Der nächste Tag scheint nie vorüber zu gehen. Ich habe Bruce und Tony ein wenig geholfen und immer noch ein ganz schlechtes Gefühl dabei. Nach dem Mittagessen fragte ich Pepper um eine Stück Papier und einen Bleistift.

Ich setzte mich auf das Dach des Gebäudes und ließ den Wind durch meine Haare flattern. Begann zu zeichnen. Die Stadt. Sie war wunderschön von hier oben. Der Wind. Die Luft. Ich habe in Tonys Werkstatt ein paar Pläne für eine Anzug gesehen. Mark 45. So hieß er. Ich versuchte ihn mir in Gedanken widerzuspiegeln. Es war ein faszinierendes Modell.

"Hey Sarah." "Hey.", sagte ich überrascht zurück, da ich mit dem Captain jetzt nicht gerechnet habe. Er setzte sich neben mich. "Alles ok?", fragte er. "Ja. Bei dir." "Alles bestens. Von gestern gut erholt?" Ich nickte. Er betrachtete die halb fertige Zeichnung. "Schön." "Danke." "Als ich Comiczeicher anfangs der Vierziger war, hatte ich so schöne Sachen noch nicht parat." In den Vierziger? "Frag nicht, ich weiß schon was du fragen willst, doch ich glaube drinnen ist es besser." Ich ging mit ihm in die Küche, da es der stillste Ort im ganzen Gebäude war. Ich machte uns noch schnell zwei Tassen Kaffee und setzte mich gegenüber von ihm an den nussbraunen Tisch. Ich liebe diesen Raum. Er war klein. Schlicht eingerichtet und gemütlich. "Also Captain, du hast das Wort.", ich deutete mit der Hand auf ihn. "Dankeschön. Also ich bin 1920 geboren. In Brooklyn aufgewachsen. 1940 zu Armee gegangen. Wurde für das Supersoldatenprojekt ausgewählt und dann zu der halben Ausgabe von Thor gemacht worden, der ich jetzt. Am Ende des 2. Weltkrieges musste ich mich opfern und bin mit einem Flugzeug, in dem 9 Bomben waren, in das kalte Eiswasser der Arktis gestürzt. Für 70 Jahre war ich dort eingeforen und bin in einem Tiefschlaf gewesen. Fury, der ehemalige Leiter von S.H.I.E.L.D., hat mich aufgetaut und rekrutiert." "Das ist 'ne ganz schöne Menge." Er lachte. Ich lachte ebenfalls. "Für einen 95-jährigen siehst du ganz gut aus. Muss sicher am Jahrgang liegen." "Das wird es sein." Nun mussten wir wieder lachen. "Deine Geschichte möchte ich auch gerne hören, nur wenn du willst." "Sonst verliere ich doch ihr Vertrauen, Captain. Ich glaube Sie sind genau wie ich. Sie vertrauen jemanden erst, wenn sie ihn kennen." Er nickte lächelnd und lehnte seinen Kopf auf seine ineinander geschobenen Finger. Die Ellbogen lehnten er auf die Tischplatte. Ich lehnte mich zurück und ging in die Vergangenheit. "Ich kann mich nur ganz schwach an meine Mutter erinnern. An meinem ersten Geburtstag habe ich dieses Herz bekommen. Es war das einzige Geschenk.", ich nahm es in die Hand, "Mein Vater hatte nie etwas für mch übrig. Er hat an mir alles ausprobiert. Egal ob es mich umgebracht hätte oder nicht. Nach den einen Mal mit dem Tesserakt, habe ich ihm nie wieder vertraut. Ich war am Ende. Außerdem bin ich ihnen noch eine Erklärung schuldig. Es war so, dass ich auf die Männer losgegangen bin und den Tesserakt in der Hand hatte. Sie haben mich angeschossen. Ich wusste nichts mehr davon. Angeschossen und halb fertig musste ich auf das Schlachtfeld. 2 Minuten danach, wurde ich niedergeschossen weil ich zu mächtig war. Mein eigener Vater hat diesen Befehl gegeben. Wenn Sie mich nicht gefunden hätten, wäre ich nicht mehr am Leben." "Wie alt sind Sie, wenn ich fragen darf?" "Wenn man die Kryosthaseschläfe nicht mitzählt 20. Ich bin ein 30er Jahrgang. Und sagen Sie jetzt nicht, dass es am Jahrgang liegt." "Ich wollte eigentlich sagen, dass sie eine ganze Menge Schönheitsschläfe hatten." Ich musste wieder über diese Aussage lachen. Er war wirklich lustig und hatte eine wundervollen Humor.

Ein Piepen erklang und Steve sah auf sein Smartphone. "Tut mit leid. Die Arbeit." "Kein Problem." Ich stand auf und er auch. Er stellte sich vor mich und sah wieder mit seinen blauen Augen auf mich herab. "Danke." "Für was?" "Das nette Gespräch." "Kein Problem." Er ging und lächelte. Ich begleitete ihn noch zum Fahrstuhl. "Passen Sie auf sich auf, Captain.", er salutierte mit den Fingern und verschwand.