9. Kapitel

Hi,
ich habe dieses Kapitel noch einmal überarbeitet, weil mir ein Fehler unterlaufen ist. Oktavia kehrt nicht mit zurück ins Camp. Wenn euch solche Logikfehler auffallen, sagt mir ruhig Bescheid!
Viel Spaß beim Lesen.

Keuchend und um Atem ringend stolpern wir schließlich in den schützenden Wald. Ich falle auf die Knie und wünsche ich hätte etwas zu trinken.
"Was hast du dir dabei gedacht?", herrscht Bell mich auf einmal an.
Ich drehe mich zu ihm herum. "Was ich mir dabei gedacht habe? Die Frage ist wohl eher, was du dir dabei gedacht hast? Warum bist du nicht aus dem Nebel gegangen. Du wärst darin umgekommen!"
"Ich dachte, es macht dir nichts aus, wenn ich sterbe", erwidert er grob und ich weiche zwei Schritte vor ihm zurück.
Wie konnte er das ernst nehmen? "Himmel, Bellamy. Wie kannst du das glauben? Ich war wütend, verdammt!", rufe ich entsetzt.
Der andauernde Regen begleitet meine Worte. Das Wasser rinnt an uns herunter, aber ich nehme es kaum war.
Es herrschte Schweigen. Die Stimmen der anderen dringen durch das Dorf zu uns. Wir sind auf der anderen Seite im Wald.
"Ich würde nie wollen, dass du stirbst!", ich bemühe mich um einen eindringlichen Tonfall.
"Nein?" Ich habe ihn noch nie so verletzlich gesehen und vor Entsetzten, was ich beinah verschuldet hätte, fange ich an zu weinen.
"Nein! Niemals!" Ich gehe auf ihn zu und nehme sein Gesicht sanft zwischen beide Hände. "Nie. Hörst du?"
Er nickt. Seine Augen glänzen feucht. Ob es der Regen oder Tränen sind, kann ich nicht sagen.
Seit einer Ewigkeit bin ich ihm wieder nahe. Seit einer Ewigkeit habe ich wieder mehr, als nur wütende Worte für ihn übrig.
Seine Augen suchen meinen Blick und seine Arme schlingen sich um meine Taillie und ich lege meine um seinen Hals. Er zieht mich an sich und wir umarmen uns. Ich lehne meinen Kopf an seine Schulter, sodass meine Nase seinen Hals streift und ich die Nässe seiner Jacke an meiner Wange spüre.
Erst jetzt, sicher in seinen Armen, merke ich das ich zittere.
Dann knistert es in meinem Headset. "Lily? Oktavia?"
Ich lasse Bell los, so schwer es mir auch fällt.
"Ja, ich bin hier!"
"Was ist passiert. Ist Oktavia sicher?"
Ich sehe mich suchend nach Bellamys Schwester um. Verdammt ich wollte sie doch retten!
"Ich berichte später. Oktavia ist nicht hier. Ich weiß nicht wo sie ist!"
Ich höre Kane ausatmen. "Das ist nicht gut. Wo bist du?"
"Noch immer bei dem Grounderdorf." Mein Blick richtet sich auf Bellamy, der jedes meiner Worte verfolgte. "Ich muss noch etwas klären. Dann komme ich zurück!"
"In Ordnung! Lily, bring dich nicht in Gefahr, wenn du Oktavia suchst. Komm ins Camp!"
"Willst du nicht zurück zu Pike?", frage ich Bell herausfordernt, als Kane das Gespräch mit einem Over beendet.
"Doch. Hast du keine Sorge, dass ich dich verpetze?"
"Nein", sage ich überzeugt, "ich vertraue dir, auch wenn das vielleicht ein Fehler ist. Ich hoffe du hörst bald auf sein Schoßhündchen zu spielen!"
Er sieht mich aus müden Augen an und auf einmal verspüre ich Mitgefühl. Ständig wird er von den Personen, die ihm an meisten bedeuteten weggestoßen: Oktavia, Clarke und ich.

Ich kehre ohne Oktavia durch den Geheimgang zurück ins Camp. Ich bin müde und ausgelaugt. Ich verarzte meine zerkratzten Beine und will eigentlich nur in mein Bett mich aufwärmen und ausruhen.
Monroe ist heute im Nebel gestorben. Monty wollte sie noch retten, aber es war zu spät.
Als ich mein Quartier erreiche, belastet mich ihre Abwesenheit stark. Draußen trommelt noch immer der Regen seine eintönige Melodie.
Zu aufgewühlt, um Ruhe finden zu können, gehe ich in den Gemeinschaftsraum.
Bellamy sitzt allein an einem Tisch, eine Tasse, an der er seine Hände wärmt, vor ihm.
"Hey", sage ich vorsichtig und trete unschlüssig neben seinen Platz.
Er hebt den Kopf.
"Lily! Warum bist du noch wach?"
"Aufregender Tag." Ich setze mich ihm gegenüber.
Wir schweigen eine Weile und setzen dann gleichzeitig an zu sprechen.
Errötend senke ich den Blick. "Fang du an!"
Er lehnt sich ein wenig über den Tisch. "Pass auf das du nicht in Schwierigkeiten gerätst. Pike lässt jetzt alle überwachen."
Seine Stimme ist gesenkt und prüfend lässt er den Blick durch den fast leeren Speisesaal wandern, bevor er weiter spricht: "Halte dich von Kane fern. Ich möchte nicht, dass dir etwas passiert!"
"Bellamy, ich werde mich nicht verkriechen, nur weil es mal ein bisschen kompliziert wird. Wenn du mich beschützen willst, denk dir etwas anderes aus!"
Damit die ernste Stimmung nicht wieder in einen Streit ausartet, stehe ich auf.
"Gute Nacht", sage ich sanft.
"Schlaf gut, Lily."
Auf dem Weg zurück ins Quartier denke ich lächelnd über die wunderbare Art nach, wie er meinen Namen ausspricht.

Wie hat euch der erste Schritt zur Versöhnung gefallen?
Ich versuche heute in einer Woche zu updaten. Sonst am folgenden Sonntag. Diesen Sonntag kommt kein Kapitel. Ich habe Orchesterwochenende und Konzert und schaffe das deswegen nicht.
Bis bald.
Liebe Grüße
Eure Amber

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