Kapitel 1

Es war Freitagnachmittag nach der Schule, der letzte Tag vor den Ferien. Cecilia und Kenya standen kichernd vor dem Badezimmerspiegel und probierten verschiedene Make-up-looks aus. Heute Abend stand eine der größten Partys an: Tyler Reed,der beliebteste Junge der ganzen Schule schmiss eine Party und hatte alle aus seinem Jahrgang plus noch ein paar Ältere eingeladen. Darunter auch Cecilia und Kenya. Seit einer Woche tänzelten die beiden aufgeregt hin und her, suchten nach passenden Outfits und wollten es am liebsten der ganzen Welt erzählen,dass sie eingeladen sind. Liam, der große Bruder von Cecilia, fand die Party allerdings gar nicht gut. „Er sagt ständig, dass es zu gefährlich für mich wäre. Dabei geht er selbst ständig auf Partys!" Cecilia rollte mit den Augen und sah ihre beste Freundin im Spiegel an. Kenya suchte den Lippenstift in ihrer Kosmetiktasche, der ihre Lippen voller und rosiger wirken ließ. „Cili, er  macht sich nur Sorgen um dich. Außerdem haben deine Eltern zugesagt, also was kümmert es dich?" Der Regen prasselte immer lauter an die Scheiben und ein paar Blitze ließen das Badezimmer hell erleuchten. Cecilia schaute benommen nachunten und murmelte ein: „Ja, vielleicht hast du Recht." Kenya's Gesicht erhellte sich und sie umarmte Cecilia von der Seite. „Komm, lass uns vor der Party noch eine Pizza bestellen, damit wir nicht hungrig dahingehen.", schlug Cecilia vor und befreite sich aus der Umarmung. Kenya folgte ihr runter in die Küche, wo esleicht nach Basilikum und gekochten Spaghetti roch. Der Holzboden knarzte unter ihren Füßen. Kenya hatte jedes Mal Angst, hier einzubrechen, wenn sie über den Bodenlief. Cecilia schnappte sich das Haustelefon und rief eine Pizzeria an. 20 Minuten später klingelte es an der Haustür und die Mädels bezahlten den Lieferboten. Das Gewitter hatte sich inzwischen beruhigt und der Regen hatten sich in leichten Niesel umgewandelt. Kenya schaute aus dem Fenster in der Küche.„Hoffentlich hört es auf mit regnen, ich will nicht wie ein nasser Hund bei derParty erscheinen." Cecilia schnitt die Pizza in acht gleichgroße Stücke und nickte abwesend. „Liam, komm runter wir haben Pizza bestellt!" Kenya zog sich einen Stuhl an die Theke und biss kräftig in ihr Stück Pizza hinein. Liam erschien in der Küche und musterte die beiden von oben bis unten. Dann schaute er aus demFenster. „Wollt ihr wirklich dahingehen?" Cecilia schenkte ihm einen genervten Blick und schob ihm einen Teller mit zwei Pizzastücken hin. Liam drückte sich von der Türleiste weg und setzte sich ebenfalls. Es war 18:00 Uhr und in einer Stunde sollte die Party beginnen. Die Mädchen huschten schnell ins Bad um sich fertig zu machen, während Liam die Küche aufräumte. „Oh mein Gott, ich bin so aufgeregt!", lachte Kenya und tänzelte vor dem Spiegel hin und her. „Was soll ich denn sagen?", jubelte Cecilia und sprang in die Luft. Beide ließen einen Freudenschrei los und rannten die Treppe nach unten zur Haustür. Mittlerweile war es schon 18:37 Uhr und die beiden quetschten sich hektisch in ihre Schuhe. Cecilia riss die Tür auf und trat auf die Veranda. „Kenya los, wir kommen sonst zu spät!" Die Wolken hatten sich aufgelöst und die Sonne ließ ihre letzten Strahlen auf die Straßen fallen. Liam stand mit seinem Auto in der Einfahrt und wartete auf seine Schwester und ihre Freundin. Cecilia konnte es gar nicht glauben, dass Liam sich dazu bereiterklärt hatte sie zu Tyler Reed zu fahren. Wenn er selbst zu der Party gegangen wäre hätte sie das verstanden, allerdings weigerte er sich mitzukommen, was Cecilia nicht verstand. Er sagte nur, dass er käme, wenn was ist. Die Mädels sollten sich immer mal bei ihm melden, dann sei alles gut. Schnell setzten sie sich ins Auto, schnallten sich an und fuhren los. Es war eine Viertelstunde Fahrt bis zu Tyler's Haus. Sie waren noch nie bei ihm, aber das riesen Grundstück was die Reeds besaßen, konnte man nicht übersehen. Sie fuhren aus ihrer Straße raus und bogen nach rechts ab, in die nächste Straße, die mit Häusern und wunderschönen Grundstücken besät war. „Woher weißt du eigentlich wo Tyler wohnt?", fragte Cecilia ihren Bruder mit Neugier. Liam war plötzlich angespannt und hielt das Lenkrad fest in den Händen. Er räusperte sich: „Ich war schon mal bei ihm." Cecilia starrte ihn ungläubig von hinten an. „Du warst schon mal bei ihm?! Seid ihr etwa befreundet?" Liam starrte stur gerade aus, er bewegte keinen Muskel. „Nicht mehr." Die Worte fielen ihm schwer und er rutschte auf seinem Sitz hin und her. „Habt ihr euch gezofft? Ist es deswegen, warum du nicht mitkommst?" Cecilia reckte den Kopf nach vorn. „So ähnlich.", gab Liam nur kurz zurück. Cecilia lehnte sich zurück und drehte sich zu Kenya. Allerdings hatte sie das Gespräch anscheinend nicht bekommen, da sie verträumt aus dem Fenster schaute.

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