Kapitel 4
Nachdem ich ihn auf die Couch legte und einen eisgekühlten Beutel an seine Stirn hielt, sah ich wie er seine Augen öffnete. „Hanna?", brachte er gerade noch so heraus und fing schon an zu husten. „Hey, mach langsam", sprach ich und hielt ihm ein Glas mit Wasser vor die Nase. Er nahm es in seine wackeligen Hände und trank einen Schluck. „was ist passiert?", fragte ich ruhig, doch innerlich kochte ich vor Wut. Hanna war nicht aufzufinden, was mir Sorge bereitete. „Da waren diese Männer mit Waffen.. und.. und sie kamen einfach rein... ich wollte was machen.. doch dann.. dann hielten sie die Waffe auf Hanna", stotterte er und sah mich entschuldigend an. „Es tut mir leid... es tut mir so verdammt leid", sprach er und verlor dabei sogar eine Träne. Doch ich schüttelte sofort den Kopf, denn es war nicht seine Schuld. Hätte ich nicht unseren Verdächtigen beschattet wäre das nicht passiert. Es ist nicht seine Schuld sondern meine..
Ich sah ihn nun aufmunternd an, bevor ich sprach. „Es ist nicht deine Schuld Ok? Ich hab ihn beschattet und nicht du. Ich hätte vorsichtiger sein sollen", sprach ich und sah ihn entschuldigend an. „Weißt du was, niemand trägt hier die Schuld ok? Wir werden sie suchen, bis wir sie gefunden haben ok?", sagte er fest entschlossen und versuchte sich hinzusetzen. „Mach langsam. Du hast einen ganz schönen Schlag abbekommen", meinte ich ernst und sah ihn dabei etwas verunsichert an. „Alles gut, hast du irgendwas bekommen? Warst du schon bei dir Zuhause?", fragte er nach, weshalb ich daraufhin den Kopf schüttelte. „Ok, wir gehen zu dir und danach fahren wir ins Krankenhaus", schlug er vor, weshalb ich nickte. „Schon was von Scott gehört?", fragte er nochmal nach, weshalb ich wieder den Kopf schüttelte. „Alles klar, dann lass uns fahren", sagte er und stand auf. Er tat dies etwas langsam, sodass ich ihn dabei auch stützen konnte.
Nachdem ich ihm half eine Jacke anzuziehen und ihm seine Schlüssel brachte, machten wir uns auf den Weg nach draußen zu seinem Auto. Ich half ihn auf den Beifahrersitz und schloss die Türe. Danach lief ich um das Auto herum und setzte mich hinein. Den Schlüssel steckte ich ins Schlüsselloch und machte den Motor an. Anschließend fuhr ich los in Richtung meines Hauses. Nach ca 13 Minuten kam ich dort an und ich sah das meine Tür offen stand. „Oh fuck", flüsterte ich vor mir her, weshalb Jason zu mir sah. „Lass uns reingehen, mal sehen nach was er gesucht hat", sprach Jason und schnallte sich ab. Ich tat es ihm gleich und öffnete meine Türe. Nachdem wir beide ausstiegen, lief ich mit meiner Waffe vor meinem Körper los zu meiner Türe. Wir betraten mein Haus vorsichtig und ich sah mich zuerst einmal um, da ich nicht wusste ob sie noch hier waren oder nicht. Nachdem ich jedoch niemanden vorfand, sondern eher ein verwüstetes Haus, lief ich mit Jason zusammen ins Wohnzimmer, was eher aussah wie ein Schlachtfeld. Ich seufzte und sah ihn an. „Denkst du sie haben nach etwas bestimmtes gesucht?", fragte ich ihn, als er sich im Raum umsah. „Naja, sie haben alle Schubladen durchsucht. Du hast doch Aufnahmen von ihnen gemacht oder? Vielleicht haben sie diese gesucht", sagte er, weshalb ich gedankenverlorend nickte. „Ok, ich hab das alles im Büro von Scott. Wenn sie da rein kommen, haben sie alles!", sagte ich ernst, nachdem ich etwas überlegte. „Dann lass uns dort hinfahren! Bevor sie alles holen!", meinte Jason, woraufhin ich aber nur flüchtig nicken konnte. Ich rannte zu unserem Sicherheitskasten und riegelte das Haus somit ab. „Let's go!", rief ich und rannte mit Jason gemeinsam nach draußen. Wir stiegen in sein Auto ein und diesmal fuhr er los.
Nachdem wir im Quartier ankamen, rannten wir förmlich den Gang entlang zu dem Büro von Scott. Natürlich riefen uns viele hinterher, dass man hier nicht rennen darf, aber was will ich machen? Meine Schwester ist bei diesem Arsch und Scott liegt im Krankenhaus! Nachdem ich endlich beim Büro ankam, lief ich hinein und fand zum Glück die Fotos, welche auf dem Tisch lagen. Ich packte sie alle in meine Tasche herein, während Jason Wache stand. Bis dann mein Handy klingelte und ich vor schreck die Bilder fallen ließ. Ich holte mein Handy heraus und öffnete es. Auf dem Display sah ich nun ein Video, welches nicht von mir war. „Jason! Ich hab ein Video bekommen!", sagte ich gestresst und sah zu ihm. „Zeig her", erwiderte er und kam zu mir. Ich drückte nun auf Play und sah direkt meine Schwester auf einen Stuhl sitzen.
„Isabell, wieso musstest du dich in meine Angelegenheiten einmischen? Hättest du es lieber mal gelassen, denn dank dir ist deine kleine Schwester nun bei mir und dein Boss liegt im Krankenhaus. Überleg dir beim nächsten mal besser vorher, was du tust. Aber natürlich wird das auch für dich Konsequenzen haben. Zuerst solltest du die Bilder verbrennen und alles von uns auf sämtlichen Geräten löschen. Anschließend hast du 48 Stunden Zeit deine Schwester zu finden, wenn nicht, dann wirst du sie nie mehr sehen. Sag bye bye Kleine", meinte er und zeigte dabei mit seiner Hand auf meine Schwester. Ich sah sie mir genau an. „Ich hab dich lieb", sprach sie und wackelte dabei mit ihren Füßen. Aber kein normales wackeln, nein, sie wollte damit etwas zeigen. So verdammt schlau die Kleine! Dachte ich nur und sah zu Jason, welcher es anscheinend auch sah. „Schick es mir! Ich versuche herauszufinden was sie zeigen will!", sagte er und bückte sich um die Bilder aufzusammeln. Ich tat es ihm gleich, um ihm dabei zu helfen. „Danke, wirklich für alles", sagte ich, als wir uns wieder hinstellten. „Hey, ich tue alles für euch. Du bist meine beste Freundin und ich finde es toll, dass du auch meine Kollegin bist, also, egal was du brauchst, ich helfe dir", sagte er, weshalb ich ihn einfach umarmte. Seine Arme legten sich auch um mich und so standen wir dort eine Zeit lang.
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