Ein Herz aus Silber
"Weißt du schon, wo du bleiben wirst?", fragte mich der Cap, mit dem ich jetzt in der Lobby auf der Couch saßen. "Bei uns natürlich.", erklang eine fremde Frauenstimme. Eine rothaarige junge Frau mit vielen Sommersprossen kam auf uns zu. Sie hatte eine schwarze, elegante Hose an und dazu den passenden Blazer und die hohen Schuhe. "Hey, ich bin Pepper." "Sarah von Strucker.", mir fiel es immer leichter meinen ganzen Namen zu sagen, da keiner so richtig verletzend reagiert hat. Außerdem fühle ich mich bei dem Team geborgen. Ich traue mich ihnen alles anzuvertrauen. Keiner hatte mich je so herzlich aufgenommen. "Dann ist das auch geklärt.", sagte der Captain und stand auf. Ich stellte mich vor ihn, als Pepper klappernd verschwunden war. "Pass auf dich auf.", bat er mich ein letztes Mal. "Befehl vom Captain." Er lächelte. "Steve wirst du mich wahrscheinlich nie nennen?" "Nein, Captain.", er lächelte noch mehr, doch in seinem Lächeln konnte ich den Schmerz sehen. Den tiefen Schmerz. "Bis dann.", sagte er und lächelte noch einmal. Ich winkte nur kurz und sah zu Boden. Als er in dem Fahrstuhl verschwunden war, kam Pepper noch einmal um die Ecke. "Darf ich dich entführen?", sie lächelte. "Ja.", antwortete ich knapp und schnappte die Winchester, die von vorhin noch da lag. Nun konnte ich auch aufrecht gehen, ohne gleich einzuknicken. "Ich hab da noch was für dich.", sagte sie und wir stiegen in den Fahrstuhl. "Der Captain wirkt wirklich...wie soll ich sagen...offen." Ich lächelte verlegen auf den Boden und strich mir eine Strähne meiner schwarzen Haare hinter das Ohr. Ja. Ein paar Schmetterlinge habe ich schon im Bauch. Wir stiegen in einem Raum aus, der nur so vor Klamotten triefte. Sie ging mit mir an das Ende und zog eine Hose, ein Top, eine rotkarierte Bluse und eine Stoffjacke heraus. Sie hielt es mir hin. "Es müsste passend. Hoffentlich ist es nicht zu groß." Durch die ganzen Tests und Experimente musste ich manchmal hungern und habe auch extrem abgenommen. Dankend nahm ich es an und wir stiegen wieder in den Aufzug.
Nun stand wir vor einem Flur mit mehreren Türen. Links und rechts. Sie ging mit mir in das Zimmer mit der Nummer 22. "So, dass ist dein Zimmer. Falls du irgendwas brauchen solltest, ruf JARVIS, unseren Hausherrn oder komm zu mir in den vorletzten, oberen Stock. Dort ist mein Büro." "Danke." "Miss von Strucker.", ich zuckte zusammen, als die Roboterstimme mit mir zu reden begann. Das muss dann JARVIS sein. Ein K.I. "Hey JARVIS.", begrüßte ich ihn. Pepper wäre schon gegangen, als sie fast noch etwas vergessen hätte: "Sarah?" "Ja?", ich schenkte ihr wieder meine volle Aufmerksamkeit. "Darf ich deinen Offiziersmantel mitnehmen?" "Wieso?" "Es wird sicher jemanden geben, der so einen nachschneidern kann." Ich stellte die Waffe an die Wand, zog den Mantel aus und drückte ihn ihr in die Hand: "Danke." Sie nickte und verschwand. Ich warf die Klamotten auf den Stuhl am Tisch und ließ mich auf das Bett fallen. Ich muss mit Tony reden. Wenn er es durchzieht, werden viele Menschen sterben. Die ganze Menschheit.
Ich tauschte mein schwarzes Top, welches nun wie Käse aussah, mit dem anderen und wusch mir das Gesicht mit kaltem Wasser. Das tat gut. So konnte ich einen kühlen Kopf bewahren. Schnell schlüpfte ich in die helle, ausgewaschene Used-Look Jeans und warf mir die karierte Bluse darüber. Alles passte wie angegossen. Ich krempelte die Ärmel hoch und ließ die Knöpfe offen. Aus der alten Hose zog ich ein silbernes Herz an einer langen Kette heraus. Es war dieses Herz. Das einizige Geschenk von meinen Eltern an einem meiner Geburtstage. ELTERN. Da war ich 1. Später habe ich mir eine längere Kette besorgt. Es war wie ein Glücksbringer. In der Nähe meines Vaters durfte ich es ja nicht tragen, also habe ich es immer eingesteckt. Jetzt konnte ich es endlich um meinem Hals hängen und tragen ohne, dass es mir jemand wegnahm. Da fällt mir auf, ich habe gar keine Schuhe. Die alten Kampfstiefel sind viel zu warm. Ich entschied mich mit Socken zu gehen. Ich musste zu Tony. Als ich durch die Tür rannte, stolperte ich über ein paar Schuhe. Low Chucks. Die nur bis zu den Knöchel gangen. In grau. Ich zog sie an und band locker zu, bevor ich in den Aufzug stieg.
"JARVIS, wo ist Tony?" "In seiner Werkstatt. Letztes Stockwerk."
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