십이월 이십이일 • 𝘁𝘄𝗲𝗻𝘁𝘆𝘀𝗲𝗰𝗼𝗻𝗱 𝗱𝗲𝗰𝗲𝗺𝗯𝗲𝗿 (𝗷𝗶𝘆𝗼𝗻𝗴 𝘀𝗽𝗲𝗰𝗶𝗮𝗹)
Der Blick des Schwarzhaarigen lag auf dem blondhaarigen Schüler. Die Ärzte haben mehrere Platzwunden, so wie geprellte Rippen und auch einen geprellten Oberarm festgestellt. Der Junge musste zwar nicht operiert werden, doch bekam er Beruhigungs- und auch Schmerzmittel. Jiyong saß die ganze Zeit neben dem Jungen auf einen Stuhl, traute sich nicht zu schlafen. Er hätte dem Jungen schon früher geholfen. Allerdings hätte er dem Blondhaarigen nicht auf längere Sicht helfen können. So war Eun-woo auf frischer Tat ertappt worden und Jiyong hatte seine Aussage gemacht. Auch hatte er dem Polizisten erzählt, welcher für diesen Fall zuständig war und auch bei dem Einsatz am vorherigen Tag mitgewirkt hatte, was Taehyung ihm erzählt hatte. Dadurch konnte die Polizei Eun-woo erst einmal einsperren und somit war der Junge erst einmal vor ihm sicher. Es schmerzte den Schwarzhaarigen, den Schüler so verletzt zu sehen. Am liebsten wäre er auf dessen Vater losgegangen, doch musste er für Taehyung da sein. Er musste den Jungen beschützen, auch wenn dieser ihn nun hassen würde. Immer wieder sah der Ältere den nach Hilfe suchenden Blick, welchen der Blondhaarige ihm zugeworfen hatte.
»J-jiyong?«, kam es leise von dem Jungen im Bett und riss Jiyong aus seinen Gedanken. Sanft lächelte er den Jüngeren vor sich an. Besorgnis lag in seinen Augen, als er in denen des Jüngeren sah, welcher ihn verwirrt und auch leicht ängstlich, so wie enttäuscht ansahen. Jiyong versetzte dieser Blick einen Stich in sein Herz, doch wusste der Ältere, dass er selbst zum Teil für diesen Ausdruck in Taehyungs Augen verantwortlich war.
»Es tut mir leid, Kleiner. Ich hätte früher etwas machen sollen«, entschuldigte er sich und nahm die zarten Hände des Jungen, welche leicht zitterten. Automatisch zog der Jüngere seine Hände aus denen des Schwarzhaarigen, weshalb Jiyong seine wieder zurücknahm. Er sah, wie der Blondhaarige seinen Blick nach unten senkte, sah wie er mit seinen Fingern spielte.
»Du hasst mich jetzt bestimmt, Taehyung, das ist mir bewusst. Ich...« Jiyong stoppte und versuchte in Taehyungs Augen zu blicken, was jedoch nicht funktionierte, da dieser immer noch nach unten sah. »Ich hab dir versprochen, dass ich immer bei dir wäre, aber dabei bin ich echt mies und habe dich mit ihm in die Wohnung gehen lassen. Ich hätte dich bereits am Anfang aus seinem Griff lösen sollen.« Der Schwarzhaarige gab sich selbst die Schuld, dass Taehyung nun hier im Krankenhaus lag, denn es war klar, dass er etwas dagegen unternehmen hätte können. Nun hatte er das Vertrauen des Blondhaarigen verloren und dieser hasste ihn noch dazu. Der Schwarzhaarige atmete noch einmal tief ein, um noch etwas zu seinen Worten hinzuzufügen.
»Er kann dir jetzt aber nichts mehr tun, Kleiner. Er wird dir nie wieder etwas tun können.« Diese Worte ließen den Jungen aufsehen zu dem Älteren, welcher sich sanft auf die Kante des Krankenhausbettes gesetzt hatte. Die beiden sahen sich wieder in die Augen und kurz darauf erhob der Junge zum zweiten Mal an diesem Tag seine Stimme, wobei diese leise klang und nicht mehr als ein Hauchen war.
