The Allurement
Vor langer Zeit lebte ein junges Mädchen. Sie wuchs in einer Welt auf, wo magische Wesen existierten. Seit Jahren führte das Königreich gegen das magische Volk Krieg. Der König gab vor mehreren Jahren den Wesen die Schuld für das Verschwinden seines Sohnes. Seitdem schwor er sich jedes magische Wesen wegzusperren und auszulöschen, damit sein Königreich wieder sicher war. Solch ein Verlust sollte kein Anderer je aus seinem Volk erfahren.....
Clara war ein Waisenkind und wuchs bei Feen und Trollen auf. Sie kannte die Wahrheit und die Güte dieser Lebewesen, womit sie für die Freiheit des magischen Volkes kämpfte und als meist gesuchtester Widersacher des Königshauses galt.
Eines Tages hatte Clara es wieder geschafft. Sie konnte die zuletzt gefangengenommenen Zwerge und einen Wald – und Wassergeist befreien. So schnell sie konnte, führte sie alle aus dem Kerker. „Verschwindet von hier, bevor die Wachen kommen.", wies sie an. Magnolia, der Waldgeist schaute sie besorgt an: „Wir lassen dich nicht alleine Clara." Alle stimmten nickend zu. „Ich komm schon klar, so wie immer, versprochen." Alle zögerten. „Verschwindet jetzt! Ich will euch nicht umsonst aus dem Kerker geholt haben.",schob das blonde Mädchen nachdrücklich hinterher. Überzeugt, dass Clara es in den magischen Wald schaffe, machen sich alle auf den Weg. Der Wassergeist Azur verschwand in das große Gewässer, welches das ganze Königreich umringte, Magnolia und die Zwerge flohen fast schon unsichtbar mithilfe der Natur. Clara war froh, dass ihre Freunde auf sie gehört hatten. Jetzt musste sie nur selbst unentdeckt Nachhause kommen. So schnell, wie möglich lief sie die steinige Brücke entlang, um vom Schloss zurück in das Dorf zu kommen. „Da ist sie!" Die Wachen des Königs tauchten an Ende der Brücke auf. Gleich ein Dutzend waren hinter ihr her. Die Brücke überquert, rannte sie um die nächste Ecke und kam am großen Tor an, welches sie vom Dorfplatz trennte. Mit Leichtigkeit kletterte das Mädchen hinüber. Große Hürden waren kein Problem, wenn man als Kind öfter mit Riesen gespielt hat. Nun stand sie auf dem Dorfplatz. Heute hatten sich alle zum diesjährigen Lichterfest versammelt. Es herrschte viel Trubel. Das Dorf erstrahlte in seiner Schönheit, wie so oft bei solchen Feierlichkeiten. Clara hasste es. Der König versuchte mit solchen Lappalien nur seine bösen Absichten zu verdecken. Während das Volk feierte, ging das königliche Heer los, um das magische Volk zu jagen und auszurotten. Jedes Jahr war das das reinste Blutbad. Clara hatte bis jetzt mit ihren Verbündeten, fast immer Erfolg, ihre Freunde vor einer öffentlichen Hinrichtung zu retten. Bei diesen jährlichen Massakern waren die Ausmaße der Verluste unbeschreiblich. Und obwohl der König das wusste, griffen sie zu solch einer Maßnahme nur einmal im Jahr, aus Angst vor ihrem Gegner, aus Angst vor noch größeren Verlusten auf ihrer Seite. Sie zog ihre schwarze Kapuze tiefer ins Gesicht und eilte durch die Menge. Keine Rücksicht auf die Anderen rannte sie los, als sie bemerkte, dass ihr die Wachen immer näher kamen. „Schnappt sie euch! So schwer kann es doch nicht sein ein kleines Mädchen einzufangen."
Clara lief in eine Sackgasse und sah von weitem schon kein Entkommen. Mist! Ein wiehern erlangte ihre Aufmerksamkeit. Sie lächelte. Der Blondschopf versteckte sich unter der Kutsche und löste das Pferd. Die Wachen rannten an ihr vorbei. Sie nutzte den Moment, stieg auf das Pferd und ritt in Richtung der nächsten Brücke. Der riesige Übergang trennte das Königreich von der Außenwelt und war der einzige Weg hinaus in die Freiheit.
