Kapitel 16:

2 Tage später

Ich bin es schon gewohnt, die meiste Zeit in diesem Haus zu sitzen, denn das tue ich schon seit fast einer Woche so. Ich sitze meist auf dem Sofa, ziehe meine Beine zu meinem Bauch und umschlinge sie mit meinen Armen. Es ist wegen dem Schmerz, wenn ich an meine Eltern und an meine Freunde denke. Er kommt, wenn ich überhaupt denke und ich wünsche, ich würde nie mehr denken. Es tut nur weh, so weit von Menschen entfernt zu sein, die du vermisst. Ich denke viel an Clint und Natasha und auch an Steve, aber es scheint ein beruhigender Gedanke zu sein, dass es ihnen gut geht. 

Als Bucky zurück kommt, sitze ich zusammen gekauert auf dem Sofa und höre mit meinen Selbstgesprächen auf. Bucky setzte sich neben mich und von dem Moment an weiß ich, dass er mir nachgelauscht hat, bevor er durch die Tür kam.

„Warum machst du das?", fragt er.

Er zieht leicht an meinem Arm, aber als er merkt, dass ich mich nicht löse, lässt er mich los. Ich habe immer noch meine Beine umschlungen.

„Das machst du immer, wenn du dich aufregst. Warum?"

Ich antworte ihm nicht. Denn ich weiß es nämlich selbst nicht.

„Du brauchst es mir nicht zu sagen, wenn du nicht willst. Entschuldige."

„Nein...", flüstere ich und schnappe nach Luft. "Das passiert andauernd. Du kannst nichts dafür."

Ich schaue zu ihm hoch und verstehe seinen Gesichtsausdruck nicht, denn er schmunzelt etwas.

„Wir zwei sind ganz schön fertig, was?" Er lacht etwas. "Immer in der Gefahr, uns zu verlieren."

Wenn wir zusammen sind, war alles gut. Aber Bucky hat eine schreckliche, gefährliche Aufgabe. Deshalb weiß ich, dass ich die nächsten Tage oft alleine hier sitzen muss, damit er für meine Sicherheit garantieren kann. Es ist mir unangenehm, immer alleine zu sein und nichts zu tun, außer hoffen und wollen, dass er bald nach Hause kommt, wie eine sorgliche Ehefrau. 

Wenn er weg ist, esse ich immer als erstes. Wenn nichts mehr zu tun ist, fühle ich mich fast verpflichtet, mit mir selbst zu reden, damit ich nicht verrückt werde. Aber auch das hilft nicht viel, deswegen beschloss ich am Nachmittag am Strand zu spazieren.

Das Alleinsein bekommt mir nicht. Denn ich weiß, dass ich anfangen muss Bucky alles zu erzählen; über meine Gedanken und Ängste. Seit ich hier bin, denke ich sogar wieder etwas über meine Eltern nach, was mich bloß noch trauriger macht. 

Ich versuche mich abzulenken, und es gibt vieles, woran ich denken kann: ich mache mir schreckliche Sorgen um Bucky, ich habe Angst um Clint und die anderen, die in noch größerer Gefahr sind, als ich. Doch keine dieser sehr realen, sehr wichtigen Sorgen kann auf Dauer den Schmerz in meiner Brust überlagern. 

Schließlich kann ich nicht einmal mehr gehen, weil ich keine Luft mehr bekomme. Ich setzte mich auf die Stelle, wo die Steine halbwegs trocken sind, und kauere mich zusammen. So findet Bucky mich.

„Tut mir Leid.", sagt er, zieht mich hoch und umfasst meine Schultern.

Erst jetzt merkte ich, dass mir kalt ist. Seine Wärme lässt mich erschauern, aber wenigstens kann ich jetzt wieder atmen.

„Ich verderbe dir alles.", sagt Bucky, als wir zurück gehen.

Ich schaue ihn an. Länger, als es mir eigentlich vorkommt. Er runzelt die Stirn, nachdem ich nicht auf seinen Satz geantwortet habe und ich schüttelte verwirrt den Kopf.

„Ach was, im Gegenteil... Du rettest mich."

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