47❁ ˢᵃⁿ
San pov.
Ich starrte auf die Tür, in der Wooyoungs Vater stand und uns geschockt ansah.
Auch mein Herz hatte vor Schreck einen Schlag ausgesetzt. Mein Freund sah im Gegensatz zu uns etwas genervt aus.
"Was willst du?", fragte er seinen Vater, der wusste keine Antwort.
"I-ich... Sollte euch eigentlich holen, aber... Ich gehe lieber wieder. Macht weiter so... Oder auch nicht, keine Ahnung"
Damit schloss er die Tür wieder und ließ uns etwas verwirrt zurück.
"Dass man immer im schönsten Moment gestört wird", nuschelte der Jüngere und setzte sich auf. So richtig zurück zur alten Stimmung würden wir beide nicht finden... Deshalb ntzte ich die Gelegenheit sofort, drehte mich etwas und legte meinen Kopf auf seinen Schoß. Er kicherte.
"Ist bequem hier", murmelte ich und schloss meine Augen, während mein Freund durch meine Haare strich.
"Hmm, für dich... Warte mal kurz"
Er rutschte ein Stück zurück, sodass er es etwas bequemer hatte und zog mich dann wieder zu sich, damit ich meinen Kopf zurück auf seine Beine legen konnte.
"Ist so so angenehmer für dich?"
"Jap, jetzt kannst du von mir aus auch so lange liegen bleiben, wie du willst"
Er fing an, eine Melodie zu summen, während er sanft über meinen Kopf strich. Es war irgendwie beruhigend, auch nach der Störung durch seinen Vater, dessen Gesichtsausdruck mir immer noch nicht aus dem Kopf gehen wollte. Das nächste Mal sollten wir abschließen, nicht, dass uns noch einmal jemand in solchen Momenten unterbrach.
Je länger ich auf Wooyoungs Schoß lag, desto schläfriger wurde ich auch. Er hatte ja gesagt, ich könnte liegen bleiben, so lange ich will. Deshalb schloss ich meine Augen, und versank ohne es verhindern zu können immer weiter in einen tiefen Schlaf.
--
Als ich meine Augen wieder öffnete, lag ich noch genau so auf Wooyoungs Schoß. Jemand hatte eine dünne Decke über meinen Körper gelegt.
Ich drehte meinen Kopf etwas zu ihm, um zu sehen, was er tat. Der Jüngere hatte seine Aufmerksamkeit nicht mehr bei mir, sondern bei einem Buch, welches er konzentriert las. Scheinbar schien er das die ganze Zeit getan zu haben. Irgendwie fühlte ich mich schlecht... Er hatte ja nicht mal aufstehen können, ohne mich zu wecken.
Ich streckte mich etwas und drehte mich auf die Seite, kurz darauf spürte ich seine Hand auf meinem Kopf als Zeichen, dass er bemerkt hatte, dass ich wach war. Er las trotzdem weiter, was mich nicht sonderlich störte.
Eine neue Beschäftigung für mich war schnell gefunden, nämlich sein Shirt. Ich wusste genau, dass es ihn nervte, wenn ich daran spielte, weswegen ich genau das tat. Ich wollte nicht aufstehen, wollte aber auch keine Langeweile haben. Als ich sein Shirt wieder ein bisschen hochzog, seufzte er auf, lehnte sich etwas weg und drückte mir mein Handy in die Hand.
"Aufhören damit", murmelte er nur.
Mission abgeschlossen, und das ohne aufzustehen. Ich grinste in mich hinein, drehte mich dann auf die andere Seite und beschäftigte mich dann damit, mit Seonghwa zu schreiben.
"Bin fertig mit dem Kapitel", hörte ich irgendwann von meinem Freund, der sich dann etwas zu mir herunterbeugte.
"Mhh", gab ich nur als Antwort.
"Mit wem schreibst du da?"
"Seonghwa. Er und Hyunjin sind jetzt offiziell zusammen", seufzte ich.
"Das ist doch schön, wieso der komische Unterton? Was gefällt dir daran nicht?"