Sie kam dem verwunschenen Wald immer näher. Sie sah die Riesen, die den Eingang bewachten. Ganz dicht auf den Fersen folgten ihr wieder die Wachen. Als ihre Freunde sie sahen, wussten sie was zu tun war. Clara ritt geradewegs auf einen Baum zu. Sie stellte sich auf das Pferd und zog sich an einem dicken Ast hoch. Währenddessen versuchten die Riesen die Wachen des Königs so gut, wie möglich vom Wald fernzuhalten. Nur leider waren Riesen nicht gerade die schlausten Wesen und leicht zu überlisten. Sie kletterte schnell vom Baum herunter und rannte tiefer in den Wald. So viel tiefer sie kam, so trostloser und düsterer wirkte der Wald. Die Sonne schien nicht mehr durch die Baumkronen, wodurch es sehr dunkel und kalt wurde. Die unheimlichen Geräusche bescherten Clara jedes mal aufs Neue eine Gänsehaut. Bei der Suche nach einem passenden Versteck entdeckte sie eine Art Höhle, die von Pflanzen verdeckt wurde. Eigentlich nichts ungewöhnliches, wenn dort nicht so viele Blumen blühen würden. Das Mädchen war oft hier und sie hatte diese Höhle noch nie gesehen, noch wuchsen hier Blumen. Von der Schönheit angezogen durchquerte Clara die Ranken. Sie hörte im selben Moment auch die Wachen näherkommen. Augenblicklich drückte sie sich seitlich an die Wand und wartete, dass die Geräusche leiser wurden. Liebend gern hätte die Blondhaarige sich in der unbekannten Höhle umgesehen, jedoch war es viel zu dunkel, um irgendwas zu erkennen. Was Clara nicht sehen konnte,war dass die schönste aller Blumen in den Ranken kurz zuleuchten anfing. So hell, dass es den dunklen Wald eine kurze Zeit erhellte.
Nachdem sie sich sicher war, dass die Wachen sie nun endgültig verloren hatten, verließ sie die Höhle. Sie musste sich mit ihren Freunden gegen den Kampf wappnen. Sie durften nicht so viele, wie letztes Jahr verlieren. Sie konnte ihre einzige Familie nicht verlieren. Von hinten kam ein leichter Windzug und ein flüstern war zu hören, was sie inne halten ließ.
„Sehe die Wahrheit, sehe das Ich, nichts ist, wie es scheint, hab es im Blick."
Clara war verwirrt. Wer sprach da zu ihr? Sie hatte ein ungutes Gefühl.
Schnell setzte sie ihren Weg fort und stolperte fast, als sie draußen ankam. Der gerade noch dunkle und kalte Wald wurde nun nur so von Licht durchflutet. Überall blühten Blumen und fröhliche Tiere waren zu hören. Hexen und Oger wanken ihr zu und lächelten sie an. Das konnte nicht sein. Sie waren doch seit letzten Jahr ausgestorben. Clara wusste nicht was passiert war. Sie wollte so schnell, wie möglich zu ihrem Unterschlupf am Rande des verwunschenen Waldes. Nach kurzer Zeit war das blonde Mädchen an ihrem Zuhause angekommen, nur fand sie nichts vor. Eigentlich sollten hier die Zwerge, sowie Magnolia und Azur sein. Sie schaute sich um. Sie versteinerte. Von dieser Stelle aus, hatte man schon immer einen guten Blick auf das Königreich. Nur das was sie sah, war überhaupt nicht das, was sie vorhin noch erblickt hatte. Sie konnte halb zerstörte Mauern erkennen, die vor dem Schloss empor ragten. Das Schloss sah von weitem heruntergekommen und gar nicht so prachtvoll aus, wie sonst. Alles hat sich verändert. Sie ging einen Schritt in Richtung des Königreiches. Was war passiert? „Das würde ich an deiner Stelle nicht tun." Blitzschnell drehte sie sich um. „Der König ist gegenüber neuen Menschen nicht so freundlich gesinnt." Am Baum gegenüber von ihr lehnte ein junger Mann. Er war großgewachsen, hatte dunkle Haare und genauso dunkle Augen, die ihr misstrauisch entgegen blitzten. Er trug eine weite braune Hose, die bis zu den Knöcheln ging, einen kurzärmligen Mantel und Bundschuhe. „Wer bist du?" „Ich bin Varro. Freut mich ja dich kennenzulernen, aber wir sollten gehen. Hier am Rand ist es nicht sicher." Sie hatte keine andere Möglichkeit. Irgendwas war passiert und das wollte sie wissen. Also folgte sie Varro zurück in den Wald. „Ich will Antworten! Wie kann es sein, dass von jetzt auf gleich alles anders ist. Gerade noch wurde ich von dem königlichen Heer verfolgt und im nächsten Moment sehe ich Hexen und Oger, die eigentlich letztes Jahr komplett ausgerottet wurden." Der Junge drehte sich mit einem genervten, aber auch interessierten Gesichtsausdruck zu ihr um. „Du kommst nicht von hier.", murmelte er zu sich selbst. „Was?", fragte sie nach. Er schaute sie an. „Okay.", er blickte fragend „Clara.", antwortete das Mädchen. „Okay Clara. Ich werde dir das alles erklären nur nicht jetzt. Die Wachen von Caelius fangen gleich an hier zu patrouillieren. Und mir ist wirklich nicht danach heute im Kerker zu landen." Varro blickte sie bittend an. „Wir reden, wenn wir sicher sind." Und damit geht er weiter, Clara ihm geschlagen folgend.
