1. Kapitel
Oh Gott! Ich bin so aufgeregt. Ich hoffe wirklich, dass es euch gefällt. Ich bemühe mich regelmäßig zu updaten. So jeden Sonntag. ;)
Jetzt geht es endlich weiter mit Bell und Lily.
Viel Spaß beim Lesen!
Ich schlage auf einen Sandsack ein, der von der Decke baumelt. Es ist ein befriedigendes Gefühl, den Schmerz in den Fingerknöcheln zu spüren, als sie wieder und wieder auf den rauen Stoff treffen.
Die Tür zum Trainingsraum geht auf und am Klang der Schritte erkenne ich direkt, das es Bellamy ist. Mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen.
Nicht umdrehen! Nicht umdrehen!
Ich schlage erneut zu.
Die Schritte kommen näher.
Ein weiterer Schlag.
Plötzlich legt sich eine Hand auf meinen Bauch und eine auf meinen Rücken.
"Du musst hier die Spannung halten", sagt Bell ganz dicht an meinem Ohr.
Ich schlage wieder zu.
"Und du musst lockerer auf den Beinen werden. Du musst deine Füße schneller bewegen! Jeder erfahrene Kämpfer könnte dich besiegen."
Er zieht seine Hände wieder weg und ich drehe mich zu ihm herum.
"Vielleicht will ich ja auch gar nicht gegen einen erfahren Kämpfer kämpfen, sondern mich nur davon abhalten jemanden zu schlagen!", die Worte sind aus meinem Mund, bevor ich kapieren kann was ich da von mir gebe.
Bell zieht überrascht eine Augenbraue hoch. "Oh!", entfährt es im, als er begreift.
Er greift nach meiner Hand und betrachtet für einen Moment meine blutigen Fingerknöchel.
Seine Berührung löst ein Flattern in meiner Brust aus.
Ich hebe den Blick und sehe in sein Gesicht.
Seine schönen Lippen sind leicht geöffnet und ich wünsche mir er würde mich jetzt sofort küssen, so wie früher, aber das wird nicht passieren.
Als er den Kopf hebt, wende ich schnell den Blick ab, damit er bloß nicht bemerkt, dass ich ihn anschmachte.
"Du solltest sie von Dr Griffin verarzten lassen", sagt er.
Die Tür geht wieder auf und Lincoln kommt, gefolgt von ca zwei Dutzend anderen herein.
Hastig entziehe ich Bellamy meine Hand und gleichzeitig treten wir jeder einen Schritt zurück, um ja nicht zu dicht beieinander zu stehen.
"Sag du mir nicht was ich zu tun habe", zische ich noch, bevor ich mit selbstbewussten Schritten den Raum verlasse.
Nachdem sich die Tür hinter mir geschlossen hat, atme ich einmal tief durch.
Lass die Gefühle nicht an dich ran!
Ich verlasse das Gebäude und mache mich auf die Suche nach jemanden, dessen Gesellschaft ich besser ertragen kann.
Quinn sitzt vor dem abgezäunten Gelände auf der Wiese und grinst mir entgegen, als ich auf sie zulaufe.
"Hey", sage ich.
"Hey."
Ich setze mich neben sie und lege den Kopf in den Nacken, um die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut zu genießen.
"Lust was zu unternehmen?", fragt Quinn und nickt hinüber zum Wald.
Ich werfe einen Blick zu den Wachmännern am Zaun, die uns beobachten.
"Klar."
Gleichzeitig springen wir auf und liefern uns ein Wettrennen zum Waldrand.
Quinn gewinnt knapp. Ich denke daran, dass sie früher viel schneller gewesen war, als ich und nun kann ich immerhin schon mit ihr mithalten.
Ich weiß, dass Bellamy will, dass ich mit den anderen trainiere, aber ich überlasse Quinn mein Training.
Am Wasserfall angekommen klettern wir den Hang hinauf zu dem Punkt, wo der Fluss beginnt in die Tiefe zu stürtzen.
Ich geh ans Ufer und setzte einen Fuß auf den ersten Stein, der aus dem Wasser ragt. Er ist mit nassem Moos bedeckt und glitschig.
Ich taste einen Moment mit meiner Schuhsohle darauf herum bis ich einen einigermaßen sicheren Stand habe.
"Lily? Was machst du da?", fragt Quinn.
"Ich gehe auf die andere Seite."
"Und warum machst du das nicht da wo wir es immer machen?", ruft sie über den tosenden Lärm des Wassers.
Ich mache den nächsten Schritt und strecke beide Arme aus um das Gleichgewicht zu halten, als ich ein bisschen schwanke.
"Lily!", kreischt Quinn.
