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- Loren Gray als Maya Smith (Bild oben)-

Allison's POV:

Die Sonne prallte auf den staubigen Asphalt. Die Luft stank nach Parfüm, Meer und Schweiß. Leute hetzten hin und her, ein alter Mercedes brauste an mir vorbei. Die Möwen kreischten am wolkenlosen Himmel und es wehte nicht die leichteste Brise.
Im Flugzeug hatte ich mich schon mental auf meinen Auftrag vorbereitet. Wird Zeit es umzusetzen.
Ich würde ab jetzt ein schüchterndes unauffälliges Mädchen sein. Völlig normal. Ich hatte darin schon Erfahrung, daher sollte das nicht so schwierig sein.
Ich steuerte auf die Averstreet zu. Da sollte vorübergehend mein Appartment sein. Ich hatte es gestern schon gekauft.
Da schob sich plötzlich ein aprikofarbenes kleines niedliches Haus in mein Sichtfeld. Es hatte weiß gestrichene Fensterläden und einen ebenfalls weiß gestrichene Balkon aus gebogenen und verschnorkelten Eisenstangen. Alles in einem war es einfach hübsch. Niedlich und rustikal. Es lag direkt an der Promenade vom Strand. Das war für die nächsten Wochen (oder Monate?) mein Zuhause. Okay, ich bin eine richtige Dramaqueen, also fänd ich eine glitzernd weiße Stadt, aus dem kargen Fels gehauen (im dramatischen Gotikstil natürlich)  und umrundet von Wasserfällen schon ganz nice, aber so ein nettes Häuslein tuts auch.
Ich trat in den Vorgarten. Er war gepflegt und hier und da wuchsen ein paar Lavendelbüschel. Als ich durch die Tür trat, fiel gelbliches sanftes Licht auf mein Gesicht. Im Dach war ein großes Fenster eingelassen und eine arabische Öllampe baumelte von der Decke. Die karminroten Wände harmonierten mit den Terracottafliesen, die den Boden bedeckten. Direkt nach dem kurzen Flur war das Wohnzimmer und die Küche. Darin stand ein gemütliches schwarzes Ledersofa und ein bunter Teppich aus Nepal lag davor auf dem Boden. Die Küche war recht klein, in einer Ecke eingebaut. Da stand ein runder kleiner weißer Tisch mit zwei ebenfalls weißen Stühlen. Das alles war in einem Raum. Dahinter befand sich eine Tür. Als ich sie aufmachte, sah ich ein gemütliches Schlafzimmer (ohne Schreibtisch) und darin auch die Tür, die zum Balkon führte. Ich erblickte noch eine zweite Tür, die für das Bad war. Im Bad gab es zwar keine Dusche, aber dafür eine Badewanne. Immerhin.

Ich hatte gerade alles eingeräumt, als ein heller Ton durch die Wohnung schallte. Jemand klingelte. Da ich vor Kurzem mir den Schmutz von der Reise abgewaschen hatte, stand ich gerade nur in ein Handtuch gewickelt da. Ich entschloss mich aber trotzdem aufzumachen. War ja nicht so, als wäre ich splitterfasernackt.
Als die Tür aufschwang blickte mir ein Paar himmelblauer strahlender Augen entgegen. Vor mir stand eine Frau, mitte 60, die war etwas mollig und hatte schon ein paar Falten im Gesicht. Aber ihre lebendigen Augen, sowie die Grübchen um ihr breites Lächeln, die Lachfalten um die Augen und ihre wilden goldenen  mit silbernen Strähnchen durchzogenen Locken machten das wieder wett. Sie strahlte mich an und hielt ein dampfendes Blech mit duftenden Brownies in den Händen.
"Guten Tag, ich bin Rosalie Brandwell, aber nennen Sie mich doch Rosie. Sie müssen doch Allison White sein, unsere neue Nachbarin, oder?" begrüßte sie mich trällernd. Ja, ich hatte meinen Namen etwas umgeändert, ich musste ja anonym bleiben. Ich wollte ihr gerade antworten, da fuhr sie wieder fort: "Ach, Sweetheart, das tut mir ja leid, Sie sind doch gerade erst angekommen und müssen ganz erschöpft sein. War Ihre Reise denn angenehm, Herzchen?" Ich lächelte leicht, bejahte und bedankte mich. Nach einer Weile Smalltalk meinte Miss Brandwell: "Ah, genau, das hatte ich ihnen mitgebracht." Sie hielt mir das Blech hin. "Selbst gebacken. Henry, mein Mann, und ich würden uns freuen wenn du uns mal besuchen kommst, Kaffee oder so." "Ach, danke, Miss Brandwell, dass wär doch gar nicht nötig gewesen. Die riechen ja wunderbar! Sind sie sicher auch. Ja, ich würde mich sehr freuen, mal vorbeizukommen." bedankte ich mich höflich. Mann, hatte ich nette Nachbaren. Echt cool. Dann verabschiedete sie sich und ging, aber nicht ohne mir davor die Brownies in die Hand zu drücken. "Das Blech können sie behalten, Sweetie. Wir haben eh so viele. Betrachten sie es als Einzugsgeschenk." rief mir Rosie noch über die Schulter zu.
Ich setzte mich an den runden Tisch und verputzte erstmal ein paar Brownies. Hmmm, himmlisch, harte Kruste, innen fluffig und mit flüssigem Schokoladenkern...
Ich warf einen Blick auf die Uhr. Schon halb sieben. Dann musste ich mich ja bettfertig machen. Nein, ich geh NICHT im acht ins Bett. Aber morgen würde ich Undercover als neue Schülerin in die Highschool gehen, in die auch Maya ging, ich hatte auch schon organisiert, dass ich so viele Kurse wie möglich mit ihr hatte. Wie ich das gemacht hab? Tja, das ist so ein Agentending...
Jedenfalls würde ich heute noch ihre Akte durchschauen und andere Sachen noch organisieren. Außerdem wollte ich ja noch an der Akademie anrufen, um nach Jason zu fragen. Aber erstmal noch ein Bad...

So, jetzt hatte ich alles erledigt. Die Matratze unter meinen Rücken bog sich  zwar leicht durch, aber das ist schon okay.
Morgen würde es erst so richtig losgehen.
Maya Smith, ich komme.





- Das ist übrigens  Bradley James als Jason Sherwood-




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