Varro's Versteck war faszinierend. Es war eine Art Baumhaus, hoch in den Bäumen, wo er den ganzen Wald im Blick hatte und selbst sicher war. Sie hatten sich ein Lagerfeuer entzündet und Varro bereitete eine Suppe aus Utensilien vor, die er aus der Natur sammelte. Die ganze Zeit haben sie nicht geredet. Mit zwei Suppenschüsseln und Brot setzte sich der Junge neben Clara auf dem Baumstamm. „Hier." Er gab ihr die Suppe und das Brot. „Danke." Varro fing an ihr zu erklären, dass die Wachen von Caelius sie nicht erwischen durften, weil er ein Dieb wäre und wohl regelmäßig für Ärger in seinem Königreich sorge. Als sie nachfragte, ob er denn nicht die magischen Wesen jagen würde, verneinte er dies. Es gab wohl vor mehreren Jahren einen großen Krieg. Caelius sah diese besonderen Geschöpfe als Bedrohung und gleichzeitig als ein Mittel, um mehr Macht zuerlangen. Als es dann zu der Auseinandersetzung kam, mussten beide Seiten einbüßen. Caelius Königreich wurde zerstört und die magischen Wesen verloren viele Mitstreiter im Kampf. Doch bevor noch mehr passieren konnte, sah Caelius ein, dass dies alles zu nichts führe und die Geschöpfe eigentlich nur ihre Freiheit wollten. Seit dem Ende des Krieges lebten beide Völker friedlich zusammen und profitierten von einander. Hexen und Zauberer kamen zum Königshaus und wurden gute Berater des Königs. Zusammen waren sie dabei das Königreich wieder aufzubauen.
Clara war überrascht. Als Varro dann auch noch erwähnte, dass er gar nicht von hier käme, sondern auch wie von Zauberhand hier landete, wurde das Mädchen hellhörig. Sie bemerkten die Parallelen ihrer beiden Königreiche, als Cara anfing zu erzählen, wie schlimm die Situation zwischen dem Königreich und dem magischen Volk sei. Einziger Unterschied: Während sie von Anfang an für die Gerechtigkeit und Freiheit der Geschöpfe kämpfte, war Varro früher auf der anderen Seite. „Als ich vor zehn Jahren hier ankam war ich geprägt. Mir wurde schon immer eingetrichtert, wie schlimm diese Wesen sind. Ich hab es einfach hingenommen und eine ganze Weile gebraucht, um das Gegenteil zu sehen." Clara schaute in die schwarze Nacht, bevor sie den Dunkelhaarigen anblickte. „Wenigstens siehst du es jetzt. Hast du eigentlich je versucht in deine Welt zurück zu kommen?" Er nickte kaum merklich. „Natürlich. Ganz am Anfang. Ich habe alles versucht. Im Endeffekt wurde mir gesagt, dass mir nur der Drache der Weisheit helfen kann. Er hause im Schloss auf der anderen Seite des magischen Waldes. Ich habe es nie gefunden." Varro wirkte betrübt. „Varro ich muss Nachhause. Mein Volk steht wieder kurz vor einem großen Krieg und ich kann nicht... Ich muss da sein." Der Junge seufzte. „Bitte zeige mir den Weg zum Drachen der Weisheit." Überlegend beobachtete Varro das Mädchen neben sich. Vor zehn Jahren hatte er sie noch nicht an seiner Seite gehabt. Vielleicht war sie seine Lösung nachhause zu kommen. „Okay. Morgen in der Früh brechen wir auf."