"Hyunjins Eltern akzeptieren es nicht. Für sie ist er immer noch ihre heterosexuelle Tochter, und jetzt, da er mit einem Jungen zusammen ist, bestätigt sich ihr Weltbild nur noch"
"Fuck...", murmelte er, ich setzte mich doch noch auf.
"Ist eigentlich eine gute Beschreibung", meinte ich, bevor ich mich neben ihn setzte.
Ich legte mein Handy wieder weg und zog ihn auf meinen Schoß. Sofort legte er seine Arme um mich, während ich ihn an seiner Hüfte noch ein kleines Stückchen näher zog.
"Wir helfen ihnen doch, oder?"
"Natürlich, wenn sie das wollen. Aber wir machen nichts ohne ihre Erlaubnis. Sonst richten wir vielleicht noch mehr Schaden an"
Wooyoung nickte.
"Wollen wir sie besuchen?"
"Ich glaube, das bringt nichts. Hyunjin kennt uns nicht gut, wir würden ihn nur stören. Und Seonghwa ist bei ihm"
"Hmm... Wollen wir dann heute überhaupt noch was groß machen?"
"Lass uns einfach hier liegen bleiben", murmelte ich, Wooyoung setzte sich auf.
"Nein, zu langweilig... Komm schon, du hast die ganze Zeit geschlafen und hast das bekommen, was du willst. Jetzt will ich auch was haben. Lass uns wenigstens ein bisschen rausgehen"
Er schmollte. Süß.
"Gut, dann schminke ich mich schnell ab und wir gehen noch ein bisschen spazieren"
"Klingt gut", lächelte er, wir standen auf und gingen ins Badezimmer.
Wooyoung half mir, mich abzuschminken. Während er das tat, hatte er die ganze Zeit das Lächeln auf den Lippen, das ich so liebte und welches auch nur mir galt. Er hatte immer ein schönes Lächeln, doch dieses bewirkte besonders etwas in mir. Ich wusste nicht, wieso, aber genau dieses Lächeln machte mich so glücklich. Ich konnte es immer noch nicht glauben, diesen Jungen meinen Freund nennen durfte, der mich liebte und den ich mindestens genauso liebte. Bedingungslos.
Als er fertig war, zog ich ihn in meine Arme, er erwiderte die Umarmung sofort.
"Danke", flüsterte ich.
"Für was denn?"
"Keine Ahnung... Alles. Dass du so bist, wie du bist und-"
Ich konnte nicht mehr zu Ende sprechen, denn Wooyoung legte seine Lippen auf meine. Ganz sanft und zärtlich. Ich verstand und erwiderte. Im Stillen danke ich ihm, dass er mich unterbrochen hatte, denn all die Worte waren nicht so groß wie das, was ich ihm eigentlich vermitteln wollte.
Unser Kuss vertiefte sich, ich hatte meine Augen geschlossen, um den Kuss noch intensiver wahrnehmen zu können. Gleichmäßig bewegten sich unsere Lippen gegeneinander, fanden den perfekten Rhythmus.
Ich hob Wooyoung sanft hoch, er schlang sofort seine Beine um meine Hüften. Seine Hände umrahmten mein Gesicht, während ich ihn so hielt. Es war ein unglaublich langer Kuss, ich liebte jede einzelne Sekunde, bis er sich sanft von mir löste und seine Stirn an meine legte. Immer noch meine Augen geschlossen lächelte ich, und ich spürte, dass auch er ein Lächeln auf seinen Lippen trug.
"Danke", flüsterte nun er, was uns beide zum kichern brachte.
"Willst du noch mehr Küsse?"
Er drückte seine Lippen als Antwort noch einmal kurz auf meine, bevor er sich etwas zurücklehnte und ich meine Augen öffnete.
Ich setzte ihn auf der Kommode ab, er hatte seine Beine weiterhin um mich geschlungen, weswegen ich trotzdem sehr nah an ihm stand.
Wooyoung vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge und küsste meine Haut.
"Hey... Nicht jetzt", murmelte ich, er hörte auch sofort auf und blieb einfach in dieser Position. Ich liebte ihn dafür... Wir hörten immer aufeinander, reagierten sofort, wenn der andere etwas nicht wollte.
