Kapitel 8:
Wir landen vor den dicken, langen Ketten, um das Schiff – das zweimal so groß ist, wie die Skalien More von Hydra – still zu halten, damit es nicht irgendwo hintreibt. Den Fallschirm werfe ich ins Wasser und sehe zu, wie es langsam in dem düsteren Meer untergeht. Einige Meter neben mir klettert ein Agent auf einer anderen Kette zum Deck hoch und versammelt sich mit den anderen Agents, die von den anderen Jets ebenfalls mit Fallschirmen hierher gelangt sind. Wir sind alle komplett nass, aber das hält uns nicht von unserer Mission ab.
„Wir teilen uns auf. Drei Gruppen. Fünf Köpfe. Eine Gruppe zu sechs."
Er deutet auf einige Männer neben mir, also weiß ich, dass ich in einer Gruppe mit fünf Personen bin.
„Sie gehen nach Westen in die Innenräume und suchen nach Überlebenden und, ob es eine mögliche Geiselnahme gibt.", er deutet auf die sechsköpfige Gruppe, welche sofort losrennen.
„Sie vier kommen mit mir, wir suchen die östlichen Innenräume ab."
„Und Sie folgen Agent Sherman und suchen das gesamte Deck ab."
Sie starren mich an und wieder habe ich die Verantwortung für die Leben einiger Männer in der Hand. Als hätte ich nicht schon genug Last auf meinen Schultern.
„Auf gehts!"
Der erfahrene Agent rennt mit seiner Gruppe los, schleichen übers Deck und rennen leise durch eine Tür, wo sie Treppen herunterlaufen und in den Innenräumen des Schiffes gelangen.
„Gut, vorwärts!", flüstere ich und schleiche als erste voran, halte meine Waffe schussbereit und hoffe, keinem Piraten in die Schusslinie zu laufen.
Als wir die Mitte des Schiffes umrundet haben, und wir nach Westen schleichen, höre ich einen Schuss und in derselben Sekunde einen Schrei einer meiner Männer, der kurz darauf umkippt. Es kommt von der Mitte des Schiffes, in dem eigentlich niemand vorhin zu sehen war. Auf dem höchsten Dach dort entdecke ich schließlich drei Piraten, die auf uns hinunterschießen. Ich laufe nicht davon, sondern kneife mir ein Auge zu und ziele auf die drei Piraten, die ich mit Kopfschüssen erledige.
Nachdem die Gefahr eliminiert war und ich die verwunderten Blicke der andere auf mich ruhen lasse, laufe ich zum verletzten Agent, welcher schwer nach Luft ringt und Blut zu husten beginnt.
„Agent getroffen und schwer verletzt.", spreche ich ins Funkgerät, doch in der gleichen Sekunde höre ich den letzten Atemzug des Agents.
Das hat mir gerade noch gefehlt. Die Agents schauen traurig zu Boden, bis ich dann mein Ego zur Seite schiebe und mich auf die Mission konzentriere.
„Wir müssen weiter."
Hinter einem dicken Rohr, fast am Ende des Schiffes gelangt, verstecke ich mich und gebe einem Agenten das Zeichen, dass er die Waffe bereit zum Schießen haben soll. Er soll nachsehen, ob sich jemand weiter weg neben mir befindet, doch er gibt mir das Zeichen, dass niemand dort ist.
Als wir am Bug gelangt sind, gebe ich den Befehl, das Schiff einmal noch zu umrunden und dann den anderen Gruppen Bescheid zu sagen, dass an Deck ein Agent getötet worden ist und die Schützen umgelegt worden sind. Doch dann höre ich die Stimme eines unbekannten Agents.
„Geiseln gefunden. Wir starten mit der Evakuierung."
„Ist Barton und Rogers bei ihnen?" Keine Antwort. „Ich wiederhole, ist Agent Ba-...", ich wurde unterbrochen.
„Positiv. Sie sind wohl auf."
Mir fällt ein großer Stein vom Herzen und ich atme erleichtert auf. Gott sei Dank.
Motiviert renne ich mit meiner Gruppe zum östlichen Teil des Schiffes.
„An die Gruppe auf die westlichen Innenräume, irgendwelche Überlebende?"
Keine Antwort. Ich schleiche schnell meinen Agents hinterher und höre das Reden, des Agents mit.
„Ich wiederhole, irgendwelche Überlebende?" Keine Antwort. Ich zucke zusammen, als ein Agent auf mich zukomme.
„Ich sehe nach ihnen."
Ich zögere. Ich kann ihn nicht einfach alleine in diesem großen Schiff lassen; er würde das nicht Überleben ohne Rückendeckung. Dennoch nicke ich und keine Sekunden später bereue ich meine Entscheidung.
Als wir die Mitte des Schiffes wieder umrundet haben und genau alles beobachtet haben, ob wir irgendwelche Piraten übersehen haben, finden wir nichts.
„Die Gruppe wurde allesamt getötet, ich komme...", dann höre ich Schüsse und der Agent ist zu meinem Leiden tot. Verdammt, Skye!
Ich schlage mir selbst vor Wut eine Ohrfeige auf die Wange, damit ich bei der Situation die Konzentration nicht verliere und versuche, meine Männer zusammen zu halten. Jetzt sind wir nur noch zu dritt und ich fühle mich immer mehr alleine gelassen. Ich gehe hinter meinen zwei letzten Männern her und gebe ihnen Rückendeckung. Ich drehe meinen Rücken zu ihnen und konzentriere mich auf alles, was sich bewegt.
Doch dann geht alles für mich einfach zu schnell. Ich höre mehrere Schüsse, und als ich mich umdrehe, erblicke ich auch schon die frischen Leichen meiner Männer, welche Blut aus dem Oberkörper und Kopf verlieren.
Als ich die Feinde erblicke, schieße ich sie an, ducke mich und krieche zur anderen Seite, um mich ihnen etwas zu nähern. Ich nehme ein Messer und werfe es rasend schnell in die Brust eines Piraten. Dann versuche ich den Schüssen auszuweichen und versuche es mit Nahkampf. Und es gelingt mir... Naja fast.
Insgesamt sechs Piraten schießen wie Wilde auf mich ein. Mit dem Messer und dem Nahkampf werden es nur noch zwei. Aber, als ich den letzten gerade erschieße, hat er noch genug Zeit, mir eine Kugel an der rechten Seite meines Oberkörpers zu schießen. Vor Schmerzen schreie ich auf und schieße seiner Leiche vor Wut in den Kopf.
Ich kann mich aber noch auf den Füßen halten, doch mein Anzug wird augenblicklich durch das Blut warm. Ich halte mich an der Schusswunde fest und reiße währendem mein Messer aus dem Oberkörper des toten Piraten.
„Agents sind alle tot. Wurde angeschossen, ich wiederhole, ich wurde getroffen. Wo ist der Treffpunkt?"
„Bleiben Sie an Deck, wir sind bald da."
Ich taumele über das Deck, halte mich an allem fest, was mir Halt gibt und presse so stark meine Wunde zu, damit ich so wenig Blut, wie nur möglich verliere, denn wenn das passiert, dann kippe ich um und wer weiß, wer meinen Körper als erster findet.
Meine Hand ist rot, als hätte man sie in einen Eimer mit dunkelroter Farbe getaucht. Skye, verdammt!
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