chaz zu beruhigen.
"Ryder das ist es nicht! Klar hätten wir nicht mal zustimmen sollen das zu tun, aber überleg mal! Was hat uns dieses Mädchen angetan, das wir sie so behandeln? Wieso tun wir so was? Sie hat es doch gar nicht verdient! Ryder sag mir wieso?", pure Verzweiflung war in seiner sonst so starken Stimme zu erkennen.
"Versammt ich weiß es nicht! Chaz ich weiß es nicht!", brüllte ich schon fast. Mein Herz pochte, mein Hirn drohte zu platzen. Justin und Tyler waren wo anders suchen gegangen und haben uns hier gelassen damit wir hier weiter suchen konnten. Doch alles was wir fanden war Kälte, Meer, Sand und leere Strände. Nirgendwo eine Nerdy zu sehen.
"Ryder ich will das nicht mehr tun. Ich will dieses Mädchen nicht mehr wie dreck behandeln! Ich hab es satt!", "Chaz jetzt reis dich zusammen! Sei keine Pussy! Wir werden sie finden und dann ist alles gut! Und jetzt benimm dich wieder wie ein echter Mann!", schrie ich ihn an. Meine Hände lagen auf seine Schultern und mein Blick war direkt auf ihn fixiert.
"Wir müssen sie suchen", war das einzige was Chaz antwortete.
Er befreite sich aus meinem Griff und drehte sich um.
Ich seufzte leise und drehte mich ebenfalls um, um weiter zu suchen.
"Ich geh mal nach unten zum unteren Strand. Vll haben wir sie übersehen.", murmelte ich laut genug über meine Schulter sodass er mich verstehen konnte.
-
Während ich nach unten lief und mich überall umsah, dachte ich über Chaz's Wörter nach. Ich überlegte und überlegte doch konnte keinen einzigen gescheiten Grund finden was uns Nerdy möglicherweise angetan haben konnte.
Sie kam neu an die Schule und dann fing es einfach an. Sie war einfach so leicht zu verletzen, und dass nutzten wir aus. Es fing alles mit kleinen Späßen an.
Dann wurde es aber mehr als nur kleine Späßchen.
Wir fingen an sie zu Pranken und ihre Bücher zu verstecken.
Und das alles in der neunten Klasse.
Schon seit drei Jahren lief das so. Wir hatten März und waren in der zwölften Klasse. Nur noch ein paar Monate und dann war der ganze Scheiß namens Schule vorbei. Wir würden alle Nerdy vergessen, sie uns, und wir würden getrennte Wege gehen.
Ich dachte über ihre langen Braunen Haare nach und ihre Blauen Augen.
Diese verdammten Blauen Augen.
Ich hatte sie nie wirklich beachtet, doch dieses einzige mal als wir uns nahe standen bemerkte ich sie.
Sie waren hell, und hatten einen grün-grauen Stich in sich.
Sie waren irgendwie anziehend, und ich konnte sie nicht aus meinem Kopf kriegen.
Es war so als hätten sie sich festgebrannt.
Ich war so tief in Gedanken das ich nicht merkte das ich schon fast unten angekommen bin, und sich eine zierliche gestalt nur wenige Meter vor mir befand.
Als ich Nerdy sah, machte mein Herz einen Sprung. Ich blieb stehen und schaute sie nur an.
Da lag sie.
Ihre Haare waren im Ganzen Sand verteilt, und ihr Körper hatte eine nicht so komfortable Position angenommen.
Das erste mal in meinem Leben war ich froh sie zu sehen.
Meine Beine fingen wie von selbst an sich zu bewegen.
Ich fing an in ihre Richtung zu rennen, und ignorierte den aufkommenden Sand den ich erzeugte.
Desto näher ich ihr kam desto schneller pochte mein Herz.
Es fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit an, als ich bei ihr ankam.
Ihre Augen waren geschlossen, ihre Haare überall im Sand, und ihre Beine angewinkelt.
Ich beugte mich zu ihr runter und betrachtete ihrem Körper.
Ihre Lippen waren leicht geöffnet, und ihr Gesicht zur Seite gedreht.
Mit meinen Fingerspitzen drehte ich ihr Gesicht zu mir, nur um fest zu stellen das ihre Haut eiskalt war.
Erst jetzt vielen mir ihre kleinen Sommersprossen um, und auf ihre Nase auf.
Sie waren schnell zu übersehen, da sie nicht viele und ziemlich hell waren, doch beim genaueren hinsehen erkennt man sie.
Vorsichtig setzte ich mich neben sie und zog ihren zierlichen Körper auf meinen Schoß.
Verwundert beobachtete ich wie sie ihren Kopf in meine Halsgrube schmiegte und einmal laut ein atmete.
Ein leichtes lächeln entstand auf meinem Gesicht, als ich sah wie ihre Nase anfing sich zu rümpfen, was unheimlich niedlich aussah.
Oh gott, was denk ich mir bloß! Schnell schob ich den Gedanken zur Seite und holte mein Handy aus meiner Hosentasche raus.
Schnell wählte ich Chaz's Nummer und rief ihn an.
"Ja?", hörte ich seine Stimme nach dem ersten Tuten ertönen.
"Ich hab sie".
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