십이월 십일일 • 𝗲𝗹𝗲𝘃𝗲𝗻𝘁𝗵 𝗱𝗲𝗰𝗲𝗺𝗯𝗲𝗿 (𝗷𝗶𝘆𝗼𝗻𝗴 𝘀𝗽𝗲𝗰𝗶𝗮𝗹 - 𝟭)
Sein Blick war aus dem Fenster gerichtet, so dass er die Skyline Seouls beobachten konnte. Seine Gedanken schweiften zu dem Nachbarsjungen, welchen er seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen hatte. Jiyong hatte nur mitbekommen, wie Eun-woo einmal wutentbrannt aus der Firma gestürmt war. Natürlich hatte er ihrem Vorgesetzten bescheid gegeben, doch hatte dessen wütende Flucht ein weiteres Mal ein ungutes Gefühl in ihm ausgelöst. Was genau los war, das wusste der Schwarzhaarige nicht, dennoch ließ ihn das Gefühl nicht los. Vielleicht war Taehyung etwas passiert und er war wütend, weil er etwas angestellt hatte. Jiyong konnte jedoch nicht wissen, was genau los war, weshalb er sich alles mögliche in seinen Gedanken ausmalte. Der Schwarzhaarige wurde von einem Klopfen an der Tür aus seinen Gedanken wieder zurück in die Realität geholt. Leicht schüttelte er seinen Kopf, ehe er diesen zur Tür wandte und seinen Vorgesetzten in dieser stehen sah. Der Schwarzhaarige stand sofort auf und verbeugte sich zur Begrüßung, was den Älteren zum Lachen brachte.
»Ich habe dir doch schon oft gesagt, dass du das nicht machen musst, Jiyong. Wir kennen uns bereits lange genug und ich weiß, dass du andere respektierst«, wank er sanft auf und setzte sich auf einen der Sessel, welche links neben Jiyongs Schreibtisch um einen kleinen Glastisch standen. Jiyong schenkte etwas Wasser in ein Glas und reichte es dem Älteren, ehe er sich ihm gegenüber auf einen anderen der Sessel niederließ.
»Was verschlägt Sie denn hier her, Sajang-nim?« Jiyong konnte erkennen, dass sein Vorgesetzter leicht bedrückt wirkte, als würde ihn etwas beschäftigen. Seitdem der Schwarzhaarige hier arbeitete, kam er der Ältere oft zu ihm, um ihn um Rat zu fragen oder um ihn um etwas zu bitten. Die beiden kannten sich bereits vor Jiyongs Anfängen in der Firma und er war der einzige in der Firma, welcher von Jiyongs Entertainment wusste. Der Schwarzhaarige hatte ein Synonym werdet, als er das Entertainment angekündigt hatte und hinter diesem Synonym stand nicht nur er, sondern auch Seungri und Jackson. Der Ältere kannte Jiyong bereits, da dieser eine Werbung für dessen Entertainment vermarktete und ausgestrahlt hatte, um so auch die Audition zu promoten, welche kurz nach der Gründung ins Leben gerufen wurde.
»Du bist scharfsinnig. Das warst du schon immer, Jiyong«, lächelte der Ältere und nahm einen Schluck aus dem Glas, ehe er dieses auf dem Glastisch vor den beiden abstellte. »Du scheinst in letzter Zeit nicht ganz bei der Sache zu sein. Um genau zu sein, seit ein paar Tagen. Du bist mit Abstand unser bester Mann und wir können es uns nicht leisten, wenn du nicht zu hundert Prozent bei der Sache bist«, fing der Ältere dann an zu erklären und sah den Schwarzhaarigen vor sich an. Dieser wusste, dass früher oder später ein Gespräch darauf hinauslaufen würde, denn er hatte in letzter Zeit seine Arbeit wirklich etwas schleifen lassen, da seine Gedanken immer wieder zu dem blondhaarigen Jungen wanderten. Egal was er tat, er bekam ihn nicht aus dem Kopf. Seine schüchterne und ängstliche Art war auf irgendeine Art und Weise süß, doch machte er sich gleichzeitig Sorgen um ihn, da er Angst vor so vielen Dingen hatte. Jiyongs Blick senkte sich und lag nun auf dem Wasserglas, welches ein wenig geleert wurde.
»Es tut mir leid, Sajang-nim. Meine Gedanken sind zur Zeit ein wenig durcheinander«, erklärte er seinem Vorgesetzten. Dieser sah ihn leicht besorgt an. Für ihn war Jiyong wie einen Sohn den er nie hatte. Der Ältere war mit zwei wunderschönen Töchtern gesegnet, die auch beide bereits verheiratet waren und Kinder hatten, doch war Jiyong eine Art Sohn geworden, seitdem er ihn kannte. Der Ältere seufzte leise.
»Jiyong, vielleicht wäre es besser, wenn du dir ein oder zwei Wochen frei nimmst, bevor du wieder arbeitest. Ich gebe dir Zeit, um deine Gedanken zu ordnen. Vielleicht kannst du auch bei deinem Entertainment vorbei schauen. Ich weiß zwar nicht, was dich so beschäftigt, aber du solltest es in Ordnung bringen«, kam es ernst von ihm. Er erhob sich, was Jiyong aus dem Augenwinkel sah und es dem Älteren gleich tat. Die beiden sahen sich an, weshalb Jiyong sofort erkannte, dass sein Gegenüber zum einen keine Widerrede duldete und zum anderen Besorgt um ihn war.
»Darf ich wenigstens den heutigen Tag noch beenden, bevor Sie mich in den Zwangsurlaub schicken?« Vielleicht scherzte Jiyong ein wenig mit dieser Frage, was seinen Vorgesetzten ein leichtes Schmunzeln entlockte. Er klopfte ihm auf die Schulter und nickte zustimmend, ehe er an ihm vorbei zur Tür lief. Jiyongs Arbeitstag war auch fast vorbei, doch musste er noch einige Dinge erledigen, ehe er die Firma verlassen konnte. Er würde wahrscheinlich wieder einmal als letztes die Firma verlassen, so wie fast jeden Tag. Manchmal sah er noch ein paar andere arbeiten, wenn er ging, doch das hielt sich meistens in Grenzen. Jiyong sah dem Älteren nach, sah wie die Tür hinter ihm wieder zufiel.
»Verdammter Taehyung«, murmelte er nach einiger Zeit des Starrens gegen die Tür. Er verfluchte sich, dass er so oft an den Schüler dachte, doch konnte er nichts dagegen tun. Seitdem er ihn bei seinem Einzug sah, hatte der Junge seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Und seitdem dachte er auch immer wieder ungewollt an ihn. Doch weshalb, das wusste Jiyong nicht. Er konnte es sich nicht erklären. Er wusste nicht, ob es nur Sorge war oder etwas anderes. Leicht schüttelte er seinen Kopf, versuchte somit seine Gedanken wieder von dem Junge weg zu lenken, ehe er sich wieder hinter seinen Schreibtisch setzte. Er würde seine Aufgaben erledigen und Dae-sung eine Mail schreiben, ihm die Aufgaben in die Hand legen, welche er erledigen sollte, solange er freigestellt war.
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