Varro und Clara waren nun schon den ganzen Tag unterwegs. Der Pfad führte sie immer tiefer in den Wald. Dadurch begegneten sie immerzu Zauberwesen und ihr weiterer Weg wurde auch immer gefährlicher.Trickster versuchten sie schon die ganze Zeit am weitergehen zu hindern. „Kein Durchgang für Menschen!", wiederholten sie wieder und wieder. Dabei warfen sie die verschiedensten Dinge durch die Gegend und versuchten ihnen Lügengeschichten aufzutischen. „Das kann doch nicht wahr sein." Wieder musste Clara in Deckung gehen. Ein kleiner Feuerball kam in hohen Bogen auf sie zugeflogen. „Diese kleinen Viecher, wenn ich die in die Finger kriege." Varro lachte und konnte gerade eben noch einen angezündeten Stein ausweichen. „Trickster lieben das Chaos. Sie sind Meister der Verwandlung. Sie sind Betrüger und versuchen die Menschen gegeneinander auszuspielen." Clara wollte nicht mehr vor fliegenden und angezündeten Gegenständen ausweichen, oder irgendwelche unwahren Behauptungen hören. Genervt drehte sie sich zu den Wesen um. „Wir wollen doch nur zu dem Drachen der Weisheit." Die Zauberwesen schauten sich an und riefen synchron: „Zu dem Drachen der Weisheit?" „Ja." Unbegründet ließen die Trickster von ihnen ab. „Okay." Varro schaute den Wesen verwirrt hinterher. „Das war komisch." „Was soll's. Wenigstens können wir unseren Weg fortsetzen."
Langsam fing es an zu dämmern. „Wir sollten uns einen Platz zum übernachten suchen." Beide blickten sich um. Sie waren an einer kleinen Lichtung angekommen. Gegenüber von ihnen führte ein Weg wieder in die Wälder. Am Rande der Lichtung stand ein großer Baum. Er würde ihnen Schutz bieten und ein guter Schlafplatz sein, dachte Varro. Clara stand schon vor diesem Baum, den sie interessiert musterte. „Was ist los?", fragte ihr Begleiter. Sie deutete auf die Blumenranke, die an dem Baumstamm herunter wuchs. Diese Blumen habe ich schon mal gesehen. „Die gibt es hier im Wald sehr oft. Die sind sehr schön nicht?" „Ja aber irgendwas..." „Clara das sind nur Blumen. Komm wir sollten uns ausruhen." Varro legte sich in das Gras vor dem Baum. Seine Arme hatte er hinterm Kopf verschränkt und blickte in die sternenklare Nacht. Die Blonde gesellte sich zu ihm. „Erzähl mir von deinem Leben." Der Junge durchbrach die Stille, den Blick aber immer noch auf den Himmel richtend. „Es gibt nicht viel zu erzählen. Ich bin Weise, bei Trollen und Feen aufgewachsen und versuche jetzt meine Familie zu beschützen. Was wirklich schwer ist, wenn das ganze Königreich sie für Monster hält." „Du darfst es ihnen nicht verübeln. Sie haben Angst. Da sind Wesen die machtvoller sind , als sie und dann kennen sie nur die Seite die ihr König ihnen erzählt. Mein Vater glaubte das auch. Er hat sich schon immer von ihnen bedroht gefühlt, obwohl sie ihm nie was getan haben. Und das Schlimmste, er hat jeden in seinem Umfeld das selbe Glauben lassen." „Dich auch?" Varro nickte. „Ja. Wo ich in diese Welt gekommen bin, da habe ich lange gebraucht, um die manipulativen Gedanken meines Vaters abzulegen und das magische Volk mit anderen Augen zusehen. Wie viel Güte sie ausstrahlen und das sie in meiner Welt wahrscheinlich einfach nur Angst haben, genauso wie die Menschen." Die Beiden unterhielten sich noch lange, bis Clara einschlief. Clara war einzigartig. Er hatte noch nie jemanden mit ihren Überzeugungen kennengelernt. Jemand so mutiges. Varro zog sie näher zu sich heran, um sie vor der Kälte zu schützen und fiel mit dem Mädchen in seinen Armen in einen tiefen Schlaf.
