Kapitel 28:

Ich zerre mich an der Leiter hoch, die stark in der Luft herum wedelt. Als ich fast oben ankomme, reicht mir ein unbekannter Soldat seine Hand, welche ich sofort ergreife. Er zieht mich in den Jed hinein und schließt per Knopfdruck die Luke hinter mir. Ich drehe mich in alle Richtungen um und erblicke eine Soldatin im Cockpit, welche den Jed steuert. Es sind nur die beiden, die mich aus diesem endlosen Wald gerettet haben, wenn ich das als Rettung bezeichnen könnte.

„Wie haben sie mich gefunden?", frage ich etwas wütend.

„Vor einer Stunde hat ein Wanderer bei der Polizei einen Mann mit einem, ich zitiere "silbernen Arm" im Wald gesichtet, der ihm merkwürdig erschien. So fand S.H.I.E.L.D schnell von ihm heraus. Aber Hydra leider auch."

Ich bleibe stumm. Bucky war wohl nicht so erfolgreich bei seinen morgendlichen Spaziergängen, wie wir es gedacht haben. Die Pilotin wirft mir einen Blick im Rückspiegel zu. 

„Sind Sie verletzt?"

Ich schüttele den Kopf und mustere meinen Körper, welcher leider unversehrt blieb. Die Pilotin konzentriert sich wieder auf den Flug.

„Wir fliegen zurück nach Washington ins Gebäude.", sagt der Soldat. „Dort können Sie mit Fury über alles reden."

In diesem Moment kann ich den beiden nichts über Bucky sagen. Sie wissen, dass wir die ganze Zeit zusammen waren, aber ich kann nicht von ihnen verlangen, dass wir umkehren sollten, um ihn zu retten. Aber jetzt ist es wie bei dem Untergang der Skalien More; ich überlebe und er bleibt zurück. 

Ich hocke mich in die Ecke des kleinen Jeds und sitze dort, wie in meiner gewöhnlichen Haltung: Beine an den Körper, Hände um diese umschlungen und den Kinn auf die Beine. So bleibe ich, bis wir ankommen.

Es ist spät am Abend, als wir auf dem Dach des S.H.I.E.L.D-Gebäude landen. Als wir aussteigen, werden wir von S.H.I.E.L.D-Agenten nur so umzingelt. Unter anderem auch von Steve und Clint.  

„Skye!", höre ich Clints Stimme in der Menge. 

Er bahnt sich einen Weg frei und umgreift mich mit seinen Armen. Er zerdrückt mich fast und es ist fast so, als wäre ich Jahre lang nicht mehr da gewesen.

Ich sage nichts, erwidere bloß seine Umarmung und hoffe, dass die Agenten mich alle so empfangen. Jedoch sind sie seltsam, kalt, aber dennoch erleichtert mich zu sehen. Kurz und Klein: ich verstehe sie nicht. Steve schmunzelt, als er mich erblickt, aber macht nicht so einen Aufstand wie Clint. Als ich Clint loslasse, sieht er weder fröhlich, noch sauer aus und wieder bin ich für das tausendste Mal des Tages verwirrt.

„Fury will dich im Büro haben.", sagt Steve und geht neben mir her ins Treppenhaus, wo wir nach unten schreiten. Einige Soldaten folgen uns.

„Er wird mich umbringen."

„Davon gehe ich aus. Du warst fast drei Wochen weg."

Ich versuche von dieser Tatsache nicht verblüfft zu sein. Ich habe mit eher zwei Wochen gerechnet, aber Steve war noch gutherzig und hat nicht aufgerundet, denn es waren insgesamt drei Wochen und vier Tage. 

Im Aufzug bekomme ich Angst. Ich werde bald Nick Fury gegenüberstehen. Ich hatte ihm versprochen, dass mir auf der Lemourien Stark nichts passieren wird, aber da habe ich wieder gelogen, ohne dass ich das eigentlich wollte. 

Vor seiner Tür klopft mir Steve gegen die Schulter und meint ruhig, dass es halb so schlimm sei. Ich solle Ich selbst bleiben. Dann verschwindet er. 

Ich klopfe diesmal. Nick steht mit dem Rücken weggedreht hinter seinem Büro und starrt in die Ferne, während ich mich ohne Ton hinsetze und warte, dass er endlich etwas sagt. 

Doch er sagt nichts, sondern seufzt.

„Skyeward Amy Sherman..." Er dreht sich um und schaut mich an. „Wieso immer nur Sie?"

Ich zucke mit den Achseln. Er seufzt erneut. 

„Ich weiß zwar nicht, was Sie in der ganzen Zeit getan haben und ich will es auch nicht wissen, aber wieso gerade dort?"

Ganz ehrlich, ich weiß keine Antwort auf seine Frage. Es hätte genauso gut in einem anderen Ort sein können; es gibt einfach keinen Grund dafür. Bucky hat mich einfach dorthin gebracht und das war's.

„Wer hat Sie entführt?"

Ich zittere und habe das Gefühl, dass er die Antwort schon weiß, doch ich glaube, er will es am liebsten aus meinem Mund hören.

„Bucky Barnes... aber er gehört nicht mehr zu Hydra. E-e-er..."

„Er ist also ein Verbündeter?"

Ich nicke leicht. „Er hat mir mehrere Male das Leben gerettet und mir wichtige Informationen über Hydra übergeben."

„Die wären?"

„Sie haben Atomraketen gebaut, um S.H.I.E.L.D. zu zerstören."

Nick schaut mich weiterhin monoton an, als würde er davon schon sein ganzes Leben lang wissen. Jedoch wissen die wenigsten, dass Nick sowas wie Gefühle nicht zeigt, geschweige denn überhaupt besitzt. 

„Wann?", fragt er. 

„Das weiß ich nicht, aber wir sollten uns bereit machen."

Einst ist mir von Anfang an klar: eine große Schlacht steht bevor.

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