십이월 삼일 • 𝘁𝗵𝗶𝗿𝗱 𝗱𝗲𝗰𝗲𝗺𝗯𝗲𝗿 (𝟮)
Mit zitternden Händen stand der Blondhaarige keine zehn Minuten später vor der Haustüre und wartete auf den schwarzhaarigen Mann, welcher vor einigen Tagen gegenüber eingezogen war. Er wusste nicht, was er davon halten sollte, denn sein Vater war nicht gut auf ihn zu sprechen. Schon oft hatte er seinen Namen gehört, als sein Vater all die aufgestaute Wut an Taehyung ausgelassen hatte. Und jedes Mal bei Jiyongs Namen wurden die Schläge härter und schmerzhafter. Es war schon Schicksal, dass er nun hier im Flur stand und auf eben diesen Mann wartete, der zum Teil Grund für seine Schmerzen waren. Dabei hatte der Blondhaarige den Älteren nicht so eingeschätzt, wie sein Vater ihn immer beschrieb. Taehyungs Blick wanderte nach unten auf seine Hände, welche nervös miteinander spielten.
»Du bist schon da«, stellte eine tiefe Stimme fest und ließ den Jungen aufzucken, ehe er aufsah und wie vor einigen Tagen in die dunklen Augen des Älteren blickte, welcher von seinem Vater verachtet wurde. Jiyong. Taehyung schluckte und nickte leicht auf die Feststellung, was er eigentlich nicht gebraucht hätte. Der Ältere sah ihn mit einem kalten Blick prüfend an, weshalb der Junge sich etwas kleiner machte und automatisch die Ärmel seines Pullovers weiter nach unten zog. Es war dieser kalte Blick, welcher ihm auch eine Gänsehaut bescherte. Es fühlte sich so intensiv an, dass es Taehyung Angst machte. Ein leises Brummen ließ ihn wieder aufsehen, doch Jiyong stand nicht mehr vor ihm, sondern war bereits zum Aufzug gelaufen, welcher kurz darauf mit einem Pling seine Türen öffnete. Der Firmenangestellte drehte sich zu dem Schüler um und nickte mit seinem Kopf in die Richtung des Fahrstuhls. In diesem Moment kamen Taehyung die Worte seines Vaters wieder in den Sinn.
»Tu was er sagt, egal was. Wenn du etwas nicht tust, dann wird das Konsequenzen haben. Und wenn du brav bist, dann bekommst du eine Belohnung.«
Schwer musste der Junge schlucken, ehe er mit schnellen Schritten zu Jiyong lief, sich vor ihm durch die Fahrstuhltür drückte, nur um sich in eine der Ecken stellen zu können. Sein Blick lag dann auch wieder auf den Boden. Jiyong wunderte es, dass der Blondhaarige so oft auf den Boden sah. Ihm entging auch nicht, dass der Junge die ganze Zeit leicht zitterte. Irgendetwas ging da vor, doch wusste der Schwarzhaarige nicht was. Immer wieder schielte er zu dem Jungen, welchen die Schüchternheit nur noch süßer machte. Jiyongs Blick wanderte dessen Körper entlang, von welchem er nicht besonders viel sehen konnte. Sein Oberkörper wurde von einem zu großen Pullover verdeckt. Nur seine Beine konnte der schwarzhaarige Mann deutlicher erkennen, da diese in einer engen schwarzen Skinny Jeans steckten. Als der Aufzug ein weiteres Pling von sich gab und somit zeigte, dass sie im Erdgeschoss angekommen waren, Löste Jiyong schwerfällig deinen Seitenblick von dem Schüler, welcher sofort den Aufzug verließ, als sich dessen Türen öffneten. Was der Ältere nicht wusste war, dass der Junge nicht gerne mit dem Aufzug fuhr und fast schon eine Angst gegenüber diesen Dingern hegte. Allerdings blieb Taehyung abrupt stehen, sobald er einige Schritte vom Fahrstuhl entfernt war und drehte sich zu dem Schwarzhaarigen um, welcher bereits ebenfalls aus dem Fahrstuhl getreten war. Die beiden sahen sich in die Augen und keiner von ihnen wollte den Blickkontakt abbrechen. Der Schwarzhaarige nicht, weil er sich in den dunkelbraunen Augen des Jungens verlor, während Taehyung hingegen den Blickkontakt nicht abbrach, da er zum ersten Mal seit langer Zeit ein angenehmes Gefühl dabei verspürte. Sonst sah er nie jemandem so tief in die Augen. Vielleicht ab und zu Hoseok oder Yoongi, aber dennoch fühlte es sich bei den beiden anders an, als gerade mit Jiyong.
»Ich denke, wir sollten... die Kisten holen...«, kam es nach mehreren Minuten der Stille räuspernd von dem Älteren. Schnell wandte er seinen Blick ab und zeigte auf die Ausgangstür des Wohnhauses, zeigte dem Jungen vor sich somit an, aus der Tür zu treten. Schwer schluckend drehte sich Taehyung um und verließ das Vorzimmer mit den vielen verschiedenen Briefkästen durch die Glastür, trat somit ins freie. Es war etwas kühler geworden und innerlich verfluchte sich Taehyung bereits, dass er keine Jacke mitgenommen hatte. Im Winter ging die Temperatur auf fast minus zehn Grad, was der Junge bereits spürte. Leicht fing er bereits nach den ersten Sekunden an zu zitternd, schlang daher seine Arme um seinen Oberkörper. Dabei berührte er einige Wunden und Blutergüsse, was ihn leise vor Schmerzen zischen ließ.
»Aish, verdammt...«, brummte er und sah über seine Schulter zu Jiyong. Dieser trat in diesem Moment an die frische Luft. Auch ihm wurde durch die fast minus fünf Grad kalt, weshalb er seine Ärmel etwas nach unten zog. Sein Blick wanderte wieder zu dem Jungen, welcher schnell und ertappt wieder vor sich sah. Der Schüler hatte Angst, wieder in einen intensiven Blickkontakt verfallen wie vor kurzem im Fourier des Hauses.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top