Am nächsten Tag ging ihre Reise weiter. Von der Lichtung aus durchquerten sie ein kleines Waldstück, bis vor ihnen ein großes gläsernes Schloss stand. Es sah atemberaubend aus. Mit schnellen Schritten ging Clara den Vorweg entlang. „Warte nicht so schne-" Bevor Varro weiterreden konnte, ertönte ein ohrenbetäubender Lärm. Die Weg unter Clara's Füßen begann wegzubrechen. „Renn!", schrie der Dunkelhaarige ihr zu und fing selbst an zu rennen. Das Mädchen rannte um ihr Leben. Die Steine auf die sie tritt, fielen sofort in die tiefe Schlucht unter ihr. Ein Fehler und sie würde selber da unten liegen. Sie verschwendete einen Blick zu ihrem Begleiter, um zu sehen, wie es ihm erging. Da passierte es. Sie passte nicht auf und trat auf eine Fläche, die schon längst am absinken war. Clara verlor den Halt und fiel hin. „Clara!" Die Steine unter hier fielen mit ihr in die Tiefe. An der Seite der Überführung erblickte sie eine Blumenranke und versuchte mit letzter Kraft hinüberzuspringen. Mit einer Hand bekam sie diese zu fassen. Varro wusste nicht, was er tun sollte. Blieb er stehen, um Clara zu helfen, würde er selber in die Tiefe fallen. Rannte er weiter würde die Blondhaarige sterben. „Clara!" „Ja!" „Ich komme zu dir! Warte!" „Nein Varro nicht. Bringdich in Sicherheit!" So besorgt, um seine Begleitung passte Varro auch nicht auf. Er war zu langsam und das Gestein, worauf er stand versank viel zu schnell. Zum Glück erfasste der Junge auch eine Ranke. Clara schaute sich um. Die Blumenranke verlief wohl an der ganzen Brücke entlang. Ein Ruck durchzog ihren Körper. Anscheint waren die Beiden zu schwer für die Pflanze. Sie begann zu reißen. Etwas zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Eine ganz bestimmte Blume. Es war die Blume, die sie an dem Baum an der Lichtung in Massen gesehen hat. Die Blume, die laut Varro hier überall wachsen würde, aber auch die Blume, die sie in ihrer Welt in die unbekannte Höhle gezogen hat. Jetzt wusste sie, warum ihr diese außergewöhnliche Blume so bekannt vor kam. Sie erinnerte sich an etwas.
„Sehe die Wahrheit, sehe das Ich, nichts ist wie es scheint, hab es im Blick."
Die unbekannte Stimme, erschien, bevor sie in dieser Welt gelandet war. Nichts ist, wie es scheint. „Varro lass dich fallen!" Der Junge hatte sich wohl verhört. „Was! Bist du Verrückt!" Bevor sie darüber Diskutieren konnten ließ Clara die Ranke los und viel in die Tiefe. „Clara!" Das Mädchen raubte ihm seine letzten Nerven. Jedoch ließ er sich auch fallen. Und ein harter Aufprall folgte nie. Varro und Clara standen urplötzlich in einer großen Höhle, die von Fackeln beleuchtet war. „Ich dachte ich würde dich verlieren." Der Dunkelhaarige ging energisch auf das blonde Mädchen zu. Seine Augen blitzten. „Mir ist aber nichts passiert." Sie berührte leicht seinen Arm. Sie blickten sich tief in die Augen. Ein Brüllen erklang. Vor ihnen erkannten sie einen großen weißen Drachen. „Die wagemutige Clara und der heroische Varro." Sie gingen langsam einen Schritt auf das große Geschöpf zu. „Du bist der Drache der Weisheit.", stellte das Mädchen freudig fest. Varro wusste nicht was er sagen sollte. „Ganz genau mein Kind. Und ich weiß, was ihr begehrt." Der Drache kam auch auf die Beiden zu. „Ihr möchtet in eure Welt zurück. Und das werdet ihr auch. Und ich hoffe, dass ihr aus eurer Reise etwas mitgenommen habt." Er beäugte die Menschen. Clara freute sich und ließ die Worte des Drachen noch mal durch ihren Kopf gehen." Sie bemerkte etwas. „Du hast uns in diese Welt gebracht." Sie kam den Drachen noch etwas näher. „Du hast Varro vor zehn Jahren, genauso wie mich jetzt in diese Welt gebracht." Nun erwachte auch der Junge