Andere Zeiten (Jeff)
Schnell entledigte ich mich meiner Kleidung, schnappte mir ein Handtuch und sprang unter die Dusche. Das kalte Wasser ließ mich erschaudern, doch das kam mir grade recht. Wutentbrannt griff ich zum Stück Seife und rieb es über meinen Oberkörper. Immer wieder blitzten Bilder vor meinem geistigen Auge auf; Fantasien durchdrangen meine Gedanken. All dies brachte mich umso mehr zur Weißglut.
Ich wollte nicht so ein widerlicher Kerl sein, denen Lisa Blowjobs gab und für die sie die Beine breit machte. Das war das Letzte, was ich wollte, verdammt nochmal!
Doch hier war ich nun, fluchend unter einer kalten Dusche und mit einer Erektion, die einfach nicht weggehen wollte, doch ich weigerte mich, sie anzufassen, da sonst nur noch mehr Bilder von Lisa in Unterwäsche mir durch den Sinn kommen würden und ich somit quasi auf sie wichsen würde.
Sie hatte gut ausgesehen, ja, sehr sogar! Aber Körper reizten mich normalerweise nicht, waren sie doch alle nur von irgendwelchen Schönheitsidealen abhängig und änderten sich andauernd. Doch bei ihr...irgendwie war da ein Schalter bei mir umgelegt worden.
Wäre ja nicht das erste Mal. Zuerst war sie ja nur eine eingebildete Schlampe für mich und nun...jetzt ist sie eine liebevolle, gewissenhafte, intelligente, aber auch temperamentvolle, vorschnelle Frau, die wahrscheinlich schon einen Kriminalroman mit dem Scheiß füllen könnte, der ihr widerfahren ist.
Ich erinnerte mich daran, wie aufgelöst sie gewirkt hatte, als sie mich vorm Krankenhaus angeschrien hatte. Wie auch dort ein Instinkt von mir Besitz ergriffen und ich sie getröstet hatte. In diesem Moment war ich bereit gewesen die ganze Welt für sie zu ermorden. So einen Drang jemanden zu beschützen hatte ich zuletzt bei meinem Bruder gehabt.
Ich begann meine Haare einzushampoonieren.
Was, wenn es wieder so tragisch endet?
Müde lehnte ich meine Stirn gegen die kühlen Fliesen und murmelte vor mich hin:
„Noch einmal packe ich das nicht..."
Wenigstens war mein Ständer weg. Schnell wusch ich mich ab und stieg aus der Dusche. Kurz schnüffelte ich an meinen alten Sachen und rümpfte die Nase. Die stanken ja bestialisch.
Ich rubbelte mich ab und schlug mir das Handtuch um die Hüfte. Mein Blick fiel in den Spiegel. Wäre da nicht dieses Grinsen, welches ich mir ins Gesicht geritzt hatte, würde ich sogar recht normal aussehen. Ich zuckte mit den Schultern.
Mir doch egal.
Ich verließ das Bad. Lisa lag gerade auf dem Bett und schlief. Hätte ich sie so kennengelernt, hätte ich sie für eine unschuldige Frau gehalten, wie aus einem Disney Film. Wie sehr der Schein trügen kann.
Natürlich hatte die dumme Kuh vergessen sich zuzudecken. Kopfschüttelnd tappste ich zu ihr. Ich wollte sie gerade sanft hochheben, da schlug sie mir auf die Hand:
„Anfassen nur gegen Bezahlung."
„Dir hat man wohl Stroh in die Birne gestopft, als du gepennt hast."
Grinsend warf ich sie über die Schulter und trug sie durch die Wohnung. Sie schrie und trommelte mit ihren Fäusten auf mich ein, manchmal krallte sie mich auch mit ihren Fingernägeln:
„Du Trampel, lass mich runter! Ich warne dich, ich kratze dir die Augen aus, wenn du mich nicht sofort runterlässt, du Vollspast! Hurensohn! Höhlenmensch!!"
Trotz allem spürte ich das Beben, dass durch ihr unterdrücktes Lachen kam. Schließlich entschied ich, dass ich sie lang genug gequält hatte:
„Okay, genug geschrien für heute, du Schrecksfurie. Schließlich brauchst du die Stimme für morgen Abend."
Eine unangenehme Stimme wollte sich in meinem Kopf melden, doch ich verdrängte sie, nahm Lisa in die Arme, so dass wir uns direkt in die Augen schauen konnten und ließ mich rücklings auf ihr Bett fallen, welches protestierend knarzte. Lachend ließ Lisa ihren Kopf gegen meine Schulter fallen; der Geruch von dem Shampoo stieg mir in die Nase, auch wenn da eine gewisse Eigennote dranhing. Als sie sich beruhigt hatte, stützte sie sich auf mir ab und grinste mich an:
„Willst du dir nicht langsam mal was anziehen?"
Nun war ich doch etwas peinlich berührt:
„Wäre wohl sinnvoll."
Sie rollte sich von mir und ich stand auf und klaubte ein paar Klamotten zusammen. Ihren Blick spürte ich dabei im Rücken und zugegeben, irgendwie gefiel mir das.
Also zog ich demonstrativ das T-Shirt vor ihr an, für die Hose ging ich aber doch wieder ins Bad:
„Hast du schon was gegessen?"
Ihr genervtes Stöhnen brachte mich zum Schmunzeln:
„Nein, Mama, noch nicht."
„Lust auf Pizza?"
„Woher denn so viel Geld?"
„Ich hab da immer etwas für solche Sachen."
„Von den Leuten, die du abstichst?"
„Nicht nur von denen, die ich absteche. Auch denen, den ich die Kehle durchschneide, ins Auge steche, stranguliere, erwürge, den Bauch aufschlitze-"
„Schon gut, du Irrer, ich habs verstanden!"
Grinsend kam ich zu ihr zurück:
„Pizza Salami oder Fungi?"
„Fungi mit Brokkoli, wenn's geht."
„Mal sehen."
Schnell griff ich mein Zeug und verließ die Wohnung. Kaum draußen schmunzelte ich:
„Mensch, ich hab doch keine Ahnung, wo die nächste Pizzeria ist."
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