»N-nie wieder?«, hauchte er leise mit Tränen in den Augen. »B-bist du dir sicher, H-hyung?« Schwer schluckte der Blondhaarige, während er seinen Gegenüber ansah. Dieser hob seine Hand und legte sie sanft an dessen Wange, so wie er es immer tat. Mit seinem Daumen strich er über dessen Wange und nickte.
»Ja, sicher, Baby. Er wird dir nie wieder etwas antun können«, kam es von ihm. Kurz darauf fiel der Blondhaarige ihm um den Hals. Vorsichtig, um den Jüngeren nicht zu verletzen, zog er ihn an seinen Oberkörper. Dem Schwarzhaarigen war nicht klar, wie man jemand so wunderschönen und reinen Menschen, wie Taehyung einer war, etwas antun konnte. Erst recht kam Jiyong nicht darauf, wie sein eigener Vater auf so etwas kam. Sanft platzierte der Ältere einen Kuss auf den Kopf des Jungen in seinen Armen, während dieser sich weinen in das Oberteil des Schwarzhaarigen krallte und sich an diesen drückte. Der Ältere erkannte sofort, dass der Blondhaarige wieder seinen Schmerz herauslassen musste, was völlig okay war. Der Junge hatte so lange mit seinem Vater umgehen müssen und die schlimmsten Dinge erlebt.
»Du bist in Sicherheit, Kleiner. Es wird dir nie wieder jemand etwas antun, das verspreche ich dir«, hauchte der Ältere leise und platzierte dabei einen weiteren sanften Kuss auf dessen Scheitel. Er hatte sich selbst etwas versprochen: Er würde Taehyung beschützen, so dass niemand ihm etwas antun konnte. Gleichzeitig würde er dem Blondhaarigen die Aufmerksamkeit geben, die er verdiente. Er würde ihn wieder glücklich machen und ihm die Welt zeigen, die für den Jungen die perfekte war. Jiyong würde dem Jüngeren die Welt zu Füßen legen. Die beiden saßen aneinander gekuschelt in dem Bett. Irgendwann sah der Jüngere wieder auf, wischte sich einmal über seine Augen, ehe er in die warmen, dunklen Augen des Älteren sah und wieder einmal entstand ein Blickkontakt, den keiner der Beiden unterbrechen wollte. Sie fühlten wieder dieses Knistern und die angenehme Anspannung, welche sich zwischen den beiden ausbreitete. Langsam bewegte sich der Ältere auf den Jüngeren zu, indem er sich zu ihm nach unten beugte. Jedoch konnte er ihre Lippen nicht miteinander verbinden, da in diesem Moment ein braunhaariger Junge in Schuluniform das Zimmer betrat. Das öffnen der Tür ließ den Schwarzhaarigen aufschrecken, weshalb dieser sofort aufstand und sich räusperte.
»Hallo, Hoseok«, kam es von einer tiefen Stimme, welche dem Ältesten im Raum gehörte. Er sah den Braunhaarigen an und nickte ihm zur Begrüßung zu, was dieser ihm gleichtat, ehe er zu dem Blondhaarigen ging, welcher sich in den Stoff der Bettdecke krallte. Seine Arme waren teilweise mit einem weißen Verband verbunden, an manchen stellen hafteten Pflaster und wiederum an anderen Stellen konnte man einige blaue Flecke sehen, welche durch die Schläge entstanden waren, welche der Schüler am vorherigen Tag hat einstecken müssen. Entsetzt nahm der Braunhaarige seinen besten Freund in den Arm, ehe er ihn untersuchte.
»Dieser verdammte Mistkerl«, knurrte Hoseok und sah zu Jiyong. »Wenn er nicht bereits verhaftet wäre, würde ich ihn windelweich prügeln.« Knurrend und vor allem wütend kamen diese Worte aus dem Mund des besten Freundes, was der Schwarzhaarige nur zu gut verstand. Er wusste, dass Hoseok Taehyungs bester Freund war und somit auch dementsprechend beschützerisch. Außerdem hatte er den Braunhaarigen kennengelernt und sich sogar ein wenig mit ihm und auch den anderen angefreundet, welche zu deren Freundeskreis gehörten. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf die Lippen des Ältesten im Raum, als er kurz darauf wieder zur Tür so, durch welche die anderen fünf Freunde schritten.
