27❁ ˢᵃⁿ

San pov.

Da es Sonntag Abend war, musste ich irgendwann logischerweise nach Hause. Leider. Ich wäre gern bei Wooyoung geblieben, aber meine Mutter bestand darauf, dass ich in meinem eigenen Bett schlief, ohne eine weitere Person neben mir.

Als sie mich abholte, musste ich ihr jedes kleinste Detail unseres Dates erzählen, nur die für sie unwichtigen Teile ließ ich weg.

"Und was habt ihr in der Nacht gemacht?", fragte sie, was mich zusammenzucken ließ.

"Geschlafen?", antwortete ich vorsichtig, aber ich wusste, dass sie sich damit nicht zufrieden geben würde.

"Nebeneinander oder miteinander?"
"Mom!"

"Bin ja schon ruhig... Hast du schon gegessen oder möchtest du noch etwas? Ich habe noch nicht gekocht, dein Vater kommt heute erst spät nach Hause"

"Nein, alles gut. Wooyoungs Mutter ist wirklich nett, sie hat mich mitessen lassen"

"Ist gut... Geh bitte nicht zu spät ins Bett, ja?"

"Nein, gehe ich schon nicht"

Ich lief in mein Zimmer und rief sofort Wooyoung an, der an seinem Schreibtisch saß.

"Hey... Was machst du so?"

"Hausaufgaben machen. Wir waren ja das ganze Wochenende mit anderen Dingen beschäftigt. Schöneren Dingen, wenn man es genau nehmen will"

Oh. Da war ja was. Wooyoung klappte sein Buch zu und schmiss sich auf sein Bett.

"Aber das ist jetzt egal. Ich vermisse dich..."
"Ich dich auch. Sehr sogar. Und dabei sind es nur wenige Stunden, in denen wir uns nicht sehen können", murmelte ich, er nickte.
"Stell dir mal vor, was wir alles in diesen wenigen Stunden machen könnten... Wir könnten zum Beispiel-"

"Lieber nicht daran denken, was wir machen könnten, sonst wird alles noch schlimmer", jammerte ich und hörte ihn lachen.
"Soll ich dir eine Gute Nacht Geschichts erzählen, dass du einschläfst und die Stunden schneller umgehen?"
"Oh jaa!", rief ich und sah ihn an wie ein kleines Kind, das von Opa eine Geschichte erzählt bekommen wollte.

Ich zog mich schnell aus und kuschelte mich in mein Bett. Und spätestens jetzt hätte ich gedacht, dass er einfach sagen würde, dass es ein Scherz war, aber er fing wirklich an, eine Geschichte wie aus dem Bilderbuch zu erzählen. Seine Stimme wirkte unglaublich beruhigend auf mich und es dauerte nicht lange, bis ich meine Augen schloss und ihm einfach nur noch lauschte.

"Gute Nacht, San...", flüsterte er noch, bevor er auflegte und mein Bildschirm schwarz wurde. Aber das bekam ich schon gar nicht mehr richtig mit, denn ich driftete langsam ins Land der Träume ab.

--

"Du siehst ja glücklich aus", lächelte meine Mutter, ich nickte.

Natürlich, ich sah Wooyoung gleich wieder. Endlich konnte ich diese Teenager-Filme und Bücher verstehen. Ihre Freude, wenn sie ihre Partner wiedersahen, die Schmetterlinge im Bauch und das geheime Verlangen, immer beim Partner zu sein. Ich spürte es endlich selbst und dieses Mal würde mich niemand verletzen. Wooyoung nicht. Er passte auf mich auf und ich auf ihn. Wir würden zusammen die Momente erleben, die wir uns immer erträumt haben.

Ich schloss meinen Freund in meine Arme und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.

"Da sind ja unsere Turteltauben!", rief Yeosang.

Er war alleine, Yeonjun war nirgendwo zu sehen.

"Na? Wie war euer Date?"
"San ist mit mir an den Strand gegangen, der Tag war unglaublich schön!", rief Wooyoung aufgeregt und umarmte seinen besten Freund.
"Die Nacht war übrigens noch schöner", flüsterte er leise, aber so laut, dass ich es noch hören konnte.

"Ich lasse euch dann mal alleine reden, ja? Seonghwa müsste eigentlich auch schon lange hier sein", meinte ich.

Obwohl ich eigentlich viel lieber bei Wooyoung geblieben wäre, ging ich die Flure entlang, um meinen besten Freund zu suchen. Dabei traf ich auf Mingi und Hongjoong, die wie immer flirteten und auch Yeonjun, der mit einer seiner Klassenkameradinnen über ein bevorstehendes Referat sprach.

Von Seonghwa keine Spur.

Ich fand ihn in dem Gang, in dem wir schon einmal saßen. Er saß gegen die Wand gelehnt auf dem Fußboden und hatte die Augen geschlossen. Ich ging zu ihm und ließ mich neben ihn sinken.

"Hey, San", gab er von sich, was mich erstaunt zu ihm sehen ließ.

Er öffnete seine Augen.

"Woher-"
"Es klingt zwar gruselig, aber dich würde ich überall wiedererkennen"

Seonghwa legte seinen Arm um mich, ich rückte ein Stück näher an den Älteren heran.

"Wie war dein Date mit Wooyoung?"
"Schön... Also wirklich schön. Es war auf seine eigene Art und Weise perfekt"

"Das freut mich zu hören. Ich habe jemanden kennengelernt"
"Wirklich? Wen?"

"Er heißt Hyunjin. Ich habe ihn vor ein paar Schlägertypen gerettet, die ihn missachten"

"Wieso?"

"Er war mal ein Mädchen, und durch seine Verwandlung hat er ziemlich viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen und jetzt hat er Angst, alleine rauszugehen. Er hat gesagt, dass er hier durch den Hintereingang reinkommt, deswegen warte ich hier auf ihn"

Genau in diesem Moment öffnete sich die Tür und ein großer, schlanker Junge betrat das Schulgebäude. Er hatte längere blonde Haare, sie fielen ihm bis auf die Schultern.

"Hey", lächelte Seonghwa und umarmte Hyunjin, der etwas schüchtern zu mir sah.

"Das ist San. Mein bester Freund, von dem ich dir erzählt habe"

"Du musst dann Hyunjin sein, richtig?", fragte ich, er nickte.

"Genau"
Seine Stimme war angenehm tief, was mir eine Gänsehaut verpasste.

"San, denkst du es ist okay, wenn wir heute mit noch einer Person mehr zu Mittag essen?", fragte Seonghwa. Er hielt Hyunjins Hand, der sich scheinbar sehr zu freuen schien.

"Klar! Komm einfach mit zu uns", lächelte ich.

Schien so, als ob unsere kleine Gruppe wieder Zuwachs bekam...

chapter by silverstarlightt

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top