Das Adrenalin pumpt durch meine Adern. Ich werfe einen Blick nach rechts, wo das Wasser in die Tiefe kracht.
Ich setze den nächsten Schritt und einen weiteren.
"Du bist doch total verrückt", klagt Quinn.
Ein Grinsend schleicht sich auf mein Gesicht. Mein Herz hämmert weiter in meiner Brust. Es ist berauschend.
Als ich kurze Zeit später sicher auf der anderen Seite stehe und mich lachend zu Quinn umdrehe, steht sie kopfschüttelnd am anderen Ufer. Sie sieht gar nicht glücklich aus.
Ich winke ihr zu. Sie zeigt zu der Stelle, an der wir normalerweise den Fluss überqueren und ich nicke ihr zu.
Wir laufen dorthin, sie springt geschickt von Stein zu Stein, aber an ihren energischen Bewegungen erkenne ich, dass sie sauer ist.Kurz darauf steht sie neben mir.
"Hör auf damit, Lily!", warnt sie.
"Womit?", gebe ich mich ahnungslos.
"Mit diesen leichtsinnigen Sachen. Ständig setzt du dein Leben aufs Spiel. Wir haben so viel zusammen durchgemacht. Ich habe keine Lust dich wegen so etwas zu verlieren!" Ihre Stimme klingt so ernst, wie ich es noch nie bei ihr erlebt habe.
"Mir passiert schon nichts. Ich passe auf mich auf", versuche ich sie zu beruhigen, aber es scheitert.
"Du passt auf dich auf?", ruft sie ungläubig, "du kletterst steile Felswände ohne Seil runter, du kämpfst im Alleingang gegen Pumas, du springst über breite Felsspalten, du gehst durchs Feuer, du suchst den Streit mit Groundern und jetzt spazierst du über einen Wasserfall. Du passt überhaupt nicht auf dich auf."
Quinn ist außer sich und ich zucke ein wenig vor ihr zurück.
"Warum machst du sowas? Suchst du so sehr den Kick?"
"Es hilft", flüstere ich. Es fällt mir schwer mir selbst einzugestehen, dass es schon ziemlich krank ist, was ich da tue.
"Du musst damit abschließen. Bellamy ist ein Arschloch, wenn er dich gehen lässt und ein Arschloch hat deine Liebe nicht verdient. Ich werde nicht dabei zusehen, wie du dich selbst kaputt machst!"
Ich schlucke schwer. Was soll ich darauf auch antworten?
"Ich kann es nicht ertragen ihn mit ihr zusehen", gestehe ich.
"Verständlich. Aber weißt du was wir jetzt machen?", fragt sie.
"Was?"
"Komm mit."
Sie packt mich am Ärmel und zieht mich wieder zum Wasserfall.
Am Ufer bleiben wir stehen.
"So und jetzt schrei es raus!", befiehlt sie.
"Was?"
"Das er ein Arschloch ist. Das er dich nicht verdient und sich zum Teufel scheren kann!"
"Zum Teufel scheren?"
"Es ist schon immer komisch, was du alles nicht kennst", bemerkt Quinn trocken, "Los jetzt!"
Ich hole tief Luft, bereite mich auf das Schreien vor, hallte dann aber inne.
"Was wenn mich jemand hört?"
"Hier ist niemand, Lily! Nicht ablenken!"
Ich hole wieder tief Luft und schreie dann: "DU BIST EIN ARROGANTES, EINGEBILDETES, NERVIGES, BESSERWISSERISCHES UND LEIDER VERDAMMT HEIßES ARSCHLOCH, BELLAMY BLAKE!"
Das Rauschen der Fluten verschluckt meine Worte.
"Sehr gut!", lobt Quinn lachend, "dass mit dem verdammt heiß streichen wir aber."
Ich ziehe einen Schmollmund und fange dann aber auch an zu kichern.
"Weiter!", fordert Quinn mich auf.
"Wird das hier irgendwie so eine Therapie?"
"Klar. Die Beste-Freundin-Therapie gegen Liebeskummer."
Ich lache. "Und ich mache mich total lächerlich."
"Quatsch mit Soße!"
Und als ich sie schon wieder fragend ansehe, winkt sie ab.
"Los!"
"UND DU HAST MICH NICHT VERDIENT!"
"Wunderbar", Quinn klatscht begeistert in die Hände.
"DU KANNST DICH ZUM TEUFEL SCHEREN!"
Ich lache über diese Worte, weil sie in meinen Ohren so komisch klingen.
"Und fühlst du dich jetzt besser?", fragt Quinn.
"Vielleicht ein bisschen."
Und das war das erste Kapitel...schreibt mir unbedingt wie ihr es findet und/oder lässt mir ein Sternchen ✳ da.
Bis nächste Woche 😘
Eure Amber
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