Mir war gerade nicht mehr so nach küssen, eher nach rausgehen, und sei es auch nur händchenhaltend durch den Park schlendern.
"Du denkst laut", nuschelte Wooyoung, löste sich von mir und schob mich ein bisschen zur Seite, um von der Kommode zu kommen.
"Und spazieren gehen klingt gut, in der Nähe gibt es einen Park mit einem kleinen Pavillion. Da finden auch manchmal Hochzeiten statt, also wenn du da hin möchtest..."
"Oh so weit sind wir also schon?"
"Klar"
Wooyoung grinste. Wir zogen uns um, er lieh mir wieder etwas von seinen Klamotten, und gingen wenig später unbemerkt aus dem Haus. Unsere Handys hatten wir nicht dabei, was wir aber erst gemerkt haben, als wir die Tür schon hinter uns zugezogen hatten.
"Ich habe eine kleine Info an unsere Tür geklebt, wo wir sind... Dass sie sich keine Sorgen machen", meinte Wooyoung. Er hatte im Gegensatz zu mir mitgedacht.
"Oh... Gut, da habe ich gar nicht dran gedacht", gab ich zu, er lächelte leicht.
"Mh, mir ist es auch erst eingefallen, als du schon unten warst... Aber ist ja auch egal, lass uns mal los, sonst kommen wir nie an"
Er schob seine Hand in meine und wir liefen los. Wooyoung führte mich durch die Straßen. Wir redeten kaum etwas auf dem Weg, auch nicht, als wir im Park ankamen.
Ich genoss die Stille zwischen uns sehr, auch Wooyoung schien es zu genießen. Er führte mich direkt zu einem etwas abgelegeneren Ort, an dem tatsächlich ein alter, hölzerne Pavillion stand. Nicht viele Leute waren hier, und die, die sich hier aufhielten, waren alles Pärchen.
Wooyoung und ich mischten uns unter sie, schlenderten Händchenhaltend durch den Park.
"Ich wollte gerade fragen, ob wir Fotos machen wollen... Wird aber ein bisschen schwierig", nuschelte Wooyoung.
"Ach... Wir können morgen auch noch mal herkommen und dann die Fotos machen"
Ich setzte mich ins Gras, er tat dasselbe und legte seinen Kopf auf meine Schulter.
"Ich weiß, es ist vielleicht noch ein bisschen arg früh, das zu sagen, aber ich will dich wirklich nie wieder verlieren...", murmelte ich, "so viele s sagen ja immer, dass die Jugendliebe nie lange hält... Aber-"
"San, sag sowas nicht. Wir werden zusammen bleiben, weil ich will dich genauso wenig verlieren. Und solange wir immer miteinander reden, wenn uns etwas stört, glücklich sind und uns vertrauen können, dann können wir uns auch nicht verlieren und werden zusammenbleiben könne... Ich meine, wir sind schon ein bisschen chaotisch, aber wenn wir eins können, dann aufeinander hören"
Ich legte meine Arme um ihn.
"Du hast irgendwie Recht... Immer noch keine Küsse auf die Lippen"
Er nickte leicht und gab mir deshalb einen auf die Nasenspitze und auf die Stirn. Dann legte der seine Beine über meine, einige Minuten später zog ich ihn auf meinen Schoß, sodass er jetzt seitlich auf mir saß.
"Mission erfolgreich beendet", nuschelte er zufrieden.
"Mhh... Du hättest mich auch einfach fragen können"
"Zu einfach... Jetzt einen Kuss?"
"Mh", machte ich einfach nur und hob meinen Kopf etwas, er küsste mich kurz und schmiegte sich dann glücklich an mich.
Dass ihn ein Kuss so glücklich machen konnte...
Ich legte meine Arme um ihn und strich sanft über seinen Oberschenkel.
Wooyoung war einfach nur unglaublich. Seine Persönlichkeit überraschte mich immer wieder. Ich liebte all seine Seiten an ihm, seine ernste, lustige, verspielte, liebende und so weiter.
"Ich liebe dich", murmelte ich in sein Ohr, er lächelte mich an.
"Ich dich auch, San"
Chapter by silverstarlightt
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