»Tae«, kam es von Jeongguk, welcher sofort auf das Bett zulief, sich dabei an Jiyong vorbeidrückte, welcher daraufhin ein paar Schritte rückwärts ging. Lächelnd beobachtete er, wie die sechs sich im das Bett tummelten und auf den Blondhaarigen einredeten. Mit der Zeit fing auch dieser an zu reden. Der Schwarzhaarige fühlte sich jedoch relativ schnell fehl am Platz, weshalb er beschloss das Zimmer zu verlassen. So leise wie möglich trat er aus dem Raum, schloss hinter sich die Tür. Ein leises Seufzen verließ seine Lippen, als er sich auf den Weg zum Aufzug machte.
»Jiyong, warte«, kam es rufend von einer Person hinter ihm. Als sich der Firmenangestellte umdrehte, sah er Seokjin, welcher ihm gefolgt war. Diesem und auch Taehyung war aufgefallen, dass der Schwarzhaarige das Zimmer verlassen hatte. Der Ältere wartete auf den Schüler, ehe er sich wieder nach vorne wandte und weiter zum Aufzug lief.
»Es tut mir leid«, kam es von dem Schüler, während die beiden nebeneinander vor dem Aufzug standen und auf eben diesen warteten. Der Ältere sah kurz zu seinem Nebenmann, ehe er seinen Stimme erhob und die Stille, welche auf Seokjins Worte gefolgt war, unterbrach.
»Wofür denn?« Sein Blick wanderte wieder auf die Aufzugtür, welche sich gerade in diesem Moment öffnete. Ehe der Schüler etwas erwidern konnte, betrat der Schwarzhaarige den Aufzug. Sein Blick lag auf dem Jüngeren, welcher schnell noch in diesen schlüpfte, ehe sich dessen Türen schlossen. Jiyong betätigte den Schalter für das Erdgeschoss, in welchem sich ein kleines Restaurant befand. Er wollte sich einen Kaffee holen und Taehyung auch etwas Zeit mit seinen Freunden lassen.
»Ich hatte Angst, dass du dich auch verstellst, auch wenn ich dir bezüglich Taehyung vertraue. Dennoch habe ich Angst um ihn. Er ist wie mein kleiner Bruder und wenn ihm...« Seokjin seufzte und atmete tief ein. »Ich will nicht, dass du ihn nur benutzt. Davor habe ich Angst. Immerhin bist du fast doppelt so alt wie er und ich will nicht, dass er jemanden liebt, der es nicht ernst mit ihm meint, verstehst du?« Der Jüngere sah zu dem Schwarzhaarigen neben sich, welcher ihn ebenfalls ansah. Allerdings sah dieser schnell wieder weg und auf die Anzeige für die Stockwerke.
»Ich liebe ihn, Jin. Er hat alles Glück der Welt verdient und deshalb werde ich ihm helfen, seinen Vater hinter Gitter zu bringen und ihm die Welt zu Füßen legen, so wie er es auch verdient hat. Vielleicht bin ich älter als er, doch für mich spielt das keine Rolle, Seokjin. Ich verspreche dir, dass ich ihn nicht verletzte und ihm auch nicht das Herz breche«, kam es ernst und mit fester Stimme aus dem Schwarzhaarigen, ehe er wieder zu dem Schüler neben sich sah, welcher ihn beobachtet hatte, als er die Worte aussprach. Seokjin sah, dass Jiyong es ernst meinte und er wusste, dass Taehyung in dessen Händen gut aufgehoben war. Genauso wusste Jiyong, dass Seokjin sich um das Wohl seines Freundes sorgte. Er sah, dass er ihm die Hölle heiß machen würde, würde Jiyong Taehyung verletzen. Es fühlte sich gut an, dass Taehyung solch eine Familie um sich hatte, die ihn auf die Weise liebte, auf welche sein Vater es nicht tat und ihn beschützten, so gut sie konnten. Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen.
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