aus seiner Starre. „Warum musste ich ganze zehn Jahre hierbleiben? Warum konnte ich nicht nachhause, obwohl ich es so dringend wollte?" Er war aufgebracht. Clara berührte ihn beruhigend an der Hand." Du warst noch nicht bereit." Der Drache blickte von dem Mädchen zu dem Jungen. „Clara, du solltest sehen, wie eine Welt aussehen kann, wo das magische Volk koexistiert. Varro, du solltest die Güte und die Warmherzigkeit von den magischen Wesen erfahren." Varro verstand. „Ich sollte besser, als mein Vater sein. Ich soll unserem Königreich Frieden bringen." Der Drache nickte. „Genau mein Prinz." „Prinz?" Clara drehte sich verwundet zu dem Jungen um. Er war verlegen und nickte kaum merklich. Jetzt verstand auch das Mädchen. „Du bist der verschwundene Königssohn. Du bist der Grund warum der König seit Jahren mein Volk quält und tötet. Und du wusstest, dass wir aus dem gleichen Königreich kommen. Seit dem Moment, wo ich dir meine ganze Geschichte erzählt habe, wusstest du es. " Der Drache mischte sich ein. „ Und ihr zusammen, seid der einzige Weg, wie euer Königreich Frieden finden kann. Ein Vertreter den jeweils die Menschen und die magischen Wesen vertrauen." Er deutete auf die Fackeln, die hinter ihnen einen Weg beleuchteten. „Folgt den Fackeln und ihr kommt zurück in eure Welt. Verhindert den großen Krieg, wo jegliche Aussicht auf Frieden zerstören wird. "Und mit diesen letzten Worten verschwand der Drache in der Dunkelheit. Die beiden folgten dem Weg.
„Es tut mir leid, dass ich dich angelogen hab. Ich wollte nicht, dass du... Ich weiß auch nicht mich verurteilst." „Für was? Du kannst nichts dafür, wie du aufgezogen wurdest. Du bist ein guter Mensch Varro." Sie lächelte ihn an. Er blieb vor ihr im Schein der Fackeln stehen und berührte mit seiner Hand ihr Gesicht. Langsam zog er sie zu sich und küsste sie. Danach verließen sie Hand in Hand die Höhle. Und wer hätte es gedacht. Es war die Höhle in der sich Clara vor den Wachen versteckte. Es war bereits Dunkel. „Komm wir müssen uns beeilen!" Beide rannten los in Richtung des Schlosses. Zu ihrem Glück graste das Pferd, mit welchem Clara geflohen war noch im Wald. Sie stiegen auf und ritten los. Die Truppen des Königs machten sich bereits bereit. Sie waren bereit loszumarschieren. Als der König das Mädchen erblickte, wurde sein Blick finster. „Wachen! Ergreift die Unruhestifterin!" „Halt!", rief Varro mit fester Stimme „Das werdet ihr nicht tun!" Er sprang vom Pferd und ging mit langsamen Schritten zu seinem Vater. Der König beachtete den Jungen zum ersten Mal. Und so näher er kam, so versteinerter wurde der König. Auch wenn zehn Jahre vergangen waren. Er erkannte seinen Sohn sofort. „Varro?" „Hallo Vater."
Nachdem Varro und Clara am Schloss angekommen waren und der Prinz seinem Vater gegenüberstand, verzichtete er diese Nacht auf den Angriff. Überglücklich seinen Sohn wieder zu haben. Er erklärte seinen Vater die Situation und seine Ansichten bezüglich des magischen Volkes. Es brauchte viel Überredungskunst, aber mithilfe von Clara schafften sie es den Krieg zu vereiteln und seinen Vater von der Friedfertigkeit des magischen Volkes zu überzeugen. Die beiden Völker wurden vereint und lebten seitdem harmonisch zusammen. Varro wurde zum König gekrönt und hielt um Clara's Hand an. Sie herrschten mit Güte und Wahrhaftigkeit in ihrem Königreich.
Und wenn sie ......
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Ich hoffe die Kurzgeschichte hat euch gefallen. Ist spontan entstanden, als ich an etwas gearbeitet habe :D Ich hatte einfach das Bedürfnis es zu teilen.
Einen schönen Tag wünsche ich euch dann noch.
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