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pov kevin

„Findest du, das steht mir?“, fragte mich Veni mit einer roten Mütze auf dem Kopf. Wir waren gerade zu viert im Einkaufszentrum in Berlin und fühlten uns wie auf Drogen. Selten hatte ich so viel gelacht, wie an diesem Tag. „Bro, nein. Wirklich absolut nicht“, antwortete ich ehrlich. Fabo drehte sich zu uns um und musste sofort anfangen zu lachen. „Du siehst aus wie Stegis Skin“ „Ey, Klappe“ Schnell zog er die Stoffmütze wieder von seinem Schopf und legte sie beleidigt in das Regal des Kleidergeschäfts. In dem Moment kam Basti aus dem Anproberaum. Seufzend hängte er sein angezogenes Hemd wieder an die Kleiderstange. „Nichts für dich?“, fragte Veni ihn. „Zu groß. Viel zu groß“ „Hätte eh gesagt wir gehen mal wieder in die Wohnung. Wollten ja noch streamen“, merkte ich an. Außerdem wurde ich langsam aber sicher wirklich müde. Den ganzen Tag mit zwei Chaoten, und Basti, unterwegs zu sein war einfach extrem anstrengend. Wir verließen gerade den Laden und wollten richtung Ausgang des Einkaufscenter gehen, da rannte Fabo auf einmal quer zur anderen Seite. „Ich brauch noch was zu Essen“, rief er uns hinter. Das fällt ihm aber früh ein. Wir lehnten uns an die Wand hinter uns und warteten ungeduldig. Wir beobachteten, wie Fabo sich beim Bäcker einen Eier-Olli kaufte und ihn daraufhin sofort verschlang, während er wieder in unsere Richtung lief. „So, wir können gehen“, begrüßte er uns mit vollem Mund. Langsam durchdrängten wir die Menschenmassen, die alle gleichzeitig zum Eingang reinströmten. Draußen angekommen bließ ein angenehmer Wind durch unsere Haare. Erst jetzt wurde mir klar, wie stickig es in dieser Halle eigentlich war. Tief atmete ich die kühle Luft des Abends ein. Schon nach ein paar Meter laufen sprach Fabo genau meine Gedanken aus: „Ich bin so müde, hab echt keine Lust jetzt noch soviel zu laufen“ Tatsächlich befand sich meine Wohnung etwas abseits und somit weit entfernt vom Stadtzentrum. U- oder S-Bahnlinien führen auch nicht in die Wohnviertel, was mich zugegeben etwas wunderte. Theoretisch könnten wir auch ein Taxi nehmen, allerdings waren die Straßen so unfassbar voll, dass es wahrscheinlich mehrere Stunden dauern würden bis wir ankommen würden. „Ahne ich voll. Wir können eine Abkürzung nehmen. Hier“ Ich zeigte in die Richtung. Basti warf mir einen vielsagenden Blick zu. Wir beide als Berliner wussten, dass dieses Viertel eigentlich gemieden wird. Jeder weiß, wie gefährlich diese Straßen sind. Fabo und Veni als Südländer hatten natürlich davon keine Ahnung. Aber wir waren allesamt müde und unsere Beine schmerzten bereits höllisch. Wir bogen in eine Gasse ein, welche zwischen mehreren Wohnblöcken lag. Die Häuser waren alt, dunkel und unvollständige Graffiti zierten die Fassaden. Kaum Leben wurde hier angetroffen. Basti und ich sahen uns unsicher und zweifelnd an und überlegten sogar ob wir überhaupt hier durchgehen sollten. Doch Fabo und Veni störten das Bild dieser Gassen anscheinend nicht. Außerdem gehen die beiden, ebenso wie ich, ins Gym. Somit waren wir vielleicht auch nicht ganz kampfunfähig. Wir liefen einige Minuten, in denen alles ruhig war, nur einige entfernte Autogeräusche waren zu hören. Dann, an einer Kreuzung, kamen auf einmal Stimmen dazu. Sie waren ganz nah. Wir drehten uns nach rechts und sahen illegale Händler, die gerade dabei waren ihre nicht autorisierten Waren zu handeln. Geschockt blieb ich wie angewurzelt stehen. Das hätten wir nicht sehen sollen. Die Männer bemerkten uns. Schnellen Schrittes liefen wir in die entgegengesetzte Richtung, doch sie verfolgten uns. Ich hörte, wie einer der Männer noch schrie: „Sie dürfen nichts weiter erzählen“ Mein Atmen verschnellerte sich immer mehr. Diese Händler machen keine Späße. Ihre Geschäfte sind ihr Heiligtum. Um sie zu bewahren würden sie, ohne zu zögern, jemanden umbringen. Ich hatte so unfassbare Angst. Was hatten wir uns dabei gedacht? Ich hätte auf Bastis Blicke eingehen sollen. Meine Beine fühlten sich wie Pudding an. Lange würde ich nicht mehr rennen konnten. Den anderen ging es wahrscheinlich genauso. Trotzdessen rannten wir zu schnell wir konnten. Wir waren leider nicht schnell genug. Ich blickte über meine Schulter nach hinten und sah, wie Basti zu Boden gerissen wurde. Er war der einzige, der nicht regelmäßig trainierte von uns. Ganz vorne war Veni, doch auch dieser schaffte es nicht. Wir wurden alle samt ausgeknockt. Erst rissen sie uns ebenfalls zu Boden, dann setzten sie einen gezielten Schlag an den Nerv bei Nacken und Schultern, wodurch wir bewusstlos wurden. Das letzte was ich mitbekam war, dass sie uns Fesseln anlegten, dann wurde alles still.

freitag 19 uhr peepohappy

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